Chat-Protokoll
Klarträumen klingt sehr rational und kontrolliert. Bleibt da die Erholung im Schlaf nicht auf der Strecke?
Emma Peters: Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass luzide Träume negative Auswirkungen auf die Erholung im Schlaf haben. Die Induktion des luziden Träumens kann jedoch die Unterbrechung des Schlafes erfordern. Und natürlich beeinträchtigt es die Gesundheit umso mehr, je mehr man den Schlaf unterbricht und die Schlafdauer verkürzt. Aber es ist ein wichtiger Unterschied, dass dies nicht eine Auswirkung des luziden Träumens selbst ist!
Sind Begegnungen und Taten, die geträumt werden, eher Wünsche oder Ahnungen?
Art Funkhouser: Beides ist möglich, aber es gibt auch andere Möglichkeiten, wie z. B. etwas Neues auszuprobieren oder eine neue Haltung einzunehmen.
Warum komme ich im Traum immer schmerzhaft zu spät, obwohl ich sehr pünktlich war und bin?
Michael Schredl: Die Träume vom Zuspätkommen spiegeln die Sorgen wider, was andere denken könnten, wenn man zuspät kommt. Der Vorteil ist, das man im Wachleben fast immer pünktlich ist. Trotzdem kann es Sinn machen, sich «spasseshalber» vorzustellen, was man machen würde, wenn man mal tatsächlich zu spät kommt. Häufig wird eine nett formulierte Entschuldigung akzeptiert. Wenn man weiss, dass die Leute immer noch freundlich sind, wenn mal zu spät kommt, verlieren sich die Sorgen, alles wird entspannter.
Mein Partner flüchtete traumatisiert vor ca. 40 Jahren in die Schweiz. Auch heute noch schreit er in der Nacht ab und zu im Schlaf (Alptraum) Ich denke das hängt damit zusammen dass er seine Traumas (Folter etc.) nie therapieren liess. Macht es Sinn jetzt noch eine Therapie zu beginnen und alles wieder aufzurollen nach so langer Zeit? Und was würde es positives bringen? Mein Partner wirkt nicht leidend und funktioniert im Alltag wie alle andern. Herzlichen Dank.
Emma Peters: Ich würde auf jeden Fall eine Alptraumtherapie versuchen, da sie nachweislich die mit Alpträumen verbundenen negativen Symptome lindert. Selbst wenn Ihr Partner tagsüber keine traumabedingten Symptome verspürt, können Albträume sehr belastend sein und die Schlafqualität beeinträchtigen. Schliesslich ist die Schlafqualität für alle Funktionen eines gesunden Lebens äusserst wichtig. Eine Möglichkeit, die Sie ausprobieren können, ist die Imaginationstherapie (Imagery Rehearsal Therapy).
Liebes Traum-Team Dies ist keine Frage, sondern ein Chat-Beitrag: Ich träume wahrscheinlich jede Nacht und habe schon mehrere eindrückliche Träume aufgeschrieben, aber normalerweise vergesse ich sie schon nach dem Aufstehen wieder. Ich weiss dann nur noch, dass ich irgendwas Verrücktes geträumt habe. Auch die Träume, die ich notierte, vergesse ich bald und bin später überrascht, wenn ich sie wieder einmal lese. Eine interessante Erfahrung, die ich regelmässig anwende, ist aber folgende: Wenn ich ein schwieriges Musikstück schon tagelang geübt habe und einfach nicht hinkriege, probiere ich dies vor dem Zubettgehen nochmals 2–3 mal, auch wenn es immer noch nicht geht. Ich träume allerdings nicht davon, aber am nächsten Morgen kann ich es plötzlich fehlerfrei ab Blatt spielen. Ist doch toll, oder?
Art Funkhouser: Es ist toll aber nicht unbekannt. Andere haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Es scheint als ob unser Unbewusstes während dem Schlaf weiter arbeitet und Probleme löst.
Ich war während 40 Jahren als Lehrer an verschiedenen Stufen tätig+beruflich stets sehr engagiert. Seit 9 Jahren bin ich nun pensioniert. Noch heute spielen sich ~ 80% Prozent meiner Träume im Umfeld der Schule ab. Die Inhalte sind allerdings ganz selten „dramatisch“, sondern sie beschäftigen sich meistens mit kleineren „Komplikationen“ im Schulalltag. – Ich erinnere mich praktisch jeden Morgen an meine Träume+schreibe sie auch meistens in ein Heft. – Sind meine Traumerfahrungen „normal“ oder besorgniserregend? – Im Wachzustand in meinem Alltag beschäftigt mich meine vergangene Lehrerzeit nur noch ganz selten. – Ich war (fast immer :-) ) gerne Lehrer+der Beruf hat mich erfüllt.
Michael Schredl: Ihre Träume sind normal. Wir haben eine Studie zu arbeitsbezogenen Träumen durchgeführt und festgestellt, dass sie auch Jahre nach der Berentung noch auftreten. Und zwar genauso, wie Sie es beschreiben, wenn der Beruf stresssig war, sind die Träume nach der Pensionierung immer noch stressig, wenn der Beruf als erfüllt erlebt wurde, sind die Träume eher neutral. Die Träume greifen in der Regel alles auf, was man erlebt hat, gerade die Dinge, bei denen man mit Herz und Seele dabei war.
Was kann man tun, wenn man Angst vor dem einschlafen hat wegen möglichen Albträumen? Wie kann man gegen Albträume vorgehen? Gibt es Methoden oder Tipps um sie zu verhindern oder zu reduzieren?
Christian Roesler: Wenn das Problem so gross ist, dass Sie Angst vor dem Einschlafen haben, liegt ein Leidensdruck vor, und Sie sollten das ernst nehmen. Es gibt sowohl spezielle Methoden um mit Alpträumen umzugehen, aber zugleich teilt der Traum ja auch etwas bestimmtes mit über das, was die Psyche belastet, zumal wenn sich die Inhalte der Albträume wiederholen. Von daher würde ich eine Psychotherapie empfehlen, in der zunächst einmal eine diagnostische Einschätzung vorgenommen wird, was den Albträumen zugrundeliegt. Hier bietet sich natürlich eine psychotherapeutische Ausrichtung an, in der mit Träumen auch aktiv gearbeitet wird, insbesondere tiefenpsychologische Verfahren. Ich würde eher davon abraten, bei einer solchen Problematik im Selbstversuch oder mit Selbsthilferatgebern das anzugehen. In der Psychotherapie besteht aber eine gute Chance, das zu bearbeiten bis dahin, dass Sie freiwerden können von derartigen Alpträumen.
Liebes «Traumteam» Ich bin eine starke Träumein, verarbeite viel in meinen Träumen. Oft erwache ich morgens, was nun Traum oder real ist. Ich träume wiederholt die selben Träume. In der Regel, dass ich zu spät komme zur Arbeit, den Zug oder das Flugzeug verpasse. Ebenfalls träume ich sehr oft von meinen 2 erwachsenen Söhnen als sie noch klein waren. Können Sie mir den Grund erklären (hörte zwar vorhin im Radio, dass es keine echte Traumdeutung gäbe). Vielen herzlichen Dank!
Art Funkhouser: Mit wiederholenden Träumen hat man den Eindruck, dass eine Botschaft nicht angekommen ist. Es kann hilfreich sein, wenn man sich Zeit nimmt und den Traum reflektiert, um mögliche Deutungen zu überlegen.
Ich hätte zwei Fragen: Wie kann man sich am besten an seine Träume erinnern? Wieso fühlen sich manche Träume realer an als andere?
Michael Schredl: Das Erinnern von Träumen braucht etwas Übung. Erstens, sich abends etwas zum Schreiben (oder Diktieren) zurecht legen. Zweitens, sich vornehmen beim Aufwachen dran zu denken, dass man Träume erinnern möchte. Drittens, beim Aufwachen sich etwas Zeit nehmen und den Traum ein paar Mal im Gedächtnis durchgehen, damit sich die Erinnerung verfestigt. Dann aufschreiben oder diktieren. Mit der Zeit wird die Traumerinnerung immer besser. Zur zweiten Frage. Prinzipiell wird im Traum alles als real erlebt. Wenn man den Traum erinnnert hat, hängt es oft davon ab, was im Traum vorkam. Wenn es abgefahrene Sachen sind, denkt man, es ist weniger real. Wenn der Inhalt des Traumes sehr nah an dem ist, was man im Wachleben erlebt, wird er als realer erlebt.
Weshalb kann man sich am Morgen meistens nicht mehr an seine Träume erinnern?
Michael Schredl: Beim Aufwachen muss das Gehirn von Schlafmodus auf Wachmodus umschalten. Das ist notwendig, weil das Gehirn im Schlaf andere Aufgaben hat, z. B. Gedächtnisinhalte verbessert abspeichern, als im Wachen (Reagieren, Planen etc.). Während diese Umschaltens, das mehrere Minuten dauern kann, bis das Gehirn voll wach ist, geht der Traum leicht verloren. Deshalb ist es wichtig, in dieser Aufwachphase den Traum mehrmals durchzugehen, dann wird die Erinnerung mit der Zeit besser.
In meiner Jugend habe ich mich intensiv mit dem luziden Träumen auseinandergesetzt und auch einige solche Zustände erreicht und bewusst beeinflusst. Irgendwann stellte ich mir allerdings die Frage, inwiefern dieses intensive Auseinandersetzen oder auch «Manipulieren» mit Träumen negativ für sich selbst sein kann. Ich mag mich erinnern, dass ich teilweise bewusst aufwachte, da ein luzider Traum fehlschlug und ich deshalb wach wurde oder weil ich mir ein Wecker stellte, um meine Träume bis zu diesem Zeitpunkt aufschreiben wollte. Dadurch könnte Schlafmangel oder auch psychische Folgen negative Auswirkungen eines Trainings sein. Welche Auswirkungen hat das luzide Träumen für die Person, welche ihn hat und wie wird sie beeinflusst durch das intensive Trainieren?
Emma Peters: Die negativen Symptome, die mit dem luziden Träumen in Verbindung gebracht werden, sind nicht auf das luzide Träumen selbst zurückzuführen, sondern, wie Sie sagen, auf die Schlafstörungen, die zu dessen Auslösung eingesetzt werden. Es gibt, soweit bis heute bekannt, keine negativen Nebenwirkungen des luziden Träumens und der Kontrolle über Träume, die in der Wissenschaft gefunden wurden. Wenn Sie das luzide Träumen trainieren, indem Sie sich selbst aufwecken, kommen die negativen Auswirkungen vom Aufwachen, nicht vom Traum selbst. Natürlich sollten Sie sich für die Induktion des luziden Träumens nur dann aufwecken lassen, wenn Sie genügend Zeit haben, um den Schlaf nachzuholen. Versuchen Sie immer, genügend Stunden Schlaf zu bekommen.
