Die beiden fernen Himmelskörper sind nur wenig grösser als die Erde und kreisen mit grosser Wahrscheinlichkeit in der sogenannten bewohnbaren Zone um ihre Heimatsterne – also dort, wo es weder zu heiss noch zu kalt ist für flüssiges Wasser. Dies berichten die Wissenschaftler vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik (CfA). Ob einer der Planeten bewohnbar ist, wissen sie allerdings nicht.
Insgesamt acht ferne Planeten in der bewohnbaren Zone hatten sie in den Daten des US-Weltraumteleskops Kepler aufgespürt. «Die meisten dieser Exoplaneten sind mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Gestein wie die Erde», sagte der Hauptautor der Studie, Guillermo Torres vom CfA. Doch zwei sind unserem Heimatplaneten offenbar besonders ähnlich.
Vielversprechende Kandidaten
Der Planet Kepler-438b ist nur zwölf Prozent grösser als die Erde. Seine Sonne ist ein roter Zwergstern, der kleiner und kühler als unsere Sonne ist. Allerdings umkreist der Planet ihn in so geringer Entfernung, dass er etwa 40 Prozent mehr Licht erhält als die Erde. Laut den Forschern liegt Kepler-438b mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit in der bewohnbaren Zone seines Sterns.
Beim Planeten Kelper-442b sind es sogar 97 Prozent. Auch er umkreist einen Zwergstern, bekommt jedoch nur etwa zwei Drittel so viel Licht wie die Erde von der Sonne und ist ein Drittel grösser.
«Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob irgendeiner der Planeten in unserer Stichprobe wirklich bewohnbar ist», unterstrich Ko-Autor David Kipping vom CfA. «Wir können nur sagen, dass sie vielversprechende Kandidaten sind».
Lichtjahre entfernt
Die riesige Entfernung der entdeckten Planeten zur Erde macht weitere Untersuchungen derzeit schwierig: Kepler-438b ist 470 Lichtjahre von uns entfernt, Kepler-442b sogar 1100 Lichtjahre – das sind gut 10 Billiarden Kilometer. Zum Vergleich: Der nächste Stern unseres Sonnensystems ist Proxima Centauri mit rund vier Lichtjahren Entfernung.
Kultur aktuell, SRF2 Kultur, 7. Januar 2015