Die Schweiz hat zwei Nobelpreisträger mehr, nun sind es insgesamt 30.
Der Nobelpreis für Physik geht zur Hälfte an die Schweizer Michel Mayor und Didier Queloz von der Universität Genf für die Entdeckung des ersten Exoplaneten. Zur anderen Hälfte geht der Preis an den Kanadier James Peebles für Entdeckungen zur physikalischen Kosmologie.
Exoplanet und Urknall
Mayor und Queloz entdeckten 1995 den ersten Planeten ausserhalb des Sonnensystems, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist. Dieser Planet, 51 Pegasi b, ist 50 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Der Kanadier James Peebles legte mit seiner Arbeit zur physikalischen Kosmologie die Basis dafür, wie wir uns heute den Urknall vorstellen und auch wie sich das Universum seitdem entwickelt hat.
Ein besonderer Planet
Der Planet, den die zwei Schweizer entdeckten, 51 Pegasi b ist etwas Besonderes – nicht nur, weil er der erste nachgewiesene Exoplanet war: Er ist relativ gross, etwa halb so gross wie der Jupiter, umkreist seine Sonne in 4,2 Tagen und das sehr nah. Der Abstand Planet-Sonne beträgt nur ein Zwanzigstel der Distanz der Erde zu unserer Sonne.
Damit war von Anfang an in der Exoplaneten-Forschung klar: Planeten können ganz anders aussehen als das, was wir aus unserem eigenen Sonnensystem von Mars, Jupiter und Venus kennen.
Beginn der Exoplaneten-Forschung
Die Vielfalt der seitdem entdeckten Exoplaneten bestätigt das: Nur wenige sind erdähnlich, und die Bedingungen auf ihnen variieren extrem: mit und ohne Atmosphäre, tiefe und hohe Temperaturen, nah und fern ihrer Sonne und mit sehr langen und sehr kurzen Umlaufszeiten um ihre Sonnen.
Die Schweizer und ihre direkte Konkurrenten in den USA, Geoffrey Marcy und Paul Butler, lieferten sich damals Mitte der 1990er-Jahre ein erbittertes Wettrennen, wer zuerst einen Exoplaneten würde nachweisen können.
Schweizer gewinnen Wettrennen
Die Amerikaner wollten zunächst nicht glauben, dass die Schweizer tatsächlich fündig geworden waren. Sie richteten ihre Teleskope auf den Stern 51 Pegasi und massen nach. Nur Tage später war klar: Dieser Exoplanet existiert.
Die Amerikaner hatten nur deswegen nicht bei diesem Stern gesucht, weil er im Sternenkatalog, den sie für die Auswahl ihrer Studienobjekte benutzten, als sterbender, instabiler Stern klassifiziert hatte, der wenig Aussicht auf Erfolg zu bieten schien.
Mehr als 4000 Exoplaneten sind seit dem allerersten Fund entdeckt worden, weitere werden folgen. Ob sich auf einem der vielen irgendwann Leben finden lässt, in irgendeiner, vielleicht uns völlig fremden Form, das ist die nächste grosse Frage.