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Diabetes Typ 2 «Bis zu welchem Alter macht der Magenbypass bei Diabetes Sinn?»

Marco Bueter, Philipp A. Gerber und Markus Laimer haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Prof. Marco Bueter
Oberarzt mit erweiterter Verantwortung
Leiter Bariatrisches Programm
Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie
Universitätsspital Zürich

Dr. Philipp A. Gerber
Oberarzt
Leiter Adipositas-Sprechstunde
Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung
Universitätsspital Zürich

PD Dr. Markus Laimer
Leitender Arzt Diabetologie und Adipositas
Universitätsklinik für Diabetologie, Endokrinologie, Ernährungsmedizin und Metabolismus
Inselspital Bern

Chatprotokoll

Mein arzt hat mir empfolen einen Magenbypass zu machen. Gewicht 83kg grösse 155cm. Ich habe Diabetes typ2 der langzeitzucker ist im moment 8,1

Marco Bueter: Vielen Dank für Ihre Frage. Im Moment ist es noch so, dass die Krankenkassen in der CH die Kosten für einen Eingriff ab einem Body Mass Index von 35 übernehmen. Ihr BMI liegt so gerade eben darunter (etwa 34.5). Mit einem HbA1c Wert von 8.1 würden Sie aber sicher von einer Gewichtsreduktion - mit oder ohne Chirurgie - profitieren. Daher lohnt es sich sicher, wenn Sie einmal den Kontakt zu einem Adipositaszentrum in Ihrer Nähe suchen, um sich weiter beraten zu lassen.

Guten Abend, welche Gruppen/Arten orale Antidiabetikas gibt es und wie wirken sie? Besten Dank.

Philipp Gerber: Heute gibt es eine breite Palette von oralen Antidiabetika. Zum einen ist da das Medikament Metformin, das in fast allen Fällen Standardmedikament ist. Es ist seit langer Zeit bekannt, und das Verhältnis von Wirkungen und Nebenwirkungen ist sehr gut. Heute auch oft angewendet werden die DPPIV Hemmer, die gewichtsneutral sind auch sehr wenig Nebenwirkungen haben. Neuer sind die SGLT2-Hemmer, welche helfen, Zucker über die Nieren auszuscheiden. Sie können auch zu einem leichten Gewichtsverlust verhelfen. Nicht mehr so oft wie früher werden die Sulfonylharnstoffe angewendet, da sie das Gewicht eher anheben und auch zu Unterzuckerungen führen können.

Guten Abend miteinander. Meine Bekannte ist stark übergewichtig mit Diabetes Typ 2.Sie ist mit Insulin gut eingestellt, auch HbA1. Wann würde eine OP trotzdem empfohlen? Danke.

Markus Laimer: Vielen Dank für diese wichtige Frage. Besteht bereits eine Insulintherapie so ist die Wahrscheinlichkeit einer Remission des Diabetes mellitus also das Absetzen aller diabetesspezifischer Medikamente mitunter geringer als bei PatientInnen ohne Insulintherapie. Den Verlauf exakt vorauszusagen ist leider nicht sicher möglich. Von einer Verbesserung des Langzeitverlaufs des Diabetes mellitus (dazu gehört auch der Therapiebedarf mit Blutzucker senkenden Medikamenten) kann aber ausgegangen werden. Die positiven Aspekte einer Gewichtsreduktion durch bariatrische Operationen auf den Diabetesverlauf ist durch zahlreiche Studien untersucht und auch belegt worden.

habe ich richtig verstanden, dass bei diabetes typ 1 eine magenverkleinerung nicht wirksam ist?

Marco Bueter: Das stimmt - Patienten mit einem Typ 1 Diabetes kommen primär nicht in Frage. Wenn allerdings Übergewicht mit Insulinresistenz ebenfalls vorliegt, kann auch hier in Einzelfällen eine RYGB Operation helfen.

was geschieht mit dem restlichen Magen nach der Operation?

Marco Bueter: Vielen Dank für Ihre Frage. Eine der am häufigsten gestellten Fragen in meiner Sprechstunde :-) die Antwort lautet: Nichts. Er bleibt im Körper, wird weiter gut durchblutet und stirbt daher nicht ab.

Ich musste im letzten September wegen Polypen im 12 Fingerdarm eine Whipple OP machen lassen.Mein Blutzucker war bis Mitte Januar in Ordnung,aber seither ist mein Blutzucker immer zu hoch,bis 17.Seit 25.Januar spritze ich Insulin.Ist das normal nach einer solchen Op?

Philipp Gerber: Bei einer Whipple-Operation wird ein Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt, welche Insulin produziert. Daher ist es nicht selten so, dass dem Körper zusätzliches Insulin zugeführt werden muss, um den Blutzucker in Schach halten zu können.

M. Mann, 72, bekam akut Diabetes (Wert 27). Er musste Metformin einnehmen. Heute kommt er ohne Tabletten aus, die 3-Monatswerte liegen bei ca. 7. Mi. und Abends sind d. Werte ca. 5.5. Nur morgens vor d. Essen sind die Werte um 8, unabhängig, ob er abends viel, wenig, zuckerhaltig, zuckerlos isst. Er hat es schon mit e. späten Snack versucht, die Werte sind am Mo. hoch u. die Ärzte finden keine Antwort darauf, weshalb diese mo. hoch sind u. wie diese bekämpft werden können. Haben Sie einen Rat?

