Chatprotokoll
Ichsollte eigentlich die Prolia (halbjährlich) spritzen, da ich einen Spontanbruch hatte (obwohl ich noch nicht im roten Bereich bin). Mich irritiert, dass nach Abbruch dieser Spritze, die Oesteoporose wieder auf den Anfangspunkt geht. Man müsste also anschliessend eine Jahresinfusion machen, was sehr stark ist. Warum gibt es überhaupt Prolia, wenn damit der Knochen nicht bleibend aufgebaut wird? Auch die Nebenwirkungen sind enorm, man ist u.U. kranker als zuvor.
Christian Meier: Der Unterschied von Prolia gegenüber anderen Medikamenten ist deren unterschiedliche Wirkmechanismen. Folgendes kann zum Einsatz von Prolia (Denosumab) kurz zusammengefasst werden: Patienten mit einer Osteoporose und erhöhtem Knochenbruchrisiko sollten medikamentös behandelt werden. Die weltweit am meisten eingesetzten Medikamente sind sog. Bisphosphonate (Tabletten oder Injektionen/Infusionen) oder Prolia. Unter diesen Medikamenten lässt sich das Knochenbruchrisiko signifikant senken. Für Prolia gibt es Studien, die die Behandlung über 10 Jahre verfolgt haben, dabei zeigte sich für Patienten, die unter einer Behandlung stehen (dh. ununterbrochen, alle 6 Monate eine Proliainjektion erhalten) eine wesentliche Senkung des Knochenbruchrisikos, sowohl an der Hüfte (Schenkelhals) als auch an der Wirbelsäule. Problematisch ist das Absetzen von Prolia, da es nach dem Absetzen zu einem sog. „rebound“ kommt, dh. der schützende Effekt auf den Knochen geht rasch verloren. Es hat sich nun in mehreren Fallberichte gezeigt, dass Patienten nach dem Absetzen von Prolia (und ohne Folgetherapie) mehrere Wirbelbrüche erlitten haben. Deswegen sollte die Behandlung mit Prolia nicht einfach gestoppt werden, sondern eine Folgetherapie mit länger-wirkenden Bisphosphonaten für 1-2 Jahre an die Behandlung mit Prolia angefügt werden. Darunter kann unter sorgfältiger Nachkontrolle der „rebound-Effekt“ verhindert werden und damit auch das Risiko für Folgefrakturen gesenkt werden. Laufende Studien werden zeigen, welche Form der Nachbehandlung am idealsten ist. Wichtig ist dass Sie die Behandlung mit Prolia nicht einfach stoppen, sondern mit Ihrem Hausarzt bzw. einem Fachspezialisten das für Sie ideale weitere Vorgehen besprechen
Wegen Osteoporose hat mir mein Arzt während ca. 3 Jahren Prolia gespritzt. Ich wollte es aus div. Gründen nicht mehr spritzen lassen. Erhielt deshalb Ende Dez. 17 Fosomax verschrieben. Bei der ersten Einnahme wurde ich halbkrank, später gings besser. Es scheint aber meine chronischen Bauchschmerzen zu verstärken und ich möchte es absetzen... Muss ich ein Medikament nehmen oder gibt es alternative Möglichkeiten wie z. B. Vermiculite D6, Schachtelhalm Urtinktur, Vitamin K2, Silizium, Vitamin D..?
Kurt Lippuner: Guten Abend, leider gibt es im Moment ausser den Bisphosphonaten nur wenige Alternative in dieser Situation. Bei Frauen nach den Wechseljahren eventuell sogenannte SERMS (z,B. Evita®) oder Hormone. Bisphosphonate (gleiche Substanzklasse wie Fosamax) können aber auch intravenös verabreicht werden und haben dann auch keine Nebenwirkungen im Magen-Darmtrakt.
Nach 2 Jahren Proliospritzen brachen im Sept. 2015 3 Brustwirbel. Danach, im Febr. 2016 bis Dez. 2017 erhielt ich Forsteo (täglich). Die Knochendichtemessung letzte Woche zeige, dass der Wert schlechter ist als vor einem Jahr. Nun soll ich eine Bisphosphonatterapie machen. Ich habe grosse Angst, überhaupt noch etwas zu tun. Was raten Sie mir?
Christian Meier: Ja, das ist eine schwierige Situation. In der Tat wissen wir nicht ob die sequentielle Therapie mit zuerst Denosumab und dann Forsteo besser ist als die beiden Medikamente zu kombinieren (Studien zeigen, dass es in der Tat vorübergehend zu einem Knochenmassenverlust kommen kann wenn man in dieser Folge behandelt). Es ist nun unbedingt erforderlich, dass Sie nach Forsteo eine Folgetherapie mit Bisphosphonaten durchführen. Auch wenn man Forsteo ohne Folgetherapie absetzt kann der Mineralgehalt wieder verloren gehen.
Sehr geehrte Herren Es wird vor unbegleitetm Absetzen von Prolia gewarnt. Gibt es auch verbindliche Vorgaben, wann Prolia überhaupt verschrieben werden darf? Welche Ärztinnen und Ärzte dürfen es verschreiben? Gibt es hierzu Vorgaben? Wir sind an der Patientenstelle mit betroffenen Patientinnen im Kontakt, weshalb wir auch deshalb für die Antworten sehr dankbar sind.
Kurt Lippuner: Es gibt keine Einschränkung, welche Ärzte Prolia verschreiben dürfen. Es gibt hingegen klare Vorgaben, wann es gegeben werden darf: bei Osteoporose der Frau nach den Wechseljahren, bei Osteoporose des Mannes sowie bei Frauen und Männern, welche wegen Brustkrebs bzw. Prostatakrebs sogenannte Antihormone nehmen müssen und ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche haben.
Meine Frau nimmt seit etlichen Jahren Prolia infolge einer starken Osteoporose. Soeben wir die letzte Spritze fällig, soll sie diese noch nehmem. Was kann weiter getan werden, dass keine Schäden entstehen?
Lukas Wildi: Unbedingt Prolia fortsetzen oder eine Nachfolgebehandlung mit Bisphosphonaten starten. Bitte wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt für eine individuell angepasste Lösung. Prolia darf nach neuesten Erkenntnissen nicht einfach ersatzlos abgesetzt werden wegen der Gefahr des raschen Knochenverlustes, der von Frakturen begleitet sein kann.
27.10.17 vom Hausarzt ohne Aufklärung über mögliche Probleme eine erste Prolia Spritze erhalten, nachdem ich zuvor 1 Jahr lang ohne Probleme wöchentl. Alendronat 70 eingenommen habe. Am 8.1.18 ging ich wegen einer Zahnfleischentzündung im Unterkiefer zum Zahnarzt; Folge, Röntgen, Knochenschwund 2 Infektionsspülungen, Antibiotika, Implantatentfernung. Welche Gefahr besteht bei Absetzung von Prolia nach einmaliger Injektion? Seit kurz. verstärkt Probleme Nasen, Augen Rücken Muskelschmerz. mfG J.L
Christian Meier: Wahrscheinlich schützt bei Ihnen die Vortherapie mit Alendronat das Auftreten eines sog. Rebound-Effektes bzw. das Auftreten von Folgebrüchen. In Ihrer Situation lohnt es sich den Knochenumbau zu kontrollieren (Blutwerte) und nur dann bei ansteigenden Werten eine Therapie zu beginnen. Bezüglich der Kieferbehandlung wäre eine Folgetherapie mit Alendronat diejenige Therapie, welche das geringste Nebenwirkungsrisiko aufweist.
Guten Abend, ich werde seit zwei Jahren mit Prolia gegen Osteoporose behandelt. Nun hat mir meine Aerztin erklärt, dass ich nicht einfach mit der Therapie aufhören dürfe, da es sonst zu multiplen Brüchen in den Wirbeln kommen könnte. Gibt es schon Erfahrungen, wie und ob man gefahrlos aufhören kann, wenn die Werte wieder im grünen Bereich sind? Wieviele Jahre sollte man Prolia im Maximum anwenden? Ich bin nun verunsichert betreffend der Therapie mit Prolia.
Kurt Lippuner: Prolia kann maximal 10 Jahre gegeben werden, über diese Zeitspanne gibt es gesicherte Daten aus Studien über die Sicherheit und Wirksamkeit. Auch wenn Sie bereits jetzt im "grünen Bereich" sind und aufhören möchten/ sollen: es ist wichtig, dass man dies unter Überwachung des Knochenstoffwechsels macht. Es gibt noch keine Schemata, die allgemeingültig sind und bei allen Patienten funktionieren. Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt für eine Nachbehandlung bei jedem einzelnen Patienten zu erwischen. Dazu braucht es in der Regel einen Osteoporose-Spezialisten und relativ engmaschige Kontrollen der Patienten.
Ich werde seit 4 Jahren wegen Knochenmetastasen, u.a. in Teilen der Wirbelsäule (nach Brustkrebs) mit X-GEVA behandelt, 1 Injektion alle 4 Wochen= 120 mg Denosumab und bin erschrocken, als ich am Radio den Bericht über Prolia hörte. Gegen Osteoporose scheint ja eine geringere Dosis von Denosumab schwere Nebenwirkungen nach Absetzen zu verursachen. Frage: Sind die Auswirkungen bei Behandlung von Knochenmetastasen die gleichen? Was habe ich zu erwarten? Herzlichen Dank im voraus.
Christian Meier: Das ist eine gute Frage. Die Erfahrungen mit den Folgefrakturen sind nur unter Prolia (Denosumab, 6-monatlich) beschrieben. Aufgrund der Tatsache dass der Unterschied zwischen Prolia und Xgyva nur in der Dosis und im Behandlungsintervall steht, erwarte ich den gleichen Effekt beim Absetzen. In Ihrer Situation wird man aber whs Xgeva nicht absetzen, sodass man keine Befürchtung von Folgefrakturen haben muss. Der Behandlungsvorteil bei Weiterführung der Behandlung ist aufgrund des Krankheitsverlaufes bei Ihnen wesentlich höher einzustufen.
