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Technik «Hallo Peter, ich öffne das Tor»

Eine körperlose Stimme, die durch die Zimmer halt. Ein Computer, der alles unter Kontrolle hat. In einem Modellhaus in Luzern erforschen Wissenschaftler neue Technologien, die das Wohnen in Zukunft einfacher, sicherer und effizienter machen sollen. Möglich macht das eine virtuelle Hausmeisterin.

Ein blaues Licht blinkt im Dunkeln. Erst langsam, dann immer schneller. Das ist LISA – ein Computer, der das iHomeLab in Luzern steuert. Kurz vor der Anfahrt des Betriebstechnikers weiss die digitale Haushälterin dank ihrem Terminkalender genau, was zu tun ist. Sie fährt die Heizung hoch, bereitet alle Systeme vor und begrüsst Ingenieur Peter Kronenberg mit einem freundlichen «Hallo Peter, ich öffne das Tor» am Eingang.

Aussaufnahme des iHomeLab in Luzern.
Legende: Das iHomeLab in Luzern: Hier wird jeder Besucher von Lisa begrüsst. Ralph Eichenberger/HSLU

Licht folgt auf Schritt und Tritt

Drinnen im Haus läuft vieles automatisch ab. Das Licht – gekoppelt mit Bewegungssensoren – folgt dem Techniker auf Schritt und Tritt. Beleuchtet wird nur, was notwendig ist. Peter Kronenberg kann mit einem Fingerschnipsen einzelne Lampen zusätzlich anschalten oder mit einer Armbewegung das Deckenlicht dimmen.

«Der Computer erkennt Gesten und reagiert darauf entsprechend», erklärt Kronenberg, «so könnte man zum Beispiel auch die Stereoanlage steuern und ein neues Musikstück per Handwisch starten oder mit einer leichten Armbewegung die Fensterläden runter oder rauf fahren lassen.»

Günstige Stromtarife ausnutzen

Im Luzerner Research Center arbeiten die Forscher an neusten Entwicklungen rund um das Wohnen in der Zukunft. Eines der grossen Themen dabei ist Energieeffizienz. «Mit der Energiewende rückt das Sparen von Strom weiter in den Vordergrund», meint iHomeLab-Forscher Andreas Rumsch. «deshalb wird es in Zukunft immer wichtiger, alle elektrischen Geräte in einem Haushalt immer intelligenter und effizienter steuern zu können.» Für ihn ist klar, in Zukunft wird alles irgendwie digital vernetzt sein.

Video
Schweizer Wohnzukunft
Aus 10 vor 10 vom 08.11.2013.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 32 Sekunden.

Im Modellhaus ist das heute schon so: LISA überwacht die einzelnen Aktivitäten der elektrischen Geräte – sei es die Waschmaschine oder der Trockner. Ist der beispielsweise mit Wäsche gefüllt, startet er selbstständig, wenn der Stromtarif am günstigsten ist. Eine intelligente Steckdose meldet LISA eine alte Glühbirne, die zu viel Strom verbraucht. Der Hausbewohner wird auf seinem Tablet aufgefordert, eine neue Birne zu bestellen und kann den Einkauf gleich per Knopfdruck auslösen.

Droht der gläserne Hausbewohner?

Doch droht mit der totalen, digitalen Vernetzung der gläserner Hausbewohner? Alexander Klapproth, Leiter des IHome Lab findet: Nein. Doch er warnt: «Natürlich werden dadurch die Tätigkeiten der Hausbewohner mehr überwacht. Deshalb muss man unbedingt dafür sorgen, dass diese Daten nur innerhalb des Hauses genutzt werden. Und sobald etwas über das Internet nach aussen geht, wie zum Beispiel die Bestellung der neuen Glühbirne, ist es wichtig, dass der Datenschutz gewahrt bleibt.»

Wetter und Staus: LISA weiss fast alles

Am Nachmittag im IHome LAb erinnert LISA den Betriebstechniker an seinen Auswärtstermin. Während Peter Kronenberg noch einen Kaffee in der Küche trinkt, erscheinen auf Spiegelfläche über dem Herd die aktuellen Staumeldungen und alternative Reiserouten.

Ausserdem prophezeit LISA ihm, dass es regnen wird. «Ohne sie hätte ich bestimmt keinen Regenschirm mitgenommen.» schwärmt der Ingenieur. Schöne, neue Wohnwelt – zumindest solange LISA auch so funktioniert, wie sie soll...

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