Markus Laimer: Der morgentliche Blutzucker ist nicht nur von den abendlichen Mahlzeiten abhängig. Speziell in den frühen Morgenstunden kommt es auch durch Hormonausschüttungen ausgelöst zu einem Ansteigen des Blutzuckers. Auch spielt die körpereigene Glukoseproduktion durch die Leber in den Morgenstunden eine wesentliche Rolle. Um den Nüchtern-Blutzucker zu senken ist daher häufig eine entsprechende Medikation notwendig, ohne natürlich nächtliche Unterzuckerungen auszulösen.

Wie lange braucht man, um massiv erhöhte Blutzuckerwerte durch Ernährungsumstellung zu normalisieren (13 mmol)?

Philipp Gerber: Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Zum einen ist das Stadium der Diabeteserkrankung wichtig. In einem frühen Stadium lässt sich der Blutzucker besser normalisieren als in einem späten. Dann spielt die Möglichkeit, mit der Ernährungsumstellung das Körpergewicht reduzieren zu können, auch eine Rolle - denn wenn der Blutzucker vor allem aufgrund eines hohen Gewichtes zu hoch ist, lässt er sich so auch gut verbessern. Es gibt aber auch Fälle, bei denen andere Faktoren, zum Beispiel die Gene, wesentlich sind. Dann kann mit Ernährungsumstellung weniger erreicht werden. Bestenfalls ist zu erwarten, dass sich der Blutzucker innerhalb einiger Wochen normalisiert.

Guten Abend allerseits, ich habe Diabetis 2 seit schon bald 10 Jahre. Habe nie Insulin gesprizt, sondern nur mit Medis behandelt, Fitnesstraining, spazieren e.c.t. Ich habe auch vor 5 Jahren 30 Kg abgenommen und die Blutwerte sind eigentlich gut. Leider habe ich nun wieder zugenommen und daher schreibe ich ihnen heute, da ich die Sendung gesehen habe. Die Magenverkleinerung und die Auswirkungen, haben mich beeindruckt. Zahlt die Krankenkasse dieser Eingriff, Danke

Marco Bueter: Guten Abend und vielen Dank für Ihre Frage. Die Kassen in der CH zahlen im Moment den Eingriff, wenn (1) der Patient einen Body Mass Index über 35 aufweist, wenn (2) zwei Jahre erfolglose Abnehmversuche durchgeführt wurden und (3), wenn der Eingriff an einem akkreditiertem Zentrum vorgenommen wird.

Ich nehme eine Metfin 500 pro Tag. Ich messe regelmässig den Zucker. Dieser bewegt sich immer im Rahmen von ca. 6 -8 je nach Tageszeit. Ich bin 80 Jahre alt. Wie ist dieser Wert zu kommentieren? Muss ich die Medi aufstocken?

Philipp Gerber: Aus meiner Sicht ist Ihre Therapie bei diesen Blutzuckerwerten sehr wahrscheinlich genügend. Zur definitiven Beurteilung sollte der HbA1c-Werte gemessen werden, der bei einem individuell definierten Zielwert liegen sollte. Der HbA1c Wert gibt Auskunft über den durchschnittlichen Blutzucker. Meist definiert der behandelnde Arzt einen Zielwert zwischen 6 und 8%.

Weil meine Blutzuckerwerte seit einiger Zeit erhöht sind (meist zwischen 6.6 bis 9, nur selten Anstieg auf über 10) hat mir meine Hausärztin das Medikament Metformin-Pepha (500 mg) verschrieben. Im Beipackzettel entnehme ich, dass Vorsicht bei bestehenden Nierenschäden zu walten sei. Weil meine Nieren nur zu ca. 50 % arbeiten, habe ich gewisse Zweifel. Die Nierenschädigung geht offenbar auf meine Hauptkrankheit (Morbus Bechterew) zurück. Was empfehlen Sie mir? Besten Dank im Voraus.

Philipp Gerber: Effektiv muss die Nierenfunktion beobachtet werden bei Gabe von Metformin. Allerdings kann bei einem Wert von 50% Metformin durchaus noch verabreicht werden, vorausgesetzt, der Nierenwert wird regelmässig beobachtet und die Medikation neu überdacht, wenn sich der Werte verschlechtert. Die Dosis (500mg tgl.) ist tief, was zusätzlich hilft, dass ein mögliches Risiko wegen der eingeschränkten Nierenfunktion klein bleibt.

+++ich habe än magen by pass vor op 158 kilo jetzt 77 mir geht es suuuper jederzeit wieder hurra+++

Warum wird noch immer vor allem der magenbypass propagiert, wo doch beim schlauchmagen post-op nicht so viele nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden müssen und dumpings auch nicht auftreten sollten. Welcher op-methode würde sie den vorzug geben? Mir ist der schlauchmagen sympathischer, was spricht eher gegen dkeses verfahren? Merci.

Marco Bueter: Guten Abend und vielen Dank für Ihre Frage. Für die Therapie des Typ 2 Diabetes zeigen sich nach dem Bypass bessere Ergebnisse als nach der Schlauchmagen OP. Zwar gilt der Schlauchmagen als "sicherere" OP Variante, was allerdings nur die halbe Wahrheit ist. Zwar sind Komplikationen quantitativ etwas seltener, qualitativ aber oft langwieriger und schwieriger zu behandeln. Mit zum Teil sehr langen Spitalaufenthalten. Auch das neue Auftreten von Sodbrennen und Entzündungen der Speiseröhre nach Magenbypass sind ein ernstzunehmendes Problem. Interessanterweise müssen zudem die meisten Patienten mit Schlauchmagen ebenso Vitamine einnehmen und auch "Dumpingfälle" können auftreten - allerdings seltener als nach Bypass.