Seit meiner Kantizeit träume ich im Halbschlaf oft auf Hochdeutsch Wörter, Sätze (zum Teil im Versmass) oder halbe wissenschaftliche Artikel (z.B. über RGB Farben inkl. Grafik – nicht mein Fachgebiet). Meist durchaus sinnvoll, aber überraschend, weil ich in der Regel keinen Zusammenhang herstellen kann zur aktuellen oder einer vergangenen Situation. Seit den 90er Jahren habe ich hobbymässig Kurse im medizinischen Bereich auf Deutsch übersetzt (simultan und konsekutiv) d.h. meine Aufmerksamkeit lässt sich leicht teilen, sodass ich gleichzeitig zuhören, denken und etwas anderes reden kann, wobei der Schwerpunkt der Konzentration eher beim Zuhören und Verstehen liegt, das Reden und Übersetzen geschieht fast automatisch. Leider hatte ich schon viele Jahre keine Gelegenheit mehr zu übersetzen. Die Frage, die mich beschäftigt: Es gibt ja so psychische Krankheiten, wo man Stimmen hört. Ich höre allerdings keine Stimmen, sondern es plappert einfach in mir drin – stimmlos und ausschliesslich im Schlaf oder Halbschlaf. Ich weiss genau, dass ich das selber bin. Es ist fast wie denken, aber automatisch und mit sehr überraschenden Inhalten. Ich kann dem im Halbschlaf auch eine Weile zuschauen, wenn ich mich nicht davon wecken lasse. Fast wie luzides Träumen. Muss ich zum Psychiater? Ich bin 69, pensioniert, und nehme weder Drogen noch Medikamente. Muttersprache: Schweizerdeutsch, etwa 4 Fremdsprachen fliessend, 4 weitere auf gutem Survival-Level.
Art Funkhouser: Nach meiner Meinung müssen Sie nicht zum Psychiater gehen. Sie haben ein Talent! Auf Englisch heisst dieser Halbschlafzustand «Hypnogogia» und es gibt ein Buch dazu von Mavromatis, das ich empfehlen kann.
Ist Stress im Traum schädlich für die Gesundheit?
Michael Schredl: Glücklicherweise nein. Allerdings zeigen die Stress-Träume, dass der Körper und die Seele im Wachzustand unter Stress sind. D.h., hier kann man die Träume als Wink mit dem Zaunpfahl sehen, sich mehr um sich zu kümmern, und Wege zu finden, den Wachstress zu reduzieren. Dann werden auch die Träume entspannter.
Ich befasse mich schon seit längerm mit dem Schlaf und den Träumen, unter anderem mit dem grossartigen Buch «Das grossartige Buch vom Schlaf» von Prof. Dr. med. Matthew Walker. Unter anderem wie wichtig der Schlaf aber auch das Träumen ist wo auf sehr eindrücklich Weise vieles erklärt wird. Durch das viele in mich gehen und reflektieren, mich mit meinen «Baustellen» auseinandersetzte, ergeben einige Träume häufig einen Sinn für mich. Oft nehme ich auch wahr, dass gerade schwierige Situationen für mich im Traum wie archiviert und sortiert wird, oder Tage danach merke, ah, da geht für mich der Weg weiter. Für mich sind die Träume äussert wichtig und ich träume viel und intensiv, kann mich sehr oft an Träume erinnern. Nun, seit zwei Monaten kann ich mich an keinen einzigen Traum mehr erinnern, für mich äusserst ungewöhnlich und schon beängstigend. Sie sind verloren gegangen. Dabei sind sie für mich wichtig. Muss dazu sagen, dass ich zur Zeit. sehr unter Stress stehe und allenfalls spielen da die Wechseljahre (w 53 Jahre) auch noch eine Rolle und sehr schlecht schalfe. Ich merke, durch das lange und grosse Schlafmanko ich absolut am Limit bin. Vielleicht bleiben darum meine Träume aus?
Christian Roesler: Schlafstörungen, dazu noch aus Stress, und in einem Ausmass das Sie sich als mittlerweile am Limit bezeichnen, klingt ernst und nicht harmlos. Über die Träume würde ich mir hier erst mal keine Gedanken machen. Aber Sie sollten den Schlafstörungen nachgehen, bevor Sie ernsthaft krank werden. Wenn möglich, versuchen Sie den Stress zu reduzieren. Dass Wechseljahre eine solche Schlafstörung erzeugen, ist mir bislang nicht bekannt. Vielleicht zunächst einmal beim Hausarzt abklären lassen und sich gegebenenfalls weiter verweisen lassen.
Ich habe mich mehrere Monate intensiv mit dem Klarträumen auseinandergesetzt, Techniken erlernt und angewandt und viele Male erfolgreich luzid geträumt. Jedoch habe ich damit aufgehört weil ich miteingehend zunehmend Schlafparalysen erlebt habe. Wie kann das sein?
Michael Schredl: Das ist eine interessante Frage. Wir wissen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Auftreten von luziden Träumen und Schlafparalysen. Welche Techniken haben Sie eingesetzt? Wenn die Wake-up-back-to-Bed-Technik dabei war, oder Nickerchen machen, könnte das eine Rolle gespielt haben. Denn Schlafparalysen sollten abnehmen, wenn man einen regelmässigen Schlaf-Wach-Rhythmus hat. Denn – bei der Schlafparalyse tut sich das Gehirn etwas schwerer mit dem Umschalten von REM-Schlaf auf Wach. Glücklicherweise ist nach ein paar Minuten alles vorbei.
Gerade vor wenigen Tagen hatte ich ein Erlebnis in einem Traum, das mich nach dem Aufwachen stutzen liess, als ich darüber nachdachte. Im Nachhinein betrachtet ist das aber eine übliche Gegebenheit bei Träumen. Kurz zusammengefasst: Ich hielt als Lehrer/Dozent eine Unterrichtsstunde ab (in der Realität übe ich einen anderen Beruf aus). Relativ schnell hat sich meine Zuhörerschaft über mich amüsiert. Es stellte sich überraschend heraus, dass ich ein völlig falsches Thema/Fach behandelte – wobei für mich gar nichts anderes infrage kam als das, worüber ich da erzählte. Wie kommt es, dass mein Hirn, welches den Traum orchestriert, solche Informationen meinem «Ich» im Traum vorenthalten kann? «Ich» bin ja letztendlich der Träumer, also müsste «Ich» doch über den gesamten Plot im Voraus Bescheid wissen.
Christian Roesler: Aus meiner Sicht ist gerade das ja das faszinierende an Träumen, dass es scheinbar noch in uns selbst einen anderen Autor zu geben scheint, der Geschichten entwickelt, die uns selbst verblüffen. In verschiedenen Richtungen der Psychotherapie wird das auch therapeutisch genutzt, weil im Traum zum Teil auch Probleme bearbeitet und Lösungen angeboten werden, auf die das Bewusstsein allein nicht gekommen wäre.
Von Zeit zu Zeit träume ich Situationen/Ereignisse, die sich dann später (1 – 2 Monate) tatsächlich ereignen, aber überhaupt nicht vorhersehbar waren (z. B. plötzliche Krankheit von jemandem, leider auch schon ein plötzlicher Unfalltod von jemandem, aber auch Schönes und Nützliches). Ich träume dann sehr detailliert, es fühlt sich an wie ein langer Film, meistens machen Menschen auch irgendwelche Aussagen. Ich kann die Sprache hören, meistens auch verstehen. Woher kommen solche Träume? Wie kann ich das einordnen? Das beschäftigt mich schon länger. Vielen Dank.
Emma Peters: Träume von zukünftigen Ereignissen sind eine sehr persönliche Erfahrung, man nennt sie: präkognitive Träume. Ob man an die wahre Existenz dieser Träume glaubt, ist eine persönliche Angelegenheit. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass diese Träume mehr als nur zufällig sind.
Grüezi! Sind Träume individuell zu deuten, à la wie ich meinen Traum selbst interpretiere, zeigt auf, was mich unterbewusst beschäftigt oder stimmen die allgemeinen Traumsymbole wie zb. Meer/Wasser = Gefühle? Was halten Sie von Übungen wie active imagination, eine Art automatisches Schreiben mit dem Ziel in Kontakt mit einer unterbewussten Seite/Bedürfnis seiner selbst zu kommen? Merci!
Michael Schredl: Träume sind immer individuell, weil sie das widerspiegeln was wir tagsüber erleben, sowohl Aktuelles als auch Dinge, die weit zurückliegen. In einer Studie von uns träumen Personen, die in der Kindheit von einem Hund bedroht wurde, auch als Erwachsene häufiger von bedrohlichen Hunden. Ganz anders die Personen, die Hunde haben. Wenn man sich Träume anschaut, geht es mehr darum zu schauen, was man fühlt und was man macht. Z. B. haben Sie im Traum Angst und laufen weg, das könnte auf ein Vermeidungsverhalten im Wachen schliessen lassen. Vorstellungsübungen, vor allem sich vorzustellen, was man machen könnte, wenn es im Traum schwierig wird, sind sehr hilfreich. Man wird sich klarer darüber, was man möchte und wie man es umsetzen kann.
Schon seit Kind habe ich immer wieder denselben Albtraum: Aus variierenden Gründen möchte oder muss ich davon springen (wegen Gefahr, wegen Stress, etc.), habe aber bleischwere Beine und komme kaum vom Fleck. Ich kann die Beine nur zentimeterweise anheben und jeder Schritt verlangt mir unglaubliche Mühen ab. Können Sie mir erklären, was dahinter stecken könnte? Besten Dank und freundliche Grüsse
Christian Roesler: Es gibt eine klassische Deutung für dieses tatsächlich recht häufig vorkommende Traummuster, dass nämlich der Traum einen darauf hinweisen möchte, vielleicht besser nicht davonzulaufen, sondern sich dem bedrohlichen zuzuwenden und sich damit auseinanderzusetzen.
Ist das Träumen, bzw. nicht Träumen ein Indikator für die Schlafqualität ?
Emma Peters: Es gibt einen klaren Unterschied zwischen nicht träumen und sich nicht an seine Träume erinnern. Bei gesunden Menschen, die sagen, dass sie nicht träumen, ist oft Letzteres der Fall. Es handelt sich also um einen Erinnerungseffekt. Es gibt keinen wissenschaftlichen Hinweis darauf, dass die Traumerinnerung mit einer schlechten Schlafqualität zusammenhängt. Wenn Sie sich besser an Ihre Träume erinnern möchten, können Sie damit beginnen, sich nach dem Aufwachen und während Sie noch im Bett liegen, zu fragen: Was ist mir durch den Kopf gegangen, bevor ich aufgewacht bin? Das muss keine vollständige Geschichte sein, sondern kann auch sehr abstrakte Bilder oder Gedanken sein. Schreiben Sie sie jedes Mal auf. Je länger Sie das tun, desto mehr Details werden Sie sich erinnern.