Ich nehme seit 1 1/2 Jahren Alendron und habe sehr häufig ein Völlegefühl. Es ist mir nicht mehr möglich ein mehrgängiges Menu zu essen. Nun hat mir meine Frauenärztin von der Möglichkeit einer Jahresspritze erzählt. Aclasta i.v. Was meinen sie dazu? Ich habe eher Respekt vor dem Medikament und vor allem vor den Nebenwirkungen. Ausserdem sind sich meine Frauenärztin und mein Hausarzt nicht ganz einig was die Dosierung des Calcium angeht. 1000 mg oder nur 500 mg. Ich bin 56 Jahre alt. Danke!
Lukas Wildi: Bisphosphonate können die Magenschleimhaut reizen. Dieses Risiko wird bei korrekter Einnahme auf nüchternen Magen begleitet von einem grossen Glas Wasser und Vermeiden einer Ruheposition über die anschliessenden 30 min vermindert. Ein neues gepuffertes Präparat in Form einer Brausetablette soll speziell magenverträglich sein. Wenn die oral eingenommenen Präparate dennoch nicht vertragen werden, kommen die intravenösen Präparate zum Zug. Die Verträglichkeit ist in aller Regel gut. Voraussetzung ist eine ausreichende Nierenfunktion. Wenn das Frakturrisiko bei Ihnen erhöht ist, sollten sie also auf dieses Präparat umsteigen. Die Calciumeinnahme ist abhängig von Ihren Ernährungsgewohnheiten. Die Menge, die Sie mit der Nahrung aufnehmen, können Sie einfach auf www.rheumaliga.ch/calciumrechner ausrechnen. Das Ziel ist ca. 1 g/d.
Warum ist das Absetzen so problematisch? Und -ist es möglich, dass Prolia Nebenwirkungen hat wie kurze Hitzewallungen und Magenprobleme?
Kurt Lippuner: Das Absetzen von Prolia ist "problematisch", weil es sich um einen Antikörper handelt, der nach 6 Monaten seine Wirksamkeit verliert. Die unter Therapie gehemmten Knochenfresszellen beginnen alle gleichzeitig wieder zu erwachen und bauen relativ rasch die vor der Therapie bereits geschädigte Knochenstruktur weiter ab. Man muss daher eine Anschlusstherapie auf individueller Basis einleiten. Dies bedingt eine engmaschige Überwachung durch einen versierten Osteoporosespezialisten.Wallungen haben wir keine gesehen unter Prolia. Magenschmerzen gehören auch eher in eine andere Ecke der Therapeutika bei Osteoporose, z.B. in diejenige der oral verabreichten Bisphosphonate.
Ich habe im Januar auf Empfehlung meines Hausarztes die erste Prolia-Spritze bekommen. Kann ich sofort wieder damit aufhören?
Christian Meier: Nein, ich würde das weitere Vorgehen mit Ihrem Hausarzt besprechen. Möglicherweise ist der Folgeeffekt nach nur einer Prolia-Behandlung nicht so ausgeprägt. Auf der anderen Seite wurde Ihnen Prolia ja aus einem Grund verschrieben. Wichtig ist, dass wenn Sie eine Osteoporose haben und insbesondere bereits Knochenbrüche erlitten haben, Sie mit ihrem Hausarzt mögliche Behandlungsoptionen besprechen. Nur durch eine wirksame Therapie kann das Risiko weiterer Knochenbrüche gesenkt werden
Osteopenie und beginnende Osteporose: Absetzen nach 2x Prolia60 wegen mutmasslich bevorstehenden Zahnbehandlungen. Fragen: wie ist - als Begleitmassnahmen und Ersatz zum Prolia 60 - ein empfohlenes leichtes Krafttraining (Häufigkeit, Dauer) zu werten? ist tägliches 10"-Trampolin springen (z.B. medizinisches Trampolin Bellicon) sinnvoll? tägliche Bewegung, wie gehen? zusätzliche Einnahme von Calcium?
Lukas Wildi: Schon nach zwei Proliagaben kann der Reboundeffekt relevant sein. Wenn Sie das Präparat also einfach absetzen, gehen Sie ein Frakturrisiko ein. Dieses erhöhte Risiko kann schon 7 Monate nach der letzten Gabe auftreten und dürfte durch Trampolinspringen in diesem Zeitraum noch erhöht werden. Haben Sie vor der Proliatherapie zuerst eine Zeit lang Bisphosphonate erhalten, ist das Risiko wahrscheinlich deutlich geringer. In dieser Situation gibt es keine offiziellen Richtlinien, wie vorzugehen wäre. Es gilt das Frakturrisiko gegenüber dem Osteonekroserisiko unter Zahnbehandlung abzuwägen. Letzteres ist whs. geringer als das Frakturrisiko während des Rebounds. Persönlich würde ich die Zahnbehandlung, falls nicht aufschiebbar, unter fortgesetzter Proliatherapie durchführen. Idealerweise wäre die Behandlung whs. auf den 6. Monat nach Proliagabe zu legen.
Hat das Medikament Bonviva die gleichen Nebenwirkungen wir Prolia?
Kurt Lippuner: Nein, Bonviva ist ein Bisphosphonat. Entsprechend wird es im Knochen eingelagert und hemmt die Fresszellen, sobald es von diesen aufgenommen worden ist. Die Substanz bleibt längere Zeit im Knochen, auch nachdem man mit der Therapie aufgehört hat (es kommt natürlich auch auf die Dauer der Behandlung an, wie lange die Substanz noch im Knochen wirksam ist). Die Wirkung nimmt daher nur langsam ab. Also keine Gefahr eines Überschiessens des Knochenabbaus, wenn damit aufgehört wird.
Nach Ueberfunktion der Nebenschildrüsen habe ich Osteporose. Die Nebenschildrüsen wurden entfernt. Ich hatt vor 6 Monaten eine Prolia Injektion .Ich möchte Prolia wieder absetzen. Wie gehe ich vor?
Christian Meier: In der Regel erholt sich der Knochen nach Entfernung eines Nebenschilddrüsenadenoms. Sollten Sie keine Frakturen erlitten haben, kann in der Tat die Behandlung mit Prolia hinterfragt werden. Es sollte aber ein Behandlungskonzept mit Ihrem Hausarzt besprochen werden. Ev sind Laborkontrollen zur Erfassung eines möglichen Rebound-Effektes sinnvoll oder aber eine zeitlich begrenzte Folgetherapie besprochen werden.
Wie wirken sich energy drinks bzw. Softdrinks auf die knochen aus? Ich als mpa und dexa messende bin da bei jungen menschen sehr beunruhigt... prävention wäre dringend nötig
Christian Meier: Ja, Sie haben recht. Problematisch sind zwei Aspekte: Einerseits werden durch die Einnahme von Softdrinks weniger calcium-haltige Getränke eingenommen, andererseits kann der Säuregehalt der Getränke den Knochenaufbau eines Jugendlichen beeinträchtigen. Prävention ist hier der richtige Weg...
Bei mir wurde letztens Osteopenie, die Vorform von Osteoporose, festgestellt. Lohnt es sich, hier schon eine medikanentöse Behandlung zu beginnen?
Christian Meier: Eine Osteopenie per se wird in der Regel nicht mit Medikamenten behandelt. Präventive Massnahmen stehen in dieser Situation meist im Vordergrund. Anders sieht es aus wenn man bereits Knochenbrüche erlitten hat, was auch unter osteopoenen Knochendichtewerten möglich ist. In diesem Fall (aufgrund des erhöhten Knochenbrchrisikos) wäre eine medikamentöse Osteoporosetherapie indiziert.
Sehr geehrte Herren. Ist eine ähnliche Problematik wie bei Prolia auch nach Absetzen von Aclasta bekannt? Besten Dank für Ihre Auskunft.
Kurt Lippuner: Nein, der Wirkmechanismus ist komplett anders. Zoledronat wird im Knochen gespeichert und führt zur Hemmung der Knochenfresszellen, sobald es von diesen aufgenommen wird. Die Wirkung hält auch nach Absetzen der Therapie noch eine Zeit an, je nach Länge der Behandlung bis zu 5 Jahren. Prolia ist ein Antikörper, der nach 6 Monaten im Körper völlig abgebaut ist und seine Wirkung im gleichen Moment verliert.
Ich habe seit 12. dez. Neu prolia. Jetzt habe ich angst, dies weiter zunehmen. Was soll ich machen? Neu habe ich eine mastozytose disgnose erhalten
Kurt Lippuner: Prolia wurde kürzlich in einer Studie mit Mastozytose Patienten untersucht und war sehr erfolgreich. Sie bräuchten daher also keine Angst zu haben. Wenn Sie Angst haben, macht es Sinn, dass Sie dies mit dem behandelnden Arzt besprechen und ggf. auf ein anderes Medikament wechseln. Zoledronat wäre ggf. eine Alternative in der Behandlung der Osteoporose bei Mastozytose.
Ich bin 54 Jahre alt und habe am 9.1.18 meine 1. Prolia-Spritze gekriegt. Was würden Sie mir empfehlen? Keine weitere Spritze in 1/2 Jahr? Im Moment habe ich ausserdem ständig grosse Gelenkschmerzen (Ellbogen, operiertes Knie).
Christian Meier: Es ist sinnvoll mit Ihrem Hausarzt das weitere Vorgehen, bzw. das Konzept Ihrer Osteoporosebehandlung zu besprechen. Die Notwendigkeit einer medikamentösen Behandlung hängt im Wesentlichen von Ihrem individuellen Frakturrisiko ab. Wenn eine Therapie angezeigt ist stehen verschiedene Optionen zur Wahl, auch hier kann Sie Ihr Hausarzt sicherlich beraten.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Vitamin D und Osteoporose?
