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Schlafstörungen Ist es normal, nachts aufzuwachen?

Eva Birrer Strassfeld und Marcel Burkard haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat und am Telefon

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Dr. phil Eva Birrer Strassfeld

Schlafspezialistin

Klinik für Schlafmedizin Luzern

lic. phil. Marcel Burkard

Psychologe FSP

Klinik für Schlafmedizin Luzern

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Dr. Jens Acker

Facharzt FMH für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde

Klinik für Schlafmedizin Zurzach

Dr. phil. Daniel Brunner

Zertifizierter Spezialist für Schlafmedizin

Zentrum für Schlafmedizin Hirslanden

lic. phil. Daniela Janssen

Somnologin und Psychotherapeutin FSP

Zentrum für Schlafmedizin Hirslanden

Chatprotokoll

Immer nach dem einschlafen beginne ich zu schwitzen und muss 5 bis 7 aufstehen und das nachthemd wechseln . so komme ich nie auf mehr als 1 Stunde durchgehend zum Schlaf. Ich bin Jahrgang 1944 und bekomme chemo (Dickdarmkrebs es geht alles gut und ausser Schlafmanko bin ich hoffnungsvoll. Liegt dies an einer Ueberfunktion der Schildrüse? Oder was sol ich tun ? Danke für Ratschlag vielleicht geht es andern Patienten ebenso.

Marcel Burkard: Schwitzen beim einschlafen kann einerseits psychisch bedingt sein (Anspannung), oder wie sie vermuten möglicherweise auf eine hormonelle oder andere körperliche ursache zurückführbar sein. wenn sie es für möglich halten, dass Anspannung oder Stress eine Rolle spielt, emfehle ich ihnen das Erlernen einer Entspannungstechnik. Fragen Sie dafür Ihren Hausarzt oder suchen Sie im Buchhandel nach Literatur. Für körperliche Abklärungen ist natürlich Ihr Hausarzt zuständig.

Ich kann am abend so müde sein wie ich will, einschlafen kann ich nicht seit ich 16 jahre alt bin nehme ich natürliche Schlaftabletten 1h bevor das ich schlafen gehe mittlerweile bin ich 18. Versuche manchmal ohne Tablette einzuschlafen dann geht es aber etwa 3 stunden bis ich schlafe und es ist recht mühsam. wenn ich dann endlich mal schlafen kann erwache ich nach 3-4 stunden automatisch und schlafe nicht mehr ein aber den ganzen tag müde

Marcel Burkard: Müdigkeit alleine entscheidet nicht über die Fähigkeit, einzuschlafen. Es gibt viele Menschen, die tagsüber müde sind, obwohl Sie regelmässig genügend schlafen, aber trotzdem nicht den Hang haben, einzuschlafen. Für das Einschlafen ist vielmehr der sogenannte Schlafdruck entscheidend. Dieser ist umso höher, je länger Sie wach bleiben. Bei Ihnen würde ich eine schlafmedizinische Abklärung empfehlen, da die Einschlafprobleme (und teilweise auch Durchschlafprobleme) schon länger andauern. Es könnte auch eine Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus als Ursache möglich sein. Eine solche Verschiebung ist häufig bei Jugendlichen. Eine Messung des Melatonin-Spiegels abends könnte hier Klarheit schaffen. Fragen Sie Ihren Hausarzt nach den Möglichkeiten einer schlafmedizinischen Abklärung.

Ich kann ziemlich schnell einschlafen, allerdings wache ich immer wieder mal kurz auf, kann dann aber ohne Probleme wieder einschlafen. Zudem habe ich eher einen späteren Rythmus und schlafe so zwischen 0.00 und 0.30 ein und schlafe zwischen 7 und 8 Stunden. Meine Fragen: Ist das kurze Aufwachen normal? Und wie kann ich einen früheren Schlafrythmus leicht und vor allem schnell umsetzen?

Marcel Burkard: Einige Male kurzes Aufwachen während der Nacht ist durchaus normal. Kurze Aufwachreaktionen (die am morgen nicht erinnerlich sind), gibt es auch immer wieder (bis zu 17x pro Stunde normal). Je älter wir werden, desto häufiger Erwachungen haben wir während des Schlafes. Bezüglich Rhythmusverschiebung: Es gibt spezielle Tests (sogenannte Melatonin-Checks), die eine organische Ursache für eine Schlafrhythmus-Verschiebung aufdecken können. Der Schlafrhythmus kann aber auch aus Ihren Gewohnheiten so geformt worden sein. Einnahme von Melatonin in niedrigen Dosen zu bestimmten Zeitpunkten (ermittelbar mit dem Melatonin-Check) abends sowie ein baldiger Aufenthalt am Tageslicht (oder Anwendung von Lichtlampen) morgens kann den Rhythmus vorverschieben.

