Erst etwas geraffelte Karotte, dann ein Süppchen, schliesslich der Hauptgang und zum Ende ein Dessert: Die Speisenfolge am Tisch ist normalerweise immer etwa die gleiche. Macht das Sinn und hilft es wirklich, Leichtes vor Fettigem zu essen? Oder ist es letztlich egal?
«Im Magen vermischt sich fast alles», sagt Michael Fried, Leiter der Klinik für Gastroenterologie am Universitätsspital Zürich. Da würden sich keine Schichten bilden. «Einzig Flüssigkeiten verlassen den Magen sehr schnell und Fett in Form von Öl schwimmt eher oben auf. Der Rest wird zu einem Brei.» Ganz unwichtig ist die Reihenfolge trotzdem nicht.
Will man seiner Gesundheit etwas Gutes tun, kann man ein paar Regeln beachten:
- Ein Löffel Öl im Voraus beschleunigt das Sättigungsgefühl: Fett, auch in Form von Öl, bleibt relativ lange im Magen. Isst man Öl im Voraus, fühlt man sich früher und länger satt. Dies spricht also für einen Salat mit italienischer Sauce als Vorspeise oder allgemein für die mediterrane Küche. Aber Achtung: Fett sorgt auch für den schweren Magen, für die Müdigkeit und das Aufstossen.
- Dessert nicht zu fett- und kalorienreich: Desserts wie Käse oder Rahmglacé sind weniger günstig als ein Apfel oder ein Sorbet. Sind die Desserts zu fetthaltig, belasten sie den Magen unnötig. Sind Desserts hingegen zu zucker- und kalorienreich, sorgen sie schnell wieder für Hunger.
- Dennoch: Käse schlägt Süsses. Es ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Aber in Massen genossen ist Käse besser als ein schweres Dessert. Denn Käse kurbelt die Produktion von Enterogastron im Darm an, ein Sättigungs- und Glückshormon. Darüber hinaus wird mehr Gallensäure produziert, die die Verdauung unterstützt. Kleines Zusatz-Plus: Käse schützt die Zähne auch leicht vor Karies.