Lukas Wildi: Vitamin D ist essentiell für die Aufnahme und Verwertung von Calcium. Bei einem schweren Mangel kommt es beim Knochenumbau, der kontinuierlich stattfindet, zu Verkalkungsdefiziten, der sogenannten Osteomalazie (bei Kindern Rachitis genannt). Der Knochen wäre per se intakt, die Mineralisation kann aber nicht stattfinden und es kann im schweren Fall zu schmerzhaften Ermüdungsrissen kommen und bei Kindern zu Knochendeformitäten. Die Osteoporose hingegen ist kein reines Verkalkungsproblem, sondern vielmehr eine gestörte Knochengeometrie und Knochenmasse aufgrund verschiedener Einflussfaktoren (Hormonelle Umstellung, Alter, Cortison, Antiepileptika, Alkohol, Familiäre Neigung etc.). Ein Grundpfeiler der Osteoporosetherapie besteht in der ausreichenden Bereitstellung der für den Knochen nötigen Substrate (Vitamin D: Zielspiegel ca. 30-50 ug/l, Calcium ca. 1g/d, Eiweiss ca. 1g/kg Körpergewicht/d, ca. 75 mg Vitamin C/d). Hier kommt also bei der Osteoporose Vitamin D zum Zug, da die UV-Licht-abhängige Körpereigenproduktion gemäss unseren Lebensgewohnheiten und mit zunehmendem Alter oft nicht ausreicht.
Wie oft sollte ich ein DEXA machen lassen nachdem bei mir eine Osteopenie festgestellt wurde? Besten Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Christian Meier: Das hängt natürlcih vom Ausmass Ihrer Osteopenie und Ihrer Risikokonstellation ab. Man sollte mindestens 2 Jahre bis zu einer Verlaufskontrolle warten, in Ihrem Fall können es durchaus mal 3 Jahre sein.
Ich habe anfang 2015 die erste Prolia erhalten. Es ging mir immer schlechter und nacb der Spritze im Juni 2016 habe ich gemerkt, dass meine verschiedenen schlimmen Beschwerden von der Prolia kamen. Habe meinen Arzt informiert dass ich nicht mehr spritzen lasse. Er hat das einfach hingenommen. Jetzt höre ich von den eventuellen Wirbelbrüchen. Können meine Schmerzen im Oberschenkel zusammenhangen.Was tun?
Kurt Lippuner: Wirbelbrüche kann es nach dem Absetzen von Prolia geben, sofern keine Nachbehandlung durchgeführt wird. Es lohnt sich, dies nochmals mit Ihrem Arzt zu besprechen. Ob Schmerzen im Oberschenkel damit zusammenhängen kann nur jemand beurteilen, der sie entsprechend untersuchen kann.
Ich nehme seit einem Jahr Alendron ein. Hat dieses bei Absetzten ähnliche Wirkungen wie Prolia?
Lukas Wildi: Nein
Ich habe im Januar meine 3. Proliaspritze wegen Osteoporose bekommen. Ist jetzt noch der Moment damit aufzuhören?
Christian Meier: Nein, ich würde die Behandlung für mindestens 4 Jahre durchführen und dann das weitere Vorgehen (Folgetherapie mit Bisphosphonaten) mit Ihrem Hausarzt besprechen. Solange Sie unter einer regelmässigen Behandlung stehen besteht keine Gefährdung bzgl den gefürchteten Wirbelkörperfrakturen.
Ich bin 30 Jahre alt. Vor drei Monaten wurde bei mir zufälligerweise eine Osteoporose festgestellt. Eine Knochendichtemessung wurde erst nach einem Jahr nach Pillenabsetzung vorgenommen, da ich keine Menstruation erhielt. Als Ursache wurde eine Hypohysenschwäche diagnostiziert, da mein Östrogen zu tief ist (jedoch im 2014 noch normal). Kann sich innerhalb von 3 Jahren eine Osteoporose bilden? Was sind die Folgen für mich als 30-Jährige bzw. welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Nehme Ca und VitD
Christian Meier: Sicherlich ist die "Hypophysenschwäche" ein möglicher Grund für die Entwicklung einer Osteoporose. Möglicherweise bestehen bei Ihnen noch weitere Risikofaktoren wie ev eine familiäre Belastung, ev. ein knappes Körpergewicht etc. In dieser Situation stehen präventive Massnahmen (inkl Ca und VD) im Vordergrund, ev eine Oestrogenersatztherapie wenn die Hypophyse die Hormonregulation nicht genügend steuern kann.
Ist Prolia das selbe wie Xgeva?
Kurt Lippuner: Es handelt sich um den gleichen Antikörper (Denosumab), jedoch wird Xgeva bei Tumorpatienten angewandt, wenn es darum geht, die Verbreitung von Knochen-Metastasen zu verhindern, Prolia wird zur Behandlung von Osteoporose angewandt.
Guten Abend, ich bin 2010 an Brustkrebs erkrankt, OP, Chemo und Strahlentherapie. Zusätzlich Infusionen Aclasta. Hat Aclasta auch diese Nebenwirkungen? Danke.
Christian Meier: Nein, Aclasta zählt zu den sog. Bisphosphonaten und hat nach dessen Absetzen eine anhaltende (residuelle) Wirkung. Dies ist nicht mit Prolia gleichzusetzen
Guten Abend, bei mir wurde anlässlich einer Hüft-OP eine starke Osteoporose diagnostiziert (genetisch bedingt). Knochenbrüche hatte ich noch keine. Ich habe im Oktober die erst Prolia-Spritze erhalten und bin aufgrund dieser Sendung verunsichert. Gibt es Alternativen mit geringeren Nebenwirkungen? Was für ein weiteres Vorgehe können Sie mir empfehlen?.
Kurt Lippuner: Prolia ist ein sehr gutes Osteoporosemedikament. Man darf es aber nicht einfach absetzen, ohne eine Anschlusstherapie durchzuführen, in der Regel besteht diese in einer Behandlung mit Bisphosphonaten während 1-2 Jahren. Wichtig ist, dass man unter Prolia die Spritzen wirklich alle 6 Monate durchführen lässt. Es gibt natürlich Alternativen zu Prolia, um Ihnen eine solche zu empfehlen, muss man aber mehr wissen über Sie, u.a. auch wie Ihre Nierenfunktion ist etc. Es lohnt sich bestimmt, wenn Sie ggf. nochmals das Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt suchen.
Ich bekomme Prolia,wegen meiner Osteoporose.Auf Bisphasphonat reagiere ich allergisch.Was bedeutet das für mich?Ich habe seit einiger Zeit ein extremes Kieferknacken(Nekrose??)
Christian Meier: Kieferknacken hat nichts mit einer Kiefernekrose zu tun. Das Risiko einer Kiefernekrose ist bei Ihnen whs als gering einzustufen. Ist eine Osteoporosebehandlung notwendig empfehle ich die Therapie weiterzuführen. Nur muss man sich gegen Ende der Proliabehandlung Gedanken zum Absetzen machen. Hier gilt es ein Bisphosphonat zu finden, auf das Sie nicht allergisch reagieren.
Ich bekomme das Medikament Aclasta einmal pro Jahr. Was halten Sie davon
Christian Meier: Finde ich gut
Meine Frau bekommt zum 2 mal Aclasta Infusion ist das vergleichbar Danke
Christian Meier: Nein, der Wirkmechanismus ist nicht mit dem von Prolia vergleichbar. Mit Folgefrakturen ist nach Absetzen von Aclasta nicht zu rechnen
Ich habe Osteopenie......sollte auch dieses schädliche Medikament nehmen (prolia). Ich habe mich geweigert. Welche Alternative gibt es? Herzlichen Dank für die Antwort.
Lukas Wildi: Die Therapieindikation ist abhängig von Ihrem errechneten Frakturrisiko anhand Ihrer ganz persönlichen Risikofaktoren. Ihr Arzt kann das Risiko mit Ihnen anhand eines Fragebogens bestimmen. Wenn Sie zum Beispiel chronisch Cortison einnehmen müssen, kann eine Osteoporosetherapie schon bei der Vorstufe der Osteoporose, also der Osteopenie indiziert sein. Eine Alternative zu Prolia stellen dann die herkömmlichen Bisphosphonate dar. Zu Beginn der Menopause können präventiv eine Hormonersatztherapie oder sogenannte Selektive Estrogenrezeptormodulatoren (SERM) eingesetzt werden. Hier ist bei Thromboseneigung oder Risiko für gynäkologische Tumore Vorsicht geboten und eine Beurteilung durch den Frauenarzt indiziert. Ganz unabhängig von den Medikamenten sollten Sie auf regelmässige körperliche Aktivität achten und auf eine ausreichende Calcium- und Vitamin D-Zufuhr (siehe oben).
Guten Abend, ich bin 53j. und habe Osteoporose, nehme seit 1 Jahr Prolia, meine Werte waren allerdings nicht sehr schlimm, ein Wert leicht unterhalb des Standards, so wie ich das mitbekommen habe, doch die Aerztin meinte, ich sei noch jung und Prävention sicher nicht falsch, das war auch meine Meinung. Wie ich nun mitbekommen habe, müsste man anschliessend an die Therapie (also nach Abschluss der Proliatherapie) mit einem anderen Medikament fortsetzen. Meine Frage: Was aber nachher?
Kurt Lippuner: Prolia ist zur Behandlung der Osteoporose zugelassen oder bei Frauen mit Brustkrebs und Männern mit Prostatkrebs, welche sogenannte Anti-Hormone erhalten und daher ein erhöhtes Knochenbruchrisiko haben. Zur Prävention der Osteoporose bei der Frau nach den Wechseljahren ist es nicht zugelassen und muss von den Kassen auch nicht bezahlt werden. Die Knochendichtewerte steigen unter Prolia an und wenn Sie bzw. Ihre Ärztin damit aufhören möchten, benötigen Sie eine Anschlussbehandlung mit wahrscheinlich einem Bisphosphonat. Es kann sein, dass man dafür dann auch eine Kostengutsprache einholen müsste, sofern sich Ihre Knochendichtewerte normalisiert haben oder bereits fast normal waren...
Ich bin 64 und habe Osteoporose. Letzte Woche bekam ich die zweite Bonviva 3 Monatsspritze... hat dieses Medikament den gleichen Wirkstoff?
Lukas Wildi: Nein. Der Wirkstoff heisst Ibandronat und ist ein Bisphosphonat, bei dem Sie keinen Reboundeffekt befürchten müssen.