Ich träume seit vielen Jahren immer wieder denselben Traum: ich gehe in mein Elternhaus und versuche dort die Türe von innen zu verschliessen. Durchs Glas indä der Türe sehe ich, wie eine komische Gestalt auf die Tür zukommt. Aber egal wie oft ich den Schlüssel umdrehe, die Türe ist nie verschlossen. Ich versuche es immer und immer wieder, aber es klappt einfach nicht... Was bedeutet dieser Traum? Ich wohne seit 20 Jahren nicht mehr dort und habe nie so etwas in meiner Kindheit erlebt. Kann man etwas gegen diesen immer wiederkehrenden Traum tun? Danke für Ihre Amtwort.
Christian Roesler: Da der Traum immer wieder wird, scheint es der Seele offenbar wichtig zu sein, dieses Thema immer wieder zu präsentieren, weil es bislang ungelöst ist. Das Muster, das ich von etwas im Traum bedroht werde und dem entkommen möchte oder es Weg sperren, ist tatsächlich ein relativ häufiges Traummotiv. Interessant wäre es ja, anstatt die komische Gestalt immer wieder zu versuchen weg zu schliessen, einmal mit ihr in Kontakt zu kommen und herauszufinden, wer sie ist und was sie eigentlich will.
Ich schlafe häufig vor dem laufenden Fernseher ein und habe schon den Eindruck, dass das jeweils einen kurzfristigen Einfluss auf meine Träume hat. Sind da auch längerdauernde Effekte bekannt? Und gibt es Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen?
Michael Schredl: Als Schlafmediziner taucht natürlich die Frage auf, warum Sie vor dem Fernsehen immer einschlafen. Es gibt Effekte auf die Träume, weil das Gehirn während des Schlafes nicht abgeschaltet ist, sondern immer noch alles mitbekommt und zum Teil in den Traum einbaut. Längerandauernde Effekte sind nicht bekannte. Die Inhalte von Träumen von Kinder und Erwachsene unterscheiden sich vom Inhalt. Ein Unterschied, der sich schon oft gezeigt hat, ist, dass Kinder mehr von Tieren träumen als Erwachsene. In einer Studie von uns haben z. B. nur Kinder von Dinosauriern geträumt, Erwachsene gar nicht. Das liegt natürlich daran, dass Kinder auch am Tage viele Kinderbücher, Filme usw. sehen, die mit Tieren zu tun haben, auch häufig zu Haustieren ein inniges Verhältnis haben.
In meinen Träumen zügle ich sehr oft, wohne immer wieder an neuen Orten oder richte mich neu ein. Hat das eine tiefere Bedeutung?
Michael Schredl: Die Bedeutung dieser Träume hängt davon ab, wie SIe das Umziehen im Traum erleben. Wenn es eher mit Stress und Anstrengung verbunden ist, dann könnte es ein Hinweis sein, dass Sie tagsüber mehr Entspannung und Ruhe brauchen. Wenn Sie diese Träume als positiv erleben, zeigt es Ihre Kreativtität.
Guten Abend, ich habe vielfach Träume die sich um eine suche nach einer (unmöglichen) Lösung drehen. Meistens gestaltet sich das so, ein Beispiel: Eine Rechnungsaufgabe im Traum wird versucht zu lösen. In dem Moment wo ich die (angebliche) Lösung habe, erwache ich im Halbschlaf und drehe mich im Bett auch die andere Seite. Wieder beginnt die rechnerei und kurz vor der Lösung wache ich wieder halb auf. Das kann die ganze Nacht so gehen. Eine Lösung finde ich Nie. Es sind nicht nur Rechnerische Fälle, es sind viele verschiedene Formen die einfach nicht Lösbar sind. Komisch ist, selbst nach dem Aufwachen, z.B. um 3 Uhr beginnt alles wieder von vorn. Ich habe keine Möglichkeit gefunden dieses Schema zu durchbrechen. Würde mich freuen, wenn es einen Trick oder so gibt. Grüsse aus dem Wallis
Christian Roesler: Das klingt sehr anstrengend. Wenn Sie mich als Patient in der Psychotherapie mit diesem Traum, der ja offenbar immer wiederkehrt, konfrontieren würden, würde ich Sie fragen, warum Sie sich immer wieder bereitwillig an diese unlösbare Aufgabe machen, zumal Sie ja mittlerweile schon vorher wissen, dass Sie die Rechnung nicht lösen werden.
Ich hatte vor Jahren eine Vollnarkose. Damals wusste ich nicht, dass ich Narkosen nicht vertrage. Seit dem scheint mir, als würde ich ganz oberflächlich schlafen. Auf alle Fälle nehme ich jedes Geräusch war. Zudem habe ich den Eindruck, dass ich die ganze Nacht träume. Bin immer mit Menschen zusammen und haben Probleme zu lösen. Jede Nacht und manchmal geht es Richtung Alpträume. Oder Wachträume, oder Wahrträume was auch immer es ist. Irgendwie seltsam. Danke für eine Erklärung.
Michael Schredl: Aus schlafmedizinischer Sicht ist die Frage, ob Ihr Schlaf dadurch beeinträchtigt wurde, vor allem die Schlaftiefe. Der Eindruck, dass Sie die ganze Nacht träumen ist richtig, nur die meisten Menschen, die tiefer schlafen, können sich meist nur an einen kleinen Teil erinnern. Mein Vorschlag ist es, sich an ein schlafmedizinisches Zentrum zu wenden und den Schlaf checken zu lassen.
In Träumen erlebt man ja mitunter starke Emotionen aller Art (Stress, Freude, Angst etc). Im Wachzustand führen solche Emotionen über die Ausschüttung von Hormonen wie Cortisol, Adrenalin, Endorphinen auch zu körperlichen Reaktionen. Findet dies auch im Traum statt?
Michael Schredl: Wir haben tätsächlich mehrere Studien gemacht und festgestellt, dass wenig passiert, die Herzfrequenz geht ein bisschen rauf, es wird ein bisschen mehr Cortisol ausgeschüttet, aber viel, viel weniger als wenn Sie die gleiche Angst im Wachzustand erleben würden. Das hat wahrscheinlich den Sinn, dass man nicht bei jedem Gefühl im Traum gleich aufwacht. Durch die starke Aktiverung der emotionalen Zentren im REM-Schlaf sind die Träume im Durchschnitt emotionaler als der Wachzustand.
Ich schreibe seit über 50 Jahren Träume auf – wenn ich sterbe, soll alles verbrannt werden. Ich wäre aber bereit, meine Sammlung der Forschung zur Verfügung zu stellen. Wo müsste ich mich da melden?
Michael Schredl: Ich bin seit 40 Jahren dabei und es macht immer noch Spass. Das ist natürlich am wichtigsten. Wir haben schon einige Traumserien von anderen Menschen analysiert, allerdings ist es sehr zeitintensiv. Sie können sich gerne bei mir melden: Michael.Schredl@zi-mannheim.de .
Leider erinnere ich mich nur 1-2x pro Jahr an einen Traum. Ich würde mich sehr gerne daran erinnern, da wenn ich mich an den Traum erinnere so richtig gut aufstehen und in den Tag starten kann. Wie gelingt mir das?
Christian Roesler: Man kann es nicht erzwingen, aber es gibt ein paar einfache Regeln, die helfen können, mehr Träume zu erinnern. Grundsätzlich das wichtigste ist, sich dafür zu interessieren. Dann sollte man unbedingt etwas neben Bett legen, damit man die Träume dokumentieren kann, sobald man wach wird, zum Beispiel Zettel und Bleistift. Anfangs sollte man jeden Traumfetzen festhalten, dann sollte es mit der Zeit mehr werden, was man erinnert. Wenn man im Alltag viel Stress erlebt, hat das einen Einfluss, ebenso wenn man sehr viel Medien vor dem Einschlafen konsumiert. Alkoholkonsum ist ebenfalls dem Träumen abträglich. Es kann hilfreich sein, vor dem Einschlafen sich etwas Zeit zu nehmen und sich noch einmal zu vergegenwärtigen, was am Tage oder generell zur Zeit für einen wichtig ist.
Was hat es mit dem Nachtschreck auf sich? Ich träume oft, dass ich ein Treppenhaus ohne Treppe runterfalle. Und dann wache ich im Fall mit einem Schreck und zuckend auf.
Michael Schredl: Es gibt mehrere Phänomene, die passen könnten. Das erste bezeichnen wir als Einschlafmyoklonien. Dabei kommt es beim Einschlafen zu Zuckungen, teilweise so stark, dass man erschreckt und ein Bild hat, zu stolpern oder zu fallen. Das haben recht viele Menschen gelegentlich und hängt mit der plötzlichen Muskelentspannung beim Einschlafen zusammen. Der Nachtschreck oder auch Pavor nocturnus tritt ca. 1 Stunde nach dem Einschlafen auf, oft mit Schreien verbunden, und mit riesiger Angst. Meist erinnert man sich gar nicht oder nur an ein einzelnes Bild. Wenn man sanft angesprochen und ins Bett zurückgeleitet wird, ist morgens alles vergessen. Da hilft es regelmässig vor dem Zubettgehen Entspannungsübungen zu machen.
Ich träume seit ca. 2 Wochen von der gleichen Person, jedoch habe ich keinen Kontakt zu ihr seit sicherlich 7 Jahren. Hat dies eine Bedeutung? Die Person und ich waren uns nie wirklich nahe – wir waren für 3 Jahren in derselben Klasse. Bei einem der träume ging es um einen Besuch im Kinderspital (ich weiss dass sie als kleines Mädchen mal da war) und wir sie in diesem gesucht haben. Hat dies eine grössere Bedeutung oder ist das nur ein Zufall? Ich danke euch!
Emma Peters: Wenn Sie von einer Person träumen, mit der Sie seit Jahren nicht mehr gesprochen haben, könnte dies bedeuten, dass Sie in letzter Zeit häufiger an sie gedacht haben. Es könnte auch sein, dass Sie beim ersten Mal bemerkt haben, dass Sie von ihr geträumt haben, was Ihnen aufgefallen ist. Dies könnte sich auf die nachfolgenden Träume ausgewirkt haben. Das könnte diesen Gedankengang noch verstärken. Ob es eine grössere Bedeutung hat, ist eine persönliche Überzeugung.
Hallo. Ich träume immer wieder, dass ich mich nahe an einem Abgrund oder an einer steilen Stelle (Dach) befinde und mich kaum festhalten kann. Hat das eine bestimmte Bedeutung ? Danke für die Info.
