Unter Snowfarming versteht man nicht nur das Kultivieren von Schnee, sondern den Umgang mit Schnee ganz allgemein: seinen Transport, seine Lagerung und Verarbeitung, sowie die Präparation. Und: Darunter versteht man auch das Lagern von altem Schnee und Kunstschnee unter einer dicken Schicht Hobelspäne. Diese dienen quasi als Konservenbüchse für das weisse Nass. Im Frühjahr wird es mit Sägemehl oder mit einer Vliesdecke abgedeckt und übersommert in grossen Haufen – im Herbst erlebt es dann einen zweiten Frühling, respektive Winter.
Dieser alte Schnee wird dann genutzt, um Langlaufloipen frühzeitig anzulegen, als Trainingsstrecke für Profis oder für Laien, die den ersten Schnee einfach nicht abwarten wollen. Auch eignet sich der Altschnee wunderbar um vor dem eigentlichen Saisonstart Pisten und Halfpipes auszubessern. Die Idee entstand zunächst in Finnland, wo schon seit mehreren Jahren im Frühling ein grosser Schneehaufen mit Sägespänen zugedeckt wird. Durch das Abdecken bleiben circa 80 Prozent des Schneevolumens erhalten.
Das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschungen in Davos startete seine ersten Snowfarmingversuche 2008. Seither wurde die finnische Methode laufend weiterentwickelt. Dieses Jahr konnte zum Beispiel die Langlaufsaison in Davos dank einer Loipe aus altem Schnee schon im Oktober beginnen .
Angesicht des Klimawandels ist diese Methode durchaus sinnvoll – denn der Skifahrer oder die Halfpipe-Nutzerin erwartet auch in warmen, schneearmen Wintern eine solid präparierte Piste.
Das könnte auch ein Tipp für alle «Dreamer of a White Christmas» sein: Werden Sie zum Hobby-Snowfarmer und lagern Sie nächstes Jahr einfach ein Häuflein Schnee im Keller ein, dann sind die weissen Weihnachten 2015 garantiert. Auch ohne Hilfe aus Frau Holles dicker Daunendecke.