- Bei einem nationalen Stromausfall wäre auch unsere Nahrungsmittelversorgung betroffen: Lastwagen bleiben auf dem Weg zum Grossverteiler auf der Strecke, Ladentüren bleiben zu. Bargeldloses Zahlen nicht mehr möglich.
- Bis die Versorgung mit dem Nötigsten wieder funktioniert, können Tage vergehen. Diese Zeit gilt es, aus eigener Kraft zu überbrücken.
- Auf der kürzlich lancierten Onlineplattform und Smartphone-App alertswiss stellen Bund und Kantone eine elektronische Vorlage für den persönlichen Notfallplan zur Verfügung.
- Merkblatt «Notvorrat» Merkblatt «Notvorrat»
- Persönlichen Notfallplan erstellen Persönlichen Notfallplan erstellen
- Hintergründe und Tipps zum Notvorrat Hintergründe und Tipps zum Notvorrat
- Notvorrat in den Zeiten des Überflusses Notvorrat in den Zeiten des Überflusses
- Nationale Gefährdungsanalyse «Blackout» Nationale Gefährdungsanalyse «Blackout»
Die Schweiz ist ein modernes Land auf hohem Niveau. Durchorganisiert, mit einer verlässlichen Infrastruktur. Das Trinkwasser fliesst zuverlässig, der Strom ebenfalls. Das Warenangebot in den Läden ist üppig, der Pizzakurier liefert bald schon rund um die Uhr.
Das Vertrauen in den funktionierenden Alltag geht so weit, dass sich vor wenigen Jahren ein Armeechef mit 300 Litern Mineralwasser zu Hause zum Gespött der Nation machte. Der kalte Krieg sei doch längst vorbei – wer legt denn heute noch einen Notvorrat an?
Verwundbare vernetzte Gesellschaft
«Kluger Rat – Notvorrat» klingt tatsächlich altbacken. In den 1960er Jahren hat der Bund mit dem eingängigen Slogan dafür geworben, den Keller mit «eisernen Vorräten» zu füllen.
Der Slogan hat überlebt, das Konzept hat sich verändert: Weg vom Überdauern einer längeren Krise, hin zum Überbrücken eines kürzeren Versorgungsausfalls.
Dass dieses Szenario eintritt, ist heute wahrscheinlicher denn je. Und es würde unsere hochtechnisierte, vernetzte Wohlstandsgesellschaft ins Mark treffen: Ein nationaler Blackout infolge eines Naturereignisses, einer technischen Panne oder einer Cyberattacke wird den Verkehr gleich grossflächig lahmlegen.
Lastwagen bleiben auf dem Weg zum Grossverteiler auf der Strecke, Ladentüren bleiben zu. Bargeldloses Zahlen? Fehlanzeige. Und sind die höher gelegenen Trinkwasserspeicher erst einmal leer, sitzt die Bevölkerung buchstäblich auf dem Trockenen.
Kurz: Wer keine Vorräte zu Hause hat, kann nicht einfach im Laden um die Ecke einkaufen gehen.
Für eine Woche gerüstet sein
Bis die Lage einigermassen im Griff ist und die Versorgung mit dem Nötigsten wieder funktioniert, können Tage vergehen. Diese Zeit gilt es, aus eigener Kraft zu überbrücken.
Der Massstab für den Notvorrat: Sich gut eine Woche lang daraus versorgen können. Und zwar nicht mit eigens angeschaffter «Astronautennahrung», sondern mit Nahrungsmitteln, die den eigenen Essgewohnheiten entsprechen und im normalen Alltag laufend verbraucht und wieder ersetzt werden.
So ist nicht nur sichergestellt, dass nichts abläuft und verdirbt – wenn es darauf ankommt, entspricht der Notfall-Speiseplan auch den persönlichen Vorlieben.
Infoplattform alertswiss
Auf der kürzlich lancierten Onlineplattform und Smartphone-App alertswiss stellen Bund und Kantone nebst zahlreichen Hintergrundinformationen auch eine elektronische Vorlage für den persönlichen Notfallplan zur Verfügung. Der umfasst unter anderem eine Einkaufshilfe für einen angemessenen Notvorrat.
Die Checkliste berücksichtigt Naheliegendes wie Fertiggerichte, Konserven, aber auch WC-Papier, Zündhölzchen, Kerzen oder ein batteriebetriebenes UKW-Radio.
Und die Liste führt eindrücklich vor Augen, wie gross unser täglicher Wasserbedarf ist: Pro Erwachsener werden für Trinken, Kochen und Waschen mindestens neun Liter veranschlagt. Das lässt die Wasservorräte des ehemaligen höchsten Militärs gar nicht mehr so absurd erscheinen.