Meine Ärztin hat bei mir einen erhöhten Blutzuckerspiegel festgestellt. Bis zu welchem Wert gilt der Blutzuckerspiegel als normal? Ab welchem Wert ist eine Behandlung erforderlich? Kann ich den Blutzuckerspiegel mit der Ernährung oder anderem beeinflussen? Ich bin erblich stark vorbelastet, an Zucker zu erkranken.

Markus Laimer: Man kann nicht von einem allgemeingültigen Grenzwert für den Blutzuckerspiegel sprechen. Von einem Diabetes mellitus spricht man ab einem Nüchternblutzucker von 7mmol/l (im Labor gemessen, nicht mit den handelsüblichen BZ Geräten für die Selbstkontrollen). Nach den Mahlzeiten sind höhere Grenzwerte möglich. Bei einem Glukosebelastungstest auch oraler Glukosetoleranztest genannt ist ab einem Wert von 11.1 und höher 2 Stunden nach der Glukoseeinnahme (75 Gramm) die Diagnose Diabetes mellitus gesichert. Welche Grenzwerte für die Blutzuckereinstellung herangezogen werden, wird individuell häufig individuell nach verschiedenen Faktoren (wie Diabetestyp, Diabetesdauer, Folgeerkrankungen, ...) gestgelegt. Anzustreben wären im Idealfall Nüchternblutzuckerwerte unter 5.5 bis 6 mmol/l und unter 8 mmol/l nach Mahlzeiten. Bei einem Schwangerschaftsdiabetes gelten hier andere Richtlinien und sind auch strengere BZ Zielwerte anzustreben.

Ich habe meinen Blutzuckerwert ohne Medikamente mehrheitlich im Griff. Am meisten Mühe habe ich mit dem Wert am Morgen ... auch wenn der Wert am Vorabend gut war! Woran könnte dies liegen?

Philipp Gerber: Dieses Phänomen beobachten wir nicht selten. Meist ist eine nicht adäquate Produktion von Zucker durch die Leber während der Nacht hierfür verantwortlich. Werden keine Medikamente eingesetzt, kann neben Ernährungsumstellungen auch vermehrte körperliche Aktivität helfen, den morgendlichen Zucker zu verbessern.

Guten Abend, habe genau vor einem Jahr die Magenbypass-Op gemacht. 38.5 kg sind weg. Habe kein Zucker mehr, und meine Rückenschmerzen sind weg. Muss aber noch viel erbrechen. ImvMai wurde ein Geschwür entdeckt und dieses verursachte eine Fistel. Evt. muss evt. zugenäht werden. Anscheinend eine nicht ganz einfache OP. Ist das so? Welche Riesiken gibts? Danke für Ihre Antwort. Freundliche Geüsse

Marco Bueter: Danke für Ihre Frage. Es stimmt, die Operation ist technisch anspruchsvoll, da es sich um eine sogenannte Re-Operation handelt. Wenn Sie in einem akkredidiertem Zentrum mit entsprechenden OP Zahlen und Erfahrung von einem Fachspezialisten operiert wird, kann sie aber in der Regel ohne Komplikationen durchgeführt werden. Zu den üblichen Risiken zählen Blutungen, Wundinfektionen und Nahtundichtigkeiten.

Guten Abend, mein Grossvater ist 83 und ist Diabetiker Typ 2. Er isst nicht mehr so viel und kommt manchmal in den Unter Zucker. Wie kann man ihm das Essen wieder schmackhaft machen damit er nicht mehr in den Unter Zucker kommt,oder liegt es in der Psyche das er nicht mehr viel isst? Ich mache mir ernsthaft sorgen um Ihn. Freundöiche Grüsse und einen schönen Abend danke im Vorraus.

Philipp Gerber: Unterzucker kommt beim Diabetes nur vor, wenn Medikamente verabreicht werden, die den Blutzucker senken. Treten gehäuft Unterzuckerungen auf, sollte daher die Medikation reduziert oder geändert werden.

Was passiert mit dem "stillgelegten" Teil des Magens? Infektionen? Absterben? etc.

Marco Bueter: Vielen Dank und guten Abend. Mit dem stillgelegten Magen passiert nichts von alledem. Er bleibt auch nach dem Eingriff gut durchblutet und stirbt daher nicht ab. Wenn im Vorfeld eine allfällige Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori gefunden und entsprechend therapiert wird, ist auch das Risiko für Infektionen sehr sehr niedrig. Also, kein Grund zur Sorge.

wesshalb wird immer nur vom magenpypass gesprochen?und nicht vom magen schlauch?wo doch der darm massgebend verschont bleibt ? bis jetzt komnte mir kein chirurg die antwort geben.was sagen sie dazu....

