Chat-Protokoll
Welches sind die wirksamsten natürlichen «Mittel», um möglichen Haarausfall in den «Geheimratsecken» vorzubeugen. Oder auch nicht natürliche Mittel nebst Haartransplantationen? Vielen Dank!
Christian Greis: Haarausfall an den sogenannten Geheimratsecken ist oft ein frühes Zeichen von androgenetischer Alopezie, die durch genetische Veranlagung und Hormone (insbesondere Dihydrotestosteron, DHT) ausgelöst wird. Mögliche «natürliche» Wirkstoffe sind z.B. Sägepalm-Extrakt, Kollagen, Keratin, Biotin und Zink, welches Sie über die Ernährung bzw. spezifische Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen können. Als «medikamentöse» Möglichkeiten stehen Ihnen z.B. die Wirkstoffe Minoxidil & Finasterid zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es Studien zur PRP (Injektion von Plättchen-reichem Plasma) und Rotlicht-/Wärme-Therapie bei Haarausfall, die eine Wirkung aufzeigen.
Welche Risiken gibt es bei einer Haartransplantation mit PRP?
Malte Schmelter: Die Risiken der Haartransplantation sind grob – Entzündung bis hin zum bakteriellen Infekt, fehlendes Anwachsen der Haare, Vernarbung, unmittelbar nach der Transplantation Schwellung und Schmerzen, Rötung, sowie Missempfindungen und Blutungen. PRP – Platelet-Rich Plasma wird in der Regel mittels Spritze injiziert und hierbei kann es zu Schmerzen, Rötung, sowie Missempfindungen und Blutungen kommen.
In meiner Familie sind sowohl väterlich und mütterlicherseits Haarausfall «genetisch». Auch hat mein Bruder schon längerem starken Haarausfall. Jetzt hab ich aber in letzter Zeit hab ich jedoch mit schon natürlichen Mittel (Haaröl) doch positive Resultate um mein Haarausfall entgegenzuwirken. Wie kann ich herausfinden, ob es wirklich genetisch ist, und nicht einfach stressbedingter Haarausfall oder durch Alkohol und Nikotinkonsum verusacht.
Stephanie Huber: Sicherlich ist es wichtig auch andere Ursachen eines Haarausfalls abzuklären/auszuschliessen. Hierfür lohnt sich ein Besuch bei der Dermatologin/ bei dem Dermatologen. Diese können nicht nur eine ausführliche Anamnese (mit Erfassung potentieller Triggerfaktoren), sondern auch eine klinische Untersuchung (inklusive Auflichtmikroskopie(Dermatoskopie), Pulltest und Trichogramm) durchführen. Auflichtmikroskopisch findet sich typischerweise eine Haardurchmesser-Diversität >20 %. Additiv kann ggf. eine Kopfhautbiopsie erfolgen (insb. bei Verdacht auf eine vernarbende Alopezie). Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel, der ein Effluvium begünstigen kann. Bestimmt werden könnten u.a. Zink, Folsäure, Vit. B12, Vit. D und der Ferritin-Wert.
Fördert das Zusammenbinden oder das Kämmen Haarausfall, besonders am Haar an der Stirn?
Christian Greis: Ja, das Zusammenbinden der Haare und Kämmen, besonders wenn es unsachgemäss durchgeführt wird, kann Haarausfall fördern, insbesondere am Haaransatz, einschliesslich der Stirn. Dies wird häufig als Traktionsalopezie bezeichnet, wenn Haarausfall durch mechanische Belastung wie festes Zusammenbinden der Haare verursacht wird. Wenn die Haare regelmässig zu fest zusammengebunden werden, z. B. in einem straffen Pferdeschwanz, Zopf oder Dutt, kann dies zu einem anhaltenden Zug auf die Haarfollikel führen. Besonders der Haaransatz an der Stirn und den Schläfen ist häufig betroffen. Aggressives Kämmen oder Bürsten, besonders bei nassem Haar, kann zu Haarbruch und Haarausfall führen. Nasses Haar ist besonders anfällig für Beschädigungen. Wenn Sie erste Anzeichen von Haarausfall bemerken, wie dünner werdendes Haar an den Schläfen oder der Stirn, kann es hilfreich sein, Frisuren und Pflegegewohnheiten anzupassen, um das Fortschreiten des Haarausfalls zu verhindern.
Hallo mein Sohn leidet unter einer schweren Akne u bekommt dafür Medis.Nun das Problem von Medis bekommt er Haarausfall u denkt bereits Haare ein zu pflanzen Habt ihr ein super Mittel das den Haarwuchs schnell fördert.zink hat er bereits hochdosiert lg u danke für die infos
Malte Schmelter: Ihr Sohn bekommt vermutlich Isotretinoin? Bei der Therapie kann es zu Haarausfall unterschiedlicher Intensität kommen. Diese Nebenwirkung sollte Sie nicht allzu sehr beunruhigen, da in den meisten Fällen das Haar im Laufe einiger Monate nach dem Absetzen von Tretinac wieder nachwachsen wird. Unterstützt werden kann mit topischen Minoxidil Lösungen und ggf. etwas rückfettender Kopfhautpflege wie z.B. Dermocapillaire Urea Tinktur. Alternativ bleibt zu eruieren, wie start die Akne ist und ob/wie lange die Therapie mittels Isotretinoin fortgeführt werden sollte.
Online gibt es viele fake reviews und es ist schwierig eine Klinik für Haar Transplantate zu finden der man trauen kann, sei es in der Schweiz oder Istanbul. Auch in Zürich gibt es etliche fake reviews die gut sind aber wenn man ein bisschen weiter sucht findet man etliche Kommentare über schief gegangene ops. Wie finde ich eine gute Klinik / Arzt? Und lohnt sich minox / finasteride wirklich wenn man transplantieren will? Danke
Stephanie Huber: Minoxidil/Finasterid lohnen sich unter Beachtung der Kontraindikationen (je nach Komorbiditäten) und Geschlecht in jedem Fall auch oder gerade wenn man eine Haartransplantation plant. Eine Studie bei cis-Männern zeigte, dass die Kombination einer Haartransplantation mit oralem Finasterid (und/oder topischem Minoxidil) bessere klinische Ergebnisse mit erhöhter Haardichte und verringerter postoperativer Progression bot.
Woran unterscheide ich seriöse und unseriöse Angebote um Haarausfall vorzubeugen oder rückgängig zu machen? Woran kann ich die verschiedenen Gründe für Haarausfall unterscheiden, ist es in jedem Fall sinvoll eine dermatologische Abklärung zu machen? Wer sollte die erste Anprechsperson bei Haaraufall sein?
Myriam Wyss: Ja, es gibt sehr viele Angebote für Betroffene mit Haarausfall. Wichtig ist, zuerst eine exakte Diagnose zu stellen, und dann die richtige Therapie einzuleiten. Ich würde Ihnen empfehlen, dafür eine Dermatologin oder einen Dermatologen zu konsultieren. Mit Hilfe des Dermatoskops, Fotos, Laboruntersuchungen und eventuell Trichogramm kann unterschieden werden, um welche Art von Haarausfall es sich handelt. So kann man auch eine individuelle Therapie einleiten, und es wird nicht unnötig Geld ausgegeben für Behandlungen, die nicht erfolgsversprechend sind.
Grüezi Ich bin 83 und stelle seit ca 1 Jahr fest, dass ich rasant viele Haare verliere. Früher hatte ich viele und kräftige Haare, heute sind sie dünn, schön weiss und ich pflege sie mit Prdukten von Wella Professionel. Nehme regelmässig Medis gegen hohen Blutdruck. Können sie mir einen Rat geben wie ich den Haarausfall stippen kann. Muss ich deshalb einen Arzt konsultieren? Vielen Dank für eine Antwort
Malte Schmelter: Mit 83 Jahren ist der Haarausfall ein ganz normales Ereignis. Die Haare werden dünner und gehen zum Teil auch aus. Vermutlich ist es ein Effekt des normalen Alterungsprozesses.
Wenn es dennoch als sehr störend empfunden wird, kann ein Arzt konsultiert werden. Im Alter liegen vermehrt auch Mangelerscheinungen von Spurenelementen vor, sodass eine Blutenentnahme bei der Diagnose unterstützen kann. Sollten Spurenelemente fehlen oder Hormonspiegel falsch sein, können diese substituiert oder eingestellt werden. Therapeutisch kann z.B. mit einer topischen Minoxidiltherapie unterstützt werden.
+++ Ich habe eine Glatze, so etwa wie ein Mönch, grösstenteils grau und nicht mehr so dicht, wo noch Haare sind. Mich stört es nicht im geringsten. Ich muss nur dafür Sorgen dass bei Kälte oder starkem Sonnenschein ein Kopfbedeckung habe. Von Sorgen darüber hinaus kann ich allenfalls Frauen verstehen, aber dies ist eine rein kulturelle Angelegenheit und kann auch darüber dieses gelöst werden, dass fehlendes Haar bei den Betroffenen einfach Teil unseres menschlichen Lebens ist, weltweit. Darüber hinaus finde ich jeden Franken verschwendet. Besonders was jegliche Wirtschaft – sag Geldmacherei – über Wind und Wetter hinaus geht. Ein zeitgemässer Umgang mit der Natur zeigt sich besonders auch über unser Haar. +++
Guten Tag, ich (w,37) leide unter hormonell bedingtem Haarausfall und habe bereits erste Anzeichen von «Geheimratsecken». Kann hier etwas gemacht werden? Vielen Dank und liebe Grüsse
Stephanie Huber: Unter Beachtung der Kontraindikationen (je nach Komorbiditäten) lohnt sich bei Frauen in erster Linie topisches Minoxidil (Anwendung täglich). Während einer Schwangerschaft sollte es nicht angewandt werden. Eine Wirkung ist nach 3-6 Monaten zu beurteilen. Eine begleitende seborrhoischer Dermatitis sollte mitbehandelt werden. Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel, der ein Effluvium begünstigen kann.
Meine Frage wäre ob es Empfehlungen gibt wo genau professionelle und seriöse Haartransplantationen gemacht werden können in der Schweiz? Viele die mit dem Gedanken spielen sind auf irgendwelche Instagram Werbungen angewiesen und Anbieter schiessen gefühlt wöchentlich neue aus dem Boden. Danke Liebe Grüsse
Malte Schmelter: Erfahrungsberichte bei Google können bei der Suche helfen. Am besten sollten Erfahrungsberichte von mehreren Jahren vorliegen. Je nach Standort gibt zahllose Anbieter. Bei der Konsultation ist es wichtig, dass der Transplanteur auch die Beratung durchführt, damit realistisch besprochen werden kann, was gemacht wird. Bei gewissen Ketten führen «Verkäufer» die Beratungen durch und Transplanteure werden erst am Tag der Transplantation eingeflogen. Wie bei jedem operativen Eingriff sollte darauf geachtet werden, dass eine Ansprechperson vor Ort ist und der Transplanteur im Falle vom Auftreten von Komplikationen auch zeitnah greifbar ist. Im Aargau z.B. Alberto Sandon, Skinmed AG – Lenzburg Aargau
Nützen Produkte mit Ginseng und/oder Coffein bei erblich hormonell bedingtem Haarausfall?
Myriam Wyss: Es kann unterstützend angewendet werden, die Wirksamkeit ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt.
Guten Tag, ich (w,37) leide unter hormonell bedingtem Haarausfall und habe bereits erste Anzeichen von «Geheimratsecken». Kann hier etwas gemacht werden? Vielen Dank und liebe Grüsse
Stephanie Huber: Unter Beachtung der Kontraindikationen (je nach Komorbiditäten) wäre bei Frauen in erster Linie topisches Minoxidil möglich (Anwendung 1x tgl.). Minoxidil darf nicht in der Schwangerschaft angewandt werden. Eine Wirkung ist nach 3-6 Monaten zu beurteilen. Eine begleitende seborrhoische Dermatitis sollte mitbehandelt werden. Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel, der ein Effluvium begünstigen kann.
Hallo :) Ich bin m/29 und habe seit meiner Kindheit ein wenig Geheimratsecken. Zudem sind meine Haare eher dünn – Haarausfall hatte ich bisher aber nicht. Meine beiden Grossväter hatten bis ins hohe Alter viel Haare. Gibt es trotzdem Tipps, um die Haare bestmöglich zu pflegen und Volumen reinzubringen? Oder vorbeugend Minoxidil nehmen?
Myriam Wyss: Ich würde Ihnen empfehlen, eine Dermatologen oder einen Dermatologen zu konsultieren, damit man feststellen kann, ob bei Ihnen ein androgenetischer Haarverlust vorliegt. Wenn ja, kann man eien Behandlung mit Minoxidil, beginnen. Die Konsultation beim Dermatologen ist auch nützlich, damit Sie vor der Behandlung mit Minoxidil eine Fotodokumentation machen, um dann den weiteren Verlauf zu beobachten. Eine gute Pflege ist wichtig, sie schützt aber nicht vor Haarverlust. Was ich vermeiden würde, sind Dauerwellen und Blondierung der Haare. und Rossschwänze immer am an der gleichen Stelle, Das gibt es ja auch bei Männern.
Ich (männlich) leide unter Haarausfall und erwäge eine Haartransplantation durchzuführen. Ein Eingriff im Ausland (z.B. Türkei) ist für mich ausgeschlossen. Deshalb die Frage: welche erfahrene und seriöse Kliniken in der Schweiz können Sie für diese Methode empfehlen? Vielen Dank.
Christian Greis: In der Schweiz gibt es einige hoch angesehene Kliniken, die sich auf Haartransplantationen spezialisiert haben. Konkrete Empfehlungen können wir über diesen Kanal leider nicht aussprechen. Eine Durchführung durch Fachärzte für Dermatologie (Hautärztinnen/Hautärzte) ist sicherlich zu empfehlen. Stellen Sie sicher, dass der behandelnde Chirurg selbst viele Jahre Erfahrung im Bereich der Haartransplantation hat und die Eingriffe persönlich durchführt. Zudem sollten Sie sich vorab über die durchgeführte Technik informieren: Sowohl die FUE- als auch die FUT-Methode haben ihre Vor- und Nachteile. Informieren Sie sich, welche Methode für Ihre individuelle Situation am besten geeignet ist. Eine seriöse Klinik bietet eine ausführliche Nachsorge an, um den Heilungsprozess zu überwachen und sicherzustellen, dass das Ergebnis optimal ist.