Michael Schredl: Der Traum drückt in kreativer Form ein Thema aus, das Sie beschäftigt. Es geht darum, dass Sie Sorgen haben, es könnte sehr schwierig im Leben werden und es schwer wird, sich innerlich festzuhalten. Der Traum sagt, dass ein Bedürfnis, z. B. nach emotionaler Sicherheit, Stabilität aktuell im Wachleben zu kurz gekommen sein könnte. Wichtig ist, dass der Traum keine Vorhersage machen, sondern durch die Dramatisierung sagt: Bitte kümmere Dich um dieses Bedürfnis.
Ich träume immer wieder davon, mit dem Auto rückwärts zu fahren und meistens auch, dass ich nicht bremsen kann.
Michael Schredl: Das Auto ist ein sehr interessantes Traumelement, vor allem, wenn es nicht so will, wie Sie wollen. Und hier ist man schnell bei der Bedeutung. Im Wachleben geht es nicht so, wie Sie es gerne möchten und der Traum stellt es in einer dramatisierten Form dar, um Sie mit der Nase draufzustossen. Häufig ist Gelassenheit die beste Strategie und sich zu überlegen, was man in der entsprechenden Situation selbst gerne hätte.
Ein Trauma kommt in Bildern nachts immer wieder hoch. Auch der Täter ist immer wieder Teil in der Nacht anwesend. Wie kann man sich distanzieren, abschliessen oder zu mindest in der Nacht Ruhe finden?
Emma Peters: Wenn Sie diese Träume als sehr beängstigend empfinden, können Sie eine Alptraumtherapie in Form einer 'Imagery Rehearsal' Therapie in Erwägung ziehen. Dabei schreiben Sie gemeinsam mit einem Therapeuten oder Arzt das Traumszenario um. Dies hilft, die Alptraumsymptome zu lindern.
Seit einiger Zeit träume ich von Menschen, welche ich seit Jahren (Ex-Freund) nicht mehr gesehen/gehört habe, von Menschen, welche ich in schlechter Erinnerung habe (nerviger Nachbar, welcher vor 1 1/2 Jahren weggezogen ist) etc. Es sind vor allem männliche Personen. Ich bin in einer eher unglücklichen Beziehung und denke viel darüber nach… Kann das etwas mit meinen Träumen zu tun haben? Wie kann ich Träume nutzbringend für die Verarbeitung verschiedener Geschehnisse einsetzen ? Danke für die Antwort im Voraus. Tj
Michael Schredl: Träume spiegeln aktuelle Konflikte wider, häufig dramatisiert und mit «Schauspielern». D.h., die Träume zeigen, dass es um das Thema geht, wie Sie mit anderen Menschen, vor allem Männern, umgehen könnten. Der wichtigste Schritt ist, sich klarzumachen, welches Bedürfnis Sie in der Beziehung zu dem entsprechenden Mann haben, dieses auch ausdrücken (liebevoll). Wenn es im realen Leben nicht funktioniert, ist die Frage, wie Sie sich helfen können, das können Freunde/Freundinnen sein, aber ein eine Psychotherapie kann helfen, sich aus alten Mustern zu lösen.
Ich träume immer wieder, dass ich grosse Durcheinander aufräume und hinter mir, hinter dem Aufgeräumten wird erneut ein „Puff“gemacht. Was bedeutet das?
Michael Schredl: Das grosse Durcheinander aufräumen hört sich anstrengend an. Und dann geht es schon wieder weiter, wenn ich das «Puff» richtig interpretiere. Diese Träume zeigen, dass im Wachleben das Bedürfnis nach Pause, Erholung, Unterstützung zu kurz gekommen sind, also geht es darum, zu überlegen, was Sie brauchen, um sich zu erholen. Das aktuelle Wort dafür ist Selbstfürsorge.
Guten Abend, ich hatte im Traum gesehen, wie ein Mensch mit dem Motorrad in ein Auto fährt, Unfall, der Traum war schwarz. Nach ca 14 Tagen verunfallte mein Sohn genau wie im Traum tödlich.
Art Funkhouser: Sie haben einen sogenannten präkognitiven Traum gehabt. Es tut mir Leid, dass Ihr Sohn so verstorben ist. Solche Träume kommen vor, besonders wenn etwas Schreckliches auf uns zukommt. Anscheinend ist es eine Art seelische Vorbereitung.
Ich träume sehr oft davon wie ich verfolgt werde oder mir durch Gewalt sachen angedroht wird. Zum Beispiel habe ich schon geträumt wie ich auf meiner routinierten Joggingrunde verfolgt wurde von einem bewaffneten Unbekannten. An diese für mich schlimmen Träume kann ich mich meist gut erinneren und frage mich dann auch was sie bedeuten gibt es aus solchen Träumen einen Rückschluss auf eine Angst oder Einfluss von der Realität?
Michael Schredl: Verfolgungsträume sind ein Klassiker, wir sagen dazu auch typischer Traum, weil viele Menschen diesen Traum kennen. Wichtig dabei ist, dass die Träume ein psychologisches Thema überspitzt und dramatisiert darstellen. Beim Verfolgen haben Sie Angst und laufen weg. Das ist in der psychologischen Sprache Vermeidungsverhalten. D.h., der Traum kann darauf hinweisen, dass es aktuell etwas im Ihrem Wachleben gibt, was Sie vermeiden. Das muss keine riesige Sachen sein, sondern kann was Kleines sein, wo Sie sagen, dass kann ich später auch noch machen. Verfolgungsträume lehren einen nämlich, dass Weglaufen auf Dauer nichts bringt. Also, ran an die Sache.
Eine Zeit lang hatte ich sehr regelmässig Schlafparalysen. Ich war vom Verstand her hellwach, wusste wo ich mich befinde, wie ich liege, dass ich „schlafe“ etc., doch konnte mich nicht bewegen und die Augenlieder auch nicht öffnen. Dazu hatte ich oftmals Halluzinationen (Schritte, Autos, Stimmen gehört). Ich frage mich jedoch wie ich einen Alptraum ganz sicher von einer Schlafparalyse unterscheiden kann. Können Sie mir hier weiterhelfen?
Emma Peters: Was Sie hier beschreiben, klingt wie eine typische Schlafparalysen Episode. Der Unterschied zwischen einem Alptraum und einer Schlafparalysen Episode ist das, was Sie bereits erwähnt haben: Sie sind sich bewusst, dass Sie im Bett liegen, Sie wissen, dass Sie vorher nur geschlafen haben, und Sie sitzen fest. Bei typischen Albträumen ist man sich nicht bewusst, dass man tatsächlich im Bett schläft, und man ist in der Lage, seinen Körper zu bewegen. Bei einem luziden Albtraum, einer anderen Kategorie, sind Sie sich bewusst, dass Sie tatsächlich im Bett schlafen, aber Sie können sich in der Traumumgebung bewegen. In Ihrem Fall sind Sie wach und paralysiert und erleben beängstigende Halluzinationen: Schlafparalysen.
In jüngeren Jahren (jetzt 71 J.) Konnte ich im Traum fliegen, das war wunderschön. Dabei spürte ich sogar das Kribbeln im Bauch wie auf einer Achterbahn. Manchmal bin dabei aufgewacht und konnte den Traum wieder fortsetzen. Was waren das für Träume und warum kommen sie nicht mehr. Vielen Dank und beste Grüsse
Michael Schredl: Flugträume drücken auf sehr anschauliche Weise Hochgefühle und Zukunftspläne auf. Tatsächlich treten sie bei Jugendlichen und jungen Menschen häufiger auf, die wollen hoch hinaus. Mit zunehmendem Alter wird man gesetzt, und die Flugträume nehmen ab. Das kenne ich auch aus eigener Erfahrung (bin jetzt 62 Jahre alt).
Ich habe mich schon oft gefragt, ob und wie blinde Menschen träumen. Die , welche blind geboren wurden, was für „ Bilder“ träumen sie ? ….und auch ob die, welche später erblindeten, dann in diesen Momenten wieder sehen ? Selber habe ich ein äusserst vielfaltiges und intensives Traumerlebnis. Täglich, bezw. nächtlich. Deshalb freue ich mich auch immer schlafen zu gehen, und vorallem am Wochenende wenn ich ausschlafen kann, sind mir diese dann sehr lange present.
Art Funkhouser: Leute die blind geboren sind, haben keine Bilder in ihren Träumen. Falls eine Person ein paar Monate nach der Geburt oder später erblindet ist, hat er oder sie Bilder in ihren Träumen.
guten abend! ich (w/48) schlafwandle und träume schon seit kindheit sehr intensiv. beim schlafwandeln habe ich klare momente, wo ich zwar weiss, dass ich schlafwandle, kann meine handlungen aber nicht steuern, schaue mir quasi selber zu. träume sind oft alpträume. wenn ich erwache, geht der traum weiter u. ich sehe die dinge im schlafzimmer, voll realistisch, obschon das licht an ist. ich versuche dann logisch zu überlegen, ob das, was ich sehe real sein kann. wenn ich merke, dass es nicht sein kann, verschwinden die traumgebilde und ich kann beruhigt weiterschlafen. oft träume ich schlimme dinge, die so echt wirken dass ich aus vollem leib schreie und alle erschrecke. mein herz rast dann wie irr. sind diese ereignisse etwas ähnliches wie luzides träumen oder was bedeutet das? und kann es sein, dass man wegen einem angsttraum einen herzstillstand erleidet?
Michael Schredl: Ich fange mit der letzten Frage an, die Ängste im Traum schaden dem Herz nicht. Sie haben möglicherweise neben dem Schlafwandeln auch den Nachtschreck (Pavor nocturnus), bei dem es zu einer sehr starken Angstreaktione mit Schreien kommt. Das hat mit Veranlagung (interessanterweise einem sehr tiefen Tiefschlaf) und Stress zu tun. Viele Menschen profitieren, wenn sie regelmässig vor dem Zubettgehen im Sitzen eine Entspannungsübung wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung machen. Die Häufigkeit der nächtlichen Episoden nimmt mit der Zeit immer mehr ab. Es ist kein echtes luzides Träumen, sondern ein spezieller Zustand des Gehirns, in dem es halb wach ist und halb schläft.
Seit dem ich Kinder habe träume ich (der Wahrnehmung nach) gar nicht mehr. Irgendwie fehlt es mir. Kann man das träumen wieder stimulieren? (Die Kinder schlafen mittlerweile recht gut durch und wir werden meist erst in den frühen Morgenstunden geweckt.) Mit besten Grüssen
Michael Schredl: Je länger der Schlaf, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit, aus dem REM-Schlaf aufzuwachen. Wenn man aus diesem Schlafstadium aufwacht, ist die Chance der Erinnerung am grössten. Der REM-Schlaf findet in mehreren Phasen statt, die längsten (bis zu 30/45 Minuten) finden morgens statt. Optimal ist es, wenn Sie nach dem Aufwachen in den frühen Morgenstunden noch einmal einschlafen können.