Was für einen gesundheitlichen Einfluss hat Methotrexat
Christian Meier: Meines Wissen hat MTX keinen direkten Effekt auf den Knochen, dh löst nicht direkt eine Osteoprose/Frakturen aus. Hingegen ist die Grundkrankheit (rheumatoide Arthritis?), weswegen Sie MTX erhalten, mit einer Osteoporose assoziiert
Osteoklasten bauen abgestorbene, "ausrangierte" Zellen ab. Wozu soll die Erhaltung abgestorbener Knochenzellen via Medikament bei Osteoporose sinnvoll sein? Denn tote Zellen sind nicht mehr funktional.
Kurt Lippuner: Guten Abend! Bisphosphonate lagern sich im Knochen ein. Wenn sie von Knochenfresszellen aufgenommen werden, so hemmen sie zuallererst die "Fressfunktion" dieser Zellen, zudem kommt es zum verfrühten Absterben der Knochenfresszellen. Erhalten werden sie aber nicht. Erhalten wird die Knochenmasse bzw. die Knochen-Mineraldichte, und die brauchen wir, damit unsere Knochen genügend Festigkeit aufweisen.
Ich bin 73 Jahre alt und bekam vor 2 Jahren die Diagnose einer starken Oesteoporose. Nach Besprechung mit dem Hausarzt, vereinbarten wir 2 x im Jahr Prolia zu spritzen. Nun habe ich 3 mal eine Injektion bekommen. Aber es ist mir nicht so wohl dabei. Gerade auch weil ich Kieferprobleme habe.Wird das Absetzen schon nach 3 Anwendungen riskant?
Christian Meier: Ja, eigentlich schon. Aufgrund Ihres hohen Knochenbruchrisikos profitieren Sie von einer Behandlung mit Prolia. Ich empfehle, die Behandlung weiterzuführen und zB nach 4-5 Jahren auf eine Folgetherapie mit Bisphosphonaten umzustellen. Bzgl des Kiefers stellt sich die Frage, was das für Kieferprobleme sind. Das Risiko einer Kiefernekrose ist bei Patienten, die Prolia nicht wegen einer Krebserkrankung erhalten als gering einzustufen.
Guten Abend, betrifft es auch das Medikament XGEVA?
Lukas Wildi: Ja, das ist stark anzunehmen. Es ist der selbe Wirkstoff wie bei Prolia (Denosumab). Xgeva ist jedoch höher dosiert und wird öfter gegeben. Es ist also anzunehmen, dass nach Abklingen der Xgeva-Wirkung der Reboundeffekt ebenfalls auftritt.
Guten Abend, aufgrund einer Brustkrebs-Erkrankung wurde ich (40) mittels Antihormon-Therapie in die Wechseljahre versetzt. Ich versuche nun mit Sport und Calcium in Mineralwassern einer drohenden Osteoporose entgegenzuwirken. Ist es ausreichend, wenn ich 2 x 1h pro Woche an Fitnessgeräten trainiere und anschliessend 10 Minuten auf einem Trampolin rumhüpfe? Kann der Körper ausserdem Calcium aus Mineralwasser gut verarbeiten und denken Sie, das hilft? Wenn nein, was empfehlen Sie?
Christian Meier: Ja, das machen Sie sehr gut. Ich empfehle eine Knochendichtemessung durchzuführen um zu erkennen, wie bei Ihnen das Osteoporoserisiko ist. Sollte die Knochendichte deutlich vermindert sein, müsste je nach eingesetztem Anti-Hormon eine medikamentöse Therapie besprochen werden.
Seit ca. 2-3 Jahren bekomme ich regelmässig Prolia-Spritzen gegen Osteoporose. Ich möchte dies ausschleichen lassen. Geht das mit Fosomax (das ich früher gut vertragen habe)? Was darf ich von meinem Rheumatologen verlangen, damit ich nicht mit geborchenen Wirbeln oder Kieferschwächen rechnen muss?
Christian Meier: Ja, sollten Sie die Behandlung mit Prolia absetzen wollen/müssen/sollen, dann wäre eine Folgetherapie mit Fosamax für 1-2 Jahre ideal
Wie sehen Sie den Zusammenhang von Osteoporose und FRAX? Ab wann wird Bisphosphonat empfohlen? Und was halten Sie von alternativen Therapien, z.B. Bellicon-Trampolin?
Kurt Lippuner: Guten Abend Frau Fuhrer! FRAX gibt uns einen Anhaltspunkt, wie hoch das Knochenbruchrisiko über die 10 kommenden Jahre ist. Je nach Alter wird es dann in "erhöht" oder "nicht erhöht" eingestuft. FRAX allein ermöglicht es aber heute noch nicht, allein darauf basierend ein Medikament zu verschreiben. Dies wird in Abhängigkeit der Knochendichte gemacht oder aber -wenn Knochenbrüche vorliegen- auch unabhängig von ersterer. Das Trampolin kann als Allgemeinpräventive Massnahme angesehen werden, nicht jedoch als primäres Therapeutikum bei bestehender Osteoporose. Begleitend zu medikamentösen Therapien, sofern die Gefahr eines Knochenbruchs unter der Übung ausgeschlossen werden kann.
Seit 2 Jahren bekomme ich alle halbe Jahre eine Prolia Spritze — ich habe die angegebenen Probleme, Schmerzen in der Hüfte, Nacken und frage Sie nun, soll ich Prolia absetzen - irgendwie ist es komisch, dass ich diese Schmerzen habe, obwohl ich diese Spritzen alle halben Jahre bekomme - Danke für Ihre Antwort SB
Christian Meier: Es gibt viele Gründe für die von Ihnen beschriebenen Beschwerden, sodass in diesem Chat nicht eine klare Aussage möglich ist. Ich empfehle dass Sie mit Ihrem Hausarzt die Problematik besprechen und dann das weitere Vorgehen bzgl der Osteoporosetherapie festlegen
Ich habe 3x die prolia spritze bekommen sind nach dieser Zeit schon diese Nebenwirkungen ,was ist dann zu empfehlen wenn ich prolia nicht mehr will
Kurt Lippuner: Sie sollten auch nach 3x Prolia nicht ohne Anschlusstherapie absetzen. Wenn sie dies tun möchten, ist es wichtig, mit Ihrem behandelnden Arzt zuvor Kontakt aufzunehmen. Die Anschlussbehandlung wird wahrscheinlich mit Bisphosphonaten durchgeführt werden.
Was kann ich machen wenn der Arzt nicht auf Nebenwirkungen von Prolia eingeht. Habe ihn informiert dass ich nach6 Injektionen aufhöre. Abwarten war die Antwort der MPA.
Lukas Wildi: Möglicherweise ist diese neue Erkenntnis des Reboundeffektes Ihrem Arzt noch nicht bewusst. Sie dürfen Ihn in diesem Fall gerne auf diese Puls-Sendung aufmerksam machen. Prolia sollten Sie aber auf keinen Fall einfach ersatzlos ohne Nachfolgelösung absetzen. Sie sollten nach Möglichkeit eine Nachbehandlung mit Bisphosphonaten über 1-2 Jahre erhalten mit Beginn zum Zeitpunkt der nächst fälligen Proliaspritze und unter Kontrolle der Knochenabbauparameter im Blut. Diese sollten zum Zeitpunkt der nächst fälligen Proliaspritze bei Umstellung auf Bisphosphonate zum ersten Mal bestimmt werden und dann mindestens dreimonatlich. Sind diese Parameter im Verlauf stark erhöht, muss die Bisphosphonattherapie intensiviert werden. Genaue internationale Empfehlungen gibt es allerdings noch nicht.
Meine 91 jährige Mutter hatte nach 2jähriger Behandlung mit Prolia eine schwere Kiefer Nekrose.Nach Kieferknochen Operation wurde Prolia vor 2Jahren abgesetzt.Kann es noch zu Fogeerscheinungen durch das Absetzen von Prolia kommen,bisher hat sie keine Rückenschmerzen,aber eine zunehmende Verkrümmung der oberen Wirbelsäule.
Christian Meier: Nach 2 Jahren sollte der Rebound-Effekt wieder nachgelassen haben. Was mich aber stört ist die zunehmende Wirbelverkrümmung Ihrer Mutter. Knochenbrüche müssen nicht immer schmerzhaft sein. Ich empfehle eine Kontrolle beim Hausarzt, ev mit einem Röntgen der Wirbelsäule
Guten Abend, machen jährliche Aclasta Infusionen ähnliche Nebenwirkungen nach dem Absetzen wie Prolia? Vielen Dank für eine Antwort und herzliche Grüsse
Christian Meier: Nein, Aclasta wie auch andere Bisphosphonate haben nach deren Absetzen eine anhaltende Wirkung für einige Jahre
Von März 2012 bis März 2016 hatte ich regelmässig halbjährlich total neun Prolia-Spritzen. Nach dieser Zeit hörte ich damit auf. Ich verspürte und verspüre leichte Schmerzen, zuerst in der Beckengegend, diese sind nun weg, nun spüre ich leichte Schmerzen in den Schultern, aber wirklich nur leicht und nicht anhaltend. Empfehlen Sie mir evtl. eine Röntgung oder soll ich abwarten? Anderweitig habe ich keine Beschwerden.
Kurt Lippuner: Guten Abend! Wenn Sie nach 4 Jahren Prolia aufgehört haben, benötigen Sie eine Nachbehandlung, damit das aufgebaute Knochenkapital nicht einfach wieder verloren geht oder sie gar gefährdet sind, einen beschleunigten Knochenabbau zu erleiden, der das Knochenbruchrisiko erhöht. Bitte besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt. Schmerzen in der Schulter sind nicht gerade typisch bei Osteoporose, solche im Becken können hingegen schon auf ein Problem z.b. im Kreuzbein hinweisen.
Nach wieviel Spritzen Prolia ist das Risiko schon da. Ich hatte schon 3 x in Abstand von 6 Mt eine Spritze als Vorbeugung nach MaCa im 2014.Kann ich Prolia sofort absetzen, da ich ja keine Osteoporose habe? Danke
Christian Meier: Eigentlich gehe ich bei Ihnen doch von einem erhöhtem Risiko aus (meist nach 2-3 Injektionen). Sollten Sie keine Osteoporose haben (wie sieht Ihre Knochendichte aus?), und kein zwingender Behandlungsgrund bestehen (Magen ca?) wäre es statthaft, unter Kontrolle der Bluwerte mal mit einer Folgetherapie zuzuwarten. Aber aus irgendeinem Grund haben Sie Prolia erhalten, sprechend Sie mit Ihrem Hausarzt darüber.