Mein Problem besteht darin, dass ich jederzeit und überall innert kürzester Zeit einschlafen kann. Seit Jahren bringe ich es nicht mehr fertig, ein Buch zu lesen. Ich kann 2-3 Kaffee trinken, ins Bett gehen und nach 2-5 Minuten bin ich weg. Ich habe kein Problem mit aufstehen am Morgen, könnte aber nach dem Morgenessen wieder ins Bett und weiterschlafen. Beim Autofahren ist es oftmals ganz schlimm, besonders jetzt im Winter, muss diverse Pausen einlegen um nicht einzuschlafen. Bin 47 Jahre alt.

Eva Birrer Strassfeld: Sie haben eine erhöhte Einschlafneigung, also eine Tagesschläfrigkeit, die verschiedene Ursachen haben kann. Dies sollte dringend abgeklärt werden, denn Ihnen kann sicher geholfen werden. In der Klinik für Schlafmedizin Luzern/Zurzach ist die Abklärung einer erhöhten Einschlafneigung am Tag ein wichtiges Kerngebiet (neben Ein- und Durchschlafstörungen).

Habe kein Einschlafproblem, wache aber immer mitten in der Nacht auf und bin sofort hellwach, kann dann lange nicht mehr einschlafen, lese dann etwas und döse dann nur noch und träume dann auch meistens, Abends dann früh müde und schlafe auch mal schon vor dem Fernseher ein, heute bei "Puls" nicht ;-)

Marcel Burkard: Durchschlafstörungen können verschiedene Ursachen haben. Da Sie nach dem Aufwachen länger nicht mehr Einschlafen können, scheint es sich mehr um eine sogenannte "psychophysiologische Insomnie" zu handeln, d.h. das nicht mehr einschlafen können ist am ehesten auf psychische Prozesse (Befürchtungen über schlechten Schlaf, Erwachen und den nächsten Tag, Anspannung, Ärger/Frust, Stress etc.) zurückzuführen. Die folgende Müdigkeit ist auch Teil des Störungsbildes, verschärft die Probleme aber, da das Einnicken vor dem TV dann den Schlaf später wieder erschwert (Sie bauen bereits wieder etwas Schlafdruck ab). Lesen ist eine gute Ablenkung, oder auch ein Hörbuch hören, wenn das Lesen zu anstrengend wird. Am besten macht man dies aber ausserhalb des Bettes, da sich sonst Ihr Körper daran gewöhnt, dass das Bett nicht nur schlafen und Ruhe bedeutet, sondern auch aktive Tätigkeiten. Wenn die Schlafstörung länger dauert (mehr als 3-6 Monate) sollten Sie Ihren Hausarzt nach einer schlafmedizinischen Beurteilung in einem spezialisierten Zentrum fragen.

Ich schlafe zwar problemlos ein, erwache aber immer nach ca. 5 Stunden, stehe dann kurz auf schlafe aber nachher meistens wieder ein, ist das bereits eine Schlafstörung?

Eva Birrer Strassfeld: Es ist normal nachts aufzuwachen, sogar mehrmals, solange Sie wieder einschlafen könnnen und sich tagsüber gut fühlen bzw. keinen Leidensdruck haben, spricht man nicht von einer Schlafstörung.

Mein Problem. Ich schlaffe überall. Am Abend schlaffe ich sofort ein. Am Morgen kann ich fast nicht aufstehen und jede freie Minute schlaffe ich ein.

Marcel Burkard: Ihre Beschwerden können viele verschiedene Ursachen haben, die von einer Fachperson abgeklärt werden müssen. Bitte melden Sie sich dringend zuerst bei Ihrem Hausarzt und besprechen Sie mit Ihm auch eine allfällige Überweisung an ein schlafmedizinisches Zentrum.

Ich nehme seit einigen Monaten abends fünf Tropfen Surmontil. Obwohl diese Dosis sehr tief ist, kann ich damit gut schlafen. Wie lange kann ich so weiter fahren?