Sind Tabletten zum Erhalt der aktuell übrigbleibenden Haare hilfreich? Dankeschön! Freundliche Grüsse
Malte Schmelter: Kurz – Ja. Es kommt auf den klinischen Befund und die Forme der Alopezie an. Für Männer sind als Tabletten Finasterid zugelassen, sowie Minoxidil topisch. Monoxidil findet im Rahmen von Studien auch bereits als orale Therapie seinen Einsatz bei der Alopezie. Unterstützend können Spurenelemente, bei Notwendigkeit, substitutiert werden.
Ich bin rund vor 1.5 Jahren mit Lichen Planopilares diagnostiziert worden. Nach diversen Therapien (u.a. Plaquenil etc) ohne Erfolg bin ich gerade am abklären ob der nächste Schritt Imun-Suppressiva sein könnte. Was halten sie von einer solchen Behandlung? Sind Haar-Transplationen bei Lichen ein probates Mittel?
Christian Greis: Guten Tag! Lichen planopilaris (LPP) ist eine Form des narbigen Haarausfalls, bei dem eine Entzündungsreaktion die Haarfollikel angreift und irreversible Schäden verursacht. Dies macht die Behandlung schwierig, da es nicht nur darum geht, den Haarausfall zu stoppen, sondern auch die entzündliche Aktivität zu kontrollieren, um die Zerstörung der Follikel zu verhindern. Wenn andere Behandlungen, wie Plaquenil (Hydroxychloroquin) oder topische Steroide, nicht wirksam sind, sind Immunsuppressiva ein naheliegender nächster Schritt. Haartransplantationen bei Lichen Planopilaris wird in den meisten Fällen nicht empfohlen, kann allerdings angedacht werden, wenn die Erkrankung medikamentös sehr gut eingestellt bzw. gestoppt wurde.
Ich (w.) verliere jeden Tag sehr viele Haare. Dies fällt sogar der Putzfrau im Büro als auch meinen Kollegen und Kolleginnen auf. Da ich dichtes und dickes Hasr habe, habe ich bslang nichts unternommen. Die Schilddrüsenwerte lasse ich jährlich überprüfen ( Unterfunktion, Werte stabil). Was muss ich gegen Haarausfall tun?
Stephanie Huber: Sicherlich wäre es gut sich bei der Dermatologin/dem Dermatologen vorzustellen. Diese/dieser können neben einer ausführlichen Anamnese (zur Erfassung etwaiger Triggerfaktoren) auch eine ausführliche klinische Untersuchung durchführen (inkl. Dermatoskopie, Pulltest und Trichogramm). Zum Ausschluss einer vernarbenden Alopezie kann additiv ggf. eine Kopfhautbiopsie erfolgen. Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel, der ein Effluvium begünstigen kann (u.a. daher Zink, Folsäure, Vit. B12, Vit. D und der Ferritin-Wert).
Gibt es inzwischen Fortschritte im Bereich Stammzellentherapie gegen androgenetische Alopezie? In welchem ungefähren Zeitraum kann mit einer wirklich wirksamen Therapie gerechnet werden?
Malte Schmelter: Die Stammzelltherapie ist ein riesen Forschungsfeld, das zumindest im Zulassungprozess, noch in den Kinderschuhen steckt. Eine genaue Aussage zum Zeitpunkt ist hier nicht möglich. Im asiatischen Raum wird z.T. bereits auf Zellkernebene therapiert wie z.B. mittels Exosomentherapie s.c. injiziert.
Ich (w, 30) habe eigentlich relativ dickes Haar (Pferdeschwanz Umfang am Hinterkopf ca. 10cm). Seit August kommt es mir vor, dass ich sehr viele Haare, es scheint mehr als sonst, verliere. Kann dies einen Zusammenhang mit Neurodermitis haben? Ich hatte im August/September einen Schub (u.a. auch die Kopfhaut betreffend), was nun aber dank einem speziellem Shampoo (Ketozol-Mepha) nach ca. 3-4 mal anwenden weg ist. Beim Bürsten 2 mal täglich und beim durch die Haare fahren, fallen mir aber viele Haare aus, beim Waschen noch mehr. Nun habe eine Woche lang die Haare grob gezählt und es sind durchschnittlich ungefähr 140 täglich. Mal ca. 80 täglich, mal bis zu ca. 400... Online habe ich gelesen, dass normal ca. 100 täglich sind. Ist das noch normal und zusätzlich auch noch saisonal bedingt? Wann würde man so etwas abklären lassen? Online, auch über Werbungen auf Social Media und ähnlichem gibt es eine schiere Flut an Produkten, die einem weniger Haarausfall und dichteres, längeres und gesünderes Haar versprechen. Wem kann man da glauben und was nützt wirklich? Seren, Nahrungsergänzungsmittel, spezielle Bürsten, usw. Herzlichen Dank und liebe Grüsse
Myriam Wyss: Ich würde mich nicht auf die Zahl hundert versteifen, wenn sie sehr dichte Haare haben, ist es auch normal wenn Sie etwas mehr verlieren. Und es kann auch mit Ihrem Neurodermitisschub zusammenhängen. Falls sie aber bemerken, dass sie weiterhin viel mehr Haare als früher verlieren, würde ich es abklären. insbesondere eine Schilddrüsen Erkrankung ausschliessen, Speichereisenwert bestimmen etc. Bevor Sie Geld ausgegeben für die in den Social Media angepriesenen Produkten würde ich eine Dermatologin oder einen Dermatologen aufsuchen. Sie sind ja wahrscheinlich wegen ihrer Neurodermitis schon bei einem Spezialarzt in Behandlung, oder? Oft geht leider wichtige Zeit verloren, wenn die Betroffenen zuerst selber in der Apotheke oder im Internet Nahrungsergänzungsmittel bestellen, und die über Monate einnehmen bevor sie zur Abklärung kommen.
Seit einem Jahr verliere ich auffallend viele Haare. Ich habe kreisrunde leere Flächen bekommen worauf mir Pelade diagnostiziert wurde. Nun habe ich verschiedene crèmes um die kahlen Stellen zu behandeln. Aber präventiv könne man nichts machen, stillt das?
Christian Greis: Guten Abend. Gemäss der von Ihnen übermittelten Informationen leiden Sie am ehesten unter kreisrundem Haarausfall (=Alopecia areata). Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift, was zu kreisrunden, kahlen Stellen führt. Bei manchen Menschen wächst das Haar nach, während andere immer wieder Rückfälle erleben. Leider gibt es keine sichere präventive Massnahme, um zukünftige Episoden vollständig zu verhindern, da die genaue Ursache für das Auftreten dieser Autoimmunreaktion noch nicht vollständig verstanden ist. Es gibt Hinweise darauf, dass Stress ein Auslöser für Alopecia Areata sein kann. Daher könnte eine Reduktion von Stress, z. B. durch Entspannungstechniken (Meditation, Yoga), helfen, das Risiko eines erneuten Ausbruchs zu verringern. Während es schwierig ist, präventiv gegen die Krankheit vorzugehen, gibt es Behandlungen, die dabei helfen können, Haarwachstum zu fördern oder das Immunsystem zu modulieren. Wenn Sie bereits Cremes verwenden, können folgende Optionen mit Ihrem Dermatologen besprochen werden: Injektion von Kortikosteroiden, topische Immuntherapie mit DCP oder andere immunmodulierende Medikamente. Einige Studien zeigen, dass PRP (plättchenreiches Plasma)-Behandlungen, bei denen Plasma in die Kopfhaut injiziert wird, die Haarfollikel stimulieren und das Haarwachstum fördern können. Diese Therapie könnte auch bei Alopecia Areata in Betracht gezogen werden, insbesondere in Kombination mit anderen Ansätzen. Es ist wichtig, die Krankheit eng mit Ihrem Dermatologen zu besprechen und regelmässig die Wirksamkeit der Behandlungen zu überwachen. In einigen Fällen kann Alopecia Areata spontan zurückgehen, und es besteht die Chance, dass das Haar in den betroffenen Bereichen wieder nachwächst.
+++ Männern mit erblich bedingtem Haarausfall rate ich aus eigener Erfahrung, den Schritt zum Kahlschnitt früher als später zu gehen. Ich habe viele Jahre damit gekämpft und viel Zeit und Aufmerksamkeit für das Thema vergeudet. Der Schritt, mir die Haare einfach abzuschneiden war eine regelrechte Erlösung und ich habe ihn keine Sekunde bereut. +++
Guten Abend meine Damen und Herren, Meine Frage ist: hilft Sandelholz Shampoo bei Haarausfall? Danke für die Antwort
Malte Schmelter: Sandelholz wirkt nachweislich ganz leicht adstringierend, antiseptisch, antibakteriell, desinfizierend und entzündungshemmend. Einen direkten positiven Nachweis auf den Haarausfall gibt es bisher nur in sehr kleinen Kohorten, sodass diese Daten nicht ausreichen um klar JA zu sagen. Wenn das Shampoo hilft ohne Nebenwirkungen zu machen, weiter damit. Ansonsten auf etabliertere Produkte umsteigen.
Ich, w28, leide seit einiger Zeit an Haarausfall. Mein behandelnder Dermatologe hat eine androgenetische Alopezie Ludwig I-II diagnostiziert und mir Minoxidil Lösung verschrieben. Gibt es da wirklich keine anderen Möglichkeiten, auch medikamentös? Und was ist zum Beispiel von Biotin oder Produkten wie Priorin N zu halten? Oder von Koffeinshampoos? Vielen Dank!
Stephanie Huber: Bisher sind nur zwei Medikamente, nämlich orales Finasterid (für Männer) und topisches Minoxidil (für Männer und Frauen) zur Behandlung der androgenetischen Alopezie zugelassen. Eine Wirkung von topischen Minoxidil ist erst nach 3-6 Monaten zu beurteilen (u.a. mithilfe der Auflichtmikroskopie). Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel, der ein Effluvium begünstigen kann. Ein nachgewiesener Substratmangel sollte substituiert werden. Wir empfehlen keine grundlose Biotin-Substitution. L-Cystein-haltige Kombinationspräparate hingegen scheinen je nach Studie einen gewissen positiven Effekt zu haben.
Meine Augenbrauen lassen zusehends Haare – ich (w) nehme an, dass meine Schilddrüsenunterfunkion dabei eine Rolle spielt. Trotzdem – was kann ich dagegen unternehmen (wenn überhaupt)? Besten Dank – mit freundlichen Grüssen
Myriam Wyss: Der Augenbrauenverlust kann zwar mit der Schilddrüsenunterfunktion zusammenhängen, es gibt jedoch eine andere relativ häufige entzündliche Haarerkrankung, die vor allem ältere Damen ab den Wechseljahren betrifft. Die sogenannte frontal fibrosierende Alopezie. Ich würde Ihnen raten, eine Dermatologin oder einen Dermatologen aufzusuchen, dermatoskopisch (mit einer Speziallupe) kann dies diagnosiziert werden und es braucht dann eine andere Behandlung.
Ich (w, 45) habe seit längerem Haarausfall und brüchige Haare. Nicht dramatisch, aber das Volumen nimmt doch recht ab. Kann man dagegen etwas tun oder liegt das einfach an Genen, Hormonen, Umwelt etc.? (Hirseflocken und Haar-Kapseln von Doppelherz nützten nichts. Ich esse weitgehend gesund und bin sportlich).
Christian Greis: Es ist verständlich, dass Haarausfall und brüchige Haare sehr belastend sein können, vor allem wenn bereits Massnahmen wie Nahrungsergänzungsmittel und eine gesunde Lebensweise nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Haarausfall bei Frauen in den 40ern kann verschiedene Ursachen haben, die über genetische Faktoren hinausgehen. Lassen Sie uns die möglichen Gründe durchgehen und überlegen, welche weiteren Massnahmen Sie ergreifen können: Perimenopause oder Menopause, genetische Veranlagung (androgenetische Alopezie), Nährstoffmängel (Eisen, Vitamin D, Zink, Biotin, etc.), Schilddrüsenprobleme (Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Stress und psychische Belastungen, Umweltfaktoren (z.B. UV-Strahlen, Luftverschmutzung und aggressives Haarstyling). Lassen Sie von Ihrem Hausarzt oder Dermatologen einen Bluttest durchführen, um Nährstoffmängel, Schilddrüsenprobleme und Hormonspiegel zu überprüfen. Ein gezielter Test auf Eisen, Ferritin (Speichereisen), Vitamin D, Zink, Biotin und Schilddrüsenhormone könnte Aufschluss geben. Bei Haarausfall im Zusammenhang mit den Wechseljahren könnte eine hormonelle Ersatztherapie (HRT) in Erwägung gezogen werden, um den Hormonhaushalt zu stabilisieren. Ihr Gynäkologe kann Sie diesbezüglich beraten. Minoxidil ist ein rezeptfreies Medikament, das nachweislich das Haarwachstum fördert. Es ist eines der wenigen Medikamente, das sowohl bei Männern als auch bei Frauen wirksam ist und bei androgenetischer Alopezie eingesetzt wird. Wenn Haar-Kapseln von Doppelherz bei Ihnen nicht geholfen haben, könnten gezielte Supplemente mit einer höheren Dosierung oder spezifischeren Inhaltsstoffen sinnvoller sein. Auch die PRP ist eine innovative Behandlungsmethode, bei der plättchenreiches Plasma aus Ihrem eigenen Blut gewonnen und in die Kopfhaut injiziert wird, um das Haarwachstum zu stimulieren. Besprechen Sie alle Massnahmen am besten mit einem Dermatologen oder einer Dermatologin, um eine individuell passende Behandlung zu finden.
Ich bin 73 Jahre alt und habe auf dem Oberkopf und rechts ziemlich ausgedünntes Haar. Mich dünkt auch, dass keine neuen Haare mehr nachwachsen und sporadisch wieder viele ausfallen oder abbrechen. Dies verleitet mich auch zu häufigerem Haarewaschen, da schon nach 1-2 Tagen die Lücken sichtbarer sind. Sollte ich das mal abklären und könnte ich weiteren Ausfall und grössere Lücken vermeiden. Vielen Dank für Ihre Ratschläge!
Malte Schmelter: Guten Abend, Mit der Erzählung könnte es ein Teil des normalen Alterungsprozess sein, allerdings kann bei selektiv fehlenden Haar rechts und Oberkopf auch eine Alopezia Areata möglich sein. Beides kann verzögert/therapiert werden. Eine Vorstellung beim Dermatologen ist empfehlenswert.
Befassen Sie sich auch mit kreisrunden Haarausfall?