Ich habe eine vererbte MEN1 Krankheit und musste als diesem Grund meine Nebenschilddrüsen entfernen lassen. Nach der Operation muss ich jeden Tag 1 Tablette Rocaltrol 0.25 ug als Medikament nehmen. Was ist bei meiner Krankheit wichtig, dass ich mich richtig verhalte? Was muss ich öfter untersuchen lassen und auf was muss ich schauen? Ich danke Ihnen im voraus bestens für Ihr Feedback.
Christian Meier: In dieser Situation gehe ich nicht von einem erhöhten Osteoporoserisiko aus. Rocaltrol ist für die Aufrechterhaltung eines guten Kalziumstoffwechsels wichtig und ist nicht bei ev. Absetzen mit Folgefrakturen assoziiert.
Habe Osteopenie und mir wurde im November 2017 erstmals Prolia gespritzt (ohne Hinweis auf die Probleme bei der Absetzung!). Die nächste Spritze ist im Mai 2018 geplant. Was soll ich tun?
Lukas Wildi: Der Reboundeffekt tritt schon nach einer Injektion auf, ist aber wahrscheinlich noch nicht so relevant, dass er den Knochen bis zur Fraktur schwächen kann. Vorsichtshalber würde ich persönlich mit den mir aktuell vorliegenden Informationen dennoch auf ein Bisphosphonat umsteigen für 1 Jahr. Die Frage kann aber ohne Kenntnis der Umstände (Nierenfunktion, Risikofaktoren einschliesslich Medikamente wie z.B. Cortison) nicht abschliessend beantwortet werden. Bitte besprechen Sie die Situation mit Ihrem Arzt.
Ich kriege Brolia seit 2 Jahren im März wäre wieder eine Spritze fällig. Wie stope ich die Behandlung ohne allzu grosses Risiko..?
Christian Meier: Sie brauchen eine Folgetherapie mit Bisphosphonaten für 1-2 Jahre. Prolia einfach wegzulassen würde ich nicht empfehlen
Wenn ich es richtig verstehe verhindert zuviel Kaffee die Aufnahme von Kalcium. Ich habe auf Koffeinfreien Kaffee umgestellt, trinke pro Tag noch 3 Kaffee. Wie sieht es aus bei Koffeinfreiem Kaffee ist der weniger schädlich für die Knochen. Herzlichen Dank für Ihre Antwort
Kurt Lippuner: Guten Abend Frau Reichen! Koffeinfreier Kaffee sollte keinen negativen Einfluss auf die Kalzium Aufnahme im Darm haben, also sicher ein guter Entscheid. Aber die Wirkung des Koffeins im Kaffee darf nicht überbewertet werden und ist nie die alleinige Ursache einer Osteoporose. Wenn man etwas Milch in den Kaffee nimmt, wird der ungünstige Effekt des Koffeins bereits kompensiert...
Ich nehme seit jahren..alle 3 monaten deca durabolin. ( testosteron ). Sollte ich dazu noch calzium nehmen.... und muss ich die Spritze ein leben nehmen.. vielen dank für ihre antwort
Christian Meier: Ihre Frage kann ich ohne weitere Informationen so nicht beantworten. Wichtig ist auf jeden Fall eine genügende Kalziumzufuhr über die Ernährung, ev. die Einnahme eines Supplementes falls die Kalziumzufuhr knapp wäre. Am besten ist, wenn Sie diese Punkte mit Ihrem Hausarzt besprechen
ich nehme seit 2 Jahren Bonviva und möchte demnächst absetzen. Welche Risiken habe ich bei einem Absetzen? Habe ich gleichen Risiken wie beim Produkt Prolia das jetzt diskutiert wurde? ich danke für Ihre Antwort, besten Dank und freundliche Grüsse
Lukas Wildi: Nein. Es gibt kein Reboundrisiko bei den Bisphosphonaten, zu denen Bonviva gehört. Ob die Therapie aber schon nach zwei Jahren abgesetzt werden soll, ist von Ihren Risikofaktoren und der gemessenen Knochendichte abhängig. Sie sollten dies mit Ihrem Arzt besprechen.
Ich höre gerade die Sendung und die Nebenwirkungen von Prolia. Ich werde mit Alendron D3 70 mg seit 3 Jahren behandelt. Ich werde dieses Medikament noch ein weiteres Jahr nehmen. Sind beim Bisphonat auch solche Nebenwirkungen zu erwarten? Danke für die Antwort
Kurt Lippuner: Guten Abend! Nein Alendron D3 ist ein Bisphosphonat und wird im Knochen gespeichert. Seine Wirkung verliert es nur allmählich, nicht abrupt.
Ich bin 60 Jahre alt habe Osteopenie.Meine 93 jährige Mutter hat schon lange Osteoporose und erhält Prolia, also bin ich (sehr wahrscheinlich) auch predestiniert. Ich habe auch eine Kalkschulter mit grossen Schmerzen! Nicht nur an der Schulter, sondern auch am Nacken, Schulterblättern und Rücken. Mein Reumatholog möchte mir auch Prolia injizieren, ich nicht. Was kann ich gegen meine Schmerzen und Knochenabnützung sonst tun? Danke!
Christian Meier: Sollten Sie keine Knochenbrüche erlitten haben, dann ist fraglich, ob bei Ihnen aufgrund der osteopenen Knochendichtewerte wirklich eine medikamentöse Behandlung angezeigt ist. Gegen Schmerzen und Knochenabnützung wirken die Osteoporosemedikamente in der Regel nicht
Mir wurde im 2016 der gesamte Dickdarm entfernt. Grund:Colitis Ulcerosa. Leider gab es Komplikationen und es folgten 6 Monate Spitalaufenthalt und 3 Monate Reha mit 10 OP`s und nun einem endgültigen Stoma. Ich wog noch gerade 55kg,heute wieder 77kg. Jetzt habe ich Osteoporose und 2 eingebrochene Wirbel und im vergangenen Jahr mit FORSTEO gestartet. Wegen der letzten OP musste ich die FORSTEO THERAPIE ab Sep 17 unterbrechen und habe bis heute nicht wieder damit gestartet. Was raten Sie mir?
Christian Meier: Ich empfehle, die Forsteobehandlung wieder aufzunehmen und insgesamt mind für 2 Jahre durchzuführen. Wichtig ist dass nach der Forsteobehandlung ein Bisphosphonat eingesetzt wird da sonst die gewonnene Knochenmasse rasch wieder verloren geht.
Ich habe das Medikament Prolia zwei Jahre bekommen. Da ich viel Negatives über dieses Medikament gelesen haben, bat ich den Arzt, es absetzen zu können. Die Knochendichte war bedetend besser geworden. Der Arzt war mit der Absetzung einverstanden, verscrieb mir nun aber ein Nachfolgemedikament. Ich erhalte nun alle drei Monate eine Spritze. Ich weiss den Namen dieses Medikamentes nicht mehr (früher hiess es Bonviva). Meine Frage: Wie lange muss nun dieses Nachfolgemittel genommen werden,?
Christian Meier: Whs handelt es sich um Ibandronat. Ich empfehle die Behandlung für mindestens 2 Jahre durchzuführen und ev zwischendurch einen Knochenumbaumarker im Blut zu kontrollieren. Damit kann sichergestellt werden, dass Ibandronat/Bonviva eine genügende Wirkung gegen den Rebound-Effekt ausübt.
Man hat mir auch präventiv Prolia verabreicht, trotz meiner Bedenken. Letzte Injektion im Januar. Welche Folgebehandlung ist jetzt angezeigt. Danke für Ihre Antwort.
Kurt Lippuner: Guten Abend Frau Telek ! Prolia ist zur Prävention der primären Osteoporose nicht angezeigt. Es gibt eine Ausnahme, bei Frauen, welche wegen Brustkrebs eine Antihormon-Therapie durchführen. Die korrekte Folgebehandlung kann nur in Kenntnis Ihrer gesamten "Geschichte" und auch von gewissen Laboruntersuchungen festgelegt werden. Es macht Sinn, wenn Sie dies mit dem behandelnden Arzt besprechen und dieser Sie ggf. an ein spezialisiertes Zentrum zuweist, welche die individuelle Einstellung der Anschlussbehandlung engmaschig begleiten und korrekt umsetzen kann.
Mein Hausarzt verabreicht mir jedes Jahr eine Infusion gegen Osteoporose. Leider ist mir der Name des entsprechenden Mittels nicht präsent. Trotzdem die Frage, ist die medizinische Behandlung, wie bedenkenlos?
Christian Meier: Whs handelt es sich um Aclasta (Zoledronat). Ein Rebound-Effekt ist nach Absetzen von Aclasta nicht zu erwarten, dh Sie haben kein erhöhtes Risiko von Folgefrakturen
Ich erhalte seit Februar 2015 Prolia halbjährlich espritz. Letztmalig vor einer Woche. Die Knochendichte hat sich sehr gutverbessert. Was soll ich nun tun? Kann ich Prolia nie mehr absetzen oder wie soll ich mich verhalten bei einer eventuellen Absetzung?
