Chatprotokoll
Gut ich habe nicht diese Krankheit, bin aber verunsichert, weshalb ich auf einmal ohne mehr zu essen, nach 4 Mte. aufhören des Rauchens - also bis heute nie mehr geraucht, trotzdem bis dato knappe 6 kilo zugenommen habe. Möchte nicht unbedingt eine Hungerkur machen (JoJo-Effekt) weiss aber nicht wie ich das angehen könnte. Habe zufälligerweise zu gleichen Zeit mit Intervallfasten begonnen - kein Problem damit, aber? andere verlieren damit sogar etliche Kilos. Haben Sie mir einen Rat
Marco Bueter: Das es nach dem Rauchstop zu einem Anstieg des Gewichtes kommt, es nicht selten. Das sehen wir immer wieder auch in der Klinik. Ohne Ihre Details zu kennen und zu wissen, wie schwer uns wie gross Sie sind, scheint mir hier eine professionelle Ernährungsberatung eine gute erste Massnahme zu sein. Hier ist das Kompetenzzentrum für Ernährungspsychologie in Zürich eine gute Adresse: http://kep-zh.ch/
Dank Victoza konnte ich mein Gewicht um 20 kg reduzieren. Seit einigen Monaten lässt die Wirkung des Medikaments nach und ich habe wieder etwas zugenommen (ca. 5 kg) und bin einigermassen stabil. Trotzdem habe ich Sorge noch mehr zuzunehmen. Was würden Sie mir empfehlen?
Marco Bueter: Ads ist natürlich nicht so einfach zu beantworten. Es kommt darauf an, ob die Dosis gesteigert werden kann. Wenn dann die Wirkung nicht gesteigert werden kann, kommt je nach Ausmass des Übergewichtes evtl. auch ein Operation in Frage. Das muss dann aber genau angeschaut werden.
Bin 63 Jahre alt, Grösse 163 und 74 kg schwer. Treibe Sport und esse gesund. Warum geht das Gewicht nicht runter.
Erika Toman: Wie lange haben sie das Gewicht schon? Ist es stabil, oder hat es sich in der letzten Zeit verändert? Wenn das Gewicht seit langem stabil ist, dann hat sich ihr Körper daran gewöhnt und will es so behalten. Sie haben einen BMI von 28, das ist in ihrem Alter je nach Körperbau ein gesundes Gewicht. Es ist auf jeden Fall viel gesünder, das Gewicht so zu halten und das Leben zu genießen, als sich zu grämen und mit dem Gewicht zu hadern. Sie scheinen ja sonst gesund zu leben und sich viel zu bewegen.
Guten Tag Ich bin 29j (weiblich) und mein BMI ist mit 43 sehr hoch-dass weiss ich natürlich. Ich bewege mich viel (gehe täglich schwimmen und noch mit den hunden spazieren-öfters noch rad fahren) ich habe 2 kinder (11j und 10j) und war vor der ersten ss nur leicht übergewichtig...habe in der schwangerschaft 10kg zugenommen und in der stillzeit auch sehr zugenommen...dann kam die 2.schwangerschaft...später alkoholproblem (bier hauptsächlich-mittlerweile trocken) kann ich ohne OP zum normalgewicht
Marco Bueter: Das ist schwer zu sagen. Prinzipiell ist das natürlich möglich und kann nur beantwortet werden, wenn man eine entsprechende Therapie mit Lifestyle-Management, Ernährungsberatung und evtl. medikamentöser Therapie ausprobiert. Erst, wenn diese Ansätze nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben, macht es evtl. Sinn, sich über eine OP Gedanken zu machen.
Ich wog bei 1.70m 145kg und habe in 6 Jahren auf 66kg abgenommen. Ich möchte noch 2 bis 3 kg runter, aber es geht gar nichts mehr.... Warum ist das so? Ich bewege mich viel und hab eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Warum wehrt ich der Körper so?
Marco Bueter: Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg! Das ist ein beeindruckendes Ergebnis auf das Sie stolz sein können - auch wenn die "letzten" 2-3 kg nicht mehr verschwinden wollen!