Myriam Wyss: Ja, haben Sie eine spezifische Frage dazu ? Der kreisrunde Haarausfall gehört zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Dabei kommt es zu einer Entzündung im Bereich der Haarwurzeln, die dazu führt, dass die Haare plötzlich ausfallen können. Da diese Entzündung zum Glück nicht die Region der Stammzellen betrifft, die für das Wiederwachsen der Haare sehr wichtig sind, ist dieser Haarverlust reversibel, das heisst die Haare können immer wieder nachwachsen. Der kreisrunde Haarausfall ist gehäuft bei anderen Autoimmun Erkrankungen wie z. B. gewissen Schilddrüsenerkrankungen. Und kann sich auch bei grossem Stress manifestieren.
Guten Abend. Sollte die Behandlung mit Minoxidil 5 % Barthaarwuchs bei mir verursachen, kann ich damit rechnen, dass die unerwünschten Haare ausfallen, wenn ich die Behandlung beende? Die Dermatologin hat mir schon 2 X Minoxidil verschrieben, doch das Durchlesen des Beipackzettels hat mich vor der Anwendung bis jetzt davon abgehalten. Ich bin von Natur aus bereits mit Haaren am falschen Ort bedient. Danke für Ihre Rückmeldung
Stephanie Huber: Ja, in der Regel verschwindet nach Stopp von Minoxidil die unerwünschte Gesichtsbehaarung wieder. Ggf. kann es hilfreich sein Minoxidil am Abend vor dem Schalfengehen anzuwenden, um das Risiko zu minimieren, dass Minoxidil ins Gesicht «tropft».
Guten Tag ich bin m/18 und ich habe das Gefühl das meine Haare ausfallen. Man kann immer mehr die Geheimrats ecken sehen. Gibt es da etwas was och dagegen tun kann? Ich habe gehört man könne DHT Blocker nehmen ist das ein gutes mittel gegen Haarausfall? Falls ja wo muss ich hin um das verschrieben zu bekommen? Falls nicht gibt es andere Möglichkeiten Haarausfall zu stoppen oder zu verlangsamen?
Christian Greis: Guten Tag! Es ist verständlich, dass du dir Sorgen über den Haarausfall machst, insbesondere in so jungen Jahren. Geheimratsecken und Haarausfall im frühen Erwachsenenalter können ein Hinweis auf androgenetische Alopezie (erblich bedingter Haarausfall) sein, die durch das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) verursacht wird. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, den Haarausfall zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. DHT ist ein Abbauprodukt von Testosteron, das in empfindlichen Haarfollikeln an der Kopfhaut den Haarwuchs beeinträchtigt und Haarausfall verursacht. Es spielt eine Schlüsselrolle bei androgenetischem Haarausfall. Finasterid ist ein verschreibungspflichtiger DHT-Blocker, der häufig zur Behandlung von Haarausfall bei Männern eingesetzt wird. Es wirkt, indem es die Umwandlung von Testosteron in DHT verhindert, wodurch der Haarausfall reduziert und das Nachwachsen von Haaren gefördert wird. Finasterid ist ein verschreibungspflichtiger DHT-Blocker, der häufig zur Behandlung von Haarausfall bei Männern eingesetzt wird. Es wirkt, indem es die Umwandlung von Testosteron in DHT verhindert, wodurch der Haarausfall reduziert und das Nachwachsen von Haaren gefördert wird. Einige Männer berichten über Nebenwirkungen, darunter verminderte Libido oder Erektionsprobleme, diese treten aber bei den meisten Anwendern nicht auf. Wenn sie auftreten, sind die Nebenwirkungen oft reversibel nach dem Absetzen des Medikaments. Diese Nebenwirkungen werden kontrovers diskutiert. Finasterid wird nur auf Rezept von einem Arzt verschrieben. Als Alternativen steht das rezeptfrei erhältliche Minoxidil als Spray oder Schaum zur Verfügung. Minoxidil kann besonders gut bei frühzeitigem Haarausfall, wie Geheimratsecken, helfen. Es wird in der Regel zweimal täglich auf die betroffenen Bereiche aufgetragen und die Ergebnisse können nach 3-6 Monaten sichtbar werden. Auch PRP kann das Haarwachstum fördern und ist eine nicht-invasive Alternative zu Medikamenten. Bei dieser Methode wird plättchenreiches Plasma aus deinem eigenen Blut gewonnen und in die Kopfhaut injiziert. Es wird oft bei Menschen angewendet, die auf natürliche Weise Haarausfall behandeln möchten oder in Kombination mit Finasterid und Minoxidil. Es ist wichtig, frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen, um das Fortschreiten des Haarausfalls zu verlangsamen. Ein Dermatologe oder eine Dermatologin kann Ihnen helfen, die beste Behandlung für deine Situation zu finden.
Guten Tag, ich bin eine 32-jährige Mutter aus Indonesien und lebe seit sechs Jahren in der Schweiz. In dieser Zeit habe ich bemerkt, dass mein Haar immer dünner wird. Mittlerweile finde ich immer mehr Haare im Abfluss und erkenne erste kleine haarlose Stellen auf meinem Kopf. Was kann ich tun und welche Möglichkeiten gibt es, um mein Haar wiederzubeleben?
Stephanie Huber: Sicherlich wäre es gut sich bei der Dermatologin/dem Dermatologen vorzustellen. Diese/dieser können neben einer ausführlichen Anamnese (zur Erfassung etwaiger Triggerfaktoren) auch eine ausführliche klinische Untersuchung durchführen (inkl. Auflichtmikroskopie, Pulltest und ggf. Trichogramm). Zum Ausschluss einer vernarbenden Alopezie kann additiv ggf. eine Kopfhautbiopsie erfolgen. Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel und/oder eine Schilddrüsenerkrankung und/oder eine Kollagenose, die ein Effluvium begünstigen können.
Ich bin 40 Jahre alt und langsam lichtet sich mein Haar oben am Hinterkopf. Denke is der normale Haarverlust im Alter. Liegt bei uns in der Familie. Nun würde ich gegen den Haarverlust was unternehmen. Würden Sie Minoxidil empfehlen? Ist dieses Mittel beim meinem Fall wissenschaftlich untersucht worden? Danke für die Antwort
Christian Greis: Guten Abend! Haarausfall am Hinterkopf ist ein typisches Symptom der androgenetischen Alopezie (erblich bedingter Haarausfall), die oft familiär vererbt wird. Bei Männern beginnt der Haarverlust häufig im Scheitelbereich oder an den Geheimratsecken und schreitet im Laufe der Zeit weiter fort. Minoxidil wurde umfangreich wissenschaftlich untersucht, insbesondere bei Männern mit androgenetischer Alopezie. Studien zeigen, dass die Anwendung von Minoxidil bei Männern mit Haarausfall am Hinterkopf in der Regel gute Ergebnisse bringt. Eine grössere placebo-kontrollierte Studie ergab, dass Männer, die 5 % Minoxidil-Lösung verwendeten, nach 48 Wochen eine signifikante Zunahme des Haarwachstums im Vergleich zur Placebo-Gruppe zeigten. 5 % Minoxidil war dabei wirksamer als die 2 % Lösung, die ebenfalls erhältlich ist. In der Regel wird Minoxidil zweimal täglich auf die betroffenen Stellen der Kopfhaut aufgetragen. Es ist in Form von Schaum oder Lösung erhältlich. Der Schaum ist oft leichter anzuwenden, besonders bei Männern mit kurzen Haaren.
Mir wurde Minoxidil 0.1mg als Tablette gegen Haarausfall nach einer Haartransplantation verschrieben. Die Einmahme sollte vor dem Schlafengehen erfolgen – gemäss Anweisung der Ärztin (da man so nichts von den Nebenwirkungen merken sollte). Halten Sie das für sinnvoll?
Malte Schmelter: Minoxidil in Tablettenfrom ist derzeit in der Schweiz nur als «Off-Label» Therapie zugelassen. Minoxidil ist ursprünglich ein Medikament, dass für den Bluthochdruck entwickelt wurde. Als Nebenwirkung wurde erkannt, dass es zu vermehrtem Haarwuchs bei den Probanden kam. Dies machte man sich zunutze und Minoxidil findet heutzutage eine breite Anwendung in der Dermatologie. Eine topische wie auch orale Subtistution kann helfen um die transplantierten Haare zu stabilisieren.
Vor ein paar Monaten habe ich ein “Loch” in meinem Barthaar entdeckt, das sich seitdem vergrössert. Was kann ich tun?
Christian Greis: Guten Tag! Ein plötzliches «Loch» im Barthaar, das sich vergrössert, könnte auf eine Erkrankung wie Alopecia Areata Barbae hinweisen, eine Form von kreisrundem Haarausfall, die das Barthaar betrifft. Dies ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift, was zu kahlen Stellen führt. Häufig bessert sich die Situation innerhalb von einigen Wochen bis Monaten von alleine. Sollten Sie ein Fortschreiten der Symptomatik beobachten, empfehlen wir Ihnen eine Vorort-Vorstellung bei einem Hautarzt/einer Hautärztin.
Was kann man bei Haarausfall bei PCOS tun (anstelle der Pille)? Vielen Dank!
Myriam Wyss: Man kann die gleiche Behandlung durchführen wie bei Patientinnen ohne PCOS, das heisst Minoxidil anwenden. Falls man Ihnen von der gynäkologischen Seite her die Einnahme eines Hormonpräparates empfohlen hat, würde ich dies einnehmen, da eine grossen Studie das Ergebnis zeigte, dass die Patientinnen, die erhöhte männliche Hormone haben, auch betreffend Haare profitieren. Allgemein ist wichtig, dass Ihr Hormonpräparat dann massgeschneidert ist, das heisst auch eine antiandrogene Wirkung zeigt. Dann gibt es noch andere Methoden die kombiniert werden können, z. B. Eigenblutbehandlung oder die Anwendung eines Laserkamms.
Ich (m, 24) merke, dass ich langsam Geheimratsecken bekomme, wie man Vater auch. Was kann ich am Besten tun um dies vorzubeugen?
Christian Greis: Gemäss der von Ihnen übermittelten Angaben, leiden Sie am ehesten unter androgenetischer Alopezie. Hier im Chatverlauf gibt es bereits einige Einträge zu möglichen Behandlungsmethoden.
Wie aussagekräftig ist die Messung eines Biotinwertes? Kann trotz eines normalen Biotin und Selenwert Pantogar oder ändliches sinnvoll sein?
Stephanie Huber: Immer ausgeschlossen werden sollte sicherlich ein allfälliger Substratmangel (u.a. Zink, Vit. D, Vit. B12, Folsäure, Ferritin,.....), der ein Effluvium begünstigen kann. Ein nachgewiesener Substratmangel sollte dann substituiert werden. Wir empfehlen keine grundlose Biotin-Substitution. L-Cystein-haltige Kombinationspräparate hingegen scheinen je nach Studie generell einen gewissen positiven Effekt zu haben, also auch bei normalem Biotin-/Selenwert.
Warum gibt es für fast alles ein Mittel, aber gegen Glatzenbildung keines? Wir hier zu wenig geforscht?
Myriam Wyss: Es wird sehr viel daran geforscht, aber die Glatze ist keine Krankheit, sondern die Manifestation einer Erbanlage. Diese kann man nicht abschalten. Es ist auch keine Zivillisationerkrankung, wie manche Leute meinen, es kommt auch bei unsere Verwandten im Tierreich (Primaten) vor. Betreffend Forschung, die Sie erwähnt haben: Man konnte durch Forschung herausfinden, dass die männliche Glatzenbildung von Dihydrotestosteron (DHT) abhängt, das ist ein Umwandlungsprodukt des männlichen Hormons Testosteron. Diese Umwandlung kann mit einem Medikament, das Finasterid heisst, blockiert werden. Dies wird seit fast 30 Jahren gegen die männliche Glatzenbildung eingesetzt.
Ich benutze schon Seit fünf Jahren topisches Minoxidil 5 %. Nach Patienteninformation soll man da 1 ml Flüssigkeit verwenden. Ich merke jedoch, dass von dem Medikament auch ein Anteil in die Kopfnahen Haare geht und dass ich meist das Gefühl habe, ich bräuchte 2-2.5 ml, um sie komplett zu durchnässt. Reicht auch ein kleiner Film auf der Kopfhaut, um die erwünschte Wirkung zu erzielen? Haben Sie noch mehr Tipps für ein besseres auftragen und empfehlen Sie eher eine Lösung oder den Schaum? Vielen Dank
Stephanie Huber: Ein Tipp wäre sicherlich noch, dass Minoxidil nach der Anwendung einmassiert werden sollte. Hierfür könnte beispielsweise auch ein «Dermaroller» hilfreich sein.
Ich (w, 25) nehme im Moment verstärkten Haarausfall wahr. Sowohl unter der Dusche als auch in der Nacht (auf dem Kissen) ist es am auffälligsten. Ich habe allerdings nicht wirklich lichte Stellen, lediglich die Dichte hat meiner Meinung nach ein wenig abgenommen. Existiert auch bei Männer so etwas wie saisonaler Haarausfall bzw. wie kann man selbst gut einschätzen, ob der Haarausfall noch normal oder schon verstärkt ist?
Malte Schmelter: Um den Haarausfall besser einzuschätzen, hilft das pedantische Zählen der Haare, die über den Tag verloren gehen. Hier am besten nach dem Duschen zum einen schauen, wie viele Haare beim Duschen ausgefallen sind und wie viele Haare beim Kämmen noch ausfallen. 70-100 Haare / Tag sind mit dem normalen Haarausfall vereinbar und nicht als krankhaft zu werten. Ein saisonaler Haarausfall ist eher bei Frauen auftretend und häufig als Reaktion auf eine körperliche Stresssituation zu werten.
Ich bin eine Frau Anfang 40 und meine Haare werden immer dünner und weniger, wahrscheinlich hormonell bedingt (Perimenopause). Oder evt weil ich erhöhte Cortisol Werte habe? Beim Hautarzt war ich schon, Tabletten haben nicht geholfen.
Christian Greis: Vielen Dank für Ihre Anfrage. Weiter oben im Chatverlauf gib es eine ähnliche Anfrage, mit präziser Antwort auf Ihre Situation.
Ich bin 60 Jahre alt und habe einen beginnenden Haarkranz. Nun möchte ich diesen wieder mittels einer Transplantation schliessen. Finden Sie diese Methode geeignet und worauf muss ich dabei achten?
