Der Mars ist, wie die Erde, ein Gesteinsplanet. Doch er ist weniger erdähnlich als gedacht, wie erste seismische Messungen im Rahmen der Nasa «InSight»-Mission auf dem Mars zeigen. Die äusserste Gesteinsschicht des Mars, die Kruste, ist viel dünner als angenommen, zuweilen nur rund 20 Kilometer tief.
Andererseits erwies sich das flüssige Innerste des Mars, der Kern, als überraschend gross – und in seiner Zusammensetzung auch leichter als der Erdkern. Das sei auch ein Hinweis auf das Alter des Planeten, sagt Simon Stähler von der ETH Zürich, die an der Marsforschung beteiligt ist: «Dass der Kern relativ gross und leicht ist, deutet darauf hin, dass der Zeitpunkt, als sich der Mars bildete, früher in der Entstehung des Sonnensystems war als angenommen.»
Wird die Erde auch zum Wüstenplaneten?
Mit weiteren Messungen wollen die Forschenden noch mehr herausfinden: Etwa, warum der einst lebensfreundliche Mars heute ein Wüstenplanet sei, erklärt ETH-Forscher Domenico Giardini. Und ob die Erde in ferner Zukunft auch zum Wüstenplaneten wird.
Wenn es nach Prominenten wie Elon Musk oder dem verstorbenen Physiker Stephen Hawking ginge, dann könnte die Erde sogar schon in naher Zukunft unbewohnbar werden. Man müsste dann auf den Mars ausweichen, fordern sie.
So unwirtlich der Mars ist: Immerhin könnte man auf jenem Planeten ohne Angst vor grösseren Beben leben. Dies haben die über 600 Mars-Bebenmessungen der «InSight»-Mission gezeigt.
Doch Simon Stähler vom ETH-Team winkt ab: «Auf jedem einzelnen Ort auf der Erde – inklusive der Wüsten, der Antarktis und des tiefen Ozeans – ist es erheblich leichter, dass Menschen überleben können als auf dem Mars.» Der Mars sei definitiv kein Plan B für den Menschen.