Nach Zug, Auto, Flugzeug und Rakete soll der Hyperloop das fünfte Verkehrsmittel werden und alle Wünsche erfüllen: «Umweltfreundlich, schneller als ein Flugzeug, energiesparend und billig.»
So träumt Elon Musk, Chef von Tesla und SpaceX aus dem Silikon Valley, der die Idee angestossen hat.
Zwei Firmen wollen das kühne Projekt umsetzen. Eine davon ist die US-amerikanische Hyperloop TT. Seit knapp vier Jahren arbeitet CEO Dirk Ahlborn an dem neuen Transportmittel.
Mittlerweile leitet er eine Firma mit 800 Mitarbeitern rund um die Welt. Die meisten von ihnen bekommen keinen Gehalt, sondern Aktienoptionen.
Ahlborn will so die besten Köpfe für seine Idee gewinnen: «Wir müssen mehr als eine Firma gründen: Wir brauchen eine Bewegung.»
Gratis in die Röhre?
All die Begeisterung kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch einige Probleme gelöst werden müssen. Zum Beispiel das herrschende Teilvakuum in den Röhren: Die Ingenieure wissen noch nicht, wie man dies in den Röhren aufrechterhält – vor allem in Kurven.
Und was geschieht mit der Abwärme die der Hyperloop erzeugt? Wie rettet man Passagiere aus der Röhre bei einem Brand? Dirk Ahlborn versichert, die technischen Probleme seien alle lösbar und die Sicherheit habe selbstverständlich oberste Priorität.
Konkreter wird er aber nicht. Stattdessen will er Reisen im Hyperloop gratis anbieten. Die Marketingmaschine läuft auf Hochtouren.
Keine Lösung für Europa
In Spanien wird bald die erste Kabine für 40 Personen fertiggestellt, in Toulouse ist eine Teststrecke geplant. Und auch Ahlborn möchte seine Hyperloop-Technologie in Europa umgesetzt sehen.
Mobilitätsforscher Thomas Sauter Servaes, der an der ZHAW Winterthur den Studiengang Verkehrssysteme leitet, ist skeptisch. Er findet es zwar eine spannende technologische Lösung – sie sei für Europa aber untauglich: «Die Idee ist gut, aber wir fangen in Europa nicht auf einer grünen Wiese an. Wir haben hier schon ein gutes Verkehrssystem und können nicht mit einem neuen System anfangen und sagen, wir vergessen das alte.»
Anders in Fernost. Dort habe bereits ein Interessent angebissen, verkündet Ahlborn stolz. «Wir bauen in Abu Dhabi die erste kommerzielle Strecke. Je nachdem, wie schnell es mit den Bewilligungen geht, dauert es knapp drei Jahre.»
Gesetze und Regulierungen seien die grösste Hürde für sein Projekt.