Christian Greis: Eine Haartransplantation kann eine geeignete Lösung sein, um den beginnenden Haarkranz wieder aufzufüllen, insbesondere wenn Sie das Fortschreiten des Haarausfalls dauerhaft angehen möchten. Haartransplantationen sind eine bewährte Methode, um kahle oder ausgedünnte Bereiche durch die Umverteilung Ihrer eigenen Haare zu behandeln. Bevor Sie sich jedoch für diesen Eingriff entscheiden, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Mit 60 Jahren kann eine Haartransplantation durchaus eine sinnvolle Option sein, da sich der Haarausfall in Ihrem Alter möglicherweise stabilisiert hat. Wenn der Haarausfall langsamer fortschreitet, ist das eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Transplantation, da das Risiko, dass weitere Haare ausfallen, geringer ist. Bevor eine Haartransplantation durchgeführt wird, sollte der Haarausfall möglichst stabil sein. Wenn der Haarausfall noch aktiv fortschreitet, besteht die Gefahr, dass nach der Transplantation weiterhin Haare ausfallen, was zu ungleichmässigen Ergebnissen führen kann. Ihr Arzt wird prüfen, ob Ihr Haarausfall ausreichend stabil ist. Es gibt hauptsächlich zwei gängige Methoden, die für Haartransplantationen verwendet werden: FUE-Methode und FUT-Methode. Informieren Sie sich vorab, welche Methode für Sie geeigneter erscheint. Wenn Sie nicht sofort eine Haartransplantation durchführen lassen möchten oder den Eingriff ergänzen möchten, gibt es auch alternative Behandlungen, z.B. die Wirkstoffe Minoxidil, Finasterid oder die Durchführung einer PRP. Suchen Sie eine Beratung bei einem erfahrenen Haartransplantationschirurgen, um den Spenderbereich und die besten Behandlungsmöglichkeiten zu beurteilen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Erwartungen realistisch sind und besprechen Sie mögliche Nachbehandlungen wie Minoxidil oder PRP, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Mit der richtigen Planung und einem erfahrenen Arzt können Sie ein natürlich wirkendes Ergebnis erzielen, das Ihr Erscheinungsbild deutlich verbessert.
Ich hatte 3x Krebs mit Chemos. Bei der 3ten Chemo (Brustkrebs) fielen mir alle Haare aus. Sie sind wieder gekommen; aber sehr fein. Seither sind 6 Jahre vergangen …. nun seit ca. einem halben, wenn ich mit den Händen durch die Haare fahre, habe ich im Vergleich mit vorher, immer wieder Haare zwischen den Fingern …..und ich habe das Gefühl, dass sie noch feiner geworden sind!!! Was kann oder muss ich machen??
Malte Schmelter: Grundsätzlich gilt: Nicht jedes Chemotherapie-Medikament (Zytostatikum) lässt die Haare in gleichem Ausmass ausfallen. Etwa 1 bis 4 Wochen nach Therapiebeginn können die Haare mehr oder weniger stark ausfallen. Der Grund: Eine Chemotherapie wirkt auf Zellen, die sich schnell und häufig teilen. Dazu zählen neben Krebszellen auch Haarwurzelzellen Die Haare fangen meist wieder an nachzuwachsen, wenn die Krebsmedikamente im Körper abgebaut sind: in der Regel innerhalb von 3 bis 6 Monaten. Wenn jetzt erneut vermehrt Haare ausfallen, kann das mit dem normalen Alterungsprozess zusammen hängen. Dieser kann durch 3x Chemotherapien etwas vorzeitig auftreten. Am besten beim Dermatologen vorstellig werden und abklären lassen. Ggf. gibt es doch noch einen anderen Grund.
Guten Abend, haben Did Tipps gegen den „Frauenbart“? Ich w 38 epiliere seit 4 Jahren regelmässig und hab das Gefühl dennoch wird es immer stärker.
Christian Greis: Guten Abend! Ein verstärkter Haarwuchs im Gesicht, oft als «Frauenbart» bezeichnet, ist ein Problem, mit dem viele Frauen konfrontiert sind. Es kann hormonell bedingt sein oder durch genetische Veranlagung verstärkt werden. Da Sie bereits seit einigen Jahren epilieren und feststellen, dass die Haare trotzdem dichter oder stärker werden, könnte es hilfreich sein, andere Methoden zu erwägen, die längerfristige oder dauerhafte Ergebnisse bieten. Verstärkter Haarwuchs im Gesicht bei Frauen (Hirsutismus) kann hormonell bedingt sein und durch ein Ungleichgewicht der Androgene (männliche Hormone) ausgelöst werden. Es könnte hilfreich sein, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen, um sicherzustellen, dass keine hormonelle Störung wie Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) oder eine andere hormonelle Dysfunktion vorliegt. Wenn der Haarwuchs durch hormonelle Ungleichgewichte bedingt ist, kann eine hormonelle Therapie sinnvoll sein. Die Laser-Haarentfernung ist eine der effektivsten Methoden, um unerwünschte Haare im Gesicht langfristig zu reduzieren. Bei dieser Methode wird der Haarfollikel durch Laserenergie zerstört, wodurch das Nachwachsen der Haare verlangsamt oder gestoppt wird. In der Regel sind mehrere Sitzungen (6-8) erforderlich, da Haare in verschiedenen Wachstumsphasen behandelt werden müssen. Es wäre sinnvoll, einen Dermatologen, Gynäkologen oder Endokrinologen aufzusuchen, um Ihre Hormone zu überprüfen und eine geeignete Behandlungsstrategie zu finden.
hallo! ich bin mänlich & anfang 30er. die Heimratsecken kommen bei mir immer mehr Momentan. was würden sie mir empfelen was ich dagegen tun soll? würden sie eine Abklärung empfehlen?
Stephanie Huber: Sicherlich wäre es gut sich bei der Dermatologin/dem Dermatologen vorzustellen. Diese/dieser können neben einer ausführlichen Anamnese auch eine detaillierte klinische Untersuchung durchführen (inkl. Auflichtmikroskopie, Pulltest und ggf. Trichogramm). Zum Ausschluss einer vernarbenden Alopezie kann additiv ggf. eine Kopfhautbiopsie erfolgen. Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel, der ein Effluvium begünstigen kann. Bisher sind nur zwei Medikamente, nämlich orales Finasterid (für Männer) und topisches Minoxidil (für Männer und Frauen) zur Behandlung der androgenetischen Alopezie zugelassen. Vor Therapiestart müssen allfällige Kontraindikationen vom Arzt ausgeschlossen werden. Eine begleitende seborrhoische Kopfhautdermatitis sollte mitbehandelt werden, da diese eine androgenetische Alopezie verschlechtern kann.
Guten Abend – Kann hormonelle Verhütung (Pille) das Haarwachstum bzw. die Hardichte wieder fördern? Wenn ja, auf ws muss man Acht geben? Vielen Dank und herzliche Grüsse
Christian Greis: Guten Abend! Ja, die hormonelle Verhütung, insbesondere die Antibabypille, kann in bestimmten Fällen das Haarwachstum fördern oder den Haarausfall verlangsamen, insbesondere wenn der Haarausfall durch ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht wird. Allerdings hängt dies von der Art der Pille und der individuellen hormonellen Situation ab. Östrogen, das in vielen Antibabypillen enthalten ist, kann das Verhältnis von Östrogen zu Androgenen (männlichen Hormonen) im Körper verbessern. Da Androgene wie Dihydrotestosteron (DHT) eine Rolle beim androgenetischen Haarausfall spielen, kann die Einnahme von Östrogenhaltigen Pillen den DHT-Spiegel senken und dadurch den Haarausfall verlangsamen. Antiandrogene: Einige Pillen enthalten Antiandrogene, wie Cyproteronacetat (in der Pille Diane-35 enthalten), die speziell dazu entwickelt wurden, die Wirkung von Androgenen im Körper zu blockieren. Auch dies kann helfen, hormonell bedingten Haarausfall zu verringern und das Haarwachstum zu fördern. Wenn bei Ihnen ein hormonelles Ungleichgewicht die Ursache für den Haarausfall ist, könnte die Pille eine geeignete Behandlungsoption sein. Lassen Sie sich von Ihrem Gynäkologen oder Endokrinologen beraten, um sicherzustellen, dass die Pille für Ihre individuelle Situation geeignet ist.
Ich hatte vor 6 Jahren Krebs und die Haare verloren und zum Glück sind sie wieder nachgewachsen. Jetzt habe ich wieder das Gefühl, dass meine Haare sehr dünn werden und ausfallen ebenso beisst es auf meinem Kopf zimmlich stark und wenn ich Haarschampo von Head and Sholders brauche brennt es allso ist das nicht so gut für mich. Nun meine Frage sollte ich mein Kopf einmal irgendwo zeigen gehen? Wenn ja wo am besten? Region Bern
Malte Schmelter: Grundsätzlich gilt: Nicht jedes Chemotherapie-Medikament (Zytostatikum) lässt die Haare in gleichem Ausmass ausfallen. Etwa 1 bis 4 Wochen nach Therapiebeginn können die Haare mehr oder weniger stark ausfallen. Der Grund: Eine Chemotherapie wirkt auf Zellen, die sich schnell und häufig teilen. Dazu zählen neben Krebszellen auch Haarwurzelzellen Die Haare fangen meist wieder an nachzuwachsen, wenn die Krebsmedikamente im Körper abgebaut sind: in der Regel innerhalb von 3 bis 6 Monaten. Wenn jetzt erneut vermehrt Haare ausfallen, kann das mit dem normalen Alterungsprozess zusammen hängen. Dieser kann durch die Chemotherapie etwas vorzeitig auftreten. Eine brennende Kopfhaut ist nicht normal und sollte weiter abgeklärt werden. z.B. Hautarzt Bern Bubenberg Dr. med. Urs Büttiker Dr. med. Böhlen Lorenz Hautarzt am Bollwerk Dr. med. Max Gabutti
Guten Abend, ich bin 53 Jahre alt und habe einen hormonell bedingten Haarausfall diagnostiziert. Der Haarausfall kam schleichend und phasenweise so ab Mitte 40ig, doch dazumal empfand ich es noch als «normal» und hat mich wenig beschäftigt. Der starke Haarverlust hat letzten Frühling begonnen, seither bin ich in Behandlung und verwende täglich Minoxidil als Tinktur und in Kapselform. Der Haarverlust konnte fast gestoppt werden und auch Haare sind nachgewachsen. Doch leider hat der Haarausfall diesen Sommer wieder zugenommen. Können Sie mir erklären was der Grund ist, weshalb die Einnahme von Hormonen wie zb. Östrogene nicht helfen soll den Haarausfall zu stoppen? Oder helfen Hormone doch? Schlussendlich sind ja die Hormone «schuld» am Haarverlust. Vielen lieben Dank für die Erklärung.
Myriam Wyss: Beim Hormonell anlagebedingten Haarausfall ist Minoxidil das Mittel der ersten Wahl. Es hat wie Sie geschrieben haben, auch sehr gut gewirkt. Manchmal gibt es saisonale Schwankungen sodass man teilweise wieder vermehrten Haarausfall hat. Falls der Haarausfall anhält, würde ich eine Blutentnahme machen lassen um wichtige Ursachen auszuschliessen, die zusätzlich Haarausfall verursachen wie z. B. Eisenmangel oder eine Schilddrüsenstörung. Falls Sie diesen Frühling z. B. und einer schweren Erkältung oder Grippe gelitten haben, könnte dies auch ein Grund sein. Zu Ihrer Frage wegen den Hormonen: In den meisten Fällen von Frauen mit anlagebedingtem Haarausfall sind die Hormonspiegel normal, aber die Haarwurzeln sprechen zu stark auf Hormone an. Zu Ihrer Frage wegen der Hormonbehandlung: Man hat eine grosse Studie gemacht (Vervloet, Publiziert um 1992,) bei der die Wirksamkeit von Hormonen untersucht wurde. Man hat gesehen, dass nur die Patientin von den Hormonen profitieren, die auch einen erhöhten Wert von männlichen Hormonen aufgewiesen hatten. Falls Sie wegen Wechseljahrbeschwerden Östrogene einnehmen oder anwenden, ist dies empfehlenswert, aber ich würde es als alleinige Therapie empfehlen, sondern in Kombination mit Minoxidil. Weiter sollten sie Ihrer Frauenärztin unbedingt sagen dass sie unter Haarausfall leiden, weil man dann das Hormonpräparat so wählt, dass es geeignet ist. Es gibt nämlich auch Hormonpräparate, die einen hormonellbedingten Haarausfall verstärken können.
Braucht es nach einer Haartransplantation Medikamente?
Christian Greis: Nach einer Haartransplantation kann die Einnahme von Medikamenten sinnvoll sein, um den Heilungsprozess zu unterstützen, den Erfolg des Eingriffs zu maximieren und den zukünftigen Haarausfall zu verlangsamen. Zwar sind nicht in allen Fällen Medikamente zwingend erforderlich, doch sie können dabei helfen, sowohl die Gesundheit der transplantierten Haare als auch der bestehenden Haare zu fördern. Unmittelbar nach der Haartransplantation werden häufig schmerzlindernde Medikamente verschrieben, um Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern. Eine Haartransplantation ersetzt nur die verlorenen Haare, sie verhindert jedoch nicht den weiteren Verlust von nicht transplantierten Haaren. Deshalb werden häufig Medikamente empfohlen, um den fortschreitenden Haarausfall zu stoppen und das langfristige Ergebnis zu sichern (z.B. Wirkstoffe Finasterid oder Minoxidil). Auch PRP-Behandlungen nach der Transplantation können helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen und das Haarwachstum zu fördern. Dabei wird das plättchenreiche Plasma aus Ihrem eigenen Blut in die Kopfhaut injiziert, um die Haarfollikel zu stärken. Ihr Dermatologe oder Transplantationschirurg wird Ihnen je nach Ihrer individuellen Situation die besten Empfehlungen geben.
Alter 43, m, schon seit ich 14 bin lange Haare. Seit gut 1 Jahr stelle ich fest, dass meine Haare immer dünner werden und es scheint auch der Ausfall zugenommen zu haben. Dies begann mit einer 6 Monatigen Reise in heisse Länder. Kann es mit der Reise zu tun haben, pendelt sich dies wieder ein? Was tun? Stimmt es, dass bzgl. Vererbung die Linie mütterlichen Seits eher ausschlaggebend ist?
