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Portraitaufnahme der beiden Chat-Experten
Legende: Prof. Barbara Ballmer-Weber und PD Dr. Wolfram Hötzenecker SRF

Heuschnupfen «Wie lange ist ein Pricktest ‹gültig›?»

Barbara Ballmer-Weber und Wolfram Hötzenecker haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat und am Telefon

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Prof. Barbara Ballmer-Weber

Chefärztin Zentrum für Dermatologie und Allergologie

Luzerner Kantonsspital

PD Dr. Wolfram Hötzenecker

Oberarzt Allergiestation

Universitätsspital Zürich

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Dr. Vanessa Azzi Virgini

Assistenzärztin Allergiestation

Universitätsspital Zürich

Dr. Thomas Hauser

Facharzt für Immunologie, Allergologie und innere Medizin

Immunologie-Zentrum Zürich

Dr. Ute Kerr

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin

Universitäts-Kinderspital Zürich

Chatprotokoll

Nach allergologischen Untersuchungen im Inselspital wird mir empfohlen Oralair von März bis Juli während drei aufeinanderfolgenden Saisons einzunehmen. Beim Produktebeschrieb wird die Einnahmedauer aber von Januar bis August empfohlen. Was halten Sie für richtig?

Wolfram Hötzenecker: Eine Behandlung von März bis Juli über 3 Jahre wäre prinzipiell möglich. Ich würde Ihnen aber eine etwas längere Behandlungsdauer von z.B. Januar bis August, oder aber auch das ganze Jahr über insgesamt 3 Jahre empfehlen.

Warum darf ich die Injektionen nicht selber zu Hause machen? Ich habe das in Mexiko jahrelang gemacht.

Wolfram Hötzenecker: Prinzipiell sollten die Injektionen immer von einem Arzt mit anschliessender kurzer Überwachungsphase durchgeführt werden, da es immer, wenn auch selten, zu Nebenwirkungen kommen könnte.

Ich habe erst als Erwachsene Heuschnupfen bekommen. Verringert das meine Chancen, dass so eine Kur wirkt? Oder macht das keinen Unterscheid?

Barbara Ballmer-Weber: Nein, die Immuntherapie wirkt auch bei den Patienten, die ihre Allergie erst im Erwachsenenalter entwickelt haben.

guten abend, ich habe ein ständiges "laufen" der nase. im sommer stärker als im winter. fühle mich aber gut und bin selten krank. es ist nur bemühend ständig ein nastuch "auf mann" zu tragen..vielen dank für ihre antwort

Wolfram Hötzenecker: Bei diesen Beschwerden würde ich Ihnen eine allergologische Abklärung empfehlen, da man einerseits ggf. eine spezifische Immuntherapie starten könnte und v.a. aber auch im Falle eine allergologischen Ursache Ihrer Beschwerden den Etagenwechsel in ein allergisches Asthma verhindern könnte.

Guten Abend, ist es möglich jetzt an Heuschnupfen zu leiden? Ich habe geschwollene Augenlider und mein Gaumen beisst mich immer heftig. Vielen Dank

Barbara Ballmer-Weber: Nein, zur Zeit sind keine Pollen in der Luft. Wir empfehlen in dieser Situation eine allergologische Abklärung. Es könnten auch andere Allergenquellen für Sie relevant sein, wie Haustiere oder Hausstaubmilben.

Guten abend, ich therapiere meinen Heuschnupfen mit Antialergikum,wenn ich akute Probleme habe. Würden sie eher empfehlen die immuntabletten zu nehmen anstelle der Antihistsminika? Sind diese Tabletten Rezeptpflichtig? Wann muss man damit beginnen? Besten dank.

Wolfram Hötzenecker: Die Immuntablette (SLIT) würde im Gegensatz zu der medikamentösen Therapie auch die Ursache Ihrer Allergie bekämpfen. Diese Tabletten sind rezeptpflichtig. Beginnen sollte am im Januar bei einer Gräserpollenallergie.

Unsere Tochter leidet unter Heuschnupfen. Da wir nächstes Jahr nach Australien auswandern werden, stellt sich uns die Frage, ob es Sinn macht, mit einer Immuntherapie zu beginnen oder abzuwarten, ob der Heuschnupfen auch in Australien wieder kommt. Was würden Sie empfehlen?

