Dank eines medizinischen Tricks hat ein Schweineherz im Körper eines Affen gut zweieinhalb Jahre geschlagen – so lange wie nie zuvor. 945 Tage lang arbeitete das in den Bauchraum des Pavians implantierte Organ – mehr als doppelt so lange wie in allen vorherigen Versuchen.
Forscher der National Institutes of Health (NIH) in Bethesda und der LMU in München tricksten dabei Abstossungsreaktionen aus. Sie veränderten Schweine genetisch so, dass keine Blutgerinnsel im Empfänger entstanden, wenn dessen Blut durch das implantierte Schweineorgan strömte – ein grosses Risiko bei Transplantationen und ein hohes Risiko für Absstossungen. Schweine eignen sich als Organspender deshalb so gut, weil ihr Stoffwechsel dem des Menschen sehr ähnlich ist.
Der Organaustausch über Artgrenzen hinweg, Xenotransplantation genannt, wird angesichts fehlender Spenderorgane als mögliche Alternative für Menschen erforscht. Das grösste Problem dabei sind bisher die heftigen Abstossreaktionen bei speziesfremden Implantaten.