Marcel Burkard: Diese Dosis ist in der Tat relativ gering, trotzdem sollten die Ursachen für Ihre Ein- und/oder Durchschlafstörung abgeklärt werden. Manche Menschen entwickeln eine Toleranz und müssen dann die Medikamentendosis steigern. Das Surmontil wird Ihre Schlafstörung nicht kurieren. Fragen Sie Ihren Hausarzt nach einer Überweisung zu einem fachkundigen Schlafmediziner, damit man die Schlafprobleme mit geeigneten Massnahmen angehen kann.

Seit mehreren Wochen schlafe ich sehr schlecht ein, und wenn ich dann eingeschlafen bin, so wache ich wieder sehr früh auf, ODER ich schlafe schnell ein und wache dann ca. 3 Stunden später wieder auf und kann dann nicht mehr einschlafen... Müde fühle ich mich bedingt. Kann man mit durchschnittlich 4 Stunden Schlaf auskommen??

Eva Birrer Strassfeld: Es gibt wenig Leute, die wirklich mit 4 Stunden Schlaf auskommen. Oftmals kann man Müdigkeit überspielen. Wenn diese Einschlafprobleme oder das frühmorgendliche Erwachen länger andauert und Sie sich tagsüber schlechter fühlen, sollten Sie eine Behandlung anstreben.

Wenn ich mich abends ins Bett lege, kommt es öfters vor, dass ich entweder mit den Beinen oder auch Händen nervöse Bewegungen mache - unbewusst. Was kann ich dagegen tun?

Eva Birrer Strassfeld: Unruhige Beine können Restless-Legs Symptome sein. Allerdings ist es auch normal, dass wir während des Einschlafens unwirkürliche Einschlafzuckungen auftreten. Fragen Sie Ihren Arzt nach der genauen Diagnose.

Ich habe einen extrem leichten Schlaf. Jedes noch so kleine Geräusch weckt mich in der Nacht auf. Normalerweise kann ich danach sehr schnell wieder einschlafen, dennoch habe ich am Morgen immer das Gefühl gerädert zu sein, da ich mich an jedes aufwachen erinnern kann. Ist das "Tief-Schlafen" erlernbar?

Marcel Burkard: Durchschlafstörungen können verschiedene Ursachen haben. Diese können psychisch (Stress, Ärger, Anspannung etc.) bedingt sein, aber auch organische Gründe haben. Organische Gründe (Bewegungsstörungen im Schlaf, Atmungsstörungen im Schlaf, z.B. Schlafapnoe) werden im Schlaflabor abgeklärt. Auch übermässig lange Bettzeiten können dazu führen, dass unser Schlaf weniger tief wird, das heisst je weniger Zeit wir uns zum Schlafen geben, desto eher wird diese kurze Zeit mit tieferem Schlaf "gefüllt" sein. Am besten melden Sie sich mit Ihren Beschwerden beim Hausarzt, welcher dann abklären wird, ob eine weitere schlafmedizinische Abklärung angezeigt ist. Sie können sich auch direkt in der Klinik für Schlafmedizin Luzern melden und sich für ein Erstgespräch anmelden (sofern Sie nicht im Hausarzt Modell versichert sind). Weitere Informationen finden Sie auf www.ksm.ch

Wie findet man seinen Schlaftyp heraus?

Eva Birrer Strassfeld: Mit Schlaftyp ist gemeint, ob Sie ein Kurz- oder Langschläfer sind oder eher ein Morgen- oder Abendmensch sind. Die Universität Basel hat auf Ihrer Homepage: www.chronobiology.ch/limesurvey/index.php/759349/lang-de einen Fragebogen zum Chronotyp publiziert (Abend- und Morgentyp). Das Mass für die richtige Schlafmenge ist, wie Sie sich am Tag fühlen. Wenn Sie genügend geschlafen haben, fühlen Sie sich auf Tag gut.

meine Schlafqualitaet ist schlecht, als ob der Tiefschlaf fehlen würde. am morgen dann nie das Gefühl von Erholung. was kann man da tun?

Eva Birrer Strassfeld: Ja sicher: Eine genaue Abklärung warum Ihr Schlaf nicht erholsam ist, ist wichtig. Wenn man die Ursache weiss, kann man dies auch behandeln. Wenden Sie sich an ein spezialisiertes Schlafzentrum.

Ich bin wahrscheinlich eine Eule. Ich bin am Abend immer top fit, aber dafür habe ich sehr mühe am Morgen aufzustehen. Was kann ich dagegen tun?