Christian Meier: Folgendes kann zum Einsatz von Prolia (Denosumab) kurz zusammengefasst werden: Patienten mit einer Osteoporose und erhöhtem Knochenbruchrisiko sollten medikamentös behandelt werden. Die weltweit am meisten eingesetzten Medikamente sind sog. Bisphosphonate (Tabletten oder Injektionen/Infusionen) oder Prolia. Unter diesen Medikamenten lässt sich das Knochenbruchrisiko signifikant senken. Für Prolia gibt es Studien, die die Behandlung über 10 Jahre verfolgt haben, dabei zeigte sich für Patienten, die unter einer Behandlung stehen (dh. ununterbrochen, alle 6 Monate eine Proliainjektion erhalten) eine wesentliche Senkung des Knochenbruchrisikos, sowohl an der Hüfte (Schenkelhals) als auch an der Wirbelsäule. Problematisch ist das Absetzen von Prolia, da es nach dem Absetzen zu einem sog. „rebound“ kommt, dh. der schützende Effekt auf den Knochen geht rasch verloren. Es hat sich nun in mehreren Fallberichte gezeigt, dass Patienten nach dem Absetzen von Prolia (und ohne Folgetherapie) mehrere Wirbelbrüche erlitten haben. Deswegen sollte die Behandlung mit Prolia nicht einfach gestoppt werden, sondern eine Folgetherapie mit länger-wirkenden Bisphosphonaten für 1-2 Jahre an die Behandlung mit Prolia angefügt werden. Darunter kann unter sorgfältiger Nachkontrolle der „rebound-Effekt“ verhindert werden und damit auch das Risiko für Folgefrakturen gesenkt werden. Laufende Studien werden zeigen, welche Form der Nachbehandlung am idealsten ist.
Habe trotz Prolia einen Oberschenkelbruch ohne Sturz bekommen. Mein Rheumatologe will weiter spritzen. Der Chirurg ist dagegen. Was soll ich nun machen?
Lukas Wildi: Das ist eine schwierige Frage und kann ohne genaue Kenntnis des Bruchs nicht beantwortet werden. Es könnte sich um eine atypische Femurfraktur handeln, die bei langjähriger Osteoporosetherapie auftreten kann oder um eine klassische Fraktur bei Untertherapie. In der ersten Situation müssten Sie Prolia absetzen, gemäss den neuen Erkenntnissen gefolgt von einer Nachbehandlung mit einem Bisphosphonat über 1-2 Jahre. Bei der zweiten Situation würde es sich um eine Fraktur unter Therapie handeln. Hier wäre die aktuell einzig verfügbare knochenaufbauende Therapie mit Teriparatid (Forsteo) indiziert. Prolia müssten Sie dann weiterführen, da sich der Reboundeffekt unter Teriparatid verschärfen könnte. Nach zweijähriger Kombinationstherapie wäre dann der Knochen wiederum mit Bisphosphonaten nachzubehandeln, quasi zu versiegeln.
Von schwer behandelbarer Rheumatoider Arthritis betroffene und 2 maliger LWS-Stabilis.-OP von S1 bis L3, sind bei mir anlässlich der letzten Kontrolle beim Orthopädischen Chirurgen ein L2 Einbruch und an der HWS massivste Instabilitäten festgestellt. Als Therapie hatte und habe ich immer noch Cortison, teils hichdosiert. Dazu längere Zeit Biphosphonate und als die Knochendichte schlechter wurde habe ich mit täglich Forsteo subcutan begonnen. Warten mir die gleichen Folgen?
Kurt Lippuner: Guten Abend Frau Hans! Nein Forsteo ist ein knochenaufbauendes Medikament und hat ganz andere Eigenschaften als Prolia. Es macht allerdings Sinn, nach Abschluss der Forsteo Behandlung auch noch 1-2 Jahre ein Bisphosphonat einzusetzen, um die gewonnene Knochensubstanz länger erhalten zu können.
Guten Abend ich bin Jahre alt und habe die Diagnose Osteoporose. ( Liegt in der Familie mütterlicherseits) Was habe ich für Alternativen zu Prolio? Eine Hormontherapie wurde mir empfohlen. Was denken Sie?Vielen Dank
Christian Meier: Jetzt weiss ich nicht, wie alt Sie sind.....Sollte die Menopause bei Ihnen nur wenige Jahre zurückliegen und bei Ihnen kein erhöhtes Brustkrebsrisiko vorliegen, wäre eine Behandlung mit Hormonen eine gute Alternative zu Prolia. Ansonsten müsste man sich den Einsatz von Bisphosphonaten überdenken
Ich bin jetzt 57 Jahre alt und nehme seit 2 Jahren Prolia. Soll ich nun mit der Therapie weiter machen? Was raten Sie mir?
Christian Meier: Ja, ich würde für insgesamt 4-5 Jahre weiterfahren und dann auf eine Folgetherapie (für weitere 1-2 Jahre) umstellen
Ich nehme seit Juni 2016 Fosavavence. Nun hab ich eine grössere Zahnbehandlung. Vor 2Wochen wurden mir 4 Zähne gezogen. Dem Zahnarzt hab ich von der Osteoporose erzählt, er hat auf Rücksprache mit meiner Hausärztin mir empfohlen, das Medi abzusetzen, was ich auch tat. Kann das nun auch so böse folgen haben, wie ich eben im Puls gesehen habe?
Kurt Lippuner: Guten Abend Frau Flückiger, es ist völlig korrekt, Fosavance vorübergehend abzusetzen, bis die Verhältnisse am Kiefer abgeheilt sind. Sie brauchen keine Bedenken zu haben. Der Effekt von Fosavance klingt nur langsam ab, weil es zum Teil und über eine gewisse Zeit im Knochen gespeichert wird.
Wie wirkt das Medikament Bonviva, was sind die Nebenwirkungen.
Christian Meier: Bonviva ist ein sog. Bisphosphonat und hemmt die Wirkung der Osteoklasten. Bei Bonviva als Tbl können Magenbeschwerden auftreten, nach Bonvivainjektionen können v.a. bei der ersten Injektion grippe-ähnliche NW auftreten. Insgesamt sind NW unter Bonviva aber eher selten und nicht mit denjenigen von Prolia zu vergelichen
Ich leide an Osteopenie. Mir wurde über mehrere Jahre Bonviva verschrieben. Mein neuer Hausharzt hat mich vor ca. 2. Jahren auf Prolia umgestellt. Was empfehlen sie zu unternehmen, damit ich von diesem Medikament Prolia wegkomme.
Lukas Wildi: Da Bonviva vor der Proliatherapie in Ihren Knochen eingebaut wurde, wo es über mehrere Jahre vorhanden bleiben kann, ist die Gefahr des Reboundeffektes etwas reduziert. Die knochenfressenden Zellen (Osteoklasten), die nach Absetzen von Prolia alle gleichzeitig ihre Arbeit aufnehmen, werden vom schon eingelagerten Bonviva gehemmt. Ich würde mich aber nicht allein auf diesen Schutz verlassen, sondern dennoch eine Nachbehandlung mit einem Bisphosphonat aufnehmen. Das kann durchaus wieder Bonviva sein. Es müssten allerdings die Knochenabbauparameter im Blut beobachtet und bei Anstieg die Bisphosphonattherapie intensiviert werden.
Mir wird das Medikament Ibandronat alle drei Monate gespritzt. Ist dies auch so problematisch wie Prolia? Besten Dank für Ihre Antwort.
Christian Meier: Nein, Ibandronat gehört zu der Gruppe der Bisphosponaten. Diese Medikamente verlieren Ihre Wirkung nicht unmittelbar nach deren Absetzen wie das mit Prolia der Fall ist.
Ich bin eine Brustkrebs-Patientin und nehme das Medikament Femara. Ich habe bereits 2 Prolia-Spritzen bekommen und stehe jetzt vor der dritten. Was empfehlen sie mir?
Kurt Lippuner: Guten Abend Frau Senecky! Wenn Sie die Therapie gut vertragen, könne Sie damit weiterfahren. Es darf aber dann nicht auf einmal abgesetzt werden, wenn Sie mit Femara aufhören können. Dann ist es wichtig, dass Sie von einem Spezialisten auf eine Anschlussbehandlung nach Prolia begleitet werden. Alternativ könnte man diesen Wechsel auch jetzt machen. Besprechen Sie es am besten mit Ihren behandelnden Ärzten. GGf stehen wir diesen auch für Fragen zur Verfügung.
guten Abend. ich bin 70 Jährig, 2 Jahre lang nahm ich Prolia, hörte aber auf weil ich ständig etwas mit den Zähnen hatte. Anschliessend hatte ich 2 Jahre lang alle 3 Monate eine Bisphosphonat Spritze die ich wegen starken Nebenwirkungen absetzen musste. Nun nehme ich nur noch Calzium und Vit D. Da ich doch starke Osteoporose habe wäre ich froh um Alternativen. Besten Dank.
Christian Meier: Ich empfehle Ihnen eine erneute Standortbestimmung bzgl Ihrer Osteoporose (beim Hausarzt oder Fachspezialisten). Eine weitere medkiamentöse Therapie wäre nur bei erhöhtem Knochenbruchrisiko angezeigt, ev genügen bei Ihnen im Moment auch präventive Massnahmen wie Ca/VD.
Ich habe 2013 bis 2015 (2 Jahre), eine Prolia Behandlung bekommen. Ich habe damit aufgehör, da ich kein gutes Gefühl hatte. Bisher hatte ich keine Nachwirkungen wie in der Sendung beschrieben wurde. Meine Frage: Können auch nach 2 Jahren noch Frakturen auftreten oder geschieht das unmittelbar nach dem Prolia Stop? Freundliche Grüsse
Christian Meier: Whs ist die kritische Zeit bei Ihnen bereits vorbei und es sind keine dieser Folgefrakturen aufgetreten. Wenn Sie es genau wissen wollen wäre eine Blutuntersuchung (Knochenabbaumarker) notwendig. Auch muss man sich Gedanken machen, wie bei Ihnen die weitere Osteoporosebehandlung aussieht bzw. elche KOntrollen wie und wann notwendig sind. Ich empfehle Ihnen dies mit Ihrem Hausarzt zu besprechen.
Stimmt es, dass Kalzium in Tablettenform eher schädlich ist und sogar zu Herzproblemen führen kann? Genügt die Einnahme von Vitamin D und natürlichem Kalzium in der Ernährung bei leichter Osteoporose?
Lukas Wildi: Das wird kontrovers diskutiert. Aktuell ist man der Meinung, dass das in der Nahrung enthaltene Kalzium am besten vom Körper verwertet werden kann, wenn ausreichend Vitamin D zur Verfügung steht. Erreichen Sie aber mit Ihren Essgewohnheiten das empfohlene tägliche Gramm (1g) Kalzium bei weitem nicht, sollten Sie zusätzliche Calciumpräparate einnehmen. (www.rheumaliga.ch/calciumrechner). Ist die Einnahme mit der Nahrung ausreichend, sollten Sie nicht zusätzliche Kalziumpräparate einnehmen.
