Chat-Protokoll
Meine beiden Kinder (3 1/2 und 2 jährig) schlafen beide in einem Zimmer. Mein Mann und ich bringen die Kinder gleichzeittig ins Bett, jeweils einer von uns legt sich mit einem Kind ins Bett. Klassische Einschlafbegleitung mit Gschichtli erzählen und Kuscheln. Mittlerweile klappt das ganz gut und es dauert zwischen 10 Minuten bis zu 40 (selten) dass beide schlafen. Mittags schläft der grosse alleine mit der Tonie Box Geschichte ein, während ich bei dem kleinen liege (Papa bei der Arbeit). Der grosse wacht aber dann doch mehrmals in der Nacht auf und schreit nach Mama oder Papa. Wenn wir fragen, was los ist, sagt er, er will dass wer neben ihm schläft. Wäre es besser, sich beim Einschlafen nicht mehr neben ihn zu legen?
Nicole Buholzer: Ihr 3,5-jähriger Sohn mag die Einschlafsituation abends. Ein Kind erinnert sich auch nachts dran, wie das Einschlafen abends stattgefunden hat und wünscht sich diese Unterstützung auch nachts. Sobald ein Schlafzyklus (in diesem Alter ca. 60`) vorbei ist, meldet sich ein innerer Wächter und erinnert ihr Kind daran, dass beim Einschlafen eine Kuschelsituation mit einem Elternteil war, diesen Zustand erwartet das Kind nun auch nachts. Sie könnten die Kuschelzeit / Herzenszeit vor dem Einschlafen gemeinsam geniessen und dann mit immer weniger Nähe das Einschlafen abends begleiten. So kann Ihr Sohn langsam lernen mit weniger Hilfe einzuschlafen und kann nachts die wiederholenden Zyklen selbstständig verbinden.
Unsere Kinder brauchen sehr wenig Schlaf, fast seit Geburt. Unser Sohn (5) schläft regelmässig erst um 10h abends ein und wacht von selbst um 6h30 auf. Wir brauchen aber eigentlich mehr Erholung, bzw. möchten am liebsten schon kurz vor zehn Uhr selbst ins Bett. Was gibt es hier für Strategien? Es ist manchmal echt zum Verzweifeln. Zeit zu zweit bleibt so auch kaum. Einmal pro Woche bringt deshalb eine Hüte die Kinder ins Bett. Es bleibt aber anspruchsvoll. Wir sind froh um Anregungen. Freundliche Grüsse und besten Dank für eine Antwort!
Astrid Held: Kinder mit 5 Jahren können sich für einige Zeit selber beschäftigen. Sie können mit ihm einen kleinen Vertrag abmachen und mit ihm ruhige Beschäftigungsmöglichkeiten besprechen, wie zum Beispiel Bücher anschauen, Podcast hören, ruhige Musik hören. Starten sie mit kurzen Zeit Intervallen und dehnen sie diese langsam aus.
Unser Sohn mit ASS (6) braucht in der Nacht häufig Körperkontakt zum regulieren. Zum Einschlafen hilft ihm die Gewichtsdecke, in der Nacht kommt er dann immer zu mir. Was könnte ihn noch unterstützen um ruhiger zu Schlafen und die Übergänge besser zu schaffen?
Peter Hunkeler: Als erste Massnahem lohnt es ich bei Schlafproblemen über 14 Tage ein Schlafprotokoll zu führen. Mit dem Schlafprotokoll würde ich die Kinderärztin oder Kinderarzt aufsuchen und mich beraten lassen. Wichtige Schritte in der Beratung sind das Rhythmisieren, das Errechnen des eigentlichen Schlafbedarf und das selbständige Einschlafen. Bei Kindern mit Autismus mache ich zudem gute Erfahrungen mit Melatonin (zum Beispiel Slenyto).
Unser Kind (9 Monate) schläft abends nur an der Brust ein. In der Nacht, wenn es vom Tief- in den Leichtschlaf wechselt, braucht es dafür auch mehrheitlich die Brust (nuckeln oder trinken), um wieder in den Schlaf zu finden. Welche (sanften) Vorgehensweisen empfehlen Sie, um diese bisherige Einschlafmethode zu ändern/ abzugewöhnen (wenn möglich, ohne Geschrei in der Nacht). Besten Dank für Ihre Rückmeldung!
Astrid Held: Babys in diesem Alter haben schon eine grosse Merkfähigkeit. So wie sie ins Bett gebracht werden, so fordern sie es beim aufwachen zurück. Jede Veränderung ist für alle anstrengend und braucht Zeit. Vermutlich braucht das Baby tagsüber die gleiche Einschlafstrategie, oder? Wenn ja, dann starten sie die Veränderung des Einschlafrituals tagsüber. Eine sanfte Vorgehensweise ist das stillen langsam zu reduzieren (Minutenweise) und zum Schluss das Kind nur noch auf dem Arm zu beruhigen. Der nächste Schritt ist das einführen eines Übergangsobjekts, wie zum Beispiel ein Nuschi, Tierli, T-Shirt von ihnen. Das hilft dem Kind anstelle der Brust in den Schlaf zu finden. Ein weiterer Schritt ist das gestufte Trösten. Legen sie es wach ins Bett, bieten ihm etwas Halt, vermitteln sie, dass sie da sind mit beruhigender Stimme, legen sie die Hand auf die Brust und begleiten es bis zum einschlafen. Weint ihr Kind stark, so nehmen sie es wieder auf und trösten es. Hat es sich beruhigt, legen sie es wieder ab. Dies fordert Geduld und eine gewisse Konstanz im Vorgehen.
Guten Abend, wir hätten zwei Fragen: Unser Kind ist 16 Monaten alt und wird noch am Abend und in der Nacht gestillt. Die Nächte sind immer sehr unruhig und es wacht mindestens zwei mal in der Nacht zum trinken. Was sind eure Tipps damit es ruhiger wird? Tagesschlaf: das Kind schläft zwei Mal am Tag (30min am Vormittag und 2h am Nachmittag). In der letzten Wochen hat es am Vormittag nicht mehr geschlafen. Was sind die Anzeichen dass es nur noch ein Tagesschlaf braucht und wie gehen wir vor, damit die Transition langsam und erfolgreich erfolgt? Danke im Voraus und beste Grüsse
Nicole Buholzer: Mit 16 Monaten darf ein Kind lernen, dass es nachts keine Muttermilch mehr benötigt. Sie können versuchen, Ihr Kind beim Stillen, etwas früher von der Brust zu lösen, bevor das Kind dies übernimmt. So erhält das Kind weniger Muttermilch nachts und kann langsam lernen, tagsüber zu mehr Kalorien zu kommen. Wenn sich Ihr Kind nachts 2-3x meldet, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind sich schon sehr gut regulieren kann. Ab ca. einem Jahr verändert sich der Schlaf der Kinder meist so, dass sie nur noch einen Tagesschlaf benötigen. Die Umstellung kann wenige Wochen dauern, bis sich ein neuer stabiler zeitlicher Rhythmus einpendelt. Ein Tagesschlaf pro Tag wäre für das Alter Ihrer Tochter wahrscheinlich passend. Ist Ihr Kind nachts wach, möchte Spielen oder findet abends lange keinen Schlaf, dann lohnt es sich ein 24-Stunden-Protokoll auszufüllen, um herauszufinden, wie viele Stunden Schlaf Ihr Kind pro Tag benötigt.