Barbara Ballmer-Weber: Ich würde zuwarten, in Australien notieren welche Beschwerden sich wann zeigen und falls überhaupt Beschwerden auftreten, in Australien einen Allergologen aufsuchen. Sicher ist es empfehlenswert, dass sie Medikamente zur Linderung der Heuschnupfenbeschwerden mitnehmen.

Wir haben unsere Tochter bereits mit 4 Jahren einer 3-jährigen Immuntherapie behandelt (aber nur 7 oder 9 x Spritzen). Sie ist hochallergisch auf Gräser. Sie hat darauf sofort angesprochen und hatte keine Beschwerden mehr. Nun sind sie seit diesem Frühling wieder da. Jucken in der Nase, in den Augen, im Hals, Niessen und auch ein trockener Husten und schlaflose Nächte (da ist es am Schlimmsten). Würden sie nochmals eine Therapie empfehlen?

Barbara Ballmer-Weber: Ich würde Ihrer Tochter nochmals eine allergologische Abklärung empfehlen um zu beurteilen, welche Pollen für die Beschwerden verantwortlich sind. Dann kann der Allergologe/Allergologin Sie auch bezüglich einer Immuntherapie beraten.

Meine Frau wurde vor ca 12 Jahren auf gräser und Birkenpollen diagnostiziert. Man hat eine Immunisation versucht aber sie hat einen Allergieschock erlitten. Die Aerztin hat es dann abgelehnt weiterzumachen. Sollte man heute nochmals einen Test mit Blutprobe machen? Gruss und Dank

Wolfram Hötzenecker: Prinzipiell wäre dies zu empfehlen, da man heute mit der Blutentnahmen auch Aussagen über einen Impferfolg treffen kann. Prinzipiell kann auch ein erneuter Versuch mit einer Immuntherapie trotz vorgängigem "Allergieschock" gewagt werden, allerdings sollten man besonders vorsichtig sein und ggf. mir sehr geringen Mengen der Immunlösung starten oder/auch mit Antiallergietabletten prämedizieren.

Wie lange "gilt" so ein Pricktest? Muss der mit den Jahren wiederholt werden?

Barbara Ballmer-Weber: Der Pricktest ist eine Standortbestimmung. Das Sensibilisierungsmuster kann sich über die Jahre verändern. Wenn Sie allergische Beschwerden haben, empfehle ich eine erneute Testung.

Weshalb gibt es die eine Sublingual-Therapie noch nicht für Bienen etc.?

Wolfram Hötzenecker: Das ist eine gute Frage und Teil der Forschung in diesem Gebiet. Prinzipiell wirkt eine Bienen- oder Wespengifttherapie in der heutigen Form (SIT) aber exzellent.

ich (42) habe seit 8 jahren zoeliakie, pollenallergien (v.a birken und weitere) und etliche kreuzallergie (kern-, steinobst, nuesse und und und) plus eine schilddruesenunterfunktion. der heuschnuppen hat den stufenwechsel in die atmung bereits vollzogen. benuzte medikamente helfen leider nichts. mein arzt hat mir gesagt bei autoimmunerkrankungen soll keine desensibilisierung durchgefuehrt werden stimmt dies? und was schlagen sie vor zu tun?

Wolfram Hötzenecker: Eine Autoimmuntherapie stellt eine relative Kontraindikation für eine Immuntherapie dar, da man mit so einer Therapie ja auch das Immunsystem modifiziert und damit im schlechtesten Fall Ihre Autoimmunerkrankung verschlimmern könnte. Dies muss aber individuell mit dem Patienten abgesprochen werden. Generell verbietet sich nicht bei jeder Autoimmunerkrankung die Durchführung einer Immuntherapie.

Ich bin in Behandlung mit einer Immuntherapie (Spritzen alle 2 Wochen) wegen Bäumen & Gräserpollen. Stimmt es, dass Tierhaarallergie nicht (mit)behandelt werden kann?

Barbara Ballmer-Weber: Die Wirksamkeit ist bei Pollenallergie deutlich besser belegt als bei Tierhaarallergien. Die Nebenwirkungsrate ist höher bei Immuntherapie mit Tierhaar-Extrakten. Es ist empfehlenswert zuerst die Wirkung der Therapie mit Pollenextrakt abzuwarten.