Marco Bueter: Guten Abend und vielen Dank für Ihre Frage. Für die Therapie des Typ 2 Diabetes zeigen sich nach dem Bypass bessere Ergebnisse als nach der Schlauchmagen OP. Zwar gilt der Schlauchmagen als "sicherere" OP Variante, was allerdings nur die halbe Wahrheit ist. Zwar sind Komplikationen quantitativ etwas seltener, qualitativ aber oft langwieriger und schwieriger zu behandeln. Mit zum Teil sehr langen Spitalaufenthalten. Auch das neue Auftreten von Sodbrennen und Entzündungen der Speiseröhre nach Magenschlauch sind ein ernstzunehmendes Problem. Interessanterweise müssen zudem die meisten Patienten mit Schlauchmagen ebenso Vitamine einnehmen und auch "Dumpingfälle" können auftreten - allerdings seltener als nach Bypass.

Kürzlich sagte mir mein Hausarzt: Sie haben Zucker. Ich messe den Zucker immer wieder selber, dieser liegt so ihn etwa bei 6 bis 7 Punkten. Habe ich nun Zucker oder nicht. Ich treibe Sport, bin 178 gross und ca. 90 Kg schwer. Ich bin 79 Jahre alt. im Jahre 2012 bekam ich 5 Baypässe, sonst fühle ich mich wohl, ich kann immer noch eine Stunde mit auf dem Home-Trainer mit einer Wattzahl über 200 trainieren. Ich frage mich schon,. ob man mit diesen Zuckerwerten nicht übertreibt. Danke für die Antwor

Philipp Gerber: Die Diagnose des Diabetes ist klar definiert. Ein Nüchternblutzucker morgens (vor dem Essen) über 7mmol/l bedeutet, dass ein Diabetes vorliegt. Hingegen muss nicht jeder Diabetes aggressiv behandelt werden; hierzu müssen verschiedene Faktoren wie Alter oder Zusatzerkrankungen berücksichtigt werden. Zudem sollte der sogenannte HbA1c-Wert, welcher Auskunft gibt über den durchschnittlichen Blutzucker, gemessen werden.

Ich wollte mich in Luzern bariatrisch operieren lassen. Man stellte fest, dass meine Nieren nur noch 30% arbeiten und Dr.Sykora lehnte die Operation ab. Nun haben sich nach 2 Jahren recht erholt und ich würde mich nun doch gerne operieren lassen. Geht das ?

Marco Bueter: Vielen Dank für Ihre Nachricht. Das lässt sich nicht so einfach beantworten, ohne dass mir mehr Informationen vorliegen. Grundsätzlich ist auch mit eingeschränkter Nierenfunktion eine Bypass-Operation bei akzeptablem Risiko möglich. Vielleicht ist es besser, wenn Sie mir eine Nachricht an meine persönliche Email Adresse (marco.bueter@usz.ch) senden, damit ich eine ausführliche Antwort verfassen kann.

Bin J. 1949 seit 14j. Diabetes 2 diagnostiziert! Vor 3 J hatte ich einen schweren Hirnschlag mit Folgen, danach noch Diagnose Parkinson .Medikament mo1000/-/500 mg Metformin. Madopar 150mg/d Fluctine 20mg am Morgen. Oft am Mittag zittrig und Schweissausbrüche. Werte nü. Zw. 4.5 und 5.6 nehme ich am Morgen Zuviel? Langzeitzucker meistens 5.8 bis 6

Philipp Gerber: Ihr Langzeitzucker spricht für eine gute Diabeteseinstellung. Das Medikament Metformin verursacht keine Unterzuckerungen, daher sollte noch an andere Ursachen (u.a. andere Medikamente) für Ihre Symptome gedacht werden.

Guten abend. Ich bin 37 jahre alt und seit 17 jahren diagnose diabetis typ 1 habe 135 kg und somit ein grosses übergewicht. Wie sieht es da mit magen op aus?

Marco Bueter: Guten Abend. Danke für Ihre Nachricht. Prinzipiell ist auch bei Typ 1 Diabetes eine OP möglich, insbesondere dann, wenn die Krankheit mit starkem Übergewicht vorliegt - so wie bei Ihnen. In diesen Fällen kann die OP zu einer deutlichen Reduktion der Insulindosis führen, da mit abnehmenden Gewicht sich auch die Insulinresistenz des Gewebes verbessert. Ganz auf Insulin werden Sie aber auch dann nicht verzichten können, da Ihre Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert.

Guten Abend, ich (68-j.) leide seit Sommer 2016 an Diabetes Typ 2. Der Hausarzt verschrieb mir Metformin. Damit habe ich in einem halben Jahr 5 kg abgenommen (1.58 gross und und 52 kg), 3-Monatswert 5.9. Danach Januvia, womit ich total verstopft war. Gegenwärtig nehme ich kein Medikament und der Wert am Morgen nüchtern schwankt von 6.1 - 7.2. Was raten Sie, Medis oder nicht und welche?

Philipp Gerber: Zur Beantwortung dieser Frage sollte neben den Blutzuckerwerten auch noch der aktuelle 3-Monatswert (HbA1c) bekannt sein. Liegt dieser immer noch im Bereich um 6% oder auch etwas höher, kann durchaus auf eine Medikation verzichtet werden. Ansonsten wäre Metformin (tief dosiert) durchaus erste Wahl, wenn es gut vertragen wurde.

Macht diese Operation auch Sinn bei 70 Jährigen und älter ??

Marco Bueter: Guten Abend. Auch in diesen Fällen kann ein Eingriff sinnvoll sein, dass müsste man sich aber im Detail ansehen. Schliesslich kann auch im höheren Alter der Verzicht auf Insulin bzw. eine deutliche Reduzierung der erforderlichen Insulindosen zu einer verbesserten Lebensqualität führen.

