Wegen Elefanten gehen Touristen auf Safari. Die grossen Riesen Afrikas in freier Wildbahn zu bestaunen ist der Traum vieler. Doch die eindrücklichen Tiere sind stärker gefährdet denn je.
Seit der letzten Beurteilung im Jahr 2008 hat sich die Lage für die Elefanten verschlechtert. Nun gelten laut der Naturschutzorganisation «International Union for Conservation of Nature» für unterschiedliche Spezies auch unterschiedliche Gefahren.
Jagd und knapper Lebensraum
Während Savannenelefanten nun als «gefährdet» beurteilt werden, sind Waldelefanten «kritisch gefährdet». Das ist eine Stufe vor der Ausrottung in der Wildnis.
Die Gründe dafür sind für beide Elefanten-Arten ähnlich: der Verlust des Lebensraumes und die Jagd. Seit Jahrzehnten versuchen afrikanische Staaten die illegale Jagd auf Elefanten in den Griff zu bekommen.
Doch die Gier nach dem Elfenbein fordert immer wieder seinen Tribut: Allein zwischen 2008 und 2011 sind rund 100'000 Elefanten der Jagd zum Opfer gefallen.
Besonders gefährdet: die Waldelefanten
Besonders für die Waldelefanten schwindet der Lebensraum durch die Abholzung des Urwalds in Westafrika. Ausserdem werden sie wegen ihres härteren Elfenbeins besonders gerne gejagt, sagt Ben Okita. Er ist Elefantenforscher in Nairobi (Kenia) bei der Organisation «Save the Elephants».
Im Moment gibt es noch gut 400’000 Elefanten in Afrika: Die Population der Savannenelefanten ging in den letzten dreissig Jahren um die Hälfte zurück, jene der Waldelefanten gar um 80 Prozent.
Waldelefanten werden später geschlechtsreif
Ein weiterer Nachteil im Überlebenskampf des Waldelefanten sei seine Fruchtbarkeit, erklärt Okita. Waldelefanten werden später geschlechtsreif und gebären deshalb erst später ihren Nachwuchs.
Trotzdem hat der Elefantenforscher Hoffnung. Denn in verschiedenen kleineren Gebieten in südafrikanischen Ländern und in Ländern wie Gabun, Kongo, Kenia und Ruanda habe sich die Elefantenpopulation stabilisiert.
Dort gibt es besseren Schutz und eine strengere Gesetzeslage. Doch müsse man generell in Afrika die Landschaft besser vor Nutzung schützen, sagt Elefantenforscher Okita. Nur dann gebe es eine reelle Chance, dass die Elefanten nicht aussterben.