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«Meine Augen tränen extrem!»

Viele Menschen leiden unter trockenen und tränenden Augen. Dr. Karla Chaloupka und Dr. Rebecca Kästle erklären, was getan werden kann.

Trockene Augen sind ein Volksleiden – gerade im Winter, wo die kalte Luft und die trockene Heizungsluft das Auge zusätzlich strapazieren. Gefährlich ist das Problem nicht, aber es kann sehr lästig sein und im Alltag einschränken. Einen Augenarzt zu finden, der das Problem auch wirklich effektiv angeht, ist deshalb gar nicht so einfach. Für Betroffene bedeutet eine Therapie indes vor allem: viel Geduld haben und selbst «am Ball bleiben» bei der entsprechenden Spezialpflege ihrer Augen.

Im «Puls»-Chat haben die Augenärztinnen Dr. Karla Chaloupka und Dr. Rebecca Kästle viele Fragen zum Thema beantwortet. Eine Auswahl finden Sie nachfolgend auf dieser Seite, alle weiteren im Chat-Protokoll, das Sie in der Box rechts als PDF herunterladen können.

  • Ich trage seit bald 40 Jahren Kontaktlinsen. Jetzt in der Abänderung habe ich oft «kratzige» Augen. Reichen in diesem Fall die Tropfen zum Befeuchten aus oder muss ich ein spezielles Medikament vom Augenarzt anwenden?

    Dr. Rebecca Kästle: Es kann gut sein, dass Sie in der Abänderung aufgrund der Hormonumstellung mehr Mühe mit den Kontaktlinsen haben. Dies kann sich z.B. mit einem kratzenden Gefühl bemerkbar machen. Die Hormonumstellung plus Kontaktlinsen kann dazu führen, dass der wässrige Anteil des Tränenfilms schneller verdunstet. Ausserdem können die Kontaktlinsen dafür verantwortlich sein. Dies kann davon kommen, dass die Kontaktlinsen nicht mehr optimal «passen». Ich empfehle Ihnen eine Kontrolle bei dem/der Augenarzt/-ärztin.

  • Ich höre, dass es vor allem ältere Personen betrifft. Ich bin jedoch erst 21 Jahre alt und habe dieses Leiden jeden Morgen. Ohne künstliche Tränenflüssigkeit kann ich die Augen kaum öffnen (sind aber nicht verklebt). Der Augenarzt hatte keine genauere Untersuchung angeordnet nur die Tropfen verordnet. An was kann das liegen?

    Dr. Karla Chaloupka: Manche Patienten schlafen mit offenen Augen oder haben andere Erkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen oder nehmen Medikamente, die dies mitbeeinflussen. Zudem spielt auch eine sehr trockene Raumluft im Schlafzimmer oder am Arbeitsplatz eine Rolle, und auch die Arbeit selbst (Computerarbeit, Arbeit in verrauchten Räumen etc.). Kontaktlinsenträger sind zudem zusätzlich häufiger betroffen. Wichtig ist auf alle Fälle eine kontinuierliche Behandlung.

  • Experten am Telefon

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    Am «Puls»-Expertentelefon gaben Auskunft: Dr. Felix Beano, Dr. Melanie Eberle und Dr. Caterina Schweier.

    Meine Grossmutter (88 Jahre) hat vor ein paar Jahren den grauen Star operiert. Sehen kann sie wieder sehr gut, lesen ist auch kein Problem. Aber sie hat immer ganz entzündete Augen, das heisst: sehr rote Augenlider und die Augen tränen extrem. Jeden Monat muss sie zum Augenarzt, bekommt Tropfen und Cremes. Aber viel nützen die nicht. Kann sie sonst noch etwas machen? Muss sie das in ihrem Alter so hinnehmen? Es ist auch nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr.

    Dr. Rebecca Kästle: Ich empfehle Ihnen regelmässige warme Kompressen zweimal täglich über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen. Wenn das eine Besserung zeigt, kann dies problemlos längerfristig fortgeführt werden. Warme Kompressen werden durchgeführt, indem Sie einen sauberen Waschlappen unter heisses Wasser geben und diesen wieder gut auswringen. Dann legen Sie den Waschlappen auf die Augen und wiederholen dies, wenn der Lappen wieder kalt wird. Man kann dies auch mit Cold/Warm-Packs (aus der Apotheke) machen. Ausserdem sind Befeuchtungstopfen eine zusätzliche Hilfe. Hier gibt es verschiedene Präparate, die man z.T. auch ausprobieren muss. Zudem kann man mit Omega-3-Fettsäuren (Fischölkapseln/Leinölkapseln), die eingenommen werden, eine Verbesserung erreichen. Die Einnahme muss mindestens zwei Monate erfolgen, bevor eine Verbesserung bemerkt wird. Cremes und Salben sind manchmal auch kontraproduktiv.

  • Dürfen die künstlichen Tropfen wirklich nur 24 Stunden lang verwendet werden, wenn sie z.B. in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt werden? Mir genügen nur wenige davon.

    Dr. Karla Chaloupka: Die Einmaldosen, also die kleinen, nicht verschliessbaren Behälter, haben keine Konservierungsstoffe und sollten nicht länger als 24 Stunden verwendet werden.

  • Ich habe am Morgen oftmals geschwollene Augen, vor allem geschwollene Augenlider. Woher kann das kommen und was kann ich dagegen tun?

    Dr. Rebecca Kästle: Geschwollene Augen können unterschiedliche Ursachen haben: Zum Beispiel kann dies eine allergische Ursache haben, aber auch eine Lidrand-Entzündung oder auch Medikamente können dies verursachen. Sie können grundsätzlich zweimal täglich eine trockene Wärme zuführen. Dies machen Sie, indem Sie einen sauberen Waschlappen unter heisses Wasser halten und dann gut auswringen, dann legen Sie den Waschlappen auf die geschlossenen Augen auf. Alternativ kann aus der Apotheke ein Cold/Warm-Pack bezogen werden. Das ganze könne Sie auch mit Schwarzteekompressen machen. Wenn das keine Abhilfe schafft, empfehle ich Ihnen, einen Augenarzt aufzusuchen.

  • Ich habe jedes Jahr während der Wintermonate entzündete Augen, insbesondere das rechte. Was kann das sein?

    Dr. Rebecca Kästle: Die Ursache kann durchaus eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms sein, die durch die Kälte und der Heizungsluft verursacht sein kann. Das führt zu einer beschleunigten Verdunstung der wässrigen Komponente des Tränenfilms, dann ist die Hornhaut unterversorgt. Die Bindehaut versucht, die Nährstoffunterversorgung zu kompensieren und die Bindehautgefässe werden dichter und dicker, daher dann die roten Augen. Oft tränt es dann erst recht. Hier wäre eine Therapie mit trockener Wärme in Form von warmen Kompressen und danach befeuchtenden Augentropfen oder einem Augenspray angezeigt.

Video
Trockene Augen – Wenn es ständig reibt und brennt
Aus Puls vom 25.11.2013.
abspielen. Laufzeit 16 Minuten 17 Sekunden.

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