Eva Birrer Strassfeld: Die Erkenntnis ist schon sehr wichtig, dass Sie eine "Eule" sind. Wenn Sie Ihren Alltag nicht nach Ihrer inneren Uhr richten können, d. h. Sie können nicht später aufstehen, kann man den Schlaf-Wach-Rhythmus mittels Melatonin am Abend und einer Tageslichtlampe am Morgen beeinflussen.

ich habe jeweils einen sehr traumreichen Schlaf und fühle mich deshalb auch meistens sehr erschöpft am Morgen. Oftmals spreche ich oder sitze im Schlaf auch auf. Was ist dagegen hilfreich und weshalb ist das so?

Eva Birrer Strassfeld: Es gibt eine Veranlagung zu dieser Art Phänomene. Stress oder Schlafmangel können sie verstärken. Halten Sie einen regelmässigen Schlaf-Wach-Rhythmus ein, mit möglichst wenig Schlafmangel. Wenn Sie morgens sehr erschöpft sind, würde ich dies in einer spezialisierten Schlafklinik abklären lassen.

Was ist Ihre Meinung zum Medikament "Benocten"? Kann ich das bedenkenlos verwenden?

Eva Birrer Strassfeld: Benocten ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Es erleichtert das Einschlafen. Oftmals spürt man es aber am nächsten Morgen noch. Wenn Sie das Medikament gut vertragen und es nur gelegentlich verwenden, ist es sicherlich bedenkenlos. Wenn Sie aber schon chronische Schlafprobleme haben, würde ich dies mit einem nicht-medikamentösen Behandlungsprogramm angehen. Denn diese sind sehr wirksam.

Was schlagen Sie traumasierten Leuten vor, welche Angst vor dem Einschlafen haben?

Eva Birrer Strassfeld: Sie möchten eine Antwort auf eine sehr komplexe Situation. Traumatisierte Menschen gehören in eine spezialisierte Traumabehandlung. Ich habe gute Erfahrung gemacht mit einer zusätzlichen Schlaftherapie. Dazu gehören viel Information über den Schlaf und wie der Schlafdruck aufgebaut werden. Zusätzlich muss man Angstgedanken angehen.

Ich wache oft um ca. 4 Uhr auf und bin so wach, dass ich nicht mehr einschlafen kann. Der Wachzustand ist dann oft verbunden mit einem unguten Magengefühl. Der Magen fühlt sich irgendwie komisch an. Hat das Essverhalten auch etwas mit einem guten Schlaf zutun? Es ist nicht so, dass ich mit vollem Magen ins Bett gehe, das Problem habe ich auch, wenn vor dem Schlafen wenig esse.

Eva Birrer Strassfeld: Sie haben eine typische Schlafstörung mit frühmorgendlichen Erwachen. Dies kann Stress verursachen verbunden mit unguten körperlichen Symptomen. Schlafstörungen kann man gut behandeln.

Das Einschlafen am Abend bereitet mir normalerweise keine Mühe. Ich wache aber sehr oft nach 4-5 Stunden auf, habe Herzklopfen und meine Gedanken kreisen dann meist um zwar auf den ersten Blick Alltägliches, das mich in diesem Moment aber richtig belastet und zu einem grossen Problem wird. So schaffe ich es kaum wieder einzuschlafen. Ich muss aufstehen, trinke etwas Tee oder Milch und gehe wieder ins Bett. Nach 1-2 Stunden kann ich ev. wieder einschlafen, bin am Morgen dann aber erschöpft.

Marcel Burkard: Sie leiden wahrscheinlich an einer sogenannten psychophysiologischen Insomnie. Da wir in der Nacht einen hohen Melatonin-Spiegel haben, sehen wir die Dinge "pessimistisch" und die Probleme und alltägliche Dinge wirken viel grösser und unannehmlicher, als diese dann tagsüber wirklich sind. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Hausarzt nach einer Überweisung zu einer Fachperson, welche kognitive Verhaltenstherapie gegen Schlafstörungen durchführt.

Bei Ein- und Durchschlafstörungen höre ich Musik oder Hörbücher. So schlafe ich immer wieder gut ein. Manchmal stelle ich die Sleep-Taste ein, oft vergesse ich es. Kann es mir schaden, wenn mich Musik und Stimmen die ganze Nacht leise beschallen?