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Liebes PULS Team Ich habe keine Frage, sondern eine mögliche Erklärung für Benajas Aufwachen und Weinen. Könnte es sein, dass du, Benaja, regelmässig aufwachst, weil du Pipi machen musst? Genau das gleiche vermutete ich bei einem Elternpaar mit Kleinkind im Kollegenkreis. Ich habe ihnen geraten, in der Nacht dem Kleinkind möglichst wenig zu trinken zu geben, um herauszufinden, ob es so ist. „Es stimmt!!!“, war die erste Aussage des erleichterten Papas am nächsten Morgen. Ich würde euch von ganzem Herzen empfehlen, das auszuprobieren. Ohne Trinken einschlafen – sprich ein anderes Einschlafritual zu finden und in der Nacht auch möglichst kein Getränk zu geben. Für die Umstellung nach dem Abendessen bis zum Morgenessen gar nichts zu trinken, dauert es eventuell mehrere Nächte, aber ich würde es auf jeden Fall ausprobieren. Liebe Grüsse von einer Mutter mit mehreren Kindern und mit Abhalte-Erfahrung. Von ganzem Herzen wünsche ich euch erholsame Nächte!
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Unser Kind (3) schläft noch bei uns im Schlafzimmer und erwacht noch ( resp. wieder) regelmässig 1 mal pro Nacht. Haben sie Tipps, wie wir dem aufwachen vorbeugen können? (Ritual vor dem ins Bett gehen und beim einschlafen machen wir bereits).
Astrid Held: Das Ritual vor dem ins Bett gehen und beim einschlafen machen sie gut und ist wichtig, damit das Kind in der Nacht wieder in den Schlaf findet. Vielleicht hat sich der Schlafbedarf reduziert oder es erwacht, weil es träumt? Mit dem 24h Schlafprotokoll können sie den Schlafbedarf eruieren und entsprechend anpassen. Der nächtliche Schoppen ist in diesem Alter nicht mehr notwendig und sie können ihn abbauen.
Unser Kind (22 Monate) schläft meistens die ganze Nach durch, braucht aber jeden Abend rund eine Stunde, bis es einschläft. Dies ist seit Geburt so: Im Säuglingsalter oft mit Weinen und wir haben es herumgetragen, inzwischen liegt es ruhig und zufrieden im Bett und hält unsere Hand. Dort wälzt es sich aber hin und her, sucht Schlafpositionen oder liegt einfach wach da – Bis es dann irgendwann tatsächlich einschläft. Dieser Prozess ist meistens ganz ruhig im dunklen Zimmer, also ohne z.B. wieder aufstehen oder sprechen. Wir versuchen vor dem ins Bett gehen noch etwas ruhiges zu spielen oder ein Buch anzuschauen und haben immer das gleiche Ritual zur gleichen Zeit (ab 19:30) . Es gibt auch kein Widerstand gegen das ins Bett gehen, der Wille einzuschlafen ist da – Es dauert einfach sehr lange, bis es den Schlaf tatsächlich findet. Mittagsschlaf ist meistens von 13:00 bis 14:30 Uhr. Danke für eine Rückmeldung und freundliche Grüsse
Peter Hunkeler: Ich finde es sehr wertvoll, dass Sie ein regelmässiges Einschlafritual haben. Bei der Schlafberatung gibt es drei wesentliche Punkte: Rhythmisieren, Anpassen der Bettzeiten an die eigentlichen Schlafzeiten und das selbständige Einschlafen. Vermutlich hat ihr Kind beim Einschlafen am Abend nicht genügend Schlafdruck. Mit einem Schlafprotokoll über 14 Tage kann man den individuellen Schlafbedarf gut ausrechnen. Zielführend könnte sein, dass Sie den Mittagsschlaf etwas kürzen oder das Kind später ins Bett bringen am Abend.
Gibt es bei länger dauerndem Schlafmangel irreversible Schäden oder kann sich der Körper vollständig erholen?
Christine Blume: Schlaf ist nicht der einzige Gesundheitsfaktor, aber ein wichtiger. Aus Studien wissen wir, dass ein dauerhafter Schlafmangel oder auch Schlaf zur «falschen» Zeit wie bei Schichtarbeit daher negative gesundheitliche Konsequenzen haben kann. Allerdings haben diese Studien keine Eltern untersucht, weshalb man die Ergebnisse nicht uneingeschränkt auf den Schlafmangel bei Eltern junger Kinder übertragen kann. Denkbar ist beispielsweise, dass Kinder auf anderer Ebene auch positive Wirkungen auf die Gesundheit der Eltern haben. Diese führen evtl. einen gesünderen Lebensstil (z.B. bzgl. Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum), fühlen sich eingebettet in eine Familie, haben dadurch ggf. ein grösseres oder engeres soziales Netz und nicht zuletzt können Kinder ja auch eine Quelle von Freude sein. Dennoch sollten Schlafschwierigkeiten von Kindern behandelt werden, damit auch die Eltern die bestmögliche Nachtruhe in dieser Situation bekommen können.
Wir schlafen seit 1.5 Jahren wegen unserem 2. Kind mit vielen Unterbrüchen. Ein dreimonatiges bedürfnisorientiertes Schlafcoaching mit ca. 10 Monaten hat zwar viel Wissen und kleinere Hilfen gebracht, es bleibt dennoch herausfordernd. Das Kind robbt im Schlaf umher, turnt beim Einschlafen und selbst im Schlaf. Was könnte das sein? Ist tagsüber fröhlich und fit. Ist abends müde. Die Kraft fehlt für grosse Veränderungen (z.B. Abstillen, Ausquartieren aus erweitertem Familienbett). Abwechseln geht oftmals nicht.
Nicole Buholzer: Es ist möglich, dass Ihr Kind mehr Zeit im Bett verbringt, als es Anzahl Schlafstunden benötigt oder es hat noch keinen Schlafdruck aufgebaut, den es benötigt, um einschlafen zu können. Ein 24-Stunden-Protokoll könnte aufzeigen, wieviel Ihr Kind an Schlaf benötigt. Im Schlaf bewegen sich Klein und Gross. Sofern Sie im selben Zimmer schlafen, ist es möglich, dass Sie sich gegenseitig durch Geräusche wecken. In der Tat ist es so, dass Eltern Veränderungen erzielen können, wenn sie selber genügend Energie haben und sich sicher sind, dass sie etwas ändern wollen. Das heisst es ist wichtig, dass Sie Ihre Energiequellen finden. Ich würde Ihnen ein weiteres Beratungsgespräch mit einer Fachperson empfehlen.
