Das Spital Männedorf besitzt seit letztem Herbst Hightech-Operationsräume der neusten Generation. Diese sind mit moderner Videotechnologie ausgestattet. Sie ermöglicht den operierenden Ärzten, in heiklen Momenten eine Zweitmeinung einzuholen, ohne dass diese Person tatsächlich in den OP kommen muss. Damit lässt sich viel Zeit sparen. Aber nicht nur: «Wir können so auf eine einfache Art und Weise Fehler verhindern, die sich gar nicht oder nur sehr schwer wieder rückgängig machen lassen», erklärt Jörg Wydler, Chefarzt der Chirurgie in Männedorf gegenüber «Schweiz aktuell» einen wichtigen Vorteil der neuen Technologie.
Videotechnologie funktioniert auch für Fortbildung
Technisch funktioniert die Videotelefonie beispielsweise wie Skype: Alle leitenden Ärzte im Spital verfügen über ein Tablet-Computer und sind in einem Netzwerk miteinander verbunden. Der operierende Arzt kann jederzeit erkennen, wer online und damit erreichbar ist, und er kann diesen Arzt kontaktieren. Der Angefragte sieht dann auf seinem Bildschirm exakt dasselbe wie sein Kollege im Operationsraum und kann ihn unmittelbar beraten.
Zweitmeinungen einholen ist aber nur ein Bereich, in welchem das Regionalspital die Videotechnologie einsetzt. Gerade auch im Bereich der Fortbildung sei die Technologie sehr hilfreich, sagt Wydler zu «Schweiz aktuell». Dem Pflegepersonal oder allenfalls Hausärzten könne man so spannende und lehrreiche Einblicke in die Chirurgie geben, wie es sonst nicht möglich wäre. Die Fortbildung funktioniert relativ simpel: Per Videotechnologie wird eine Operation in einen Schulungsraum auf Grossleinwand übertragen – damit können praktisch per Knopfdruck Pflegerinnen und Pfleger oder Hausärzte an der Operation teilnehmen.