Marcel Burkard: Viele Patienten behelfen sich mit dieser Methode, und bei vielen wirkt dies auch recht gut. Die Sleep Taste ist sehr hilfreich, damit man nicht die ganze Nacht beschallt wird. Schaden kann Ihnen eine längerfristige nächtliche Beschallung nicht, wenn es leise ist (Gehör). Es kann aber die Schlaftiefe beeinflussen bzw. zu flachem Schlaf führen, da diese Beschallung kurze Aufwachreaktionen hervorrufen kann.

Ich bin bereits mit 39 in die Menopause gekommen und habe seit dann EInschlafstörungen. Ich nehme seit Jahren Zolpidem 10mg, meistens genügt 1/2 Tab. oder nur 1/3. Leider geht ohne gar nichts mehr, ich bin bereits abhängig davon. Ich möchte jedoch gerne davon loskommen. Was raten Sie mir?

Eva Birrer Strassfeld: Unbedingt behandeln lassen. Sie sind zu jung, um täglich Schlafmedikamente zu schlucken. Eine spezialisierte Schlafklinik mit einem nicht-medikamentösen Behandlungsprogramm kann Ihnen weiterhelfen. Parallel dazu kann dann das Zolpidem langsam abgebaut werden. Manchmal muss man dies auch stationär machen (2-3 Wochen). Dies bieten wir in der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach an.

Normalerweise schlafe ich innert Minuten ein, aber ab und zu dauert es Stunden und ich wälze mich. Wie lange soll man durchhalten und versuchen einzuschlafen, bevor man aufgibt und Tee kochen geht?

Eva Birrer Strassfeld: Stehen Sie nach etwas 20-30 Min. auf. Es nützt nichts krampfhaft einschlafen zu wollen. Am besten ist, sich mit ruhigen, angenehmen Tätigkeiten abzulenken bis Sie wieder schläfrig werden.

Guten Abend Mein Problem Ist, ich schlafe relativ schnell ein aber nach ca. 20 min. ist Schluss für ein zwei Stunden. Was kann die Ursache sein? Danke für Ihre Antwort! Freundliche Grüsse Elisabeth Flörl

Marcel Burkard: Es können sowohl organische (Schlafapnoe, Restless legs Syndrom) wie auch psychische Gründe (psychophysiologische Insomnie) verantwortlich sein. Ihre Beschwerden sind abklärungsbedürftig, sofern diese schon länger als drei Monate andauern. Bitte melden Sie sich bei Ihrem Hausarzt, um eine genauere Abklärung einzuleiten. Er wird dann entscheiden, ob eine schlafmedizinische Abklärung notwendig ist.

Seit längerer Zeit kann ich nicht mehr durchschlafen. Ich schlafe meistens schnell und gut ein und erwache dann drei bis viermal in der Nacht im Abstand von 1,5 bis 2 Stunden, meistens zu den selben Zeiten. Morgens fühle ich gerädert und müde.

Marcel Burkard: Ähnliche Fragen haben wir heute Abend im Chat schon beantwortet. Bitte schauen Sie den Chatverlauf an, dort werden Sie unsere Antworten finden, ok? Ich wünsche Ihnen eine baldige Besserung der Schlafprobleme, die Behandlung braucht aber auf jeden Fall Zeit und Geduld. Diese muss man sich auf jeden Fall geben.

Guten Abend. Ich tue eigentlich ziemlich alles für eine gesunde Schlafhygiene (regelmässiger Sport, gesunde Ernährung, kein Café nachmittags, keine Elektrogeräte im Schlafzimmer, Raumtemperatur, Entspannungsbäder etc.). Trotzdem habe ich immer wieder Phasen in denen ich nicht einschlafen kann. Ich habe einen intensiven Job, gestresst fühle ich mich aber nicht unbedingt, höchstens punkto Workload.Probleme nehme ich in der Regel nicht ins Bett und bin entspannt, trotzdem finde ich keinen Schlaf...

Eva Birrer Strassfeld: Es ist normal hin und wieder schlechtere Nächte zu haben. Wenn es Sie stört, können Sie versuchen, den Schlafdruck zu erhöhen, indem Sie später ins Bett gehen und stehen Sie morgens zeitig auf. Halten Sie einen regelmässigen Schlaf-Wach-Rhythmus ein.

ich hatte vor 4 Monaten parazentrale Lungenembolien infolge eines Bikeunfalles mit mehreren Rippenbrüchen. Seither nehme ich auch keine Antibabypille mehr. Nun leide ich an Ein- und durchschlafstörungen. Es gibt Nächte wo ich 2-3 Stunden schlafe und dann gibt es wieder Nächte wo ich 6 Stunden schlafen kann. Ich bekam von meinem Hausarzt Schlaftabletten welche ich aber wieder abgesetzt habe, weil es nicht besser wurde. Kann die Schlafstörung auch vom Absetzen der Pille kommen oder eines Traumas?