Myriam Wyss: Falls Sie auf der Reise nicht erkrankt waren, hat es wahrscheinlich nicht unbedingt mit der Reise zu tun. Ich würde es bei bei einem Dermatologen oder Dermatologen abklären lassen, man sollte auch eine Blutentnahme durchführen und und abklären, ob eventuell ein Mangel Zustand vorliegt. Gleichzeitig kann man beurteilen, ob bei Ihnen eventuell ein androgenetischer Haarausfall vorliegt, gerade wenn zum Beispiel Ihre Mutter davon betroffen ist, macht es Sinn, dass Sie möglichst früh mit einer Behandlung beginnen.
Gibt es neue Erkenntnisse zur Behandlung von Lichen Planopilaris? Habe vor ca. 8 Jahren die Diagnose erhalten und seitdem schreitet der Haarverlust stetig voran.
Stephanie Huber: Sicherlich eine schwer zu behandelnde Dermatose. Als initiale Therapie lohnen sich generell hochpotente topische Steroide in Kombination mit 5%iger Minoxidil-Lösung. Falls hierunter keine ausreichende Kontrolle erzielt werden kann, wird gerne Hydroxychloroquin eingesetzt. Die Daten zur Wirksamkeit sind jedoch limitiert. Neuerding werden auch JAK-Inhibitoren und Biologika (IL-17-Inhibitoren) diskutiert. Letzteres eher beim Lichen planus der Haut. Vor Start einer Systemtherapie müssen in jedem Fall etwaige Kontraindikationen (insb. im Hinblick auf die Komorbiditäten) geprüft werden.
Buna saira, durch was entsteht Kreisrunder Haarauafall und was kann man dagegen tun oder an Vitamine ect. einnehmen? Grazcha fich für Ihre Rückmeldung.
Christian Greis: Kreisrunder Haarausfall, auch bekannt als Alopecia Areata, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die eigenen Haarfollikel angreift und dadurch Haarausfall verursacht. Dies führt zu kreisrunden kahlen Stellen auf der Kopfhaut, aber auch an anderen Stellen des Körpers wie Bart, Augenbrauen oder Wimpern kann Haarausfall auftreten. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Schweregrad und Verlauf der Krankheit eingesetzt werden können. Konsultieren Sie einen Dermatologen, um die richtige Behandlung zu finden. Kortikosteroide, Minoxidil, PRP und neuere Ansätze wie JAK-Inhibitoren sind mögliche Optionen. Grazcha fich per Vossa dumonda!
Mit welchen Gegenmassnahmen lässt sich stressbedingter, akuter Haarausfall bekämpfen? Bringt da Biotin, Hirse etc etwas, oder fallen die Haare so oder so wegen des Cortisols aus, egal ob sie mit Biotin evt besser aufgebaut sind? Wenn der Stress vorbei ist, wie sieht eine Ernährung aus, die Haarwuchs unterstützt (Proteine? Polyphenole?)? Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Myriam Wyss: Ich würde Ihnen empfehlen, zuerst abzuklären, ob es nicht andere Ursachen gibt als Stress für ihren akuten Haarverlust. Einfach Präparate einzunehmen ohne die Ursache abzuklären finde ich nicht sinnvoll. Biotin wirkt nachgewiesenermassen für brüchige Nägel, die Datenlage betreffend Haarausfall ist jedoch viel weniger überzeugend.
Ich leide Dermatologen zufolge an androgenetischer Alopezie, habe schon viel ausprobiert und hätte ein paar Fragen. Es würde mich interessieren, ob es bei Minoxidil 5% zu weniger Sheeding kommt als bei 2% Lösung? Ein Dermatologe hat mir das eben empfohlen, weil ich das Sheeding bei 2% Minoxidil nicht durchgestanden hatte. Gibt es eine gute Alternative zu Minoxidil? Dies, weil ich die dauerhafte Anwendung kritisch sehe, zumal die Wirkung nach längerer Anwendung nachlassen soll. Zudem hätte ich gerne gewusst, ob androgenetische Alopezie tatsächlich genetisch ist, sprich man nicht ursächlich im Körper suchen und ggf. behandeln kann… Über eine Antwort freue ich mich. Freundliche Grüsse
Malte Schmelter: Während der vermehrte Haarausfall (Sheeding) bei vielen Anwendern von Minoxidil verständlicherweise zunächst für Unsicherheit sorgt, ist der Shedding Effekt tatsächlich aber ein positives Zeichen – Shedding ist ein erstes Signal, dass die Behandlung des erblich-bedingten Haarausfalls erfolgreich ist. Bei der Anwendung von Minoxidil werden alte Haare durch neue, kräftigere Haare ersetzt. Ob gravierende Unterschiede zwischen 2% und 5% auftreten ist nicht belegt. Eine Alternative oder Ergänzung zu Minoxidil kann Finasterid sein, bei männlichen Patienten. Auch gibt es mittlerweile grössere Studien zu Minoxidil oral als «off Label use» Therapie. Dies muss individuell mit dem behandelnden Dermatologen besprochen werden. Die Ursache der androgenetischen Alopezie ist in Gänze nicht bekannt. Kurz – ja eine genetische Disposition wird angenommen. länger: Diskutiert werden Assoziationen mit polygenen erblichen Faktoren, die bislang unbekannt sind. Anzunehmen sind Gene, die in die Androgen-Haarfollikel-Interaktion involviert sind. Beschrieben im Zusammenhang mit Alopezien ist u.a. das Hairless-Gen (s.a. Alopecia congenitalis universalis) und das Androgen-Rezeptor-Gen (AR-Gen), das auf der Region Xq12-22 des X-Chromosoms lokalisiert ist. Eventuelle Assoziationen mit der A. androgenetica werden derzeit noch kontrovers diskutiert
Nützt Priorin gegen Haarausfall?
Christian Greis: Priorin ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das speziell zur Förderung des Haarwachstums entwickelt wurde und in erster Linie bei diffusem Haarausfall (gleichmässiger Haarausfall auf der gesamten Kopfhaut) eingesetzt wird. Es enthält eine Kombination aus Hirseextrakt, Vitamin B5 (Pantothensäure), L-Cystin (eine Aminosäure) und weiteren Nährstoffen, die das Haarwachstum unterstützen sollen. Es gibt einige kleine Studien und Erfahrungsberichte, die darauf hindeuten, dass es bei manchen Menschen das Haarwachstum verbessern kann. Viele Anwender berichten über eine Verbesserung der Haardichte und -struktur nach mehrmonatiger Einnahme, jedoch ist die Wirkung individuell unterschiedlich. Falls Ihr Haarausfall stark ausgeprägt ist oder sich nicht bessert, ist es ratsam, einen Dermatologen aufzusuchen, um die genaue Ursache zu klären und eine geeignete Behandlung zu finden.
Ich habe seit ca 4Mt.extremen Haarausfall! Und weis eifach nicht warum! Haben sie eine Idee?
Myriam Wyss: Bei dem wie Sie schildern extremen Haarausfall muss man die Ursache eruieren. Es kommt z. B. vor wenn man eine Diät macht zum Abnehmen (hypokalorisches Effluvium), oder nach einer Erkrankung wie z. B. eine schwere Grippe mit Fieber oder Lungenentzündung. In diesem Fällen würde sich der Haarausfall wieder normalisieren. Wenn er anhält, würde ich Ihnen empfehlen, bei einer Dermatologin oder einem Dermatologen eine Abklärung machen zu lassen.
Hallo, ich (m19) nehme in letzter Zeit fortschreitende Geheimratsecken war- mein Vater hat gegen Mitte Zwanzig begonnen, Haarausfall/Glatze zu bekommen. Wie wahrscheinlich ist es, dass mir dasselbe passieren wird? :)
Christian Greis: Wenn Ihr Vater ab Mitte 20 begonnen hat, Haarausfall zu bekommen, und Sie bereits im Alter von 19 Jahren eine Veränderung bemerken, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch bei Ihnen eine genetische Veranlagung zum Haarausfall vorliegt. Es gibt wirksame Behandlungen, die helfen können, den Haarausfall zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. Je früher Sie mit der Behandlung beginnen, desto besser sind die Chancen, Ihr Haar zu erhalten. Handlungsempfehlungen zur androgenetischen Alopezie finden Sie weiter unten im Chat. Wenn Sie unsicher sind, ob eine Behandlung für Sie geeignet ist, empfehle ich Ihnen, einen Dermatologen aufzusuchen, der Sie individuell beraten kann.
Guten Abend, seit ein paar Monaten macht sich bei mir (w, 30, fit, keine Vorerkrankungen) ein vermehrter Haarausfall bemerkbar (beim Haarewaschen & Kämmen). – Könnte mein Haarausfall damit zusammenhängen, dass ich vor ein paar Monaten begonnen habe, regelmässig schwimmen zu gehen (Chlorwasser)? Wenn ja, kann ich etwas dagegen tun? – Welche Blutwerte sollte ich überprüfen lassen, um einen allfälligen Nährstoffmangel beheben zu können? Vielen Dank!
Malte Schmelter: Guten Abend! Die Rekation der Haare auf Geschehnisse im Körper ist immer zeitverzögert, mind. 1,5Monate meist eher 3 Monate. Eine stärkere Ekrankunge (grippealer Infekt, Durchfallerkrankungen o.ä.) kann theoretisch einen Haarausfall Monate später bewirken. Lag so etwas vor? Das Chlorwasser ist weniger als Triggerfaktor zu sehen, wenn es ein öffentliches Schwimmbad ist und die Normwerte eingehalten werden. Wird beim Schwimmen eine Badekappe getragen oder einer fest gebundener Zopf? Die chronische irritation der Kopfhaut durch die Badekappe kann einen Haarausfall bewirken. Ansonsten könnte ein gezielter Test auf Eisen, Ferritin (Speichereisen), Vitamin D, Zink, Biotin und Schilddrüsenhormone Aufschluss geben.
Ich bin 77J. alt, habe seit etwa 10 J. diesen Haarausfall wie in der Sendung gezeigt. Diagnose: lichen planopilaris. Die Kopfhaut juckt und ist entzündet. Dermovate hilf, doch ist keine Dauerlösung. Schlucken möchte ich nichts, nur die unangenehmen Begleiterscheinungen bekämpfen. Gibt es da ein mildes Mittel?
Stephanie Huber: Es ist richtig, dass hochpotente Steroide wie Clobetasol (Dermovate) nicht über einen längeren Zeitraum täglich am Stück an der gleichen Körperstelle angewandt werden sollten. Die Anwendung 2-3x pro Woche über einen längeren Zeitraum wäre allerdings unproblematisch. Bei Zunahme der Beschwerden kann die Frequenz kurzzeitig wieder erhöht werden. Additiv können an den steroidfreien Tagen Calcineurin-Inhibitoren wie Protopic 0.1% Salbe oder Sumilor Emulsion (in Deutschland erhältlich) zum Einsatz kommen. Gegen den Juckreiz können ergänzend auch Produkte mit Dexpanthenol, Menthol oder Polidocanol hilfreich sein. Gelegentlich kann auch Olivenöl punktuell Linderung verschaffen.
Haartansplantation: Kann die Ursache für Haarausfall durch Haartransplantationschirurgen ermittelt werden, oder wird zuerst die Abklärung beim Dermatologen empfohlen?
Christian Greis: Vielen Dank für Ihre Anfrage. Eine klassische androgenetische Alopezie kann auch von Ihrem Haartransplantationschirurgen erkannt werden. Bei kleinsten Zweifeln sollte eine vorherige Abklärung durch einen Dermatologen / eine Dermatologin erfolgen.
+++ Guten Abend, Hut ab oder Haare ab, Ich bewundere diese Frauen! Sie bleibt eine Frau! Ich schreibe nur Akte Jane, von Demi Moore!! Mein Vater hatte auch Krebs Lymphdrüsen….. Hatte mit dem Gedanken gespielt meine Haare auch zu rasieren, zur Solitärit. An alle Frauen, die Haare machts nicht aus….. +++
Kann die Verwendung von Haarspray im Scheitelbereich zu Haarausfall führen, z.B. durch Verkleben der Haarfolikel oder Reizung der Kopfhaut?
Malte Schmelter: Eine Verklebung der Haarfollikel erscheint unwahrscheinlich. Eine Reizung der Kopfhaut könnte zu Haarausfall führen.
Seit absetzten der Pille (Desoren) vor 2 Jahren verliere ich (w, 32) deutlich mehr Haare als während der Einnahme. Ich bin mir das absolut nicht gewohnt und mache mir Sorgen, dass so langfristig die Haardichte deutlich abnimmt. Oft liest man, dass sich dies nach ca. 6 Monaten wieder bessert. Das konnte ich bisher nicht feststellen. Zudem hatte ich ca. 1.5 Jahre nach Absetzten Zyklusstörungen. Macht es Sinn diesbezüglich etwas abzuklären? Kann es sein, dass sich das wieder ändert wenn schon so viel Zeit vergangen ist?
Christian Greis: Das Absetzen hormoneller Verhütungsmittel wie Desoren kann den Hormonhaushalt stark beeinflussen, was häufig zu Haarausfall führt. Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einem länger anhaltenden Haarausfall nach dem Absetzen der Pille beitragen können, und es könnte sinnvoll sein, bestimmte Aspekte genauer abklären zu lassen. Nach dem Absetzen der Pille kommt es häufig zu einem temporären Haarausfall. Dies ist auf die hormonellen Veränderungen zurückzuführen, die das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Androgenen beeinflussen. Während der Pilleneinnahme können die Östrogene und Antiandrogene das Haarwachstum unterstützen, indem sie den Einfluss von Dihydrotestosteron (DHT), einem Hormon, das Haarausfall fördert, unterdrücken. Nach dem Absetzen der Pille kann es zu einem sogenannten telogenen Effluvium kommen, bei dem die Haare in die Ruhephase eintreten und anschliessend ausfallen. Normalerweise dauert dieser Prozess etwa 6 Monate und das Haarwachstum normalisiert sich wieder. Da bei Ihnen der Haarausfall jedoch auch nach 2 Jahren noch anhält, deutet dies darauf hin, dass sich Ihr Hormonhaushalt möglicherweise nicht vollständig stabilisiert hat. Dass Sie nach dem Absetzen der Pille auch Zyklusstörungen hatten, deutet darauf hin, dass Ihr Hormonhaushalt noch nicht wieder im Gleichgewicht ist. Dies könnte ein Hinweis auf ein zugrunde liegendes hormonelles Problem sein, das auch den Haarausfall beeinflusst. Es ist definitiv sinnvoll, eine ärztliche Abklärung vorzunehmen, insbesondere wenn der Haarausfall nach 2 Jahren noch immer anhält und Sie zudem Zyklusstörungen hatten. Es ist ratsam, einen Gynäkologen oder Endokrinologen zu konsultieren, um die genaue Ursache des Haarausfalls festzustellen und eine passende Behandlung zu finden.
