Menschen wie Matthias N. haben sich meist jahrelang systematisch überanstrengt, ohne es sich einzugestehen. Dadurch manövrierten sie sich nicht nur beruflich, sondern auch sozial und familiär ins völlige Abseits.
Der Film von Sören Senn zeigt anhand dieser Fallgeschichte einfühlsam, wie individuell und doch gesellschaftstypisch die Ursachen für ein Burnout sind. Und wie entscheidend es bei der Aufarbeitung ist, ein geduldiges therapeutisches und soziales Umfeld zu haben.
Der Film wirft aber auch weiterführende Fragen auf: Wie ist es überhaupt möglich, sich in einer Burnout-gefährdeten Gesellschaft zu behaupten? Wie kann sich ein «unabhängiges» Selbstwertgefühl entwickeln, wenn in den meisten heutigen Arbeitszusammenhängen nur noch ein Credo zu gelten scheint: Wer nichts leistet, ist nichts wert.