Ich träume meistens surreale Sachen die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben und es auch nicht gibt. Wie ist es Möglich, dass einem in den Träumen eine solche Fantasie begegnet bzw. der Traum muss ja trotzdem von mir kommen und im Wachzustand würde ich niemals auf diese Fantasie wie in den Träumen kommen. Ich frage mich oft wie das Möglich ist dass ich mir im Traum solche Fantasien „ausdenke“.
Emma Peters: Es gibt Theorien über die Traumbildung, die besagen, dass eine der Funktionen des Träumens darin besteht, die Kreativität und die Problemlösungsfähigkeit zu steigern. Die Tatsache, dass unser Gehirn manchmal scheinbar zufällige Erinnerungen und Bilder verwendet und sie zu einer Geschichte zusammenfügt, könnte uns helfen, neue Verbindungen zwischen Dingen zu erkennen, an die wir im Wachzustand nicht gedacht haben.
Meine Kantizeit liegt bald 40 Jahre zurück – und doch gibt es immer wieder mal Träume, in denen ich mich an der Maturaprüfung wiederfinde. Ist die banale Erklärung «aktueller Stress» resp. «Versagensangst» wirklich zutreffend? Oft passt die nämlich gar nicht.
Art Funkhouser: Solche Träume kommen (leider) häufig vor. Sie haben mehrere Ursachen und Deutungen.
Ich träume täglich und kann mich meistens daran erinnern. Jedoch träume ich mind. 1x wöchentlich Dinge, die einige Wochen/Monate oder auch Jahre im „echten“ Leben genau so passieren. Wie kann ich diese Dinge fördern? Wie kann ich das nutzen? Denn nach einem Traum kenne ich keinen zusammenhang, bis ich es dann im echten Lebe erlebe und denke: ach, das habe ich vor 3 Wochen geträumt jetzt macht es Sinn:-) Vielleicht können sie mir mehr helfen Liebe Grüsse
Christian Roesler: Das ist sehr interessant, man nennt dieses Phänomen präkognitive Träume oder Wahrträume. Es gibt ein paar wenige Untersuchungen dazu, die aber eben schwierig sind, weil nur wenige Menschen das erleben und es schwierig ist, es systematisch zu untersuchen. Mit Ihrer Fähigkeit wären Sie ein sehr interessanter Partner für eine wissenschaftliche Untersuchung. Ich wäre daran interessiert, mich genauer mit Ihnen darüber zu unterhalten, Sie dürfen gerne Kontakt zu mir aufnehmen. Es wäre eben interessant, die Träume im Vorhinein zu dokumentieren, um dann eine objektive Überprüfungsmöglichkeit zu haben, ob das Ereignis tatsächlich so später eintritt, es könnte auch ein sogenanntes Deja vue Erlebnis sein, bei dem es sich für Sie nur so anfühlt, als hätten sie das so vorher geträumt. Ich würde allerdings an Ihrer Stelle überlegen, ob Sie diese Fähigkeit fördern sollten, im Zweifelsfalle kann das auch belastend werden.
Mein kleiner Sohn (6Jahre) sagt er träumt von „Geistern die ihn besuchen», er weint, lacht, redet, zappelt, schreit in der Nacht und schläft kaum eine Nacht durch. Wir gestalten das Einschlafen ruhig , zur selben Zeit und mit vorlesen usw. aber es wird und wird nicht besser und raubt uns den schlaf. Wird das irgendwann besser bzw. „verwächst» sich? Vielen Dank
Michael Schredl: Kreative Kinder haben etwas mehr mit Alpträumen zu tun. Aber, die Kreativität kann man nutzen. Wir hatten ein Kind, das die Geister gezeichnet hat. Dann haben wir gefragt: «Was kannst Du tun, damit Du weniger Angst hast?» Der Junge zeichnete ein Tier, das ihn geschützt hat. Das wird einmal am Tag für 5 Minuten gemacht, so wird das Kind auch in den Träumen aktiver und kann die Gefahren besser bewältigen. Dieses Training ist eine gute Möglichkeit, mit dem Kind zu üben, konstruktiv mit Ängsten umzugehen.
Ich habe sehr häufig quälende Träume. Ich bin schwer traumatisiert und denke es hängt damit zusammen. (Antidepressiva helfen gegen die Träume) Ich stehe wegen den Träumen oft in sehr schlechter Verfassung auf. Was kann ich machen?
Art Funkhouser: Eine Therapie mit einem erfahrenen Traumatherapeuten könnte hilfreich sein.
Ich träume immer wieder, dass ich umgebracht werde. Ich merke das manchmal und versuche, den Traum zu ändern. Dann wiederholen sich die Szenen bis kurz vor dem Tod. 2x bin ich aufgewacht, weil ich schreien wollte, aber nicht konnte. Was bedeutet das und wie kann ich das verändern?
Michael Schredl: Träume stellen ein Thema, das einen im Wachleben beschäftigt, in übertriebener Weise, dramatisiert dar. Es geht Ihnen also an den Kragen. Im Traum haben Sie schon die Idee, dass es anders laufen könnte. Und die Technik, die sehr erfolgreich angewendet wird, ist die folgende. Sie stellen sich im Wachzustand vor, was Sie brauchen, um die Situation zu lösen, z. B. Helfer, die Sie schützen und in den Arm nehmen. Wenn Sie das über 2 Wochen jeden Tag einmal für 5 Minuten üben, werden sich die Träume verändern. Sie können auch im Wachleben schauen, welches Bedürfnis (Bedürfnis nach Sicherheit, Unterstützung) zu kurz kommt, und hier Wege finden, diese zu befriedigen. Dann nehmen die Träume auch ab.
Meine Träume sind seit eh und je sehr «banal» und erdgebunden. Immer Situationen, die mir tatsächlich passieren könnten, nie Tragisches, nie Beängstigendes, nichts Surreales. Oft beim Erwachen finde ich es schade, dass ich in einem (geträumten) Laden ein Buch oder eine CD nicht gekauft habe. Oder ich bin in verschieden (reellen) Ortschaften unterwegs, wo ich mich mit Leuten treffe und ich etwas mit ihnen erlebe, wie. z.B. eine Wanderung oder Reise – oder einen kulturellen Anlass. Oft helfe ich Leuten (reellen Bekannten, nie verstorbenen) oder ich treffe sie an einem früheren Arbeitsplatz usw. Ist dies so, weil mein Gehirn tagsüber immer sehr kreativ tätig und meine Fantasie echt unbegrenzt ist? Ich bin Musiker (Dirigent und Komponist). Gruss und Bravi für Eure Sendung
Christian Roesler: Man könnte dies mit der Kompensationstheorie des Traumes erklären, die besagt, dass der Traum die bewusste Einstellung bzw. generell das Wachleben kompensiert. Es klingt so, wie wenn Sie in Ihrem realen Leben tatsächlich viel Kreativität, künstlerisches Schaffen usw. erleben. Dann wäre es nachvollziehbar, dass der Traum dies mit erdgebundenem ausgleicht, alltäglichem usw. vielleicht wäre das auch ein Hinweis darauf, dass Ihnen etwas von diesem alltäglichen fehlt. Ein Buch oder eine CD im Laden zu kaufen, würde ja bedeuten, anstatt selber etwas zu schaffen, eher rezeptiv zu sein und aufzunehmen. Probieren Sie doch einmal aus, sich etwas mehr davon in Ihrem Leben zu gönnen, und schauen, ob die Träume darauf reagieren.
Ich träume jede Nacht seit 2 Wochen und es sind an sich nicht wirklich immer schlimme Träume aber es ist eine Art von Traum während dem ich im Halbschlaf bin (ich habe das Gefühl ich bekomme alles um mich herum mit) dementsprechend fühle ich mich am Morgen icht erholt da ich das Gefühl habe die ganze Nacht wach gewesen zu sein. Wie kann ich Träumen unterdrücken?
Michael Schredl: Das Träumen lässt sich nicht unterdrücken, da es eine Aktivität des gesunden Gehirns ist, jeder Mensch träumt immer, wenn er/sie schläft. D.h., die Frage ist eher, warum Sie das Träumen so intensiv mitbekommen. Da könnte aus schlafmedizinischer Sicht ein Problem mit dem Schlafen selbst dahinterliegen, das heisst, dass es Sinn macht, sich in einem schlafmedizinischen Zentrum vorzustellen.
Ich träume gelegentlich, dass ich angegriffen werde und mein Leben auf dem Spiel steht. Ich flüchte dann in der Weise, dass ich real abspringe und effektiv aus dem Bett falle. Das hat such schon zu Verletzungen geführt. Kann ich das effektive abspringen beeinflussen ?
Michael Schredl: Träume stellen Dinge, die einen tagsüber beschäftigen, in dramatisierter Form dar. Je nach dem, wie alt Sie sind, könnte es sich um Schlafwandeln oder auch dem Ausagieren von Träumen handeln. Wenn Sie älter sind, würde ich auf jeden Fall einen Besuch im Schlaflabor empfehlen. Sollten Sie jünger sein, können Sie den Traum angehen, in dem Sie sich im Wachzustand vorstellen, was Sie brauchen, um die Situation erfolgreich zu bewältigen, z. B. Helfer. Wenn Sie regelmässig 5 Minuten pro Tag üben, werden sich die Träume verändern.
wie kann ich das träumen nutzem um zu manifestieren? und wie kann ich eine trennung durch klarträumen verarbeiten?
Christian Roesler: Wenn eine unverarbeitete Trennung Sie belastet, würde ich eher empfehlen, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, die dabei helfen kann, dies zu verarbeiten, anstatt in eigener Regie, zumal noch mit Klarträumen, dies zu bearbeiten. Ich bezweifle, dass Ihnen das weiterhelfen kann.
Was muss man machen, wenn man nur noch schlechte Träume hat und ich mich nur an die Alpträume erinnern kann und es mich manchmal etwas belastet?
Christian Roesler: Sehr oft Albträume zu haben, sodass man dann auch schon dadurch belastet ist, ist ein Hinweis darauf, dass die Seele an etwas leidet und Unterstützung braucht. Ich würde empfehlen, dass Sie sich dazu professionelle Hilfe holen.
Wie kann ich Klarträumen wieder verlernen? Ich mag es gar nicht!