Unser Kind ist 14 Monate alt. Meine Fragen: Wieviel Schlaf braucht ein Kleinkind? In welchem Rhythmus sollte ein Kleinkind schlafen? Sollte ein Kleinkind auch während dem Tagschlaf dunkel haben? Wo sollte der Tagschlaf sein? Kann ein Kleinkind auch ohne oder nur mit einem kurzen (1 Std.) Tagschlaf auskommen? Wir haben gehört, dass zuwenig Schlaf auch beim Kleinkind „Stress“ auslösen kann. Kann Stress oder zuwenig Schlaf auch beim Kleinkind Krankeiten auslösen (Erkältungen/ Hautausschläge/Ekzeme etc.)? Vielen Dank für Ihre Antwort. Freundliche Grüsse.
Astrid Held: Guten Abend Der durchschnittliche Schlafbedarf eines Kindes ist sehr individuell und kann mit einem 24h Schlafprotokoll erfasst werden. Rhythmus, Rituale und Regelmässigkeiten im Tagesablauf geben dem Kind Orientierung und Halt. Es kann so eine Erwartungshaltung aufbauen. Kinder mit 14 Monaten brauchen im Schnitt noch einen Tagschlaf. Dieser kann an unterschiedlichen Orten statt finden, sofern das Kind es kann. Der Kinderwagen, wenn sie unterwegs sind und zu Hause das gewohnte Schlafsetting. In der Regel holen sich die Kinder den nötigen Schlaf.
Offensichtlich schlafen die Babys genau so wenig wie die Eltern. Da Babys bekanntlich sehr viel Schlaf brauchen, frage ich mich, wie die Auswirkungen des Schlafmangels auf die Babys zu beurteilen sind.
Peter Hunkeler: Der Schlafbedarf nimmt mit dem Alter kontinuierlich ab. So gesehen schlafen Babys mehr als Kinder und diese mehr als Erwachsene. Wichtig: es gibt grosse Unterschiede bei Gleichaltrigen. Bis sich ein regelmässiger Tag-Nacht-Rhythmus etabliert hat, braucht es meist 3-6 Monate. In dieser Zeit schlafen die Babys bekannterweise auch viel am Tag, so dass sie in der Nacht teils gleich viel oder weniger als die Eltern schlafen. Gesunde Säuglinge (ab ca. 3-4 Monaten) und Kinder kompensieren zu wenig Schlaf innerhalb von 24 Stunden, weshalb ein chronischer Schlafmangel wie bei Jugendlichen und Erwachsenen nicht vorkommt
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Auch mein erstes Kind war ein solcher Schreihals. Was dann geholfen hatte, war ein Schlafsack, der durch ein Band unter der Matratze hindurch fixiert war, so dass das Kind Halt hatte und nicht mit dem Kopf oben oder seitlich anstossen konnte. Es fühlt sich dann sicher und geborgen, wenn sein Schlafsack nicht mit ihm im ganzen Bettchen herumrollt!
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Seit der Geburt vor 2.5 Jahren schläft unsere Tochter nur ab und zu mal ein zwei Nächte durch. Oft wache ich bereits angespannt auf bevor sie dann gleich darauf aufwacht und den Nuggi, Wasser oder Nähe möchte. Kann es sein, dass wir so stark verbunden sind oder ist es bereits eine Schlafstörung o.ä? Haben Sie einen Tipp, um den Schlaf meines Kindes aber auch der von uns Eltern zu verbessern? Wir gehen wirklich oft auf dem Zahnfleisch, was sich auf das gesamte Leben auswirkt. Vielen Dank im Voraus & freundliche Grüsse
Astrid Held: Guten Abend Sie beschreiben sehr anstrengende Nächte mit ihrer Tochter. Dies erschöpft und macht den Tag zum Überlebenskampf. In ihrem Fall empfehle ich dringend Entlastung und eine persönliche Beratung bei der Mütter- und Väterberatung oder bei ihrem Kinderarzt.
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Wir kennen das Problem. Kind weicht beim Schlafen einer bestimmten Stelle im Bett aus. Haben aus drei Fällen beste Erfahrung, einfache Lösung. „Bett umstellen, und Schlafzimmer auf störende Erdstrahlen prüfen“, ggf. auch Elternbett aus Störzone umstellen. Ist alles kostenlos.
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Unser Kind 3.5 Jahre schläft ohne Einschlafbegleitung ein. Trotzdem wacht es nach 3-4 Stunden wieder auf und kommt dann zu uns ins Elternbett und schläft da weiter. Wie schaffen wir es, dass das Kind auch in der Nacht selber wieder in den Schlaf findet und nicht jede Nacht im Elternbett schläft? Danke
Peter Hunkeler: Das selbständige Einschlafen ist ein wichtiger Faktor für das Durchschlafen. Ab dem Alter von 2 Jahren suchen wieder deutlich mehr Kinder das Elternbett auf. Neben Bindungsbedürnissen und das magische Denken spielen auch (Trennungs)-Ängste eine grosse. Rolle. Die Angst vor dem Alleinesein ist beim Einschlafen und mitten in der Nacht am grössten. Eine Möglichkeit besteht darin, dass sie dem Kinder eine Matratze im Elternzimmer bereit stellen, wo es weiterschlafen kann, damit Sie in Ihrem Schlaf weniger gestört sind.
WICHTIG: Im Alter von 3.5 Jahren geht es beim Kind nicht um Machtkämpfe, es sucht nach Geborgenheit und Sicherheit.
Inwiefern lässt sich das Schlafverhalten von Babys mit Gutnacht-Ritualen beeinflussen? Bspsweise den Schlafsack anziehen, das Zimmer verdunklen, Lieder singen. Unser Kind ist erst sieben Wochen alt, daher haben wir noch keinen grossen Anspruch auf einen Rhythmus. Wir merken aber, dass es zwischen circa ab 22/23 Uhr bis 4 Stunden schläft, vorher und nachher sind die Abstände kürzer. In dieser Zeit gehen auch wir ins Bett (Baby schläft bei uns im Bett und wird gestillt). Wir haben derzeit noch keine allzu ausgeprägten Gutnacht-Rituale. Ab wann empfehlen sie ein solches einzuführen?
Nicole Buholzer: Rituale geben Orientierung, Sicherheit und helfen den Kindern, eine Tagesstruktur zu entwickeln. Es ist durchaus möglich, dass die Kinder 3-4 Monate alt werden, bis sich ein Tag-Nacht-Rhythmus zeigt. Ein Abendritual sollte ab 12-14 Wochen eingeführt werden, da sich zu diesem Zeitpunkt die Merkfähigkeit entwickelt. Ihr Baby schläft bereits vier Stunden, das macht es schon sehr gut. Ein Abendritual dürfen Sie auch jetzt schon einführen.
Unser Sohn ist 4 Monate alt und schlaft weiterhin nur maximal 2 Stunden am Stück. Ist das normal? Weiter wirkt es so als ob sein Trinkrhythmus verkehrt sei, sprich in der Nacht trinkt er fast stündlich und durch den Tag jeweils 3 bis 5 stunden nicht. Ergibt sich das von selber wieder oder soll man irgendwelche Massnahmen ergreifen?