Warum wird bei der aktuellen Diskussion der Impfwahn nicht miteinbezogen?

Chat-Admin: Bei der Immuntherapie handelt es sich nicht um eine Impfung.

Kann man eine Immuntherapie gegen Gräser auch machen wenn man schwanger ist?

Wolfram Hötzenecker: Da sollte man warten bis die Schwangerschaft beendet ist und Sie abgestillt haben.

Seit einigen Wochen habe ich jeden Morgen - nur am Morgen, respektive die ersten ein bis zwei Stunden nach dem Aufstehen - allergische Beschwerden (Augen jucken, die Nase läuft). In welche Richtung könnte man nach dem Allergen suchen? [ich bin 53 J. alt, habe ab ca 30 J. eine Gräserpollenallergie entwickelt, die ich im Mai/Juni "abwettere", wenn ich ins Grüne gehe mit mit Anthistamin behandle]

Barbara Ballmer-Weber: Morgendliche Beschwerden könnten für eine Hausstaubmilbenallergie sprechen. Ich würde Ihnen, eine allergologische Abklärung anraten.

Kann die über Jahre dauernde Immuntherapie während einer Schwangerschaft durchgeführt werden, oder empfiehlt sich dies nicht?

Wolfram Hötzenecker: Bei einer Therapie gegen Bienen- oder Wespengift ist dies möglich. Bei anderen Immuntherapie (z.B. gegen Pollen) würde ich pausieren.

Grüezi. Unsere Tochter (8) hat mittelstarken Heuschnupfen. Vor wenigen Wochen wurde auch noch Neurodermitis und Dellwarzen diagnostiziert. Mein Vater hat Psoriaris, beide Elternteile der Tochter haben Heuschnupfen (Gräser). Gibt es Zusammenhänge und welches Vorgehen raten Sie uns?

Barbara Ballmer-Weber: Ich würde einen Allergologen aufsuchen, um nachzuweisen, gegen welche Pollen Ihre Tochter reagiert und allenfalls eine Immuntherapie in Betracht ziehen. Eine Neurodermitis oder Dellwarzen sprechen nicht gegen die Durchführung einer solchen Therapie.

Grüezi. Unsere Tochter (8) hat mittelstarken Heuschnupfen. Vor wenigen Wochen wurde auch noch Neurodermitis und Dellwarzen diagnostiziert. Mein Vater hat Psoriaris, beide Elternteile der Tochter haben Heuschnupfen (Gräser). Gibt es Zusammenhänge und welches Vorgehen raten Sie uns?

Barbara Ballmer-Weber: Ich würde einen Allergologen aufsuchen, um nachzuweisen, gegen welche Pollen Ihre Tochter reagiert und allenfalls eine Immuntherapie in Betracht ziehen. Eine Neurodermitis oder Dellwarzen sprechen nicht gegen die Durchführung einer solchen Therapie.

Ich habe die Immuntherapie mit spritzen vor 4 wochen angefangen gegen baum& gräserpollen. Stimmt es, dass Tierhaare nicht desensibilisiert werden können?

Wolfram Hötzenecker: Gegen Tierhaare (z.B. Hunde, Katze) kann man heutzutage auch desensibilisieren. Allerdings sind die Erfolgsaussichten im Vergleich zu einer Desensibilisierung gegen Pollen geringer.

Guten Abend. Ich bin 16 Jahre alt und bin allergisch auf diverse Bäume und Gräser und habe Asthma. Ich mache seit 3 Jahren eine Desensibilisierung. Nun hat sich gezeigt, dass diese nicht den gewünschten Erfolg bringt. Wir denken darüber nach, noch ein Produkt einer anderen Firma zu versuchen (nochmals min. 2 Jahre zusätzlich), da diese andere Komponenten enthalten können. Denken Sie, dass dies erfolgreicher verlaufen könnte?

Barbara Ballmer-Weber: Diese Frage ist schwierig zu beurteilen. Hier müsste man die Krankengeschichte kennen, wissen gegen welche Allergene Sie sensibilisiert sind, ob sie wirklich gegen die Hauptallergene Antikörper aufweisen und welches Präparat Sie bisher erhalten haben. Eine generelle Antwort auf Ihre Frage gibt es hier leider nicht.