Emma Peters: Leider weiss ich nicht, wie man das luzide Träumen wieder verlernen kann. Sie sind einer der wenigen Menschen, die „zu viele“ luzide Träume erleben. In diesem Stadium der Forschung konzentrieren sich die meisten Untersuchungen zum luziden Träumen auf das Erlernen der Fähigkeit, nicht auf das Verlernen. Was Sie vielleicht tun können, ist, eine Traumfigur zu bitten, die Führung zu übernehmen. Auf diese Weise fühlen Sie sich vielleicht ein wenig erleichtert und haben weniger Kontrolle. Manche Menschen lernen auch, sich selbst absichtlich aufzuwecken, zum Beispiel im Falle eines luziden Alptraums. Allerdings würde ich nicht empfehlen, ständig absichtlich aufzuwachen. Das könnte Ihre allgemeine Schlafqualität beeinträchtigen.
ich träume öfters von meinem ex partner das wir uns wiedervereinen. was kann das bedeuten?
Christian Roesler: Das klingt so, als würden Sie immer noch unter der Trennung leiden und sich eine Wiedervereinigung wünschen. Der Traum scheint mir hier eine sehr klare Sprache zu sprechen.
Guten Abend, leider träume ich seit längere Zeit ca. 4 Jahre nicht mehr, was könnte der Grund sein? Besten Dank
Art Funkhouser: Man kann darüber nachdenken, was vor 4 Jahren geschah oder was seitdem in seinem Leben geschehen ist.
Wie kann ich es steuern in einen Klartraum zu kommen? Wenn man etwas hört beim einschlafen, kann dass die Kreativität des Träumens beeinflussen?
Michael Schredl: Das Trainieren von Klarträumen ist möglich, es erfordert etwas Ausdauer. Die einfachste Technik sind die Realitätschecks, d.h., sich fünf- bis zehnmal am Tage die Frage zu stellen: Träume ich oder bin ich wach? Dabei kontrolliert man die Umgebung und kommt zum Schluss, dass man wach ist. Das Üben dient dazu, dass man sich die Frage auch im Traum stellt, da kann man – wenn etwas seltsam ist – auf die Idee kommen, dass es ein Traum ist. Es gibt einen amerikanischen Kollegen, der gezeigt hat, dass man durch das Hören von Sachen, die mit Kreativität zu tun haben, tatsächlich die Kreativität steigern kann. Es genügt auch, sich eine kreative Aufgabe vor dem Einschlafen zu stellen.
Einige wenige Male konnte ich bereits bewusst in meine Träume eingreifen, als ich es geschafft habe in Gefahrensituationen nicht wegzurennen oder -fliegen sondern mich dem «Gegner» zu stellen. Gerne würde ich das noch intensivieren. Auf Grund von Gedankenkreisen habe ich oft Mühe mit dem Einschlafen. Gibt es eine Technik die beides fördert – schnelleres Einschlafen und luzides Träumen? Herzlichen Dank und freundliche Grüsse
Emma Peters: Eine Technik zur Induktion luzider Träume, die nicht speziell auf Gedanken basiert, sondern eher eine sensorische Grundlage hat, ist die SSILD-Technik: Senses-Induced Lucid Dreaming. Bei dieser Technik konzentrieren Sie sich auf Ihre visuellen, akustischen und taktilen Eindrücke, während Sie einschlafen, immer und immer wieder in ein Zyklus. Für Sie könnte dies ein Weg sein, um kreisende Gedanken loszulassen und gleichzeitig luzides Träumen zu fördern. Es gibt online Anleitungen zu dieser Technik, und wir in der Traumforschungsgemeinschaft sind sehr optimistisch, was diese Technik angeht.
Guten Abend ich sehe gerade die neue Puls folge ich finde es schockierend wie ihr Träume beeinflussen wollt. Ihr redet über sehr gefährliche Astralreisen. Das kommt nicht vom Gehirn sondern von der Seele mit solchen sachen sollte man nicht spassen.
Michael Schredl: Die Menschen haben schon viele Erfahrungen mit dem luziden Träumen gesammelt, bisher wurden keine negativen Effekte gefunden. Wir haben einmal die Erholsamkeit des Schlafes untersucht, die war nach Nächten mit luziden Träumen sogar besser. Aber, ich gebe Ihnen Recht, die Einstellung, mit der man ran geht, ist wichtig. Bei Berücksichtigung der Tipps scheint es bisher keine Gefahr zu geben, weil das Mindset eher auf Spass eingestellt ist und nicht auf tiefgreifende Seelenreisen.
Meine Frage: wie erklärt sich, dass ich ab und zu etwas träume, das sich dann viel später (z.Bsp. drei Jahre später) tatsächlich in meinem Leben 1:1 ereignet? Danke für eine Antwort.
Art Funkhouser: Solche Träume sind sogenannte wahr- resp. präkognitive Träume aber eine allgemeine Erklärung für solche gibt es nicht.
Ich träume sehr viel, dass ich daliege und mich überhaupt nicht mehr bewegen kann. Eine unangenehme, ängstliche Situation.
Michael Schredl: Die Träume greifen Themen des Tages auf und stellen sie in dramatisierter Form dar. In Ihrem Fall könnte das das Gefühl der Hilflosigkeit sein. Die Frage ist, was Sie an Hilfe brauchen, an wen Sie sich am besten wenden können. Im Wachleben sind es kleine Hilflosigkeitsgefühle, die Träume zeigen durch die überspitzte Art, dass es Sinn macht, diese anzugehen.
Ich träume schon seit Jahren immer wieder den gleichen Traum: Bin in einem Hotel und finde entweder mein Zimmer nicht, oder es ist bereits besetzt. Das Hotel sieht meist gleich aus. Rezeption in der Mitte, dann links und rechts eine Treppe hoch und oben rundherum Zimmer. Was kann das wohl bedeuten?
Christian Roesler: Es ist generell schwierig, ohne Kenntnis des Kontextes und der individuellen Person die Bedeutung eines Traumes zu entschlüsseln. Allgemeine Bedeutungen von bestimmten Traummotiven werden zwar in vielen sogenannten Traumsymbol Lexika behauptet, das ist aber eher unseriös. In der Traumdeutung, wie man sie in der Psychotherapie praktiziert, braucht es immer eine umfassende Kenntnis der jeweiligen Person, ihre Geschichte, der aktuellen Problematik bzw. Lebenssituation sowie die Einfälle der Personen zum Traum, und selbst dann ist es immer noch nicht leicht, eine schlüssige Bedeutung abzuleiten. Aus allgemeinen Assoziationen zu dem Traummotiv lässt sich aber vielleicht folgendes sagen: in einem Hotel ist man, wenn man unterwegs ist, auf Reisen und nicht zu Hause. Sein Zimmer nicht zu finden, bedeutet, sich nicht niederlassen, nicht zur Ruhe kommen zu können. Auffallend ist auch, dass es offenbar kein Personal im Hotel gibt, das einem weiterhelfen könnte – ein Bild für Alleinsein und keine Hilfe bekommen. Aus meiner Sicht ein eher bedrückendes Motiv.
Guten Abend. Ich möchte das luzide Träumen lernen. Welche seriösen Seminare / Anbieter gibt es dazu?
Emma Peters: Eines der klassischsten Bücher über das luzide Träumen ist von Stephen LaBerge. Darin wird beschrieben, wie man luzides Träumen herbeiführen kann. Wenn Sie eine Forschungsarbeit verwenden möchten, gibt es eine aktuelle Rezension aus dem Jahr 2022 von Tan & Fan. Wenn Sie danach googeln, werden Sie sie finden. Er bietet einen vollständigen Überblick über die aktuellen Techniken, von Laborstudien über Feldstudien bis hin zu kognitiven Techniken. Es gibt viele Seminare, die für das luzide Träumen werben. Ich empfehle, zuerst diese beiden Artikel zu lesen, sich gut zu informieren und es selbst auszuprobieren, bevor man zu einem Seminar geht.
Guten Abend, vor bald 3 Jahren ist mein Vater gestorben. Ich habe in dieser Zeit 5 mal von Ihm geträumt, so dass ich es am Morgen noch wusste. Würde das gerne öfter erleben , da es sich anfühlt als wäre er wirklich bei uns. Wie kann ich das erreichen?
Art Funkhouser: Nach meiner Erkenntnis, kann man solche Träume nicht herbeiführen. Man kann nur dankbar sein, wenn sie erscheinen.
+++ Träumen ist ein spannendes Thema worüber ich mir schon länger Gedanken gemacht habe: Ist „Träumen“ nicht unser Leben, unsere Realität? In der „Realität“ träumen wir bewusst. Im „Traum“ nur „unbewusst“: Das Hirn ist dauernd mit Signalverarbeitung, Eindrücken sammeln, verarbeiten, speichern und reagieren beschäftigt. Die Hauptarbeit leistet das Hirn im „unbewussten Teil“, der auch nachts aktiv bleibt. Ein Teil dieser Aktivität kommt nachts ins Bewusstsein: als „Traum“. Die Frage ist also weniger: was ist ein „Traum“, sondern eher: „wie träumen wir die Realität“? Heutige Erkenntnis der Gehirnforschung weist darauf hin, dass das, was wir wahrnehmen, eigentlich ein „Hirngespinst“ unseres Hirns, eine „gedachte Geschichte“ ist, unser persönliches Weltbild. Das Resultat der komplexen plastischen Neuronen-Verbindungen. +++
Ich habe seit längerem Albträume, die mich belasten. Es hat mit Mörder oder Einrecher zu tun. Diese Aengste habe ich nur nachts und tagsüber nicht. Zudem kann ich mich auch immer nur an Albträume erinnern und nicht an schöne Träume. Wie kann ich weniger davon träumen oder diese Träume ganz loswerden?
Christian Roesler: Viele Teilnehmer in diesem Chat berichten von häufigen Albträumen, die belastend sind, die mit Verfolgung, Bedrohung und Gewalt zu tun haben. Insbesondere wenn das so häufig auftritt, dass es belastend wird, ist dies eine ernst zunehmende Problematik und die betreffenden sollten sich professionelle Hilfe holen. Es gibt keine einfachen Tricks und Methoden, Albträume einfach loszuwerden. Träume sind eine wichtige Funktion der Psyche, in der ungelöstes und belastendes thematisiert und bearbeitet wird. Wenn dies im Traum nicht gelingt, äussert sich die Problematik häufig als Albtraum und ist ein Hinweis darauf, dass es etwas ungelöstes zu bearbeiten gilt.