Peter Hunkeler: Ja, das kann durchaus normal sein, wenn ihr Sohn gut gedeiht und sich altersentsprechend entwickelt. Mann kann aber versuchen, etwas dagegen zu unternehmen. Anscheinend gelingt es ihm nicht, einen eigenen Rhythmus zu etablieren. Sie können ihm sachte am Tag einen Trinkrhythmus angewöhnen zum Beispiel 3-4 stündlich und schauen, wie er darauf reagiert. Wenn er am Tag mehr trinkt, wird er in der Nacht weniger trinken. In der Nacht können Sie versuchen das Trinkintervall etwa zu strecken.
Guten Abend Unser Baby 7 Wochen alt, ist immer Abends sehr unruhig und weinerlich, so kommt es das es mehrere Stunden am Stück wach ist. In dieser Zeit tragen wir es herum oder lassen es an die Brust da es diese ständig einfordert. Um 23.00 Uhr ist der Spuck vorbei und sie schläft erschöpft ein, meistens liegen dann auch 4h schlaf drin. Dann wird gefüttert und gewickelt aber danach schläft sie nur noch unruhig und nicht mehr tief, so dass ich sie zu mir ins Bett nehme um auch noch ein bisschen zu schlaf zu kommen. Tagsüber schaue ich das sie ihre Schläfchen macht meistens morgens 2-3-4h und nachmittags. Und Abends versuchen wir sie auch nochmals hinzulegen dies klappt aber meistens nicht. Ist das ein normales Verhalten? Sie wirkt Abends total übermüdet und sie tut mir jeweils leid.
Astrid Held: Babys führen in den ersten Wochen den vorgeburtlichen Rhythmus weiter. 80% haben in den Abendstunden eine lange Wach-Schreiphase. Die Spitze ist um die 7. Lebenswoche. Alle Babys sind in diesem Alter auf die Unterstützung der Eltern (Co-Regulation) angewiesen. Dazu kommt, dass Babys ca 50-80% im oberflächlichen Schlaf (REM Schlaf) sind. In dieser Zeit machen sie Geräusche, wachen kurz auf, verdrehen die Augen etc. Wartet man da als Eltern einen Moment oder bietet etwas Halt, so kann das Kind vielleicht wieder selbständig in den Schlaf finden. Grundsätzlich gilt in diesem Alter, dass man sich von den Zeichen des Babys wie Hunger, aufmerksamer Wachzustand, Pause, Müdigkeit und Schlafen leiten lassen kann.
Unsere 9 1/2 monatige Tochter wacht ca. 3-4 Mal in der Nacht weinend auf. Die erste halbe Nacht gelingt es öfters mit im Arm wieder in Schlaf wiegeln, oft wacht sie jedoch wieder beim vorsichtigen Hinlegen auf und fängt erneut an zu weinen. Dieser Turnus kann 2-3 mal gehen, bis es mit dem schlaf klappt. In der zweiten Nachthälfte bekommt sie die Brust (ca. 2 x in der Nacht). Auch dort wieder kann man sie fast nicht von der Brust trennen. Wir haben das Gefühl, dass sie diese ganze nähe braucht und wollen es ihr auch geben. Auf der anderen Seite fragen wir uns, ob wir etwas strickter vorgehen müssen und die routine brechen oder ändern müssen? Besten Dank für Ihre Einschätzung, damit unser Schlaf hoffentlich bald etwas besser wird.
Nicole Buholzer: Ein Kind entwickelt eine Erwartungshaltung. Es ist wichtig zu wissen: So wie die Kinder abends einschlafen, wünschen sie es auch nachts, wenn sie erwachen. Wird ein Kind beim Hinlegen wach, ist es möglich, dass es sich in der Einschlafphase oder in einer leichten schnell weckbaren Schlafphase befindet. Warten Sie dann noch etwas ab, bis Sie ihr Baby hinlegen. Sie als Eltern entscheiden, welche Hilfen Sie Ihrem Baby anbieten möchten, so lange es für Sie stimmt, brauchen Sie nichts zu ändern.
Wir planen unsere zweijährige Tochter diese Woche nachts abzustillen bevor dann in einigen Wochen auch noch die Abendbrust (an der sie nicht einschläft) wegfällt. Wir haben als Paar recht Respekt vor dem nächtlichen Abstillen weil sie sagt «ich will es mit ihr durchstehen"/"am tag abstillen hat auch ab dem dritten Tag gegriffen»; er (ich) sagt: «geh doch auswärts schlafen,das ist am einfachsten für das Kind, nicht mit der Brust (im Familienbett) konfrontiert zu werden, die sie eh nicht haben kann.» Ich weiss aber auch nicht wie lange ich dies (ohne Stillhormone) und ohne Unterstützung durchhalte. Wir hatten eine Schlafberatung als unsere Kleine halbjährig war als wir fast einen Mutter-Kind-Aufenthalt stationär gemacht haben (wegen Aufwachen alle 45-90 min), da habe ich als Vater viel übernommen und die Kleine eine autonome Einschlafkompetenz entwickelt. Nach einigen Monaten väterlicher Einschlafbegleitung, wollte sie dann nur noch mütterliche Einschlafbegleitung. Wenn die Mutter weg ist, klappt es. Stimmt es Ihrer Erfahrung nach, dass das nächtliche Abstillen i.d.R. 3-7 Nächte dauert?
Peter Hunkeler: Ja, ich würde auch von ein paar wenigen Tagen ausgehen. Für das Abstillen gibt es drei wichtige Faktoren: 1) Die Mutter muss zu 100 % davon überzeugt sein 2) bei guten Kräften sein und 3) einen Partner haben, der mitmacht. Ich mache die Erfahrung, dass es besser ist, wenn die Mutter für mindesten drei Tage in den Welnessurlaub geht.
Meine Tochter ist 9 Monate alt und schläft nicht durch. Sie kommt in der Nacht so zwischen 3-6 Mal. Letzte Woche hat sie aber wie ein Wunder 2 Nächte (nicht aneinander) durchgeschlafen. Aber das wars dann auch schon. Was können Sie uns empfehlen? Sollen wir sie einfach weinen lassen? Ich arbeite noch 80% und sollte deshalb bald wieder besser schlafen können...
Astrid Held: Das kann ich gut verstehen, dass sie bald wieder besser schlafen möchten... Wichtig ist das Rhythmisieren des Tagesablaufs, das Anpassen der Bettzeiten an den durchschnittlichen Schlafbedarf und das Fördern des selbständigen Einschlafens. Dabei hilft das ausfüllen eine 24h Schlafprotokoll über 14 Tage und im Anschluss eine Beratung bei der Mütter- und Väterberatung oder beim Kinderarzt.
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Ich habe keine Frage sondern einen Tipp: die Eltern in der PULS-Sendung müssen dringend anders schlafen, damit nur 1 vom Kind geweckt wird, zu dritt im Zimmer und zu dritt wach ist verheerend!
