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Gebärmutterhalskrebs – Nicht überall wird durchgeimpft
Aus Puls vom 11.06.2018.
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Zulassung erst im 2019 Die HPV-Impfung nützt – der neue Impfstoff wäre aber besser

Die HPV-Impfung nützt gegen Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs. Ob sie auch gegen Krebs selber schützt, ist noch offen.

Humane Papillomaviren – Viren die viele nicht kennen. Und doch: Über 70 Prozent der Bevölkerung ist einmal im Leben davon infiziert. Übertragen meist durch sexuellen Kontakt.

Meistens wird der Körper das Virus wieder los – ohne Probleme. In ganz seltenen Fällen jedoch, können diese Viren Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs oder Gebärmutterhalskrebs selber auslösen. Auch Fälle von Hals-Rachen Krebserkrankungen und Analkarzinome gehen auf das Konto der Viren.

Zwei Typen mit bösartigen Folgen

Es gibt nicht nur ein HPV-Virus. Unterdessen sind über 100 verschiedene Typen bekannt. Gut 40 können den Menschen infizieren – dann fangen die infizierten Zellen unkontrolliert an zu wachsen. Diese Tumore sind meist gutartig und führen zu Warzenbildung an der betroffenen Haut- oder Schleimhautstelle.

Einige HPV-Typen können aber auch bösartige Veränderungen hervorrufen. Der HPV-Typ 16 und 18 sind für gut 70 Prozent der Gerbärmutthalskrebse verantwortlich. Diese beiden Typen sind darum im Impfstoff enthalten. Der Impfstoff namens Gardasil schützt zudem gegen zwei weitere Typen, die Feigwarzen auslösen können.

Nützlich gegen einige Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs

Forscher der unabhängigen Cochrane-Organisation haben Daten von 26 Studien zur HPV-Impfung ausgewertet. Ob die Impfung den Krebs selber verhindern kann, bleibt weiterhin unklar. Klar ist aber, dass die Impfung gegen Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs schützt. Aber nicht zu 100 Prozent, da bis jetzt in der Schweiz nur gegen den Typ 16 und 18 geimpft wird.

Am besten schützt die Impfung vor Vorstufen, wenn geimpft wird, bevor man sich mit HPV infiziert hat. Also noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Daher empfiehlt der Bund allen Jugendlichen zwischen 11 und 26 Jahren die HPV-Impfung. Im Alter von 11 bis 14 Jahre braucht es zwei HPV-Impfungen mit einem Abstand von 6 Monaten. Nach dem 15. Geburtstag braucht es drei HPV-Impfungen.

Im Rahmen des kantonalen Impfprogramms übernimmt die Krankenkasse die Impfung. Sie bezahlt dafür rund 90 Franken. Ab dem 26. Lebensjahr müssen die Kosten selber übernommen werden: Dann kostet eine Spritze aber etwa 290 Franken.

Letztes Jahr erzielten Gardasil und Cervarix einen Umsatz von über 25 Millionen Franken.

Neuer Impfstoff sollte ab 2019 auch in der Schweiz erhältlich sein

Zurzeit stehen in der Schweiz zwei Impfstoffe zur Auswahl: Zum einen Cervarix, der Typ 16 und 18 beinhaltet und Gardasil 4, mit den Typen 6, 11, 16 und 18. Dabei gäbe es schon einen wirksameren Impfstoff, der mehr Humane Papillomaviren enthält.

Gardasil 9 impft die Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58. Experten gehen davon aus, dass man damit vor gegen 90 Prozent der Viren geschützt wäre, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. In Ländern wie Deutschland, aber auch Australien wird nur Gardasil 9 eingesetzt.

Weshalb der Impfstoff in der Schweiz noch nicht verfügbar ist, hat politische Gründe, wie Mark Witschi, Leiter der Sektion Impfempfehlungen und Bekämpfungsmassnahmen des Bundesamtes für Gesundheit und Alexander Markus, Leitender Arzt der Frauenklinik am Kantonsspital St. Gallen erklären. Die Schweiz sei bei diesen Entscheiden ein wenig langsamer.

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