Guten Abend, Ist es korrekt, dass man nach Einnahme der Tablette auf nüchternen Magen noch 15 Minuten warten muss, bevor man etwas essen / trinken darf? Besten Dank und freundliche Grüsse

Wolfram Hötzenecker: Man sollte die Tablette langsam unter der Zunge zergehen lassen und dann ca. 10 Minuten warten, damit das Immunsystem ausreichen Zeit hat sich mit dem Allergen in der Tablette zu beschäftigen.

Habe im Nov 14 angefangen zu Desensibilisieren und habe seit 4 Monaten das Gefühl das ich Nebenwirkungen etwa 17 Stunden später haben, denn habe ich grosse Atemnot und bekomme einen hohen Blutdruck aber alles erst in der Nacht. Und alles was ich zuhause an Medikamenten einnehme gegen Allergien Bluthochdruck und Asthma . hilft nichts. Soll ich die Desensibilisierung abbrechen.

Wolfram Hötzenecker: Dies müssten Sie mit Ihrem Arzt/Ärztin besprechen. Ggf. gibt es die Möglichkeit durch Antiallergiemedikamente die Nebenwirkungen der Immuntherapie zu lindern.

Ich habe seit der 5. Klasse ein verstecktes Leistungs - Asthma, seit einigen Jahren ein Allergisches - Asthama mit unklaren Allergenen und seit gut 2 Jahren ein chronisches Bronchial - Asthma. Bin eingestellt mit Asthma Medikamenten und durch den Frühling mit Allergie Mittel. Mein Allergie Arzt hat mir vor 3 Jahren mitgeteillt, dass ich nicht auf den Test am Arm reagiere. Symptome im Frühjahr: vermehrt Athemnot, Jucken in Augen und Nase und Tränen und laufende Nase. Auch bei Hunden und Katzen..

Barbara Ballmer-Weber: Manche Patienten reagieren nicht in der Hautpricktestung, sonder zeigen nur im Blut erhöhte Antikörper. Ich gehe aber davon aus, dass Ihr Allergologe auch im Blut nach Antikörper gesucht hat. Es gibt auch einige Patienten, die nur lokal in der Nase Antikörper produzieren. Hier sind Haut- und Blutteste negativ.

Guten Abend. Ich bin w. Und fast 18 jahre. Ich bin auf Hunde, Katzen, Hausstaub, Lieschgras, Birken,Esche allergisch. Als Kleinkind hatte ich zudem Ashma. Ich habe den ganzen Sommer lang laufende Nase und juckende Augen. Ich nehme nur Tabletten zur Symptom linderung. Muss zwingend eine Blutentnahme gemacht werden, auch wenn ich nur die Sublingual-Therapie machen möchte. Da Grässer die schlimmsten Symptome auslössen. Wie lange Dauert eine Sublingual-Therapie?

Wolfram Hötzenecker: Mit der Blutabnahme könnte man Ihnen wichtige Information bezüglich der Wirksamkeit einer Immuntherapie geben, auch bei einer SLIT. Eine SLIT dauert in der Regel 3 Jahre.

Gruezi, unser Sohn (7) hat nach geringer Anstrengung einen sehr stark roten Kopf. Zusätzlich niest er seit 2 Jahren von Maii regelmässig bis sicher Ende August. Das ist beides für ihn sehr anstrengend. Er war schon im Uni Spital Basel und Kantonsspital Aarau wegen Aschmakontrolle. Zudem musste er beim Kinderarzt Blut geben. Nicht konkretes ausser dem Verschreiben von einem Kortisonspray kam leider heraus.Nie war er aber bei einem Allergiearzt. Was empfehlen Sie uns?

Barbara Ballmer-Weber: Beschwerden mit Niesreiz und Asthma ab Mai sprechen für eine Gräserpollenallergie, ev. auch eine zusätzliche Beifusspollenallergie. Bei Ihrem Sohn würde ich Haut- und Blutteste bezüglich einer möglichen Sensibilisierung auf diese Pollen durchführen.

Ich bin 72 Jahre alt und habe seit 10 Jahren eine Birkenpollenallergie. Was mich am meisten stört ist die Kreuzallergie auf sehr viele Lebensmittel (Kernobst, Nüsse, Bananen etc). Mein Hausarzt sagte mir , dass ich zu alt wäre für eine Therapie.