Seit absetzten der Pille (Desoren) vor 2 Jahren verliere ich (w, 32) deutlich mehr Haare als während der Einnahme. Ich bin mir das absolut nicht gewohnt und mache mir Sorgen, dass so langfristig die Haardichte deutlich abnimmt. Oft liest man, dass sich dies nach ca. 6 Monaten wieder bessert. Das konnte ich bisher nicht feststellen. Zudem hatte ich ca. 1.5 Jahre nach Absetzten Zyklusstörungen. Macht es Sinn diesbezüglich etwas abzuklären? Kann es sein, dass sich das wieder ändert wenn schon so viel Zeit vergangen ist?
Christian Greis: Das Absetzen hormoneller Verhütungsmittel wie Desoren kann den Hormonhaushalt stark beeinflussen, was häufig zu Haarausfall führt. Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einem länger anhaltenden Haarausfall nach dem Absetzen der Pille beitragen können, und es könnte sinnvoll sein, bestimmte Aspekte genauer abklären zu lassen. Nach dem Absetzen der Pille kommt es häufig zu einem temporären Haarausfall. Dies ist auf die hormonellen Veränderungen zurückzuführen, die das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Androgenen beeinflussen. Während der Pilleneinnahme können die Östrogene und Antiandrogene das Haarwachstum unterstützen, indem sie den Einfluss von Dihydrotestosteron (DHT), einem Hormon, das Haarausfall fördert, unterdrücken. Nach dem Absetzen der Pille kann es zu einem sogenannten telogenen Effluvium kommen, bei dem die Haare in die Ruhephase eintreten und anschliessend ausfallen. Normalerweise dauert dieser Prozess etwa 6 Monate und das Haarwachstum normalisiert sich wieder. Da bei Ihnen der Haarausfall jedoch auch nach 2 Jahren noch anhält, deutet dies darauf hin, dass sich Ihr Hormonhaushalt möglicherweise nicht vollständig stabilisiert hat. Dass Sie nach dem Absetzen der Pille auch Zyklusstörungen hatten, deutet darauf hin, dass Ihr Hormonhaushalt noch nicht wieder im Gleichgewicht ist. Dies könnte ein Hinweis auf ein zugrunde liegendes hormonelles Problem sein, das auch den Haarausfall beeinflusst. Es ist definitiv sinnvoll, eine ärztliche Abklärung vorzunehmen, insbesondere wenn der Haarausfall nach 2 Jahren noch immer anhält und Sie zudem Zyklusstörungen hatten. Es ist ratsam, einen Gynäkologen oder Endokrinologen zu konsultieren, um die genaue Ursache des Haarausfalls festzustellen und eine passende Behandlung zu finden.
W. 58Jahre. Seit ich in den Wechseljahren bin sind meine Augenbrauen ausgedünnt, die rechte fast nicht mehr vorhanden. Was ist die Ursache und gibt es irgendetwas das ich dagegen tun kann.
Myriam Wyss: Bei Frauen in den Wechseljahren relativ häufig ist eine entzündliche Veränderung der Haarwurzeln, genannt postmenopausale, frontal fibrosierende Alopezie Typ Kossard. Der Augenbrauenverlust ist oft mit einem Zurückweichen der Stirn-Haargrenze verbunden, sodass am oberen Rand der Stirne eine haarlose weissen Randzone erscheint. Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie einen Dermatologen oder einen Dermatologen aufsuchen, man kann diese Diagnose meistens mit dem Dermatoskop stellen und Ihnen eine Behandlung empfehlen.
Ich verwende seit einigen Wochen Finasterid als Spray (Fynzur). Da bei mir der Haarausfall noch nicht allzu weit fortgeschritten ist und ich noch relativ dichtes Haar habe, spüre ich den Spray kaum direkt auf der Kopfhaut (lediglich an der Stelle wo ich die Haare zur Seite schiebe). Wirkt das Medikament nur an jenen Stellen wo ich den Spray auf der Kopfhaut spüre oder auch an den umliegenden Stellen? Ich habe den Eindruck, dass der Grossteil des Wirkstoffs auf den Haaren liegenbleibt.
Christian Greis: Die topische Anwendung von Finasterid (als Spray) ist darauf ausgelegt, den Wirkstoff gezielt in die Kopfhaut zu bringen, um den Haarausfall an den betroffenen Stellen zu verlangsamen, und hat den Vorteil, dass weniger des Medikaments in den gesamten Blutkreislauf gelangt als bei oraler Einnahme. Für eine optimale Wirkung sollte der Spray in die Kopfhaut eindringen, da das Medikament nur dann seine volle Wirkung entfalten kann. Wenn der Spray auf den Haaren verbleibt, könnte dies die Wirksamkeit verringern, da die Haarsträhnen selbst das Medikament nicht aufnehmen können. Es ist wichtig, den Spray möglichst direkt auf die Kopfhaut und nicht auf die Haare aufzutragen. Dies kann erreicht werden, indem Sie die Haare etwas zur Seite schieben und sicherstellen, dass die Kopfhaut freigelegt ist. Auch wenn Sie das Medikament nicht an jeder Stelle auf der Kopfhaut spüren, verteilt es sich nach dem Auftragen ein wenig, besonders in der Nähe der aufgetragenen Stellen.
Ich leide an Frontaler fibrosierender Alopezie, dazu kommt nun auch der erblich bedingte Haarausfall. Können Sie dazu auch etwas sagen? Ich benutze Minoxidil und Elidel,
Malte Schmelter: Die Therapie der frontal fibrosierenden Alopezie nach Krossard gestaltet sich leider äusserst unbefriedigend. Es ist keine kausale Therapie bekannt, insofern erfolgen symptomatische Therapieansätze. Die Ätiopathogenese ist ungeklärt. Diskutiert wird eine Variante des Lichen planus follicularis oder eine Teilmanifestation eines sog. Keratosis-rubra-pilaris-Syndroms. Hier kann Elidel eine therapeutische Option darstellen. Therapeutisch erfolgen Versuche mit Minoxidil-Lösungen. Antiandrogene wie Finasterid waren bei der Hälfte der so behandelten Patientinnen erfolgreich.
Kann regelmässige Kopfhautmassage Haarausfall vorbeugen?
Christian Greis: Ja, es gibt einige Studien (z.B. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4740347/), die sich mit den potenziellen Vorteilen von Kopfhautmassagen im Zusammenhang mit Haarausfall und Haarwachstum befasst haben. Diese Studien zeigen, dass Kopfhautmassagen potenziell positive Effekte auf die Haardichte haben könnten, auch wenn sie nicht als alleinige Lösung gegen genetisch bedingten Haarausfall betrachtet werden sollten.
Ich m(25) Habe bereits grössere Geheimratsecken und merke auch sehr wie sich das Volumen verdünnt hat über die Jahre. Ist es sinvoll bereits in jungen Jahren an eine Haartranspplantation zu denken?
Malte Schmelter: Guten Abend, Wenn bisher keine topische oder systemische Therapie erfolgt ist, sollte zunächst dies durchgeführt werden. Die Vorstellung beim Dermatologen ist der erste Schritt. Wenn die Geheimratsecken bereits sehr gross sind und alle Haare in dem Bereich untergegangen sind, dann bleibt für diese Lokalisationen nur die Transplantation. Allerdings sollte auch dann ein längerfristiges Therapiekonzept erstellt werden.
Ich habe gelesen, dass man Minoxidil nie mehr aufhören darf zu nehmen, wenn man die Haare erhalten will. Wann hört der Effekt trotz weiterer Anwendung auf und die Haare fangen an wieder auszufallen? Nützt Minoxidil tatsächlich nur im Bereich des Hinterkopfs und nicht bei den Geheimratsecken? Was halten Sie von Kürbiskernöl und Rosmarinöl im Kampf gegen Haarausfall? Danke
Myriam Wyss: Beim Hormonell anlagebedingten Haarausfall kommt es in gewissen Bereichen (beim Mann Geheimratsecken und Hinterkopf) zu einer Verkürzung der Wachstumsphase, die Haare werden immer kürzer und dünner. Minoxidil führt zu einer gewissen Verlängerung der Wachstumsphase. Man kann es Vergleichen z. B. mit einem Blutdruckmittel, das wirkt ja auch nur solange man es anwendet. Beim anlagebedingten Haarausfall handelt es sich um eine Erbanlage. Minoxidil kann die Erbanlage nicht abschalten, sondern nur die Wachstumsphase verlängern, was dazu führt, dass sich die dünnen Haare wieder in dickere Haare umwandeln können bei gutem Ansprechen. Aufgrund der Studien wirkt Minoxidil (und das gilt auch für Finasterid) im Bereich des Hinterkopfes besser als bei den Geheimratsecken. Es wirkt jedoch auch bei den Geheimratsecken. Mit Kürbiskernöl und Rosemarin Öl als Kampfmittel gegen Haarausfall habe ich keine Erfahrung, es gibt keine Studien, die eine Wirkung dafür belegen. Ich empfehle es nicht.
Ich hatte letzten November 2023 eine Haartransplantation bei Hair&Skin gemacht. Nun habe ich von meine gebuchten Paket noch 2-3 PRP Behandlungen offen und eine Schlusskontrolle müsste auch noch gemacht werden. Wie soll nach dem Konkurs weiter fortfahren mit meiner Behandlung?
Christian Greis: Guten Abend, vielen Dank für Ihre Anfrage. Juristisch können wir Sie an dieser Stelle nicht beraten. Aus medizinischer Sicht kann die PRP Behandlung auch bei einem anderen Arzt fortgeführt werden. Wie viele PRP-Behandlungen nach einer Haartransplantation notwendig sind, ist nicht abschliessend belegt. Am Universitätsspital Zürich haben wir zwischenzeitlich auf Wunsch von Betroffenen bereits einige Behandlungen durchgeführt.
Ich bin männlich und 50 Jahre alt. Inzwischen habe ich grössere (nicht durchgehende) Geheimratsecken und doch schon eine mit ca. 10 cm Durchmesser lichtere Stelle am Hinterkopf. Ansonsten habe ich noch immer dichtes Haar. Seit einem Jahr nutze ich 2x täglich Minoxidil 50mg/ml Lösung. Ich stelle fest dass ich höchsten den Bestand meiner noch verbleibenden Haare halten kann oder nur leicht abnehmen (was so doch schon ein Erfolg ist). Ist das das zu erwartende Ergebnis? In der Werbung wird teilweise auch von neuem Haarwuchs gesprochen wo die Haare schon aus ist, stimmt dies wirklich? Zudem folgende Frage, es gibt spezielle Roller um die Lösung leicht „mechanisch“verstärkt in die Kopfhaut einzubringen, ist dies zu empfehlen. Gibt es eine maximale Dauer der Anwendung von Minoxidil als Lösung? Danke für Ihre Antwort im Voraus.
Stephanie Huber: Grundsätzlich handelt es sich um eine lebenslange Therapie, somit gibt es, solange Sie keine unerwünschten Nebenwirkungen entwickeln, keine maximale Dauer der Anwendung. Es wird empfohlen Minoxidil nach der Anwendung einzumassieren, hierfür kann ein «Dermaroller» tatsächlich hilfreich sein. Falls Sie mit dem derzeitigen Ergebnis von Minoxidil noch nicht zufrieden sein sollten, kann unter Beachtung der Kontraindikationen und je nach Alter ggf. eine off-label Therapie mit oralem Minoxidil oder die Kombination von topischem Minoxidil mit topischem Finasterid (auch off-label) mit Ihrem Dermatologen diskutiert werden.
Extrem Haarausfall nach dem Stillen Kein Eisenmangel Auch eher dünner und dichters Haar Was finden Sie besser Naheubgsergänzungsmittel wie Priorin oder Minoxidil?
Malte Schmelter: Die Geburt wie auch die Stillzeit stellen eine massive Belastungssituation für den Körper dar. Hierdurch kann es zu einem konsekutiven Haarausfall kommen. Häufig ist Geduld die Antwort. Unterstützend können Nahrungsergänzungsmittel wie z.B. Priorin helfen oder Therapeutisch mit Minoxidil therapiert werden. Minoxidil sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Ich leide seit ca. 2 Jahren (jetzt 54 ) unter plötzlich beginnendem, wiederkehrendem diffusem Haarausfall. Das Haar verlor ganz plötzlich an Volumen und wurde viel dünner ( keine kahlen Stellen), vorher war mein Haar dick und griffig. Haare nun dünner und weniger Volumen ( es scheint eine untere Dchicht zu fehlen), finde aber nicht vermehrt ausgefallene Haare, nur ganz zum Beginn vor gut 2 Jahren. Nehme bereits seit 9 Jahren Östrogel und das Blutbild ist normal. Was kann ich noch tun?
Myriam Wyss: Was Sie schildern, könnte auch zu einem anlagebedingten Haar Verlust passen, typischerweise fallen bei diesem nicht sehr viele Haare aus, sondern es wachsen zu wenige nach. Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie eine Dermatologen oder einen Dermatologen konsultieren, um eine Diagnose zu stellen, um welchen Haarausfall Typ es sich handelt. Nicht selten gibt es auch Kombinationstypen. Falls bei Ihnen dann die Diagnose anlagebedingter Haarausfall gestellt wird, können Sie z. B. mit Minoxidil behandeln, wichtig ist aber auch dass man nicht nur das Blutbild bestimmt, sondern auch das Speichereisen und Schilddrüse.
Seit ich Säureblocker Pantoprazol benutze, leide ich unter verstärkten Haarausfall. Die Haare fallen mir Büschelweise aus. In der Packungsbeilage finde ich dazu keine klare Angabe. Ist Haarausfall in Verbindung mit Säureblocker bekannt oder gar ungewöhnlich? Danke für Ihre geschätzte Rückmeldung
Christian Greis: Haarausfall ist keine häufig genannte Nebenwirkung von Pantoprazol, und in den meisten Packungsbeilagen wird dieser Effekt entweder gar nicht erwähnt oder als sehr selten angegeben. Allerdings gibt es vereinzelte Berichte über Haarausfall im Zusammenhang mit der langfristigen Anwendung von Protonenpumpenhemmern (PPI) wie Pantoprazol. Langfristige Anwendung von PPI kann die Aufnahme von Vitamin B12 reduzieren, was zu einem Mangel führen kann. Ein Vitamin-B12-Mangel kann Haarausfall und andere gesundheitliche Probleme verursachen (siehe https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24327038/). Falls Sie weiterhin starken Haarausfall bemerken, ist es ratsam, mit Ihrem Arzt über mögliche Bluttests zu sprechen, um Nährstoffmängel auszuschliessen, und gegebenenfalls über einen Wechsel des Medikaments nachzudenken.