Kommentar: Menschen zum luziden Träumen anzuregen finde ich ein wenig bedenklich. Ich selbst habe sehr intensiv an Klartraumtechniken gearbeitet und mir angewöhnt beim Einschlafen, beim Einsetzen der Paralyse, «wach» zu bleiben. In meinem Fall hat sich das luzide Träumen zu einem Instrument entwickelt, Erlebtes neu durchzuspielen, teils auch im negativen Sinn. Heisst, man wird sich im Traum bewusst, dass es niemand je erfahren wird was man gerade tut. Eine Welt ohne jedweder Form von Konsequenzen. Ich hätte ab einem gewissen Zeitpunkt am liebsten auf Klarträume verzichtet. Mein Problem: Ich war zu stark auf gewisse Mechanismen geeicht und konnte nicht mehr Einschlafen ohne sofort luzid zu träumen. Einschlafen ohne Träumen? Das geht seit Jahren nur noch mit Hörbüchern. In meinen Augen wäre es gut auf die Gefahren von luzidem Träumen hinzuweisen. Gruss
Michael Schredl: Vielen Dank für Ihren Kommentar. Tatsächlich führen wir einige Studien durch, die so genannte luzide Alpträume untersuchen, d.h., man weiss, dass es ein Traum ist, hängt aber trotzdem in einer negativen Situation fest. Aufwachen ist auf Dauer auch keine Lösung, weil es eine Vermeidungsstrategie ist. Wir empfehlen die Imagery Rehearsal Theapy, die auch bei Alpträumen eingesetzt wird. D.h., die Muster, die Sie ansprechen, werden im Wachzustand verändern, man übt in der Vorstellung, wie man es gerne haben möchte, das Traumbewusstsein greift das auf. Da Träumen eine natürliche Funktion des schlafenden Gehirns ist, lässt es sich nicht abschalten. Nur überdecken. Es würde mich interessieren, was passiert, wenn Sie systematisch das IRT verwenden.
Gibt es eine Möglichkeit, einen spannenden Traum in der nächsten Nacht aktiv weiterzuträumen? Geht das mit luzidem Träumen?
Emma Peters: Soweit ich weiss, ist die Vorhersage des Inhalts eines nicht-klaren Traums (Trauminkubation) bis heute keine bewährte Technik, die wirklich funktioniert. Die einzige Möglichkeit, den Trauminhalt zu kontrollieren, wäre in diesem Fall in der Tat das luzide Träumen. In diesem Fall wären Sie in der Lage, sich bewusst zu machen, dass Sie träumen, und hätten die Macht, den Inhalt Ihres Traums so zu gestalten, dass er der Umgebung des Traums entspricht, den Sie zuvor hatten.
Manchmal kann ich bei Albträumen bewusst aufwachen, wenn ich mich intensiv anstrenge. Wie funktioniert das, und was passiert in diesem Moment?
Michael Schredl: Die Albträume sind emotional sehr intensiv und meist ungewöhnlich, da kann es einem auffallen, dass man träumt und aufwachen kann. Allerdings ist es keine gute Strategie, da Aufwachen eine Vermeidung ist. Wir empfehlen, sich tagsüber vorzustellen, was einem helfen könnte, die schwierige Situation im Alptraum zu bewältigen. Das wird einmal pro Tag für fünf Minuten über 2 Wochen geübt. Dadurch verändern sich die Träume zum Positiven
Ich träume häufig, dass ich z.B. im Zug sitze, gemütlich eingerichtet mit ausgepacktem Essen und Spielen, aber der Bahnhof naht und ich schaffe es nicht, alles rechtzeitig einzupacken und auszusteigen. Ist dieser Traum so einfach zu deuten wie er ist, da ich wirklich häufig auf den allerletzten Drücker unterwegs bin oder steckt noch mehr dahinter? Eine zweite Frage: Manchmal falle ich beim Einschlafen plötzlich runter und schlage entsprechend mit meinem Arm um den Aufprall aufzufangen. Zu Schlafbeginn ist das aber wohl noch keine REM-Phase? Besten Dank für Ihre Antworten.
Christian Roesler: Ich möchte auf den ersten Teil Ihrer Frage antworten: mir scheint tatsächlich, dass es so einfach zu deuten ist, wie Sie sagen, zumal da Sie ja selber die Antwort bereitstellen, dass sie nämlich im realen Leben häufig zu knapp dran sind. Der Traum weist sie auf dieses Problem hin.
Mein Sohn 31 Jahre leidet fast jede Nacht an Schlafwandel. Er meint wenn er im Beruf Stress hat ist es häufiger. Er wohnt mit seiner Freundin zusammen, die es auch mitbekommt. Als er noch zu Hause wohnte, bin ich ab und an auch erwacht , weil im Flur das Licht anging und er z.B auf seinem Bett stand und auf die Bettdecke einschlug. Manchmal konnte er mir erklären, dass z.B eine Schlange auf ihn zukam und er sich wehren musste. Manchmal geht er im Zimmer auf und ab. Ich hab ihm damals geraten sich psychologische Hilfe zu holen. Bis heute hat er nichts unternommen. Habe auch schon gehört, dass Hypnose helfen könnte. Was meinen Sie, was könnte ihm helfen? Besten Dank für eine Rückmeldung
Michael Schredl: Schlafwandeln kommt bei ca. 20 % der Kinder vor, ist bei Erwachsenen viel seltener. Wir sehen in unserer Schlafambulanz ca. 10 PatientInnen pro Jahr mit Schlafwandeln. Interessanterweise ist es eine Kombination zwischen Veranlagung (ein besonders tiefer Tiefschlaf) und Stress. Wir empfehlen regelmässig eine Entspannungsübung vor dem Zubettgehen im Sitzen zu machen, ca. 10 Minuten Dauer, z. B. Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Mit der Zeit nehmen die Anzahl der Episoden ab.
Ich war im Notfall wegen Nierenschmerzen und andauerdenm schmerzendem Husten. Nach Röntgen und ct mit Kontrastmittel wurde ich aufgefordert eine Pneumatologie aufzusuchen vom Arzt direkt. Einige Tage vor dem Hausarzttermin, hatte ich immer dem Traum: Mein Notfallarzt sagt mir immer wieder, mein Hausarzt soll den Befund anschauen. Tatsächlich war ein Nebenbefund zu lesen, welcher lebenswichtig ist. Wie kann es sein, weshalb träumt man solches, als ob es in Wirlichkeit ist, doch wurde es nie erwähnt?
Art Funkhouser: Solche Warnträume sind nicht unbekannt, aber wir wissen nicht wie sie zustande kommen. Man kann nur dankbar sein, dass sie kommen.
Was kann der Grund sein, dass man vor allem als Kind und junge erwachsene Person vom Fliegen träumt und dann nicht mehr? Kann man es wieder hervorholen? Was kann der Grund sein, dass man vermehrt von Menschen träumt mit denen man früher in einer Beziehung war?
Michael Schredl: Kinder und junge Menschen haben es leichter mit den Flugträumen, da sie ganz viele «hochtrabende» Pläne für die Zukunft haben, sich leicht begeistern lassen. Flugträume können auch positive Gefühle des Tages («Hochgefühle») widerspiegeln. D.h., ein positives Leben kann die Häufigkeit von Flugträumen wieder steigern.
Warum träumt man manchmal weiter und manchmal nicht? Wenn ich nach einem Albtraum aufwache und sofort wieder einschlafe, setzt der Traum oft an derselben Stelle fort. Bei schönen Träumen scheint das jedoch nie zu klappen. Woran liegt das?
Art Funkhouser: Eine Erklärung dafür ist bis jetzt nicht bekannt.
Wenn ich meditiere und tief versunken bin und dann ein Wort eingebe. Zb. Frieden. Erlebe ich diesen Zustand und habe Bilder dazu. Ist das auch so wie beim träumen? Ich kann auch eine Treppe hinunter gehen und denke mir: tiefer, tiefer und so falle ich in diesen grenzenlosen Raum wo die Bilder entstehen. Danke für ihre Antwort
Michael Schredl: Vom Erleben her gibt es Parallelen zwischen Meditation, Tagträumen und Träumen, aber physiologisch ist es nicht das Gleiche, da es in anderen Zuständen stattfindet, das Gehirn arbeitet anders im Wachzustand als im Schlaf. Deshalb erleben viele Menschen, dass die Träume nicht so wirklich beeinflussbar sind wie Meditationen oder Wachträume.
Danke für die spannende Reportage! Wo steht die Forschung vom Träumen bei Kindern? Meine Kinder, 7 und 9 Jahre, lieben ihre Träume. Gerade heute hat die Kleine erklärt, dass sie ihre Albträume jeweils positiv umschreiben kann (ein gutes Ende träumen). Ist das klarträumen? Ist der Unterschied vom Tagträumen und Klarträumem trennscharf?
Emma Peters: Wir sehen oft, dass kleine Kinder im Alter Ihrer Kinder mehr luzide Träume haben. Das könnte damit zu tun haben, dass Kinder in diesem Alter viel mehr REM-Schlaf haben als ihr. Luzides Träumen findet hauptsächlich während des REM-Schlafs statt. Es ist also sehr gut möglich, dass sie viel mehr luzide Träume erleben als du. Es scheint, als ob sie mit dem luziden Träumen gute Erfahrungen macht, was ihr hilft, mit ihren Albträumen umzugehen, das ist schön zu hören! Aus der Aussenperspektive ist es vielleicht schwer zu sagen, ob sie eine sehr aktive Fantasie und Tagträume hat oder ob sie wirklich luzide Träume hat, aber anhand der Daten, die wir haben, ist es plausibel, dass es in diesem Alter luzide Träume sind. Der einzige Weg, es 100%ig sicher zu wissen, ist, sie ins Labor kommen zu lassen und ihren Schlaf zu messen, während sie träumt. ;)
+++ Hochinteressantes Thema. Ich habe mich sehr intensiv mit Träumen befasst und mir dabei eine faszinierende Technik angeeignet, die ich gerne weitergeben möchte. Weil ich immer wieder schnell vergessen habe, was ich träumte, habe ich unter dem Kopfkissen ein Mikrophon platziert, das ich bei kurzen Erwachen beim Träumen fast noch im Schlaf und ohne Licht zu machen, einfach einschalten und meinen momentanen Traum raufsprechen konnte. Danach habe ich jeweils sofort weitergeschlafen und weitergeträumt. Dieses Vorgehen habe ich über längere Zeit dermassen eingeübt, dass es nahezu automatisch passiert ist. Und jetzt das ganz grosse Erlebnis! Ein grosser Teil des aufgesprochenen Traumes – ich habe das jeweils am nächsten Tag angehört – war mir nicht mehr bekannt und ich konnte nur noch staunen, was ich da alles hörte. Absolut faszinierend und ein Zugang zu meiner Traumwelt. Auch konnte ich mich dann wieder an den weiteren Inhalt des Traumes zurück erinnern. Ich habe sehr lange davon profitiert und Zugang zu einer sehr geheimnisvollen Welt erhalten. Heute mit den Handys geht das noch einfacher. Liebe Grüsse und vielen Dank für solch interessante Sendungen. +++
Wenn man gemäss Ihr Kommentar bei belastenden Träume professionelle Hilfe suchen sollte, wo und wen würden Sie empfehlen? Kontaktdaten? Kosten? Ambulant oder stationär?