Barbara Ballmer-Weber: Eine Immuntherapie mit Pollen kann man durchaus auch in Ihrem Alter durchführen. Leider hilft diese Therapie aber nicht zuverlässig gegen die Kreuzallergien auf Nahrungsmittel. Wenn diese Beschwerden bei Ihnen im Vordergrund stehen, würde ich Ihnen - wie Ihr Hausarzt- auch keine Immuntherapie anraten-

Vor drei Wochen war ich in der Allergieabklärung. Dort wurde mir gesagt, dass eine Tablettentherapie gleich erfolgversprechend ist wie die Spritzentherapie. Nun ist der Beitrag im Puls eher negativ gegen die Tabletten. Was stimmt nun?

Wolfram Hötzenecker: Im Prinzip wirkt eine Immuntherapie mit der Spritze etwas besser als die Tablettentherapie. Die ist aber noch in Diskussion, da längere Vergleichsstudien (Spitze vs. Tablette) noch ausstehen. Besteht aber ein allergisches Asthma würde ich sicher die subkutane Immuntherapie (Spritze) empfehlen.

Mein Sohn ist 4 Jahre Alt und Hat anfangs Neuodermitis nun hat er Heuschnupfen und aschma husten zwischen Durch was kann ich machen und würde eine Abklärung in diesem Alter schon etwas machen

Wolfram Hötzenecker: Ihr Sohn leidet an dem "allergischen Marsch", bei welchem neben einer Neurodermitis auch Allergien und ein Asthma bestehen können. Prinzipiell ist die Immuntherapie aber erst ab 5 Jahre empfohlen; individuelle Entscheidungen müssten Sie zusammen mit Ihrem Arzt/Ärztin besprechen.

Nein Bluttest wurde bis jetzt keiner gemacht, sollte ich dies noch nachhohlen?

Wolfram Hötzenecker: Ja, das würde ich empfehlen, da man mit der Blutuntersuchung eine Aussage über den Impferfolg treffen kann.

Ich reagiere stark auf Gräser. D.h. von Mai bis August leide ich an Schnupfen, juckender Gaumen und Ohren, auch die Augen tränen. Mit einem Antihistamin läufts eigentlich ganz gut. Je nach Wetterlage greife ich manchmal während zwei schlimmen Wochen zu einem Kortisonnasenspray. Würden die Tabletten bessere Linderung versprechen? Ich habe verstanden, dass man jetzt damit beginnen sollte. Wie lange schluckt man die Tabletten? Welche Nebenwirkungen haben sie? Wie teuer kostet eine solche Therapie?

Barbara Ballmer-Weber: Wichtig ist, dass primär eine allergologische Abklärung erfolgt. Bei starken Beschwerden, raten wir Ihnen bei Nachweis einer Sensibilisierung eine Immuntherapie an. Diese kann mit Spritzen oder mit sublingualen Tabletten erfolgen. Bei letzterem beginnt die Therapie im Januar und dauert 6 Monate. Dies wird während drei Jahren wiederholt. Die Kosten belaufen sich pro Jahr auf circa CH 1200.-. Nebenwirkungen sind bei 50% zum Beginn der Therapie Juckreiz der Mundschleimhaut und bei 16% etwas Beschwerden vom Magen her.

Guten Abend, ich leide seit 12 Jahren an einer sich deutlich verschlimmernden Pseudo-Allergie - ich reagiere das ganze Jahr hindurch auf Pollen (von Hasel zu Ambrosia) und sehr wahrscheinlich auch auf Pilzsporen - Vor 12 Jahren begann das Leiden mit einer diagnostiziertenHausstauballergie. Habe nun x-Pricktests machen lassen - die alle negativ ausgefallen sind. Reagiere ich mehr auf Nebenkomponente der Allergene? Könnte ein Bluttest dies feststellen? was würden sie mir vorschlagen?

Barbara Ballmer-Weber: Bei negativen Hauttesten, ist es sinnvoll auch im Blut nachzuschauen, ob eine Sensibilisierung vorliegt.

Guten Abend. Unser Sohn hat im Alter von 20 Jahren eine 3Jährige Immumtherapie erhalten. Er galt aus Sicht des Artzes als geheilt. Leider hat die Therapie überhaupt nicht gebracht. Lediglich eine spätere Akupunkturbehandlung brachte etwas Linderung. Wäre es sinnvoll eine Tabletten-Therapie zu versuchen und wie lange dauert eine solche Therapie? Freundliche Grüsse und vielen Dank für Ihre Antwort.