Sehr geehrte Damen und Herren Im Dezember 2019 hatte ich mich in Deutschland einer Haartransplantation mit der FUE-Technik unterzogen. Dabei wurden mir 4000 Grafts implantiert. Nach ca. 5 Monaten fing es richtig annzu spriessen und zwischen dem 7. und 12. Monat nach der OP empfand ich das Resultat als hervorragend. Ab ungefähr dem 2. Jahr nach der OP fing es aber wieder an lichter zu werden. Also es ist natürlich schon besser als vor der Haartransplantation, aber es hat nicht mehr den gleichen Effekt wie die ersten 1-2 Jahre nach der Operation. Nun meine Frage: ist das normal oder würde allenfalls eine 2. Haartransplantation wieder mehr Dichte geben? Die Frage ist halt dann für wie lange.
Stephanie Huber: Nach einer Haartransplantation wäre, falls noch nicht etabliert und unter strenger Beachtung der Kontraindikationen, eine Rezidivprophylaxe mit Finasterid p.o. (und/oder topischem Minoxidil) ergänzend sinnvoll ist. Eine Studie zeigte jedenfalls, dass die Kombination einer Haartransplantation mit oralem Finasterid (und/oder topischem Minoxidil) bessere klinische Ergebnisse mit erhöhter Haardichte und verringerter postoperativer Progression bot.
mit grosser Aufmerksamkeit habe ich den heutigen Bericht verfolgt. Leider wurde nur der genetische Haarausfall belichtet. Ich (w) habe am Hinterkopf einen kreisrunden Haarausfall. Seit ca. 10 Jahren. Ich habe ganz gut auf die Mittel Dermovate (morgens) und Dalacin T (abends) angesprochen. Es konnte ihn zwar stoppen und ich kann nach ein paar Wochen Behandlung mit den Mitteln pausieren. Doch nach einigen Wochen geht es immer wieder los. Merken tue ich das, indem es auf der Kopfhaut um die kahle Stelle «holperig» wird, manchmal nässt und wie verschorft. Gibt es denn nichts anderes, das diesen kreisrunden Haarausfall stoppen kann? Warum bricht der immer wieder aus? Ich habe auch schon sehr unkonventionelle Tipps erhalten, wie meine Kopfhaut mit einer Knoblauchzehe einzureiben. Aber als wandelnde stinkende Knoblauchknolle möchte ich auch nicht in meinem Büro aufkreuzen. Gerne höre ich von Ihnen, ob Sie noch neue Ansätze hätten, die ich weiterverfolgen oder mit meinem Dermatologen besprechen könnte.
Christian Greis: Vielen Dank für Ihre ausführliche Beschreibung und die offenen Worte zu Ihrem langjährigen Problem mit kreisrundem Haarausfall (Alopecia Areata). Es ist verständlich, dass der immer wiederkehrende Haarausfall frustrierend ist, insbesondere wenn bisherige Behandlungen nicht zu einer dauerhaften Lösung geführt haben. Alopecia Areata ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die eigenen Haarfollikel angreift, was zu kreisrunden kahlen Stellen führt. Diese Krankheit neigt dazu, in Schüben zu verlaufen, wobei Phasen von Haarausfall und Regeneration oft wechseln. Es ist eine der Herausforderungen dieser Krankheit, dass sie häufig trotz anfänglicher Behandlung wieder ausbricht. In einem weiteren Chat weiter unten sind wir bereits auf einige Therapiemöglichkeiten eingegangen. Wir hoffen Ihnen hiermit weiterhelfen zu können.
Ich nehme seit mehreren Jahren die Pille, dazu nehme ich seit fast 3 Jahren ein Schlafmedikament. Kann dies zu bleibendem Haarausfall führen??
Myriam Wyss: Bei der Pille kommt es auf die genaue Zusammensetzung an. Oft hat eine Pille eine Östrogen- und eine Gestagenskomponente. Es gibt Pillen mit Gestagenkomponenten, die eine sogenannte partielle Androgenwirkung haben. Das heisst auf Deutsch, dass die eine Komponente der Pille ein ähnliche Wirkung wie ein männliches Hormon hat... und somit den anlagebedingten Haarverlust verstärken kann.
Sind Microneedling Behandlungen gegen Haarausfall (in Kombination mit Finasterid, Minoxidil und PRP) zu empfehlen?
Christian Greis: Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass Microneedling das Haarwachstum fördern kann, vor allem bei androgenetischer Alopezie (erblich bedingtem Haarausfall). Die Kombination mit Minoxidil, Finasterid und PRP kann potenziell synergetische Effekte haben. Microneedling ist ein Verfahren, bei dem winzige Nadeln in die Haut eindringen, um Mikroverletzungen zu verursachen. Diese Mikroverletzungen stimulieren die Regeneration der Haut, verbessern die Durchblutung und regen die Produktion von Kollagen und Wachstumsfaktoren an. Dies kann sich positiv auf das Haarwachstum auswirken, da die Haarfollikel in der Kopfhaut ebenfalls stimuliert werden. Microneedling kann die Aufnahme von Minoxidil oder anderen topischen Medikamenten in die Kopfhaut verbessern, da die Mikrolöcher die Durchlässigkeit der Haut erhöhen.
Hallo, ich bin ein 18-jähriger Mann und habe seit meinem 17. Lebensjahr deutlich sichtbare Geheimratsecken sowie dünner werdendes Haar an der Stirn. Seit Anfang dieses Jahres verwende ich Alopexy (Minoxidil 5%), habe jedoch bisher keine Erfolge erzielt. Da ich unter trockener Haut leide, die durch ein seborrhoisches Ekzem verursacht wird, wird meine Kopfhaut durch die Anwendung von Minoxidil noch trockener und schuppiger. Wäre eine höhere Dosierung von Minoxidil in Kombination mit Finasterid oder der Einsatz eines Dermarollers eine bessere Option? Was würden Sie mir empfehlen?
Myriam Wyss: Die verkäuflichen Minoxidil Präparate enthalten ein Lösungsmittel namens Propylenglykol, das Schuppen und Kopfhautirritationen verursachen kann. Was Sie machen können, ist die Verwendung einer Minoxidil Lösung ohne Propylenglykol. Diese können Sie sich über eine Dermatologin oder einen Dermatologen verschreiben lassen. Eine weitere Möglichkeit, ist dass sie das Minoxidil (ohne Propylenglykol) mit Finasterid kombinieren, beim Finasterid gibt es die Anwendung als Tabletten oder neu auch als Spray. Zudem können Sie zB. Ketoconazol haltiges Shampoo verwenden, es gibt auch eine Studie, die die Wirksamkeit dieser Shampoos bei der androgenetischen Alopezie untersuchte.
ich bin 29 und hatte vor 8mt eine Haartransplantation. Der operierende Arzt meinte, dass meine Kopfhaut gerötet sei und hat daraufhin eine Biopsie veranlasst welche leichte Entzündungswerte anzeigte was laut ihm „normal“ sei. Er meinte auch, dass meine Kopfhaut viel dünner sei als bei anderen Männer. Zudem habe ich trockene Kopfhaut vor allem nach dem duschen, es handelt sich wirklich um trockene Haut und keinen Ekzem oder ähnliches, da auch mein Gesicht schnell trocknet. Muss ich mir sorgen machen?
Malte Schmelter: In eine entzündete Kopfhaut sllte nicht transplantiert / operiert werden. Das Biopsieergebnis zu wissen wäre interessant. Zur Rückfettung der Kopfhaut gibt es zahlreiche Shampoos oder Tinkturen wie z.B. Dermocapillaire Urea Tinktur. Im Zweifel ist die Vorstellung beim Facharzt anzuraten.
Bin 41, habe ziemlich markante Geheimratsecken. Benutze Minoxidilspray. Nehme noch Sägepalme als Kapseln ein. Finasterid will ich nicht nehmen wegen den Nebenwirkungen. Neu gibt es den Spray – sind hier die Nebenwirkungen geringer als die Tablette? Was gibt es sonst noch für Medikamente?
Stephanie Huber: Falls Sie mit dem derzeitigen Ergebnis von Minoxidil noch nicht zufrieden sein sollten, kann unter Beachtung der Kontraindikationen (je nach Komorbiditäten) und je nach Alter ggf. eine off-label Therapie mit oralem Minoxidil oder die Kombination von topischem Minoxidil mit topischem Finasterid (auch off-label) mit Ihrem Dermatologen diskutiert werden. Topisches Finasterid 0,25% 1x tgl., scheint die Haardichte in etwa genauso wirksam wie orales Finasterid zu verbessern bei gleichzeitig geringeren systemischen Nebenwirkungen, also weniger Risiko für bspw. Libidoverlust. Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel, der ein Effluvium begünstigen kann. Ausserdem sollte eine ggf. zusätzlich bestehende seborrhoische Kopfhautdermatitis mitbehandelt werden, da diese eine androgenetische Alopezie verschlechtern kann (z.B. mit Ketoconazol-haltigem Shampoo).
Ich habe über eine längere Zeit Minoxidil (Lösung, 5%) verwendet. Nach etwa 9 Monaten hatte dies die Nebenwirkung, dass meine Kopfhaut relativ stark zu jucken begonnen hat. Seitdem habe ich nun etwa 3-4 Monate eine Pause eingelegt (mit teilweise erneuten Versuchen). Gibt es eine Möglichkeit, wie ich das Minoxidil trotzdem wieder verwenden kann, ohne dass das Jucken erneut auftritt, möglicherweise durch Verwendung der Schaum-Variante? Könnte es einen Zusammenhang damit haben, dass ich seit etwa 3 Monate vor Auftreten der Nebenwirkungen ein Minoxidil-Produkt eines anderen Anbieters verwendet hatte?
Christian Greis: Es ist nicht ungewöhnlich, dass einige Anwender von Minoxidil (insbesondere der 5%-Lösung) Nebenwirkungen wie Juckreiz oder Reizungen der Kopfhaut erleben. Dies tritt oft aufgrund der Inhaltsstoffe auf, die in der Lösung enthalten sind, und weniger wegen des eigentlichen Wirkstoffs Minoxidil. Der Juckreiz kann durch die in der flüssigen Formulierung enthaltenen Trägersubstanzen verursacht werden, insbesondere durch Propylenglykol und Alkohol, die verwendet werden, um Minoxidil in der Lösung zu stabilisieren und die Aufnahme in die Kopfhaut zu erleichtern. Diese Substanzen können bei manchen Menschen die Kopfhaut reizen und zu Trockenheit, Juckreiz oder sogar Schuppenbildung führen. Unterschiede in der Formulierung zwischen Herstellern könnten eine Rolle dabei spielen, warum Sie diese Reaktionen entwickelten. Stattdessen wird der Schaum in einer weniger reizenden Basis formuliert, die für Menschen mit empfindlicher Kopfhaut oft besser verträglich ist. Ein Wechsel zurück zum alten Produkt oder zum Schaum könnte helfen, dieses Problem zu beheben.
Ich bin m, 26 und seit etwa 1.5 Jahren benutze ich Minoxidil als Lösung. Nach den ersten 6 Monaten habe ich gemerkt, wie es gegen den Haarausfall geholfen hat. Nun fallen jedoch meine Haare seit 8 Monaten wieder aus und wachsen nicht mehr nach, trotz gelichbleibender Minoxidil-Dosis. Was könnt Ihr empfehlen?
Malte Schmelter: Zunächst ist die Frage – stimmt die Diagnose des androgenetischen Haarausfalls? Wenn möglich die Minoxidil Dosis von 2% auf 5% steigern. Wenn schon 5% genutzt wird, mit dem behandelnen Arzt/Ärztin über eine ergänzenden Therapie sprechen wie z.B. Finasterid systemisch oder neu auch als Spray.
Ich (w, 33 Jahre) habe seit mind. 1 Jahr eine kahle, glatte Stelle am hinteren Ende des Scheitels (kreisförmig, d~1.5cm). Was könnten Ursachen dafür sein? Ästhetisch stört es mich eigentlich nicht – so lange diese Kahlstelle nicht grösser wird bzw. leicht überdeckbar bleibt... Ich frage mich ob, und falls ja, ab wann ich wegen dieser Kahlstelle eine Ärztin aufsuchen müsste?
Christian Greis: Die Beschreibung Ihrer kreisrunden, glatten Kahlstelle am hinteren Ende des Scheitels deutet möglicherweise auf eine Form des kreisrunden Haarausfalls (Alopecia Areata) hin, eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift und dadurch zu lokalem Haarausfall führt. Es gibt jedoch auch andere mögliche Ursachen für eine solche Kahlstelle. Eine Dermatologin oder ein Dermatologe kann eine gründliche Untersuchung durchführen, um die Ursache des Haarausfalls zu bestimmen und gegebenenfalls eine gezielte Behandlung einleiten. Oft kann die Diagnose durch eine Kopfhautuntersuchung oder, in einigen Fällen, eine Biopsie der betroffenen Kopfhautstelle gestellt werden. In einem ersten Schritt könnte dies allenfalls auch im Rahmen einer fotobasierten Online-Beratung (z.B. über www.derma2go.com) erfolgen.
Meine Diagnose lautet Hyperthyreose; nach 3x Neomerkazol-Therapie bin ich in der Hypothyreose gekommen und nehme Euthytox. Die TSH , T4 und T3 sind im Normbereich, aber ich verliere ständigununterbrochen seit Jahren immer mehr Harre und habe nun fast eine Glatze. Was kann ich tun? Besten Dank für Ihr Rat Im Voraus. P.S. Ich bin 61 jährig, nehme keine weiteren Medikamente
Myriam Wyss: Ich würde empfehlen, eine Dermatologin oder einen Dermatologen aufzusuchen. Es geht darum festzustellen, ob sie nicht zusätzlich zur Schilddrüsenerkrankung einen anlagebedingten Haarverlust oder einen Haarausfall anderer Ursache haben.
Ich,w. 69 J. habe seit einer Operation im Juli auffällig starken Haarausfall. Kann dies mit der Narkose oder den postoperativ verabreichten Schmerzmitteln in Zusammenhang stehen? Falls ja, ist das reversibel?