Ist es eigentlich massgeblich, dass nach Zucker/Kohlenhydraten der Zucker nicht so hoch schnellt oder ist es vielmehr wichtig, dass der Körper es schafft, einen kurzfristig sehr hohen Wert schnell wieder einzupegeln?

Markus Laimer: Vielen Dank für diese spannende Frage: Grundsätzlich schaft es der Körper Blutzuckeranstiege im Gesunden zu verhindern. Hierfür ist eine zweiphasige Ausschüttung des körpereigenen Insulins verantwortlich. Die Insulinausschüttung ist beim Typ 1 Diabetes durch das fehlen von Insulin und beim Typ 2 Diabetes durch eine Kombination aus veringerter Insulinwirkung und gestörter Insulinproduktion bedingt. Zu Ihrer Frage ist zu sagen: Blutzuckerspitzen sollten auf jeden Fall vermieden werden. Hyperglykämien sind auch bei im Schnitt noch akzeptablen BZ Werten mitverantwortlich für die Entstehung von diabetischen Langzeitfolgen.

Leider habe ich 10 Kilo zugenommen seit ich im Dez.2015 die Diagnose Dibetes Typ2 erhalten habe! Muss 4x täglich Insulin spritzen, da mein Langzeitzucker nicht mehr messbar war! Jetzt ist er bei 6,4! Trotz Sport und Bewegung, Ernährungsumstellung nehme ich nicht mehr ab!! Wie weiter??

Philipp Gerber: Erstmal Gratulation zu diesem sehr guten Langzeitzucker! Ggf. könnte eine Umstellung der Medikation etwas helfen, d.h. Ersatz mindestens eines Teils des Insulins durch andere Antidiabetika, welche die Gewichtsreduktion fördern. Hier denke ich etwa an die sogenannten GLP1-Agonisten (z.B. Victoza, Trulicity oder Bydureon) oder an SGLT2-hemmer (z.B. Forxiga oder Jardiance).

Der Sohn meines partners liess am 11.2.2015 (mit 41 Jahren) die magenbypass op machen. Wie kann es sein, dass er am 29.2.15 kurz bevor er die Fäden entfernen konnte, zuhause verstorben ist? Die Gerichtsmedizin stellte fest, dass ca 5-7. Tag nach der Operation eine Klammer herausgefallen ist.. er bekam ab 1. Tag Zwieback und püriertes essen. Sind die Klammern nicht stabil? Bekam er zu früh essen.? Er starb an sepsis, das Essen lief in Bauch und vergiftete ihn.

Marco Bueter: Guten Abend und vielen Dank für Ihre Nachricht. Der tragische Verlauf in dem von Ihnen beschriebenen Fall tut mir leid. Auch wenn eine Bypass-Operation heutzutage mit sehr niedrigem Risiko und sehr sicher durchgeführt werden kann, so ist das Risiko doch leider nicht null. Das Risiko irgendeine Komplikation (z.B. Blutung, Wundinfektion, Abszesse usw.) nach einer Bypass OP zu erleiden, liegt gemäss aktuellen Studien bei etwa 4-6%. Das Risiko eine Undichtigkeit im Bereich der Verbindung zwischen Magen und Darm (sog. Leckage oder Insuffizienz) liegt bei etwa 1-2%. Das Risiko an den Folgen einer Komplikation zu versterben, liegt bei etwa 0.1-0.5%. Das ist in etwa im Bereich dessen, was wir von anderen Baucheingriffen, wie z.B. einen Gallenblasenentfernung, her kennen. Wie gesagt, sehr niedrig - aber leider nicht "null".

Guten Abend ich bin 56 weiblich. Habe enorme gelüste nach süssem. In der Nacht erwache ich und habe Durst. Habe ich Zucker? Vielen Dank

Philipp Gerber: Dies sind nicht zwingend Symptome eines Diabetes; eine morgendliche Nüchternblutzuckermessung kann aber Klarheit verschaffen.

Macht diese Operation auch Sinn bei 70 Jährigen ??

Philipp Gerber: In der Regel wird die Operation nur selten in diesem Alter durchgeführt. Dies hat damit zu tun, dass mit zunehmendem Alter die Risiken der Operation eher zunehmen, der Benefit aber eher abnimmt. Jedoch gibt es keine absoluten Alterslimiten, wir empfehlen daher jeweils eine individuelle Abklärung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses.

Guten Abend ich 53jährig nehme seit 6 Monaten Cholesterintabletten und eine halbe Tablette gegen zu hohen Blutdruck. Jetzt wurde festgestellt dass mein Blutzucker ein wenig erhöht ist. Der Arzt meinte wenn ich weniger Süsses esse kann ich das Problem beheben. Ist das wirklich so ?

Markus Laimer: Vielen Dank für Ihre Frage. Ernährung und Bewegung sind zwei wesentliche Aspekte der Diabetestherapie und können bei konsequenter Umsetzung mitunter den Verzicht auf Medikamente zur Blutzuckersenkung ermöglichen. Zu lange sollte man bei erhöhten Blutzuckerwerten bis zum Einleiten einer medikamentösen Therapie jedoch nicht warten. Gerade in der frühen Phase der Diabeteserkrankung ist eine sehr gute Kontrolle der Blutzuckerwerte wichtig.