Wolfram Hötzenecker: Ich würde eine erneute Abklärung mittels Hauttest und Bluttest empfehlen, da sich in der Zwischenzeit das Sensibilisierungsprofil Ihres Sohne geändert haben könnte. Mit der Blutentnahme kann man heutzutage auch eine Aussage über den Impferfolg (SIT und SLIT) treffen. Eine Immuntherapie dauert in der Regel 3 Jahre.

Was würden sie Empfehlen bei einem 4 Jahrigen um diesen Heuschnuppen und Aschma von Frühling bis Okt. zu lindern

Wolfram Hötzenecker: Ich würde eine allergische Abklärung empfehlen, damit man die verursachenden Allergene identifizieren kann und diese z.B. bei einer relevanten Sensibilierung gegenüber Hausstaubmilbe mit einem Enchasing behandeln kann. Eine Immuntherapie ist erst ab 5 Jahren zugelassen.

Mit Antihistamin und Kortisonnasenspray kann ich die Symptome meiner Gräserallergie etwas dämmen. Schadet eine jahrelange Einnahme während gut zwei Wochen (Nasenspray) und etwa sechs Wochen (Antihistamintabletten) der Gesundheit? Ich leide seit knapp 30 Jahren an Heuschnupfen und habe zum Glück bis jetzt kein Asthma entwickelt.

Barbara Ballmer-Weber: Nein, die Verwendung von Kortisonnasensprays während einer begrenzten Zeit pro Jahr schadet überhaupt nicht. Die Antihistaminika haben eine sehr gute Verträglichkeit, diese werde von Patienten z.B. mit Nesselsucht teils über Jahre täglich eingenommen. Sie können Ihre Therapie so unbedenklich weiterführen.

In einer vorherigen Frage haben Sie von Enchasing gesprochen. Was ist das?

Barbara Ballmer-Weber: Encasings sind milbendichte Ueberzüge über Matratzen, Kopfkissen und Duvets.

Mein Mann (heute 72) hat mit über 50 Jahren eine Birken- und Haselpollen Allergie mit Asthma entwickelt. Er hat vor einigen Jahren eine Desensibilisierungstherapie machen lassen. Trotz extrem geschwollenem, juckenden Arm nach jeder Spritze hat er das 3 Jahre lang erduldet, obschon überhaupt keine Linderung der Allerige eintrat. Dafür haben die Kreuzallergien massiv zugenommen, so dass er heute überhaupt kein Obst und Gemüse mehr verträgt!

Wolfram Hötzenecker: Es tut mir leid, dass die Immuntherapie bei Ihrem Mann nicht geholfen hat. Wie bei jeder Therapie gibt es leider Patienten, die von einer solchen nicht profitieren. Die Immuntherapien habe sich aber in den letzten Jahren verbessert und weiterentwickelt. Auch kann man heute mit einer Blutentnahme Aussagen über den Impferfolg treffen, sodass man Ihren Mann dahingehend besser beraten könnte.

Sehr geehrte damen und herren unser sohn leidet auch unter heuschnupfen. Haben dieses jahr mit der desens begonnen und starten im jan. Mit dem zweiten. Zudem ist er suf katzenhaare aller. Kann man diese auch gleich mitbehandeln? Mir wurde diesbez. Von der pollyklinik zuerich leider nichts angeboten oder zuwenig gehoer geschenkt. Unser sohn wird nun auf esche birke und graeser desensibilisiert. Zur zeit geben wir immer feniallerg wenn wir zu besuch in eonem katzenhaushalt sind.

Wolfram Hötzenecker: Prinzipiell ist dies möglich, aber eine Immuntherapie mit 2 Spritzen, wie bei Ihrem Sohn, sind für das Immunsystem schon "anstrengend". Ich würde mit der SIT gegen Katzenhaare noch warten und etwas später damit beginnen.

Chat-Admin: Der Chat ist beendet. Mehr zum Thema finden Sie auf http://www.srf.ch/gesundheit/koerper/jetzt-dem-heuschnupfen-den-kampf-ansagen

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