Ich hatte seit ca. 4 Jahre Prolia, das ich aber vor ca. 1 1/2 Jahren absetzte, da ich ein Zahnimplantat einsetzen liess. Danach wurde die Prolia nicht mehr verabreicht. Seit ca. 1 Jahr habe ich nun aber immer Probleme mit dem Becken. Schmerzen, Morgensteifheit. Im Moment bin ich in der Physio. Wie soll ich nun weiter gehen? Bisphosfonat wurde nicht eingesetzt, die Prolia einfach abgesetzt. Wo soll ich mich melden für eine richtige Kontrolle? Wie weiss ich dass diese Schmerzen nicht daher stammen
Kurt Lippuner: Guten Abend Frau Zemp, es wäre sinnvoll, wenn Sie das Thema mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Auch wenn nach 1,5 Jahren ein möglicher überschiessender Knochenabbau nach Stopp von Prolia möglicherweise bereits abgeklungen sein könnte, macht es Sinn, bei Ihnen erneut eine Knochendichtemessung und ggf. Laboruntersuchungen zum Knochenstoffwechsel zu machen und darauf basierend zu entscheiden, ob es heute noch eine Anschlusstherapie braucht. Dies ganz ungeachtet Ihrer Schmerzen im Becken.
Meine Mutter (87) spritzt tägl. seit zwei Jahren Forsteo. Ist damit mit gleichen Nebenwirkungen zu rechnen wie bei Prolia?
Christian Meier: Nach 2 Jahren sollte Forsteo abgesetzt werden und die Behandlung auf ein Bisphosphonat (oder Prolia) umgestellt werden. Wichtig ist nach Forsteo auch die Folgetherapie, da ansonsten der gewonnene Knochenmineralgehalt wieder verloren geht. Knochenbrüche sind aber nach Absetzen von Forsteo nicht in diesem Umfang beschrieben wie nach Absetzen vom Prolia
Hat man mit Ibandronat 150 von Sandoz gleich schlechte Erfahrungen gemacht wie mit Prolia
Christian Meier: Nein, Ibandronat ist ein Bisphophonat und zeigt keinen solchen Wirkverlust nach dessen Absetzen
Nach Fosamax und Forsteo werde ich seit Ende 2013 mit Prolia behandelt.Nach der letzten Knochenmessung wird nun 1 Jahr lang Aclasta oder Fosamax empfoheln. Was einen Sie dazu
Christian Meier: Das scheint ein gutes Behandlungskonzept zu sein. Würde ich auch so empfehlen
guten abend am 4.1 hatte ich eiine komplete schilddrüsen entfernung im bauchzentrum in der insel. tsh wert war nun in den letzten wochen zwischen 16 und 24, nun wird eigestellt und das hormon wurde gewechselt. die werte weiss ich nun noch nicht! nun meine frage: betrifft mich dies mit osteporose auch oder hat dies kein zusammenhang? vielen dank
Kurt Lippuner: Guten Abend! Die Entfernung der Schilddrüse direkt hat keinen Zusammenhang mit Osteoporose. Eine vorausgehende mögliche Überfunktion könnte den Knochen beeinflusst haben. Ihre behandelnden Ärzte in der Insel kennen dieses Thema jedoch sehr gut und arbeiten mit uns zusammen. Daher brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.
Ich bin an der HWS im 2016 operiert worden und habe zweimal Prolia-Sprtize erhalten. Hatte Nebenwirkungen und habe nun schon zweimal Bonivia Spritze erhalten. Soll ich frühzeitig wieder eine Messung machen lassen.
Lukas Wildi: Nach zwei Proliaspritzen ist das Risiko noch nicht sehr hoch aber nicht zu vernachlässigen. Wenn schon die dritte Bonvivaspritze fällig wäre, hätten Sie die kritische Phase vielleicht schon hinter sich gelassen. Das zeitliche Auftreten des Reboundeffektes kann aber individuell stark variieren. Ich würde in dieser Situation die Knochenabbaumarker bestimmen lassen und allenfalls die Bisphosphonattherapie intensivieren (höhere Frequenz oder Wechsel auf das stärkere Zoledronat (Aclasta)).
Ich habe einige Jahre Fosavance gegen meine Osteoporose bekommen. Diese Behandlung wurde mit einer Prolia Behandlung abgelöst. Nach 3 Jahren Prolia Behandlung habe ich den Rheumatologen gewechselt weil mein behandelnder Arzt die Prolia Behandlung weiterführen wollte (ohne Begründung und trotz viel besserer Knochendichtewerten) . Mein neuer Rheumatologe informierte mich über die Prolia-Problematik (Absetzung) und schlug eine Nachbehandlung mit Aclasta vor. was halten Sie davon?
Christian Meier: Das scheint mir in Ihrer Situation ein gutes Vorgehen zu sein. Alternativ zu Aclasta könnte auch Fosamax (Wochentablette) eingesetzt werden. Wichtig ist dass Sie ines der beiden Präparate erhalten und für 1-2 Jahre einnehmen
Sehr geehrte Herren. Meine Mutter hat sei vier Wochen schmerzen im Finger und hat das Gelenk geschwollen. jetzt hat der Arzt festgestellt, dass das Gelenk "zerbrökelt" ist. Sie hat Osteoporose. Was kann man dagegen machen um die Schmerzen zu lindern? Besten Dank
Christian Meier: Die Gelenkerkrankung hat whs nichts mit der Osteoporose zu tun. Ich empfehle die Situation mit Ihrem Hausarzt ev mit einem Rheumatologen zu besprechen
Ich bin 59 Jahre alt und habe eine angeborene Skoliose und ich habe Osteoporose. Ich soll nun Prolia erhalten und danach Bisphosphonate. Was würden Sie mir raten?
Lukas Wildi: Eine schwierige Frage, zu der wir noch keine genauen Daten haben, ob das der optimale Weg wäre. Prolia hat in der Regel einen stärkeren Effekt als Bisphosphonate. Ob der Zugewinn an Knochendichte aber nach Umstellung auf Bisphosphonate gehalten werden kann, ist allgemein noch nicht bekannt und im individuellen Fall kaum abzuschätzen. Vielleicht wäre es besser, zuerst eine längerfristig schützende Bisphosphonattherapie vorauszuschicken. Wir bedürfen diesbezüglich weiterer Studien.
Seit ca. 3 Jahren erhalten ich das Medikament Prolia. Zwischendurch wurde die Knochendichte gemessen und eine Verbesserung festgestellt. Nebenwirkungen habe ich keine und meine Frage ist nun, ob ich dieses Medikament nicht einfach auf unbestimmte Zeit weiter anwenden kann, wenn doch nach Absetzen mit einer Verschlechterung gerechnet werden muss?
Christian Meier: Sie können das Medikament gut noch 2-3 Jahre weiterführen. Irgendwann muss nach Abwägen des Nutzen-Risiko-Verhältnisses aber eine Therapiepause diskutiert werden. In dieser Situation sollten Sie die Behandlung nicht ohne Folgetherapie absetzen
Guten Abend Die Osteoporosewerte hatten sich bei mir innert kurzer Zeit sehr verschlechtert (war damals 55) Frau Dr. Kränzlin hatte mir damals von Prolia abgeraten mit der Bemerkung dass man nicht wisse was nach der Absetztung geschieht. Mir wird Aclasta iv verabreicht. Verhält es sich damit gleich? Danke für ihre Bemühungen
Christian Meier: Nein, Bisphosphonate haben nach deren Absetzen eine Langzeitwirkung. Es treten dann nicht vermehrt Knochenbrüche auf. Dh. die Medikamentenwirkung ist nicht mit derjenigen von Prolia zu vergleichen
Ich bin 82 Jahre alt und habe nun die Dritte Prolia-Spritze vorsorglich bekommen. Ich hatte Knochenbrüche. Ist das Risiko des Absetzens kleiner, wenn ich es jetzt tue, oder die Dauer der Behandlung betr. Risiko nicht relevant?
Lukas Wildi: Das Risiko ist schon nach 3 Spritzen relevant, erhöht sich aber mit zunehmender Therapiedauer. Wenn Ihre Nierenfunktion eine Umstellung auf Bisphosphonate erlaubt und keine anderen Gegenindikationen bestehen, wäre diese so bald wie möglich umzusetzen. Wenn keine Umstellung auf Bisphosphonate möglich ist, würde ich Ihnen empfehlen, sich Prolia unbegrenzt verabreichen zu lassen.
Meine Frau hat nach Brustkrebs eine Hormonabehandlung mit Letrozol. Präventiv hat Sie bereits zweimal Prolia verabreicht bekommen. Könnte Sie nun die Prolia Behandlung absetzen. Was ist das beste Vorgehen?
Christian Meier: Das Vorgehen hängt einerseits vom Ausmass der Brustkrebserkrankung, andererseits vom Osteoporoserisiiko Ihrer Frau ab. In der Regel wird Letrozol für 5 Jahre eingesetzt. Mindestens drei dieser Jahre würde ich mit Prolia behandeln, und dann auf ein Bisphosphonat (Aclasta) umstellen.
Ich bin 74jährig. Vor 5 Jahren hatte ich einen 3-fachen Beckenbruch. Nun erhalte ich jedes halbe Jahr eine Prolia Spritze. Momentan bin ich beschwerdefrei und treibe viel Sport Die Knochendichte hat zugenommen. Was sind die Folgen, wenn diese Behandlung abgebrochen wird? Oder soll die Behandlung weitergeführt werden?
Kurt Lippuner: Guten Abend! Wenn Sie unter Prolia in den vergangenen 5 Jahren keine Brüche mehr erlitten haben und sich keine neuen Risikofaktoren hinzugesellt haben, kann ein Absetzen ins Auge gefasst werden. Dieses muss ggf. gut geplant sein. Das Timing des Einsatzes der Anschlussbehandlung muss individuell aufgrund von engmaschigen Untersuchungen des Knochenstoffwechsels erfolgen. Es gibt kein allgemeingültiges Schema. Daher sollte diese Aktion von Spezialisten begleitet bzw durchgeführt werden.