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Unsere Tochter ist 17 und ist ständig sehr müde. Dies seit ca 5 Jahren. Aufstehen am Morgen ist eine Qual. Sie läuft herum wie eine Schlafwandlerin. Im Normalfall schläft sie von 11 bis 6 oder 7, je nach Stundenplan. Früher einschlafen kann sie trotz Müdigkeit nicht. Am Wochenende steht sie nicht vor 12 auf. Eisentabletten nimmt sie seit fast einem Jahr. Sport macht sie regelmässig, an der frischen Luft ist sie täglich – ausser an manchen Wochenenden. Handy ist ab 9 aus. Die Ärztin ist ratlos. Würde ein Schlafentzug helfen?
Christine Blume: Sie haben schon einiges ausprobiert, wie ich lese, das ist toll. Einen Schlafentzug würde ich hier jedoch nicht empfehlen. Eine Schlafdauer von 7 Stunden (von 23 bis 6 Uhr) ist sehr wahrscheinlich eher am unteren Ende dessen, was Ihre Tochter benötigt. Die meisten gesunden Erwachsenen brauchen zwischen 7 und 9 Stunden Schlaf pro Nacht (Kinder und Jugendliche mehr). Dafür, dass sie unter der Woche eher zu wenig schläft, spricht auch, dass sie am Wochenende Schlaf nachzuholen scheint. Ich sehe hier eher ein Rhythmus-Problem: mit der Pubertät werden wir immer später am Abend müde, der optimale Einschlafzeitpunkt verschiebt sich auf eine spätere Uhrzeit und am Morgen schlafen wir gerne länger. Das heisst, der sog. Chronotyp verändert sich vom Frühtyp («Lerche») in Richtung Spättyp («Eule»; den Chronotyp kann man auch mit einem Fragebogen bestimmen, z.B. hier: https://www.ifado.de/de/chronotyp). Leider passt diese Eulen-Tendenz nicht gut zu den Schulzeiten. Um den Rhythmus etwas in Richtung Lerche zu verlagern, sollte Ihre Tochter möglichst bald nach dem Aufstehen das Tageslicht aufsuchen, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist, kann auch eine Tageslichtlampe (Lichttherapie-Lampe) helfen. Das Licht kann dazu führen, dass sie am Abend früher müde wird und einschlafen kann, zudem macht es am Morgen wach. Ich würde auch empfehlen, am Wochenende nicht allzu lange zu schlafen, denn durch die Verschiebung des Bettfensters nach hinten (z.B. auch wegen Ausgang) und das Fehlen des Lichts am Morgen, verschiebt ihre Tochter sich noch mehr in Richtung einer Eule. Das Einschlafen am Sonntagabend fällt dann besonders schwer.
Eine Art Schlafentzug bzw. eine so genannte Bettzeitbegrenzung ist eine sehr erfolgreiche in der Behandlung von Ein- und/oder Durchschlafstörungen (bei ausreichender Schlafgelegenheit). Ich gehe jedoch aufgrund Ihrer Beschreibung nicht davon aus, dass Ihre Tochter unter einer Insomnie leidet.
Wieso wird heute so oft von Hilfestellung/Beratung bei diesem Thema gesprochen, wenn es für nicht-schlafende Kinder einfach sehr wenig Verbesserungspotential (Hilfe) gibt? Bei uns entstand so über Jahre eine falsche Hoffnung die viel Stress ausgelöst hat, anstatt uns einfach lernen zu lassen zu akzeptieren, dass es gewisse Eltern schwerer haben und gewisse einfacher. Und auch zu verstehen, dass es nicht an uns lag. Auch finde ich es problematisch das so oft an andere Stellen verwiesen wird seitens Kind/Elternberatung (z.B. Kinderarzt) der auch wieder die selben Punkte aufbringt.
Peter Hunkeler: Es gibt durchaus viel Verbesserungspotential, wenn man die wesentlichen Punkte der Schlafhygiene beachtet und nach dem 3-Stufen-Konzept arbeitet (Rhythmisieren, Bettzeiten anpassen, selbständige Einschlafen). Ein wichtiger Faktor in der Schlafberatung ist, die Eltern ernst zu nehmen. Wie stark die Eltern unter dem Schlafverhalten des Kindes leiden, ist sehr subjektiv. Akzeptieren, dass das eigene Kind schlecht schläft, kann man oft erst, wenn man schon einige Dinge unternommen hat.
Unser Kind (14 Monate) schläft die erste Nachthälfte in seinem eigenen Bettchen bei uns im Schlafzimmer, dann nehmen wir ihn irgendwann in unser Bett, wenn er zu oft wach wird. Er schläft jeweils beim Stillen ein, oder wenn wir ihn rumtragen. Wenn er nachts wach wird, stille ich ihn und er schläft weiter. Macht es mehr Sinn, ihm zuerst beizubringen, alleine einzuschlafen, oder sein Bettchen in sein eigenes Zimmer verlegen? Oder beides gleichzeitig?
Astrid Held: Bevor sie die Nächte angehen, empfehlen wir, dass die Kinder tagsüber, ohne Nahrung, alleine einschlafen lernen. Dies fordert ein kontinuierliches und immer gleiches Vorgehen. Schafft es ihr Kind dann tagsüber, so können sie die Nächte angehen.
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ich vermisste über die Möglichkeit, das Kind mit im Elternbett schlafen zu legen, informiert zu werden, durch die Nähe zu den Eltern ist nach Wissen von Indigenen die Aufwachphase und verlangen nach Ernährung und Zuwendung während der Nacht ganz anders, durch die Nähe zu den Eltern fühlt sich das Kind sicher, und wird weniger wach während der Schlafenszeit; es erstaunt mich das dieses Wissen nicht in Betracht gezogen wird und der Medizin und der Schlafforschung so wenig bekannt ist! Bezogen auf die Studien von: Jean Liedloff; «auf der Suche nach dem verlorenen Glück / gegen die Zerstörung der Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit»
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Unser 12 jähriger Sohn hat wahnsinnig Mühe, einzuschlafen. Er hat Angst zu verpassen, dass wir auch ins Bett gehen. Er war schon immer ein schlechter Einschläfer. In der Schule kommt er sehr gut mit & man merkt ihm das späte Einschlafen nicht an. Aber für uns ist es mühsam & er tut uns auch leid, weil kein Versuch im zu helfen bis jetzt angeschlagen hat. Was ratet ihr uns?
Christine Blume: Wenn wir einschlafen, verlieren wir die Kontrolle über das, was um uns herum und ein Stück weit auch mit uns passiert. Dieser Kontrollverlust kann durchaus Angst machen und das ist ja auch durchaus nachvollziehbar. Vielleicht können Sie mit Ihrem Sohn besprechen, weshalb er Angst hat zu verpassen, dass Sie ins Bett gehen? Möglicherweise hilft es ihm auch zu hören, dass unser Gehirn im Schlaf in eine Art «Wächter-Modus» schaltet. Auch wenn es sich so anfühlt, unser Gehirn beobachtet im Schlaf auch die Umgebung, verarbeitet Geräusche...und könnte ggf. sogar darauf reagieren und uns zum Erwachen bringen. Es gibt auch kindgerecht aufbereitete Bücher, in denen erklärt wird, was im Schlaf mit uns passiert. Falls das nicht hilft, würde ich Ihnen raten, sich an eine:n Kinder- und Jugendpsychotherapeut:in zu wenden. Die Angst vor dem Einschlafen zu überwinden, würde Ihrem Sohn und Ihnen den Leidensdruck nehmen und ihm die Möglichkeit geben, aus der Situation eine wichtige Lernerfahrung mitzunehmen und gestärkt daraus hervorzugehen. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute!