Guten Abend. Ich bin 64, 1.68 gross und wiege 85 Kilo. Seit 5 Jahren habe ich Diabethes Typ 2. Bis jetzt kann ich den Zucker recht gut in Zaum halten. Der 3 Monats Zucker ist um die 6 und der Morgenzucker um die 8. Sollte ich eine Magenverkleinerung machen? Wird diese OP auch im Bürgerspital in Solothurn durchgeführt?

Marco Bueter: Guten Abend und Danke für Ihre Nachricht. Gemäss Ihren Angaben liegt Ihr Body Mass Index bei etwa 30. Leider übernehmen in diesen Fällen die Krankenkassen die Kosten für diesen Eingriff derzeit (noch) nicht - auch, wenn er bei vorliegendem und schlecht steuerbaren Typ 2 Diabetes sinnvoll sein kann. Wenn Sie den Eingriff trotzdem durchführen möchten, schlage ich vor, einen entsprechenden Gesuch bei Ihrer Krankenkasse zu stellen. Am besten in Zusammenarbeit mit einem etablierten Adipositaszentrum, dass über entsprechende Erfahrung auf diesem Gewicht verfügt, z.B. am Inselspital in Bern oder auch bei uns in Zürich. Die Kollegen in Solothurn kenne ich nicht und kann daher nicht sagen, ob die dortigen Kollegen einen solchen Eingriff (1) durchführen und (2) über eine entsprechende Erfahrung verfügen.

Mir ist nicht klar, warum bei einer Magen Verkleinerung der Blutzuckerwert fallen soll, denn das Insulin wird ja nicht im Magen produziert. Ist es die veränderte Essgewohnheit oder was sind die Faktoren die dazu gehören.

Philipp Gerber: Die Ursachen für die Verbesserung der Diabeteseinstellung sind multifaktoriell. So gehören die veränderten Essgewohnheiten sicher dazu, sind aber nicht alleine ausschlaggebend. Wir gehen davon aus, dass - ähnlich wie bei der Bypass-Operation - auch bei einer Magenverkleinerung (bzw. Schlauchmagen) verschiedene Umstellungen der Magen-Darm-Hormone und deren Wechselwirkungen, welche noch wenig verstanden sind, eine wichtige Rolle spielen.

Ich (51) weiss seit knapp 2 Jahren, dass ich an Diabetes leide. Ich nehme m und a je 1 metformin 1000mg und zusä. 1m 1 jardiance 10mg. Zusätzlich nehme ich 1 carvedilol 25mg,1 Crestor 10mg,pantozaprol 20mg.Meine Leberw. sind aber leider immer noch nicht gut.Die diab medis verursachen immer durchfall bei mir. Mein Gewicht liegt bei 95 kg bei einer Grösse von 166cm. Mein 3 m-zucker liegt bei 6.2. zusätzlich muss ich noch erwähnen, dass in meiner fam. alle an D. leiden.Würde die kk eine op bezahlen

Marco Bueter: Guten Abend und vielen Dank für Ihre Frage. Die Kassen in der CH zahlen im Moment den Eingriff, wenn (1) der Patient einen Body Mass Index über 35 aufweist, wenn (2) zwei Jahre erfolglose Abnehmversuche durchgeführt wurden und (3), wenn der Eingriff an einem akkreditiertem Zentrum vorgenommen wird. Ihr BMI liegt mit 34.5 knapp darunter. Daher empfehle ich, sich mit einem erfahrenen Adipositaszentrum in Ihrer Nähe in Verbindung zu setzen, damit sich die Kollegen ein detaillierteres Bild von Ihrer Situation machen können. Ansonsten dürfen Sie sich auch gerne mit mir via Email in Verbindung setzen (Marco.bueter@usz.ch). So wie sich das für mich darstellt, könnte eine Magenbypass eine gute Lösung für Sie darstellen.

Guten Abend, ich musse einen Magenbaypass im 2o14machen, und hatte gleichzeitig eine Mittelgrosse axiale Hiatushernie , geringe residuelle Refluxoesophagitis unter PPI Hochdosistherapie, kleinere Mallory Weiss- Läsionen. Und jetzt leide ich unter einem Dumpingsyndrom, der tiefste Wert war 2.6mmol, . Ich kann nicht mehr aus dem Haus gehen ohne Zucker od. Trauben Zucker. Bin schon Kollabiert und habe 2 Rippen . Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.

Philipp Gerber: Das Dumpingsyndrom ist eine der möglichen unerwünschten Folgen der Bypassoperation; hier kommt es nach einem schnellen Blutzuckeranstieg zu einer starken Insulinausschüttung und in der Folge Unterzuckerung. Helfen können Ernährungsanpassungen (Konsum komplexer Kohlenhydrate, vermeiden Süssgetränke), hilft das allein nicht, können Medikamente zum Einsatz gelangen (z.B. Glucobay, Victoza).

guten abend, ist eine magenverkleinerung (oder bypass) auch für menschen mit bmi 31-33 empfehlenswert? (weibl. 53j) und auch wenn man kein diabetes hat? operieren sie auch solche personen? es wäre klar, dass die kosten selbst übernommen werden müssten - aber würden die vorteile die nachteile überwiegen? eine gewichtsabnahme (auch mit viel bewegung) wird seit jahren versucht, leider ohne erfolg. vielen dank für ihr feedback