Ich, 49 Jahre, habe vor 1 1/2 Jahren die Diagnose Brustkrebs erhalten, hatte dann Operation, Chemotherapie und Bestrahlung. Jetzt nehme ich noch Letrazol. Meine Knochendichte-Messung war noch im grünen Bereich und trotzdem habe ich schon eine Injektion Prolia bekommen. Nach Ihrem Bericht habe ich Bedenken, mit Prolia weiterzumachen. Macht es Sinn, dass ich das Medikament weiternehme? Wie soll ich vorgehen, wenn ich das jetzt absetzen möchte?
Christian Meier: Besprechen Sie doch das weitere Vorgehen mit Ihrem Onkologen. Er wird Sie beraten können und mit Ihnen gemeinsam ein Therapiekonzept festlegen
Seit drei Jahren habe ich einmal wöchentlich eine Alendron-Mepha 70 Tabl. eingenommen. Da ich viel über Nebenwikungen, besonders im Kieferbereich, gehört habe, habe ich die Tablette abgesetzt. Ich nehme Vitamin D Tropfen und Mineralwasser mit hohem Calcium ( 2 liter im Tag) ein und bewege mich viel. Ich bin 69 Jahre alt und meine Grösse hat sich im Vergleich zu früher um um 3 cm reduziert. Gehe ich jetzt ein risiko ein ?
Kurt Lippuner: Guten Abend, eine 3 Jahres Therapie mit Alendronat ist eine gängige Dauer bei Patientinnen, die unter der Therapie keine Brüche machen und bei welchen die Knochendichte vor allem an der Hüfte nicht mehr allzu tief ist. Ansonsten müsste ggf. die Therapie verlängert und/ oder auf ein potenteres Medikament (z.B. intravenöses Bisphosphonat) gewechselt werden. Diese Frage kann also nur beantwortet werden, wenn man den gegenwärtigen Zustandes Ihrer Knochen kennt. Daher empfehle ich Ihnen, den behandelnden Arzt aufzusuchen und mit Ihm darüber zu sprechen.
Meine Mutter (87) hat sich bei einem Treppensturz den 2. Halswirbel gebrochen! Nach 5 Monaten ist der Bruch noch instabiel. Der Körper bildet zuwenig Knochenmasse. Die Aerzte raten zur OP. Meine Frage: Gibt es ein Medikament welches die Knochenbildung unterstützt? Prolia? oder Bisphosphonat? Vielen Dank für eine Antwort.
Christian Meier: Der Einsatz eines anderen Osteoporosemedikamentes wäre zu prüfen: Forsteo hat die Eigenschaft, dass neuer Knochen unter der Behandlung gebildet wird. Besprechen Sie doch diese Möglichkeit mit dem behandelnden Arzt Ihrer Mutter
Ist diese Sudstanz auch in anberen Mebikamenten
Christian Meier: Nein, Denosumab findet sich nur im Produkt "Prolia"
Sechs Monate nach der letzten Proliaspritze im Sommer 2016 begann ich Ende Januar 2017 mit der Einnahme von Bonviva. Ich tat dies weil ich unter diversen Nebenwirkungen bei der Prolitheraphie litt. Der Wechsel zu Bonviva wurde aber nicht von einer Bisphosphonateinnahme begleitet. Bis jetzt habe ich keine Anzeichen von Wirbelbrüchen oder andere Frakturen. Kann ich davon ausgehen, dass dieser Medikamentenwechsel erfolgreich verläuft oder sollte ich noch etwas unternehmen?
Lukas Wildi: Wenn Sie sicher gehen wollen, dass Bonviva (ein Bisphosphonat) den Reboundeffekt ausreichend unterdrückt, lassen Sie sich bitte beim Hausarzt die Knochenabbaumarker im Blut bestimmen. Die kritische Phase dürften Sie aber mittlerweile überstanden haben. Im Zweifel nehmen Sie das Bonviva für insgesamt zwei Jahre nach Absetzen von Prolia ein.
Ich(59) habe seit über -5 Jahren Osteoporose. Nach 5 Jahren Ibandronat musste ich aufhören, da es anscheinend nach 5 Jahren nichts mehr nützt. Nun nehme ich nur Calcium. Vor 2 Monaten wurde Brustkrebs diagnostiziert, ich wurde operiert und muss nun Tamoxifen nehmen. Dazu soll ich Proliospritzen erhalten. Nach der heutigen Sendung werde ich das nicht nehmen. Gibt es Alternativen?
Kurt Lippuner: Guten Abend ! Tamoxifen schade Ihrem Knochen nicht. Es ist nicht das Gleiche wie bei sogenannten Aromatasehemmern. Im Gegenteil, Tamoxifen hat in Ihrem Alter eine gewisse protektive Wirkung auf den Knochen. Ob Sie eine weitere Therapie benötigen hängt also nicht vom Tamoxifen ab, sondern davon, wie der Zustand bzw. die Knochendichte Ihres Skelettes derzeit ist. Falls eine Osteoporose mit schlechten Knochendichtewerten an der Hüfte besteht, kann durchaus Zoledronat eingesetzt werden, als Alternative zu Ibandronat. Eventuell lohnt sich eine Abklärung des Knochenstoffwechsels durch den Spezialisten.
Ich muss zur Osteoporose-Vorbeugung das Medikament Alendron-Mepha 70mg wöchtlich einnehmen. Handelt es sich dabei um ein Prolia-Generika oder um ein eigenständiges Medikament?
Christian Meier: Das ist ein Bisphosphonat und nicht mit dem diskutierten Prolia und deren Problematik vergleichbar.
Ich bin 82 Jahre alt und hatte vor 7 Jahren 3 Brustwirbelbrüche und dann wurde Osteoporose festgestellt. Ab Juli 2011 bekomme ich nun alle halb Jahre die Proliaspritze. Nun wollt ich eigentlich aufhören mit diesen Spritzen und bin nun verunsichert nach dem ich die heutige Sendung gesehen habe. Was raten Sie mir?
Christian Meier: In Ihrer Situation empfehle ich die Behandlung weiterzuführen. Sie haben eine schwere Osteoporose und brauchen eine wirksame Therapie, die Sie haben. Also bitte nicht absetzen
Im 2009 machte ich (42 J. alt) eine 18-monatige Forsteo Therapie. Seitdem erhalte ich jährlich eine Aclasta-Infusion. Mein neuer Hausarzt meinte kürzlich, dass er gegen diese Infusion sei und eine Tabletteneinnahme empfehle. Als Grund meinte er einfach "schlechte Erfahrungen" gemacht. Hat er Recht oder soll ich weiterfahren wie gehabt? Inzwischen vertrage ich die Infusion sehr gut.
Lukas Wildi: Wenn Sie Aclasta gut vertragen, spricht nichts gegen die Weiterverwendung dieses Präparates. Aclasta kann vor allem bei der allerersten Infusion zu heftigen grippalen Symptomen führen, die bei den Folgeinfusionen in der Regel schwächer oder gar nicht mehr auftreten. Daneben sind noch weitere seltene Nebenwirkungen, wie zum Bsp. Augenentzündungen möglich. Ob die Therapie mit einem Bisphosphonat im Generellen aber immer noch indiziert ist, hängt von den Umständen ab.
Mir wurde Ibandronat verordnet. Bis jetzt 1x iniziert. Ist diese Therapie mit den selben Gefahren verbunden wie polya..?
Kurt Lippuner: Nein, Ibandronat hat eine Wirkung die noch eine Weile andauert, auch wenn Sie damit aufhören. Es gibt kein Überschiessen des Knochenabbaus, wenn Sie damit aufhören sollten.
Ich bekomme seit 2Jahre gegen Osteoporose alle 3 Monate eine Inbandronat Infusion. Meine Frage,ist das gefählich.
Kurt Lippuner: Nein, ausser Sie haben anstehende Kiefereingriffe,dann würde man vorübergehend absetzen.
Habe Prolia seit 4 Jahren. Wielange ist sinnvoll? Frauenarzt meinte, noch zweimal, dann reicht es. Knochendichte messen alle 2 Jahre sinnvoll? Das letzte Mal hatte ich Prolia erst nach 12, statt nach 6 Monaten wieder. Kann das schon negative Auswirkungen haben?
Lukas Wildi: Die Dauer ist von verschiedenen Faktoren abhängig, die mir nicht bekannt sind. Nach neuesten Erkenntnissen sollten Sie aber Prolia streng alle 6 Monate erhalten. Der Reboundeffekt kann schon kurz nach dem nächst fälligen Injektionstermin auftreten. Nach dem Absetzen ist eine Nachbehandlung mit Bisphosphonaten indiziert.
Mein Hausarzt verabreicht mit jährlich eine Infusion (entweder Alendronat weekly oder Aclasta) gegen Osteoporose. Ist diese Behandlung bedenkenlos? Herzlichen Dank und freundl. Grüsse
Kurt Lippuner: Eine Behandlung mit Zoledronat kann -sofern die Nierenfunktion gut ist und keine Kiefereingriffe geplant sind- gut 3-5 Jahre durchgeführt werden. Es macht Sinn, nach diesem Intervall wieder einmal die Knochendichte zu kontrollieren und zu schauen, ob ein Weiterführen noch notwendig ist.
ich habe Osteoporose und seit juni 2017 spritze ich jeden Tag Forsteo. muss ich nach dem absetzen des madikaments auch mit wirbelbrüchen recchnen?
Kurt Lippuner: Nein. Jedoch müssen Sie weiterhin kontrolliert werden und eine Nachbehandlung mit einem Bisphosphonat über 1-2 Jahre (nachdem Sie fertig sind mit der Forsteo Behandlung) macht Sinn, um das gewonnene Knochenkapital zu erhalten.
Chat-Admin: Der Experten-Chat ist beendet. Das Interesse war immens – leider konnten in der zur Verfügung stehenden Zeit bei weitem nicht alle Fragen beantwortet werden. Mehr Infos zum Thema finden Sie aber auf https://www.srf.ch/sendungen/puls/osteoporose-angina-pectoris-hallo-puls