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Die negative Einordnung des Buchs «Jedes Kind kann schlafen lernen» in der PULS-Sendung können wir nicht nachvollziehen. Es geht absolut nicht darum, das Kind einfach schreien zu lassen und nicht auf seine Bedürfnisse einzugehen! Wir auf jeden Fall verdanken diesem Buch, dass unser Sohn auf sanfte Art endlich lernte, allein gut (ein-) zu schlafen, und das gab mir erst die Kraft für ein zweites Kind. Die Leidensgeschichte davor und was da falsch lief würde zu weit führen, doch für uns war dieses Buch die Rettung.
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Wo holt man sich Entlastungsmöglichkeiten, wenn keine Grosseltern oder sonstige Familienmitglieder in der Nähe wohnen, die regelmässig helfen könnten? Gibt es professionnelle Hilfe? Wir hatten eine sehr schwierige Situation während Monaten und ich habe niemanden gefunden, der regelmässig hätte entlasten können in der Nacht.
Astrid Held: Entlastungsmöglichkeiten werden regional sehr unterschiedlich angeboten. Gesamtschweizerisch bietet das Schweizerische Rote Kreuz mit dem Angebot «Kinderbetreuung zu Hause» ein tolles Angebot an. Weiter kann ihnen ihre lokale Mütter-und Väterberatung Auskunft geben.
ich bin Mama von zwei kleinen Kindern Antonia 2,5 Jahre und Julia 5 Monate. Julia wird voll gestillt und Beikost wird gerade mittags eingeführt. Sie wird nachts oft wach ca alle zwei Stunden wach. Die grosse Tochter wacht halb 7 auf, macht keinen Mittagsschlaf und schläft erst um 9 manchmal halb 10 ein. Was können wir tun um die Situation zu verbessern. Wir sind sehr müde und an der Belastungsgrenze. Vielen Dank schon mal für die Tips.
Peter Hunkeler: Antonia scheint mit 9 – 9.5 Stunden Schlaf pro 24 Stunden ein Kurzschläferin zu sein (Schlafpercentile <2). Gut, dass sie keinen Mittagsschlaf mehr braucht. So kann sie den ganzen Schlafbedarf auf die Nacht legen. Bei Kurzschläfern haben wir wenig Möglichkeiten, den Schlafbedarf können sie nicht erhöhen. Hier sind Entlastungsmassnahmen vom eigenen Umfeld willkommen. Bei Julia würde ich versuchen, die Mahlzeiten in der Nacht etwas zu strecken. Wenn sie am Tag mehr ist, wird der Appetit in der Nacht weniger.
Kind 19Mt. Seit Geburt «schlechter» Schläfer. Wir sind jede Nacht oder all 2. Nacht mind 1.5h wach – 3h und dann noch stillen und sonst noch Kleinigkeiten. Jeder Schlaf muss begleitet werden. Hatte schon mehrere Schlafberatungen. Niemand kann uns helfen. Hab Angst das mein Kind niemals lernt wie es wäre «richtig» zu schlafen. Das er einen «Schaden» davon kommt. Ich bin nur müde, erschöpft kann darum nicht mal mein Arbeitspensum erhöhen da ich einfach nicht mehr kann und verzweifelt bin.
Nicole Buholzer: Es ist möglich, dass Ihr Kind mit wenig Schlaf auskommt und sich trotzdem gut und gesund entwickelt. Mit 19 Monaten haben die einen Kinder einen Schlafbedarf von ca. 16 Stunden, andere kommen mit 11 Stunden aus. Mit einem 24-Stunden-Protokoll können Sie den Schlafbedarf ermitteln und die Bettzeiten dem Kind und der Familie entsprechend anpassen. Ein regelmässiger Tagesablauf / eine klare Tagesstruktur sind weitere Hilfen, die sich positiv auf die Nacht auswirken können. Ihr Kind mag Ihre Begleitung in den Schlaf. Angenehme Einschlafhilfen möchte es beibehalten, dafür setzt sich ihr Kind ein. Das Einschlafen kann ihr Kind behutsam lernen, in dem Sie in kleinen Schritten immer weniger Hilfe und «Kleinigkeiten» anbieten. Diese kleinen Schritte können Sie gemeinsam mit einer Beraterin besprechen.
Wirksam können auch Übergangsobjekte sein, wie ein Nuscheli, Stofftierli, Mamas T-Shirt, etc. Um Veränderungen angehen zu können brauchen die Eltern Energie. Ich würde Ihnen empfehlen, Entlastungsmöglichkeiten abzuklären, damit Sie wieder zu Energie kommen und sich dem Schlaf ihres Kindes widmen können.
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Ich habe keine Frage, sondern einen Hinweis: Mir ist aufgefallen, dass Benaia in seinem Bettchen aus der anfänglichen Liegposition wegflüchtet. Bitte verschieben Sie das Bettchen. Es ist sehr wohl möglich, dass das Kinderbettchen auf einer Störzone (Wasserader, Erdstrahlen, Kreuzungspunkt, Verwerfung) steht und Benaia leiden macht. Auch er leidet unter dem Schlafmangel, nicht nur die Eltern. Bei den Tagesaufnahmen wirkte er für mich erschöpft, übermüdet. Ich konnte es fast nicht mitansehen, wie Benaia im Schlaf erfolglos einen gesunden Ort suchte, bis in die Ecken des Bettchens...
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Unser Sohn 3Monate alt weint sich immer in den Schlaf – Auch tagsüber. Er ist nicht überreizt und macht das trotzdem. Wieso und kann man das ändern?
Astrid Held: In meiner langjährigen Arbeit als Beraterin erlebe ich immer wieder Babys und Kleinkinder, die sich in den Schlaf weinen. Weinen ist eine Form von Kommunikation. Vermutlich muss ihr Sohn noch etwas mitteilen und sich so selbst regulieren/beruhigen bevor er in den Schlaf findet.
Wir haben drei Kinder (1,3&5jährig). Alle wurden mind 11 Monate gestillt, alle auch in der Nacht. Alle schliefen in den ersten beiden Jahren im Beistellbett und oder im Elternbett. Versuche, sie ‚auszuquartieren‘ beendeten wir beim ältesten Kind, als es unendliches Sitzen neben dem Bett beim Einschlafen oder in der Nacht zur Folge hatte. Bei Kind 2 und 3 verzichteten wr darauf und die Kinder schliefen bei/neben uns (mit Stillen/Schoppen). Nun zu unserer Frage: Weshalb beharren (unsere) Kinderärzte vehement darauf, das Kind ab einem gewissen Alter in der Nacht nicht zu stillen und es möglichst nicht im Elternbett schlafen zu lassen? Wieso kann die gängige Meinung nicht sein: alle machen es so, dass alle Familienmitglieder zu möglichst viel Schlaf kommen? Wir hören jedenfalls weg, wenn unsere Kinderärztin uns diese Frageb stellt, weil wir unseren Weg gefunden haben… Seit wir das pragmatisch angehen geht es allen besser – das Kind schläft ruhiger und wir haben mehr Schlaf (klappt logischerweise auch nicht immer🤪).