Christian Roesler: Generell bei Psychotherapeuten oder psychologischen Beratungsstellen, wenn vorhanden vor Ort, auch bei Spezialambulanzen wie der von Herrn Schredl. Ein erster Anfang kann sein, mit dem Hausarzt darüber zu sprechen und sich weiter verweisen zu lassen.
ich bin weiblich, 66Jahre alt und versuche immer wieder mit Hilfe eines Buches meine Träume zu deuten. Vor ca. 1Jahr träumte ich etwas dass mich sehr beschäftigt hat: Mein Natel klingelte und es erschien der Name einer Schulkollegin die damals mit 17 einen tödlichen Autounfall hatte. Als ich abnahm, war aber eine Männerstimme zu hören und ich fragte mich wie die verstorbene Schulkollegin mich anrufen konnte schon zumal es damal noch gar keine Mobil-Telefone gab. Wir waren keine Freundinen. Danke für Ihre Antwort
Michael Schredl: Ein sehr interesanter Traum. Träume versuchen, ein Thema, das Sie beschäftigt, in kreativer Weise darzustellen und auch verschiedene «Schauspielerinnen» zu verwenden. D.h., der Traum spricht ein Thema an, bei dem es um das Thema Tod geht, sonst hätte der Traum nicht die Schulkollegin verwendet. Es bedeutet nicht, dass das Thema Tod auf Sie oder jemand aus Ihrem Umfeld zukommt (Träume bieten keine Vorhersage), sondern deuten darauf hin, dass es wichtig ist, sich mit dem Thema, das ansteht, zu beschäftigen.
Gäbe es eine Möglichkeit, mit Wachträumen, meinen Tinitus zu «behandeln»? Ich muss dazu sagen, das ich selbst bereits herausgefunden habe das ich durch eine verspannte Kopfhaltung, Muskulatur am Hinterkopf oder hinter den Ohren, das selbst steuern kann. Leider gelingt mir das viel zu selten und der berufliche Stress trägt erheblich dazu bei. Ich bin sehr gespannt auf ihre Antwort
Michael Schredl: Es gibt einen amerikanischen Kollegen, der luzides Träumen zur Heilung einsetzt, sich vorstellt, dass die entsprechende Stelle heilt. Allerdings hat auch diese Träume sehr selten. Aus praktischer Sicht würde man natürlich empfehlen, mindestens einmal am Tag eine kurze Entspannungsübung (5 – 10 Minunten) zu machen, um den Verspannungen, die durch Stress entstehen, entgegenzuwirken.
Wie kommt es dass ich einen wichtigen Hinweis erhalte in meinem Traum über mehrere Tage, den selben und es bewahrheitet sich
Michael Schredl: Die Frage, warum Wahrträume funktionieren, kann die Wissenschaft nicht beantworten. Obwohl die Studien zeigen, dass viele Menschen schon Wahrträume erlebt haben.
Guten Abend es war vor ca. 35 Jahren, ich war damals mit Freunden für ein Wochenende in den Bergen, am Abend wurde viel getrunken. Spät nach Mitternacht ging ich schlafen und hatte folgenden Traum: Ich träumte, dass ich mit einem damaligen Kollegen in einer nicht definierebaren Seegemeinde (Zürichsee) in einer Bar war wo wir zwei Frauen kennenlernten, sie wollten uns begleiten und wir fuhren auf der Autobahn hinter ihnen her nach Zürich. Plötzlich wurde mir alptraumhaft bewusst dass sich ein «böser Geist» im Motor eingenistet hatte. Urplötzlich übernahm dieser das Auto, es begann zu schütteln, wurde unkontrollierbar und wir hatten einen geradezu mörderischen Unfall. Mein Kollege wurde in Stücke gerissen, starb und ich verlor mein rechtes Bein in diesem (Alp)Traum? In bin zitternd aufgewacht; ich konnte und kann mich auch heute nicht erinnern dass ich jemals wieder eine solche Angst hatte. Die nächsten 3 Stunden sass ich zitternd in der Küche bei einem Glass Milch. Zwei Wochen später waren ich und ebendieser Kollege in Wädenswil und trafen 2 Mädchen in einer Bar. Nachdem die Bar gechlossen hatte, wollten wir mit Ihnen nach Zürich in einen Club, wir fuhren hinter Ihnen her auf der A1 Richtung Zürich. Bei ca. 95 oder 100Kmh begann sein Fiat auszubrechen und schien unkontrollierbar zu werden. Ich schrie ihn an er müsse sofort das Gas reduzieren, was er auch tat und wir wichen auf die Überlandstrasse aus. Natürlich war die Erinnerung an den Traum 2 Wochen vorher sofort wieder da und ich finde bis heute keine Erklärung dafür. Zufall, Schicksal... Das Auto wurde damals beinahe unkontrollierbar, weil er 1 Woche zuvor einen Stein gestreift hatte und dabei die Vorderachse um wenige Zentimeter verschoben wurde. Der Garagist bestätigte ihm, dass das Auto mit diesem Schaden bei hohen Geschwindigkeiten unkontrollierbar wird. Meine Frage ist, sind Ihnen ähnliche Träume bekannt, in denen die Zukunft vorausgeträumt wurde und man deshalb in das reale Leben eingreifen konnte? Basierend auf Einsteins Relativitätstheorie müssten Reisen in die Zukunft, im Gegensatz zu Reisen in die Vergangenheit, theoretisch möglich sein, obwohl es mir schwerfällt diese Tatsache auch nur annähernd mit meinem Traum zu verbinden, aber seit damals suche ich irgendeinen Hinweis, oder auch nur eine annähernd vernünftige Erklärung für dieses Erlebnis. Bis heute habe ich keine andere Erklärung als dass es Zufall war. Deshalb mein grosses Interesse ob es ähnliche Traum-Erlebnisse gibt. Danke für die Möglichkeit sie zu Träumen zu kontaktieren und liebe Grüsse
Michael Schredl: Das mit den Wahrträumen ist ein sensibles Thema. Es gab bisher nur eine Studie, die versucht hat, Wahrträume als Vorhersage zu nutzen. Sonst weiss man es erst, dass es ein Wahrtraum war, wenn es tatsächlich passiert ist. Die Studie wurde vom Institut für Parapsychologie und Psychohygiene in Freiburg durchgeführt. Eine begabte Träumerin würde über längere Zeit gebeten, ihre Träume einzuschicken und Vorhersagen zu machen. Wenn Sie das interessiert, können Sie auf der Webseite ( www.igpp.de ) in Kontakt treten.
Hallo, in der Sendung wurde gesagt, dass luzides träumen zum übern lange braucht. Meiner Erfahrung nach ist es ebenso wichtig darauf zu achten, sich an die luziden Träume zu erinnern: obwohl diese gegenüber den üblichen Träumen sehr viel klarer, die Umgebung deutlich schärfer und «konsistent» ist, können sie vergessen gehen. Persönlich «arbeite» ich seit gut 20 Jahren mit luziden Träumen und denke, das ich sehr viel mehr luzide Träume habe als ich mich tatsächlich daran erinnere. Oft sind es nur «Erinnerungsfetzen» an Szenen, die übrigbleiben. Persönlich schätze ich luzides Träumen vor allem als Zugang zum – wahrscheinlich – Unbewussten: ich stehe zum Beispiel in einer Landschaft und lasse meine «tieferen Schichten» eine Szene erstellen: meist geschieht eine Weile gar nichts, doch plötzlich «rauscht» es richtig los: unglaubliche Szenen, Ereignisse, Landschaftenwerden durchlebt. Je tiefer man «sich fallen lässt», um so intensiver werden Ereignisse. Das sehen wird so klar und scharf, dass ich schon die Blattrippen an den Bäumen eines entfernten Waldes zu erkennen meinte. Luzides Träumen dazu zu verwenden, um auch noch in der Nacht mit unserem Tagesbewusstśein die Kontrolle zu haben, scheint mir öde und farblos. Es gibt tieferes und deutlich mehr zu entdecken als das was wir in unserem Tagesbewusstsein «herumtragen». :-))
Emma Peters: Ja, das Training des luziden Träumens nutzt das Aufschreiben und Aufzeichnen aller Träume mit dem Ziel, das eigene Wissen über den eigenen Trauminhalt zu erweitern, und ich stimme zu, dass auch das Dokumentieren der luziden Träume dazu gehört. Die Traumerinnerung ist immer noch ein Forschungsthema: Warum können wir uns an einen Traum erinnern und den anderen vergessen? Dazu gehören auch luzide Träume. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zumindest einige luzide Träume in Ihrem Leben vergessen haben, ist in der Tat sehr hoch.
Vor vielen Jahren waren wir zu Besuch bei der Ferienmutter meiner Frau in Dänemark. Wir schliefen im Zimmer neben ihr. Mitten in der Nacht hatte ich massive Albträume: Die ganze Famile und alle Bekanten starben. Ich wachte auf. Konnte aber wieder einschlafen. Das wiederholte sich nochmals in reduzierter Form. Am Morgen um 7 leutete das Telefon – ich sagte zu meiner Frau: jetzt ist jemand gestorben – und Tasache: der demente Vater von der Ferienmutter war im Altersheim in der Nacht gestorben – das Altersheim war etwa 20 km entfernt – ich hatte keinen Kontakt zu ihrem Vater. Wie kann so etwas passieren?
Emma Peters: Träume wie dieser werden als „präkognitive Träume“ bezeichnet. Soweit ich weiss, gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass es sich dabei um etwas anderes als einen verrückten Zufall handelt. Ob man an präkognitive Träume glaubt oder nicht, ist jedoch etwas Persönliches.
+++ Ich muss sagen es überrascht mich immer wieder wenn Menschen luzide Träume haben wollen. Ich wünschte ich könnte sie ausschalten. Seit dem Kindergarten verfolgen mich luzide Alpträume. Ich kann mich heute noch an einen wiederkehrenden Alptraum von damals erinnern (heute 36). Ich bin fast jeden Morgen schon emotional erschöpft und denke auch meist tagsüber noch an meine Träume. Deswegen würde ich viel lieber lernen mich nicht an meine Träume zu erinnern. +++
Was kann der Grund sein, dass man vermehrt von einem Menschen träumt mit denen man früher in einer langen Beziehung war? Könnte dies auf etwas hinweisen oder sind es einfach Erinnerungen, die einen im Alltag dann auch mehr auffallen? Wie kann man dies bewusst angehen?
Art Funkhouser: In der Traumarbeit unterscheiden wir zwischen einer objektiven und einer subjektiven Ebene. Auf der objektiven Ebene hat es mit dieser Beziehung zu dieser Person zu tun. Auf der subjektiven Ebene ist aber diese Person ein Teil der eigenen Persönlichkeit. Man kann sich Zeit nehmen, und sich diese beiden Erklärungen überlegen und innerlich spüren, welche sinnvoller ist.