Marco Bueter: Vielen Dank für Ihre Frage. Die Kassen in der CH zahlen im Moment den Eingriff, wenn (1) der Patient einen Body Mass Index über 35 aufweist, wenn (2) zwei Jahre erfolglose Abnehmversuche durchgeführt wurden und (3), wenn der Eingriff an einem akkreditiertem Zentrum vorgenommen wird. Ausnahmen sind selten und machen eigentlich vor allem meist dann Sinn, wenn z.B. ein schwerer Typ 2 Diabetes vorliegt - wie bei Frau Weilenmann im Beitrag. Da bei Ihnen weder der BMI hoch genug ist noch eine Typ 2 Diabetes Erkrankung vorliegt, empfehlen die Schweizer Richtlinien in Ihrem Fall eher keinen chirurgischen Eingriff. Auch nicht, wenn Sie die Kosten für den Eingriff selbst übernehmen würde. Von daher würde ich Ihnen zunächst eine konservative Therapie in Anbindung an ein erfahrenes Adipositaszentrum empfehlen bevor man über eine OP nachdenkt.

Also, auch bei 70Jährigen OP möglich ,ich muss nicht regelmässig messen und habe nur Abends 2 Tabl. Janumed XR zu nehmen , Werte zwischen 6.5 und 9.6 , /Soll ich eine OP wirklich in Betracht ziehen oder Langzeitstudie abwarten......

Philipp Gerber: Bei einigermassen guter Blutzuckereinstellung in dem Alter (zur definitiven Beurteilung wäre hier noch der HbA1c-Wert hilfreich) wäre ich eher zurückhaltend mit einer Operation.

Guten Abend. Ich bin 67 Jahre alt, männlich, BMI 24, HbA1c = 6.1. Eine Stunde nach dem Frühstück (Brot, Butter, Konfitüre, Hartkäse, Kaffee) steigt der Blutzucker oft auf einen Wert von 12 bis 15, um dann später rapid zu sinken. Schweissausbrüche, zittern und Schwindel sind die Folge. Ich habe eine exokrine Pankreasinsuffizienz; können die starken Blutzuckerschwankungen auch damit zu tun haben?

Markus Laimer: Die Bauchspeicheldrüse ist neben der Insulinproduktion auch für die Produktion von Verdauungsenzymen (exokrin) verantwortlich. Neben dem Insulin (endokrin) produzieren die Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse Glukagon. Glukagon bewirkt als Gegenspieler zum Insulin die Freisetzung von Zucker aus der Leber und ist somit zur Vermeidung von Hypoglykämien verantwortlich. Sind z.B. durch eine operative Entfernung der Bauchspeicheldrüse (z.B. aufgrund eines Tumors) alle oben erwähnten Funktionen der Bauchspeicheldrüse beeinträchtig, macht dies die Einstellung der Blutzuckerwerte häufig schwierig. Sollte es sich in Ihrem Fall um einen sogenannten pankreatopriven Diabetes mellitus handeln, kann dies die von Ihnen beschriebenen Schwankungen erklären. In so einem Fall hilft zur Darstellung der Blutzuckerverläufe und zur Erfassung der Ursache die Durchführung einer kontinuierlichen Glukosemessung.

Guten Abend. Ich bin seit 5 Jahren Diabetes 2 diagnostiziert und auch Bluthochdruck. Medformin vertrage ich leider nicht, Extrem Durchfall, bis 10x pro Tag. Zucker nüchtern zwischen 8 und 9, Langzeitzucker 5,8. Raten Sie mir zu einer OP?

Philipp Gerber: Ein Langzeitzucker von 5.8% ist eigentlich ein sehr guter Wert; sollte im Verlauf doch eine Medikation notwendig sein, gibt es Alternativen zu Metformin, welche sie vielleicht besser vertragen. Spezifisch wegen des Diabetes würde ich Ihnen nicht primär zur Operation raten. Sollte starkes Übergewicht noch eine Rolle spielen, wäre ein solche aber ggf. zu evaluieren.

seit Dez. 2015 habe ich die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2. Ich muss 4 x im Tag Insulin spritzen mein Langzeitzucker war nicht mehr messbar! Leider habe ich seit Dez. 2015 10 Kilos zugenommen, was mich sehr ärgert! Ich habe meine Essgewohnheiten umgestellt, und kann diese Gewichtszunahme nicht verstehen: Ich bin gut eingestellt mit dem Insulin und bewege mich, habe sogar einen Personaltrainer und trotzdem geht mein Gewicht nicht runter! 2 Zehen an meinen Füssen sind taub, wäre diese OP gut.

Marco Bueter: Guten Abend und vielen Dank für Ihre Nachricht. Für eine abschliessende Beurteilung bräuchte es noch weitere Angaben, wie z.B. Ihr Gewicht, Alter oder HbA1c. Die Kombination von Übergewicht und Typ 2 Diabetes suggeriert allerdings, dass Sie von einem Eingriff durchaus profitieren könnten. Das müsste man sich in einem erfahrenen Adipositaszentrum mal genauer ansehen. Wenn Ihnen eine entsprechende Adresse unbekannt ist, können Sie mir gerne eine Nachricht an meine persönliche Email Adresse (marco.bueter@usz.ch) senden. Dann kann ich Ihnen evtl. eine entsprechende Adresse in Ihrer Nähe nennen.