Peter Hunkeler: Ich bin selbst Kinderarzt mit dem Schwerpunkt Entwicklungspädiatrie. Ich glaube nicht, dass es die gängige Meinung von Kinderärzten ist, das Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Nacht abzustillen oder auszuquartieren. Es spielen sicherlich eigene Erfahrungen mit. Beim Säugling im Elternbett gibt es gewisse Regeln zu beachten wegen dem SIDS. Ich handhabe es so: Wenn die Eltern mit dem Schlafverhalten des Kindes umgehen können und zufrieden sind, braucht es keine Beratung. Das Familienbett kann für die eine Familie genau das richtige sein, für andere ist es das Gegenteil.
Unsere Tochter wird Mitte April 1.jahr alt und erwacht jede Nacht 6-10 mal..und das seit ca. 4 Monaten. Sie schreit oft seehr laut und beruhigt sich erst nach dem herumtragen oder auf unserer Brust/bauch. Hab ihr ein Tipp?
Peter Hunkeler: In diesem Fall empfehle ich Ihnen ein Schlafprotokoll über 14 Tage auszufüllen und dieses anschliessend mit der Kinderärztin zu besprechen. Anhand des Protokolls kann man den Schlafbedarf ausrechnen und die Tagesstruktur beobachten.
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Danke für das Beantworten meiner Frage zu Entlastungsmöglichkeiten. Hier noch eine Ergänzung. Das rote Kreuz haben wir in Anspruch genommen für einen Tag, 30.-/ Stunde, also 210.- für einen Tag. Das konnten wir nicht regelmässig leisten. Zudem konnten wir da nichts Regelmässiges organisieren, da das rote Kreuz nur im Notfall (Krankheit des Kindes oder der Eltern) einspringt und nicht regelmässig bei Schlafproblemen. Für die Nacht gibt es keine Hilfe vom roten Kreuz, die Betreuungspersonen arbeiten nur bis maximal 20 Uhr. Jedenfalls ist das in Fribourg so. Die Elternberatung in Friboug habe ich oft kontaktiert und auch sie hatten keine Tipps für Entlastung, ausser einem Aufenthalt im Spital wegen «Burnout der Eltern». Das haben wir nicht gemacht. Wir fühlten uns sehr alleingelassen. Was es für uns gebraucht hätte, wäre jemand, der einige Nächte hätte anwesend sein können um zu analysieren, was das Problem war. Auch der Kinderarzt, Schlafprotokolle, Osteopathie, Homöopathie, Kinesiologie und Schlafcoachin (100.-/Stunde) brachten keine Besserung der Situation. Ende Dezember gab es dann eine Nacht, in der wir so erschöpft waren, dass wir unseren Sohn (damals 14 Monate) haben schreien lassen. Wir haben ihm vorher gesagt, dass wir den «Wachdienst» nicht mehr machen können. Er hat nicht lange geweint und ist eingeschlafen. Von da an brauchte es 10 Tage und seither schläft er jede Nacht durch, schläft alleine in seinem Zimmer ein und dies auch beim Nickerchen. Ich hatte nie das Gefühl, dass er denkt, seine Bedürfnisse würden nicht wahrgenommen. Im Gegenteil: Im Nachhein denke ich, dass er auch vorher schon gerne hätte schlafen WOLLEN, wir ihn aber mit unserer Präsenz (rein ins Kinderzimmer, wenn er weinte, bei ihm bleiben) davon abgehalten haben. Jetzt läuft es super und ich weiss das so sehr zu schätzen. Danke für die Sendung, wichtiges Thema!
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Unsere Tochter ist inzwischen 17 Monate alt. Sie schläft nachts von ca 20.00 – 6.00 Uhr, und wacht nachts noch 1-2x auf. Abends vor dem Schlafen erhält sie einen Schoppen und schläft dann in unseren Armen ein, und wir legen sie schlafend ins Bett. Nachts wenn sie aufwacht, bekommt sie noch 1 Schoppen à 170ml (mittlerweile jedoch einen verdünnten Schoppen mit nur noch 2 anstatt 4 Messlöffel Milchpulver). Beim Tagschlaf ist die Problematik, dass sie nicht in ihrem Bettchen einschläft, sondern nur im Kinderwagen wenn wir am Spazieren sind. Was raten Sie uns – wie sollen wir weiter vorgehen? Sollen wir sie zuerst vom Schoppen in der Nacht entwöhnen (und falls ja sollen wir den Schoppen sofort absetzen oder das Milchpulver weiterhin schrittweise reduzieren)? Oder sollen wir besser daran arbeiten, dass sie alleine einschlafen kann? Oder können wir beides parallel machen? Besten Dank für Ihre Auskunft und freundliche Grüsse
Astrid Held: Ihre Tochter hat gelernt mit dem Schoppen auf dem Arm oder tagsüber mit dem Kinderwagen einzuschlafen. Erwacht sie Nachts, so fordert sie diesen Zustand zurück. Sie dürfen gerne den Schoppen weiter verdünnen, bis sie nur noch Wasser hat und dann das Wasser reduzieren bis sie nichts mehr braucht. Parallel dazu macht es Sinn, wenn sie ihrer Tochter den letzten Schoppen 1 Stunde vor dem Schlafen gehen geben oder vollständig abbauen, sofern sie gut isst. Danach starten sie mit dem Abendritual wie zum Beispiel Wickeln, Pyjama anziehen, evtl. etwas spielen, Büechli schauen, ins abgedunkelte Zimmer gehen, wach ablegen und dann soviel wie nötig und so wenig wie möglich Unterstützung bieten um sie in den Schlaf zu begleiten.
Mein Baby 6 1/2 Monate schläft in der Nacht nur an der Brust wieder ein und nimmt keinen Nuggi. Mein schlaf ist daher sehr gestört, er schläft bei mir damit ich zwischenzeitlich schlafen kann? Wie kann ich besser damit umgehen?
Nicole Buholzer: Ihr Baby bringt wahrscheinlich das Einschlafen mit dem Stillen in Verbindung, mit 6,5 Monaten ist das ok. Vielleicht können Sie am Tag etwas Schlaf nachholen? Es gibt verschiedenen Wege, wie Ihr Baby lernen kann, nachts ohne Brust einzuschlafen. Sie können versuchen, tagsüber und abends beim Stillen darauf zu achten, dass Ihr Baby nicht einschläft. Es kann helfen, mit dem Baby zu sprechen oder es nach dem Stillen zu wickeln. Danach können Sie Ihr Baby wach ins Bett legen und ihm mit Streicheln und schönen Berührungen in den Schlaf helfen. Es braucht etwas Zeit, bis die Kinder umlernen, ohne Brust einzuschlafen.