Malte Schmelter: Die Rekation der Haare auf Geschehnisse im Körper ist immer zeitverzögert, mind. 1,5 Monate meist eher 3 Monate. Eine stärkere Ekrankunge (Invasiver Eingriff wie Operation, grippealer Infekt, Durchfallerkrankungen o.ä.) kann theoretisch einen Haarausfall Monate später bewirken. Anamnestisch ist dies a.e. als Ursache anzunehmen, in dem Fall sollten sich die Haare die nächsten Monate von selber wieder stabilisieren. Ergänzend könnte eruiert werden, ob grössere Mengen Blut während der Operation verloren gegangen sind und dadurch ein Einsenmageln vorliegt? Nährstoffmängel (Eisen, Vitamin D, Zink, Biotin, etc.) oder auch Schilddrüsenprobleme (Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), könnten zustätzlich abgeklärt werden.
Hallo, im Februar wurde ich das erste Mal aufmerksam gemacht, dass ich am Hinterkopf eine kahle Kopfstelle von 2cm Durchmesser habe. Mittlerweile ist diese grösser geworden und es hat sich eine 2. Und 3. dazugesellt. Der Hautarzt meine es sei kreisrunder Haarausfall und ich solle Betnovate scalp probieren, ansonsten abwarten und Tee trinken. Was schlagen Sie vor?
Myriam Wyss: Der kreisrunde Haarausfall ist gehört zu den Autoimmunerkrankungen, es kommt zu einer Entzündung im Bereich der Haar Wurzeln, aber nicht in dem Bereich der Stammzellen. Die Haare können immer wieder nachwachsen und oft gibt es Besserungen, obwohl man keine Behandlung durchführt. Falls Betnovate scalp keine Wirkung zeigte, kann auch zB. eine Cortisoninjektion durchgeführt werden, wir machen das mit einem Mesotherapie Injektionsgerät. Wichtig ist auch abzuklären ob z. B. eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt.
Ich leide an Depression. In diesem Zustand verliere ich viele Haare. Was kann ich tun? Mein Alter 75.
Christian Greis: Haarausfall und Depression können eng miteinander verbunden sein, da Depressionen nicht nur den mentalen und emotionalen Zustand, sondern auch den körperlichen Zustand beeinflussen können. Stress, psychische Belastungen und die körperliche Reaktion auf Depressionen können den Haarzyklus stören und Haarausfall verursachen. Depression und Stress können eine Form des Haarausfalls namens telogenes Effluvium auslösen. Hierbei tritt eine grosse Anzahl von Haaren gleichzeitig in die Ruhephase (Telogenphase) des Haarzyklus ein, was nach einigen Monaten zu plötzlichem Haarausfall führt. Einige Antidepressiva und andere Medikamente zur Behandlung von Depressionen können Haarausfall als Nebenwirkung haben. Es ist wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen, wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Medikament den Haarausfall verschlimmern könnte. Eine ausgewogene Ernährung und bestimmte Nährstoffe (z.B. Biotin, Vitamin D, Zink und Eisen) sind entscheidend für die Haargesundheit. Im Alter ist es möglich, dass der Körper bestimmte Nährstoffe schlechter aufnimmt, was ebenfalls zum Haarausfall beitragen kann. Minoxidil ist ein topisches Medikament, das das Haarwachstum fördert und den Haarausfall verlangsamen kann. Es ist rezeptfrei erhältlich und könnte eine Option sein, um das Haarwachstum zu unterstützen. Bei telogenem Effluvium (stressbedingtem Haarausfall) kann es bis zu 6 Monate dauern, bis der Haarausfall nachlässt und das Haarwachstum wieder in den normalen Zyklus zurückkehrt. Seien Sie geduldig, und versuchen Sie, auf Ihre allgemeine Gesundheit zu achten, während sich Ihre Haare erholen. Eine regelmässige ärztliche Betreuung für Ihre Depression und Unterstützung bei der Haargesundheit wird Ihnen helfen, Ihre Lebensqualität zu verbessern.
ich (42 Jahre) habe seit Absetzen der Pille vor über 10 Jahren Haarausfall. Durch die Einnahme von handelsüblichen Präparaten hat sich der Haarausfall teilweise verbessert, ist aber nach einigen Monaten, auch ohne Absetzen dieser Produkte, wieder schlimmer geworden. Nach den beiden Schwangerschaften wurde irgendwann die Schildrüsenunterfunktion / Hashimoto diagnostiziert. Sehen Sie trotzdem noch irgendwelche Möglichkeiten den Haarausfall zu stoppen / verringern? Vielen Dank für Ihre Auskunft.
Stephanie Huber: Sicherlich ist es wichtig die Schilddrüsenfunktion regelmässig zu überwachen. Darüber hinaus kann die Dermatologin/der Dermatologe anamnestisch etwaige weitere Triggerfaktoren evaluieren und eine detaillierte klinische Untersuchung durchführen (inkl. Dermatoskopie, Pulltest, ggf. Trichogramm, ggf. Biopsie), um die Ursache des Haarausfalls näher eingrenzen zu können. Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel (u.a. Zink, Folsäure, Vit. B12, Vit. D, Ferritin), der ein Effluvium begünstigen kann. Grundsätzlich gilt für alle Haarverlusterkrankungen, dass exogene Noxen (wie Nikotinkonsum) gemieden, begleitende Kopfhauterkrankungen (wie die seborrhoische Dermatitis) behandelt und Substratmangelzustände ausgeglichen werden sollten. Bei Frauen kann auch der Einsatz von Minoxidil Lsg diskutiert werden.
Manchmal liest man, dass in anderen Kulturen Männer weniger Glatze haben, weil die Ernährung z.B. weniger säurebildend ist. Ist da was dran? Besten Dank
Myriam Wyss: Die männliche Glatze ist anlagebedingt, Männer in asiatischen Kulturen haben tendenziell weniger Glatzen, während Männer europäischer Abstammung die höchsten Raten an Glatzen aufweisen. Es gibt sogar einen Gendefekt (5 alpha Reduktasehemmer Mangel), der in Familien in der dominikanischen Republik vorkommt, bei dem nie Glatzen auftreten. Auf alle Fälle ist es eine Erbanlage und hat somit nichts mit der Ernährung zu tun. Auch unsere Verwandten im Tierreich (Primaten) können Glatzen entwickeln.
Bei der letzte Blutuntersuchung vor 4 Wochen wurde bei mit ein tiefes Ferritinwert festgestellt (50) Ich habe im moment keine Anzeichen wie Müdigkeit oder Energieverlust oder brüchige Nägel festgestellt, nur der Haarausfall hat zugenommen Ich bin 61 jahre alt und der Hausartzt meinte ich sollte den Bluttest in ein paar Monate wiederholen, falls der Ferritinwert immer no so tief ist, müsste man diesen behandeln. Hat diesen Haarausfall mit meinen Ferritinwert zu tun? Besten Dank für ihre Antwort
Christian Greis: Ihr niedriger Ferritinwert (50 ng/ml) könnte mit Ihrem Haarausfall zusammenhängen, auch wenn Sie keine anderen klassischen Symptome eines Eisenmangels spüren. Ein klarer «Cut-off» für den Eisenwert gibt es nicht – die Literatur ist hier widersprüchlich. Ein Ferritinwert von unter 10-100 ng/ml (bewusst weit gefasst) kann bei manchen Menschen zu Haarausfall führen, und eine Verbesserung dieses Werts könnte das Haarwachstum unterstützen. Somit lässt sich die Frage in Ihrer Situation nicht abschliessend beurteilen. Ich würde empfehlen, den Bluttest zum festgelegten Zeitpunkt wiederholen zu lassen und bei fortbestehend vermehrtem Haarausfall parallel mit Ihrem Arzt über mögliche Optionen wie Eisenpräparate oder andere unterstützende Massnahmen zur Verbesserung des Ferritinspiegels zu sprechen. Anschliessend kann es einige Monate dauern, bis der Haarausfall gestoppt wird und sich das Haarwachstum erholt.
Seit einigen Jahren habe ich regelmässig längere Phasen (Wochen-Monate) von verstärktem Haarausfall (mehr als 100 pro Tag). Zwar wurde bei mir 2022 eine beginnende Hasimoto-Erkrankung diagnostiziert, aber meine kürzlich untersuchten Werte sind noch immer im Norm-Bereich. Auch Eisenmangel habe ich keinen. Was könnte es noch für Ursachen geben? Ich ernähre mich gesund, ausgewogen, rauche und trinke nicht und habe auch nichts an meinem Lebensstil geändert. Herzlichen Dank für Ihren Ratschlag.
Myriam Wyss: Ich würde Ihnen empfehlen, einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufzusuchen, damit man unterscheiden kann, ob es sich bei Ihnen eher um einen diffusen Haarausfall handelt oder einen anlagebedingten Haarverlust.
Guten Abend, ich Frau, 51j. stecke Anf. der Wechseljahre. Mein Haar wird dünner und lichter. Kann da eine Hormonbehandlung helfen?
Malte Schmelter: Guten Abend, kann helfen. Muss aber in jedem Fall individuell angeschaut werden und abgeklärt werden. Der erste Ansprechpartner ist die Gynäkologin, im nächsten Schritt zusätzlich Dermatologen hinzuziehen.
Hallo, ich bin ein 18-jähriger Mann und habe seit meinem 17. Lebensjahr deutlich sichtbare Geheimratsecken sowie dünner werdendes Haar an der Stirn. Seit Anfang dieses Jahres verwende ich Alopexy (Minoxidil 5%), habe jedoch bisher keine Erfolge erzielt. Da ich unter trockener Haut leide, die durch ein seborrhoisches Ekzem verursacht wird, wird meine Kopfhaut durch die Anwendung von Minoxidil noch trockener und schuppiger. Wäre eine höhere Dosierung von Minoxidil in Kombination mit Finasterid oder der Einsatz eines Dermarollers eine bessere Option? Was würden Sie mir empfehlen?
Stephanie Huber: Die Wirkung von Minoxidil ist erst nach 3-6 Monaten zu beurteilen. Minoxidil sollte nach der Anwendung einmassiert werden, ein «Dermaroller» kann hierfür hilfreich sein. Die von Ihnen beschriebene, begleitende, seborrhoische Dermatitis sollte mitbehandelt werden. Hierfür eignen sich Ketoconazol-haltige Shampoos und kurzfristig auch die Anwendung von topischen Steroiden. Topische Steroide können zusätzlich die von Minoxidil verursachten Irritationen lindern. In einem zweiten Schritt könnten Sie unter Beachtung der Kontraindikationen (je nach Komorbiditäten) und je nach Alter ggf. eine off-label Therapie mit oralem Minoxidil oder die Kombination von topischem Minoxidil mit topischem Finasterid (auch off-label) oder die Einnahme von Finasterid p.o. mit Ihrem Dermatologen diskutieren.
Ich bin 71 und bekomme seit ca. 3 Jahren von meinem Dermatologen Minoxyl Tropfen (es sind noch andere Substanzen drin) Grosse Apotheke Dr. H. Bichsel, Interlaken. Sie helfen, vorallem bei der Ratsherrenglatze. 1 Fläschchen kosten Chf 90 und es reicht für ca. 3 Monate. Also viel billiger als die anderen Medikamente. Was meinen Sie dazu?
Christian Greis: Gemäss der von Ihnen übermittelten Informationen leiden Sie a.e. unter einer androgenetischen Alopezie («Ratsherrenglatze»). Hier hat sich die Therapie mit Minoxidil-haltigen Tropfen bewehrt und es gibt eine gute Studienlage dazu. Sollte diese Therapie bei Ihnen wirksam und verträglich sein, spricht nichts gegen eine Fortführung der Therapie.
Ich habe schon einige Jahre Haarausfall und bin 79 Jahre alt. Ich nehme Minoxidil abens und eine Tablette morgens gegen Haarausfall (Biotin), mit mässigem Erfolg. Das mache ich schon einige Jahre. Meine Haare sind dünner geworden und ich habe halbsolange Zeit wie früher mit föhnen. Ich wasche die Haare alle 5 Tage. Was kann ich sonst noch tun?
Myriam Wyss: Im Alter ist es normal dass die Haare etwas abnehmen. Falls Sie einen anlagebedingten Haarverlust haben, sollten Sie Minoxidil 2 x/Tag anwenden. Ich würde Ihnen empfehlen, auch eine Dermatologen oder einen Dermatologen aufzusuchen, man könnte noch abklären, ob eventuell noch andere Ursachen für den Haarausfall vorliegen. Übriges: Die Wirkung von Biotin ist nachgewiesen bei Nägeln, jedoch Ist die Datenlage bei den Haaren viel schlechter.
Guten Abend, ich überlege mir eine tiefergreifende Abklärung zu meinem schon seit 3 Jahren anhaltenden Haarausfall und habe gesehen, dass es vermehrt spezialisierte Kliniken/Fachpersonen dafür gibt in der Schweiz (Trichologist). Mit DermatologInnen habe ich eher schlechte Erfahrungen gemacht wenn es um Haarausfall ging. Sind die Behandlungsmethoden dieser spezialisierten Kliniken seriös? Oder doch lieber zur DermatologIn?
Christian Greis: Generell empfiehlt sich eine Vorstellung bei eine Hautarzt/einer Hautärztin mit Spezialwissen im Bereich der Haare (Trichologie). Z.B. haben die meisten Universitätsspitäler Spezialsprechstunden in diesem Bereich.
Ich habe seit Jahren einen diagnostizierten diffusen Haarausfall. Die Phasen kommen und gehen. Ich vermute jedoch, dass ich einen hormonell bedingten Haarausfall habe. Wie kann ich dies beim Arzt herausfinden? Wo werde ich ernst genommen? Dies habe ich schon seit mehr als 10Jahren. Die Haare erholen sich kaum noch. Vielleicht haben Sie einen Rat.
Stephanie Huber: Zeigt sich eine saisaonale Exazerbation im Frühling/Herbst? Falls ja kann dies auch für eine androgenetische Alopezie sprechen. Sicherlich wäre es gut sich bei der Dermatologin/dem Dermatologen vorzustellen. Diese/dieser können neben einer ausführlichen Anamnese (zur Erfassung etwaiger Triggerfaktoren) auch eine ausführliche klinische Untersuchung durchführen (inkl. Auflichtmikroskopie, Pulltest, ggf. Trichogramm, ggf. Biopsie). Auflichtmikroskopisch zeigt sich bei der androgenetischen Alopezie typischerweise eine Haardurchmesser-Diversität >20 % in den androgensensiblen Arealen. Immer ausgeschlossen werden sollte auch ein allfälliger Substratmangel, der ein Effluvium begünstigen kann.