Seit ich Cortison und Tacrolimus einnehmen muss, bringe ich den Zuckermit Insulin und Nachspritzen kaum mehr unter 10, oft steigt er bis über 20. Seit 4 Jahren leide ich an statingetriggerter autoimmuner Myopatie, die nun nebst monatlichen Privigeninfusionen

Philipp Gerber: Leider ist die Frage abgebrochen. Was ich aber sagen kann, ist dass bei den offenbar sehr hohen Blutzuckerwerten die Diabetestherapie evaluiert werden sollte - ev. könnte eine zusätzliche Medikation mit einem anderen Medikament als Insulin helfen, die Werte zu stabilisieren. Ob eine Operation in dieser Situation in Frage käme, müsste unter Einbezug verschiedener Faktoren, u.a. Ihrer Erkrankung und auch der Medikamente, welche Sie einnehmen müssen, abgeklärt werden.

Wie beurteilen sie das Risiko von Demenz/Alzheimer zufolge langjähriger Insulin- und Metfin Therapie? Die biologische Medizin möchte meinen Stoffwechsel umstellen, sowie strikte Diät ohne Zucker und Kohlenhydrate. Habe Diabetes 2 seit 13 Jahren, 71-jährig und kaum Uebergewicht.

Philipp Gerber: Dieses Risiko ist als klein einzustufen. Insulin als Medikament ist im Prinzip ein natürliches Hormon (bzw. analog dem natürlichen Insulin hergestellt) und hat daher, adäquat dosiert, ein sehr kleines Nebenwirkungspotential. Für Metformin (Metfin) gibt es verschiedene Daten, u.a. auch solche, welche einen eher günstigen Effekt bez. Demenz zeigen. Das Medikament ist bereits lange bekannt und auf dem Markt, so dass wir über gute Langzeit-Beobachtungsdaten verfügen, welche keine schweren Nebenwirkungen nahelegen.

guten Abend, ich musste vor knapp einem Jahr den Pankreas Schwanz raus operieren. Es hat sich eine Zyste gebildet. Jetzt habe ich natürlich Diabetes 2. Habe leider trotz Metformin 500mg immer (am Morgen nüchtern) ca 7 bis 7,2 ml mol. Ich möchte aber nicht (noch nicht) spritzen. Was gibt es noch für Medis?

Markus Laimer: Nach einer operativen (Teil-)Entfernung der Bauchspeicheldrüse kann der Verlust der in der Bauchspeicheldrüse befindlichen insulinproduzierenden Betazellen für den Diabetes mellitus verantwortlich sein. In so einem Fall ist also nicht wie beim Typ 2 Diabetes die verminderte Insulinwirkung und gestörte Insulinausschüttung für den Diabetes verantwortlich. Die aktuell verfügbaren oralen Therapien können das fehlende Insulin leider nicht ersetzen nur die Wirkung des verbleibenden Insulins unterstützen.

Wieso wird nur von übergewichtigen Diabetikern gesprochen? Ich bin 168 cm gross,. 56 kg schwer, Jahrgang 1947, bin sportlich und ernähre mich gesund. Trotzdem habe ich Mellitus 2, nehme täglich 2Metfin 500 mg. Mein Langzeitwert liegt zwischen 6 und 7. Da bei fühle ich mich gut und gesund. Mit Gewichtsverlust ist bei mir nichts zu machen. Ich darf nicht leichter werden.

Philipp Gerber: Es ist absolut richtig, dass Übergewicht zwar ein wichtiger Faktor sein kann für die Entstehung des Typ 2 Diabetes mellitus, aber durchaus auch andere Faktoren entscheidend sind - und das Gewicht gelegentlich eine nur untergeordnete bis keine Rolle spielt! So gibt es etwa Patienten, bei welchen eine starke familiäre Belastung vorliegt, und ein Diabetes auch bei normalem Gewicht entsteht.

Ist es Möglich, eine Magenop. Magenband für mich als Typ 2 einzupflanzen. Habe seit 1992 Zucker, seit 1996 eine Insulin Pumpe Humolog 159 i E 24 Std. Natürlich zuviel Gewicht. 170/ 95 Kg. seit 10 Jahren. 3 Herzinfarkt/ 10 Stens, 1 bis 2 x Spital Notfall (Herz)..... Bin Mann 71 , Besteht die Möglichkeit zum Gewicht Red. OP ??

Marco Bueter: Guten Abend und Danke für Ihre Nachricht. Die Kassen in der CH zahlen im Moment den Eingriff, wenn (1) der Patient einen Body Mass Index über 35 aufweist, wenn (2) zwei Jahre erfolglose Abnehmversuche durchgeführt wurden und (3), wenn der Eingriff an einem akkreditiertem Zentrum vorgenommen wird. Ihr BMI liegt mit 32.8 leicht unter der Grenze - deshalb müsste ein entsprechender Kostenübernahmegesuch bei der Krankenkasse gestellt werden. Zudem wäre in Ihrem Fall ein chirurgischer Eingriff aufgrund Ihrer Begleiterkrankungen und des Alters sicher mit einem erheblichen Komplikationsrisiko verbunden, so dass man in Ihrem Fall sicher eine genaue Benefit-Risiko-Abwägung vornehmen muss. In der von Ihnen geschilderten Situation wäre ich allerdings eher zurückhaltend.

Chat-Admin: Der Chat ist beendet. Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: http://www.srf.ch/sendungen/puls/typ-2-diabetes-magenbypass-statt-medikamente

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