Unsere Tochter ist 14 Monate alt. Sie schläft gut ein. Wenn sie jedoch wach wird, kann sie teilweise 1 bis 2h nicht mehr einschlafen, lässt sich nur sehr schlecht beruhigen und weint die meiste Zeit. Am Tag schläft sie noch 1x 1h. Was können wir tun?
Astrid Held: Ich empfehle ihnen ein 24h Schlafprotokoll auszufüllen. Danach können mit dem eruierten, durchschnittlichen Schlafbedarf die Bettzeiten angepasst werden. Brauchen sie dabei Hilfe, kann sie ihre Mütter- und Väterberatung oder der Kinderarzt beraten.
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Liebes Team, meine Kinder sind nun bereits 25/23. ich kenne diese Szenen soo gut. Das Buch „jedes Kind kann schlafen lernen“ hat uns damals sehr geholfen. 👍👍👍 liebe Grüsse
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Unser 11 Monate alte Tochter ist in der nacht stündlich wach und schläft nur an der brust weiter! Ich habe keine Kraft mehr und möchte sie über Ostern abstillen. Es ist in der nacht auch wirklich nur das nuckeln (Sie nimmt keinen Nuggi), habt ihr Tipps um es zu vereinfachen oder wie wir es am besten starten sollen? Sie weint sehr stark, wenn sie keine Brust bekommt und kann sich fast nicht beruhigen. Danke für eure Hilfe Liebe Grüsse
Peter Hunkeler: Vermutlich kann das Abstillen in der Nacht helfen, dass Ihre Tochter besser schläft. Das Stillen scheint primär zum Beruhigen da zu sein. Haben Sie im Moment genügend Kräfte und Unterstützung, das Abstillen in der Nach durchzuziehen? Am besten schlafen sie während diesen Nächten auswärts.
Unser Kind ist knapp zwei Jahre alt und macht seinen Mittagsschlaf jeweils um eine ähnliche Zeit. Spätestens nach eineinhalb bis zwei Stunden wecken wir es, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass es sonst abends bedeutend später als üblich in den Schlaf findet. Von anderen Leuten haben wir schon gehört, dass wir es nicht wecken sollen. Was meinen Sie dazu?
Peter Hunkeler: Die anderen Leute müssen am Abend auch nicht länger aufbleiben bis ihr Kind den Schlaf findet. Ein Kind sollte genügend Mittagsschlaf haben, damit es zufrieden und interessiert ist an der Umwelt. Der Mittagsschlaf muss aber von der Gesamtschlafdauer pro 24 Stunden abgezogen werden. Je mehr es am Tag schläft, desto weniger kann es in der Nacht. So gesehen, kann ich ihre Vorgehensweise gut nachvollziehen.
Hallo, meine Tochter ist 21 Monate und schläft seit Geburt nicht durch. Sie hat 2-3 stündige wachphasen obwohl sie ca. Erst um 21:00 uhr ins Bett geht und morgend wieder früh auf +- 6:00. Mittagsschlaf 1 Stunde. Ich weiss nicht mehr weiter. Was kann ich noch tun. Tagesablauf haben wir eine Struktur.
Peter Hunkeler: Unbedingt Schlafprotokoll anfertigen über mindestens 14 Tage und dann den Schlafbedarf berechnen lassen durch eine Fachperson. Nehmen Sie Kontakt mit der Kinderärztin / Kinderarzt auf.
Unser zweiter Sohn, gerade 4 Jahre alt geworden, schläft selber ein und schläft lange in seinem Bett. In der Nacht kommt er aber meistens ins Elternbett und bleibt eine Zeit lang. Wir haben es bereits mit einer Matratze versucht und legen ihn manchmal zurück in sein Bett... Gibt es noch andere Tipps um sein Schlaf zu «stärken»? Danke für Ihre Tipps!
Astrid Held: Grundsätzlich machen sie es mit ihren Interventionen sehr gut. Bei diesen Fragen ist es wichtig zu evaluieren, ob es für sie als Eltern ein Problem darstellt. Wenn ja, dann ist er vielleicht bereit für einen kleinen Vertrag, dass er neben ihnen auf der Matratze schlafen darf statt in ihrem Bett?
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Wir haben soeben Puls am SRF gesehen. Wir sind schockiert dass das Buch „ jedes Kind kann einschlafen lernen“ nicht mehr empfohlen wird. Dank diesem Buch hat unsere Tochter innerhalb von nur 3Tagen gelernt selber einzuschlafen. Wir haben diese Methode angewendet als unsere Tochter 6 Monate alt war. Wir würden dass allen Eltern empfehlen, die das gleiche durchmachen müssen. Wir wussten nicht mehr was wir machen sollten . Es wurde uns in der Mütternberatung empfohlen. Wir glauben auch dass das für alle Beteiligten zumutbar ist. Unsere Tochter ist jetzt 27 Jahre alt und hat auch kein Schaden daraus gezogen…
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Unsere 7 Monate alte Tochter schläft mit Mama im Elternbett. Sie wird aktuell voll gestillt (und verweigert noch die Flasche). Sie wird ca. alle 1-3 Stunden wach. Während einer guten Nacht erwacht sie drei Mal, während einer schlechten bis zu 10 Mal. Manchmal begnügt sich die Kleine mit dem Nuggi, hin und wieder wird aber natürlich gestillt. Papa schläft auf dem Sofa, da er nicht viel machen kann aktuell und ein Elternteil mit einer schlechten Nacht reicht. Wir fragen uns oft: Schlafen Babys im eigenen Bett denn besser? Ist eine Gewöhnung an das eigene Bett oder gar eigene Zimmer anzustreben? Besten Dank.
Nicole Buholzer: Ob ein Kind im eigenen Bett und im eigenen Zimmer schlafen soll, ist ein Herzensentscheid, den Sie als Eltern entscheiden. Ein erster Schritt könnte ein eigenes Babybett im Elternschlafzimmer sein. Denken Sie auch an sich als Eltern und an Ihre Bedürfnisse, diese sind wichtig. Es ist schön, dass Ihr Baby ab und zu den Nuggi akzeptiert, versuchen Sie diesen als erstes anzubieten. Wenn es Tränen gibt, dürfen Sie Ihr Baby beim Weinen auch begleiten und versuchen es gemeinsam auszuhalten. Ich empfehle Ihnen eine Beratung, damit Sie bedürfnisorientierte Schritte zu ruhigeren Nächten angehen können.
Unser Kind, 2jährig braucht mehrere Schoppen (ca.4x) nachts.Ansonsten findet es nicht in den Schlaf zurück. Wie kann die Menge reduziert werden? Soll dann dafür tagsüber wieder Schoppen angeboten werden? Das Ausschleichen mit der Reduzierung des Milchpulvers hat nicht geklappt.
Peter Hunkeler: Mit 2 Jahren ist ihr Kind im Prinzip nicht mehr auf Nahrung in der Nacht angewiesen. Ich würde versuchen zuerst das Intervall zu verlängern, damit es nur 2-3 Schoppen braucht in der Nacht und anschliessend in ganz kleinen Schritten die Menge des Milchpulvern zu reduzieren.