Eva Birrer Strassfeld: Ein- und Durchschlafstörungen haben verschiedene Ursachen. Auch die aufrechterhaltenden Faktoren sind unterschiedlich. Klären Sie die Schlafstörung in jedem Fall ab oder lassen Sie sie (nicht medikamentös) behandeln, z.B. in einer spezialisierten Schlafklinik.

Guten Abend . Was ist die Ursache von Restless-legs? Was kann ich dagegen tun? Die unruhigen Beine hindern mich am Schlafen. Besten Dank für die Antwort. Freundliche Grüsse

Marcel Burkard: Die Ursachen der unruhigen, nervösen Beine sind neurologischer Natur. Die genaue Erklärung würde hier zuviel Raum einnehmen. Behandelt wird das Restless legs Syndrom meistens mit sogenannten Dopaminagonisten, einem Medikament welches ursprünglich zur Behandlung von Parkinson entworfen wurde. Erkundigen Sie sich bitte bei Ihrem Hausarzt, welcher Ihnen weiterhelfen wird.

Guten Abend. Mein Einschlafen wird durch heisse Füsse verhindert. Es ist eine Hitze drin , man könnte Spiegeleier braten.Jedoch wenn ich sie anfasse fühlen sie sich gar nicht heiss an. Das einzige was mir Hilf ist ein Cold bag oder die Füsse kalt abzuduschen. Oft werde ich auch nachts wach, weil sie sich so heiss anfühlen.

Eva Birrer Strassfeld: Heisse Füsse sind eine von vielen Ursachen für Einschlafstörungen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, denn dies kann man behandeln.

Hallo! Eine Frage die mich schon lange interessiert und ich nirgends eine Antwort finde. Wie wichtig ist der Vormitternachts-Schlaf resp. welches sind die Vorteile für den Körper resp. Nachteile wenn man erst um 0.00h oder später ins Bett geht. Ich arbeite meist abends bis ca. 23.30 im Home-Office, manchmal schlafe ich nicht so gut ein oder durch, komme nicht so gerne aus den Federn, fühle mich aber meist erholt.

Marcel Burkard: Wichtig ist, dass wir dann schlafen, wenn unsere innere Uhr darauf eingestellt ist. Dies ist bei manchen Menschen schon weit vor Mitternacht (ab 21 Uhr), bei anderen erst nach Mitternacht. Sie sollten aber nach der Arbeit noch genügend Zeit haben, herunterzufahren, und dies kann bei Ihnen dann doch bis sicher 1 Uhr nachts dauern. Vielleicht können Sie dann auch besser einschlafen, wenn Sie vor dem ins Bett gehen noch etwas entspannendes für sich selbst tun. Wahrscheinlich sind Sie ein ausgeprägter Abendtyp (sogenannter Chronotyp Eule).

Sehr geehrte Frau Dr. Birrer, im Beitrag wurde oft von Grübeln vor dem Einschlafen gesprochen - die Problematik ist mir sehr gut bekannt. Was raten Sie mir hierbei? Auch schlafen tu ich selten tief sondern oft nur leicht, was ich persönlich ebenfalls Grübelei zuschreibe. Herzlichen Dank für Ihre Antwort im Voraus.

Eva Birrer Strassfeld: Es ist wichtig 1. den Schlafdruck zu erhöhen durch reduzierte Bettzeiten (dann ist die Chance gut, dass Sie schneller einschlafen und nicht ins Grübeln kommen), 2. sollten Sie sich ein Grübeltagebuch anschaffen und Ihre Gedanken hineineschreiben. Dies sind neben Entspannungsübungen nur einige Tipps. Schlafprobleme können sehr gut behandelt werden!

Chat-Admin: Der Live-Chat zum Thema Schlafstörungen ist beendet. Leider war es in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich, die immense Zahl von Fragen zu beantworten - wir bitten um Verständnis. Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf http://www.srf.ch/gesundheit/lifestyle/einschlafen-auf-knopfdruck

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