Ich bin 1m57 und 46kg... wie viel kcal müsste ich essen um zuzunehmen. Ich bin zu leicht
Erika Toman: Rein rechnerisch haben Sie ein Gewicht im untersten Normalbereich (BMI 18.7). Je nach Alter und Körpertyp, z.B. Anteil an Muskeln, kann es durchaus sein, dass Sie zu leicht sind, d.h. dass der Anteil an Körperfett zu tief ist. Vielleicht frieren Sie schnell oder haben keine Menstruation mehr. Wenn Sie zunehmen wollen, dann heisst es auf jeden Fall mehr Essen als Sie es jetzt tun. Der Bedarf an Kalorien ist recht individuell. Bei Ihrer Grösse kann der Bedarf zwischen 1600 und 3200 Kcal. pro Tag liegen. Es hängt davon ab, wie viel ihr Körper verbrennt, wie viel Sie sich bewegen, wie gut ihr Hunger-Sättigung-Mechanismus funktioniert, usw. Sollten Sie zunehmen wollen und es gar nicht können, dann könnte es sein, dass sie mental nicht dazu bereit sind. Ev. könnte auch eine psychische Störung des Ernährungsverhaltens vorliegen. Dann wäre es sinnvoll, sich psychologische Hilfe zu holen. Z.B. beim KompetenzZentrum für Essstörungen und Adipositas in Zürich, Hegibachplatz.
Hallo zusammen, diese Leute mit Übergewicht......ich finde das furchtbar und dann noch von Ärzten.....Meine Frage, ich bin in Behandlung wegen Untergewicht und ist aber alles in Ordnung. Bin beim Bodymass Index nicht mitgekommen. Ich bin 1.70 Meter gross und 55 kg schwer, mir ist wohl in meinem Körper.. welchen Bodymass Index habe ich? In diesem Bericht, jetzt im Puls sieht es ja aus, wie Diskriminierung. Ich würde sofort den Hausarzt wechseln. Stigmatisierung kenne ich, als ex Drogenabhängiger
Mirjam Koch-Ritter: Sie haben einen BMI von 19. Ja, es ist eine Diskriminierung wie mit Adipositaspatienten umgegangen wird. Leider bringt meistens ein Hausarzt Wechsel nicht viel. Am besten werden die Adipositaspatienten in den Adipositaszentren verstanden und betreut.
Heute bin ich 1.79m und 99kg schwer. Ueber einige Jahre habe ich 11kg abgenommen. Wieso ist hierzulande ZUCKER so wichtig? Der Anbau in der Schweiz wird subventioniert. Im Joghurt hat es bis zu 15gr Zucker pro 100gr. Getränke auch bis zu 11gr. Bei Aktionspreisen werden Produkte mit viel Zucker oder Fett bevorzugt. Später wird die Behandlung der Krankheiten auch vom Bund subventioniert. Wieso ist die Lage in der Schweiz sooooo Adipositas fördernd? Da fühle ich mich ohnmächtig, wenn ich mich ge
Marco Bueter: Auch wir fühlen uns als behandelnde Kollegen häufig sehr ohnmächtig, was die "Lobby" der Nahrungsmittelindustrie betrifft. Da haben wir noch sehr viel Arbeit vor uns. Labelling der Risiko-Nahrungsmittel oder sogar höhere Besteuerung der entsprechenden Nahrungsmittel kann hier eine Lösung sein.
Ich bin 1.63 m gross und knapp 80 kg schwer. Ich treibe sehr viel sport. ( 30 bis 50 km joggen pro woche)plus wandern. esse meistens ausgewogen. Könnten sie mir sagen warum ich nicht abnehme? Ich habe im winter weniger sport getrieben, und auch gleich 6 kg zugenommen. Seit 3 monaten aber treibe ich wieder sport wie oben. Warum nehme ich nicht ab? Liebe grüsse
Erika Toman: Sie beschreiben ein weitgehend gesundes Verhalten. Sie schreiben, dass Sie meist ausgewogen essen. Gibt es Ausnahmen, so z.B. Tage, an denen Sie sehr viel essen oder im Gegenteil hungern. Ansonsten braucht es vielleicht länger, bis das Gewicht sich wieder nach unten bewegt. Wichtig ist, nicht nervös zu werden und genug, aber nicht zu viel, zu schlafen. Stress ist schlecht fürs Abnehmen. Sie haben aktuell einen BMI von 30. Falls Sie sehr muskulös sind, könnte es noch knapp im Rahmen sein. Sollte sich das Gewicht hartnäckig halten, würde ich gezielte Ernährungsberatung empfehlen.
Guten Abend. Ich bin bei 1.84 m Grösse ca. 140 kg schwer. Früher war ich sehr sportlich. Ist es noch realistisch, mit Essensänderung bzw. Bewegung selbst abnehmen zu können?
Marco Bueter: Danke für diese Frage. Das kann man nicht pauschal beantworten, da jeder Betroffene anders auf die unterschiedlichen Therapieansätze reagiert bzw. anspricht. Prinzipiell ist es immer einen Versuch wert, aber die Wahrscheinlichkeit lässt sich leider nicht in Zahlen abbilden.
Ich bin 1.65 und 90kg, OP möchte ich nicht machen, jedoch will ich dringend abnehmen. Gibt es unterstützende Medikamente und müssen die vom Arzt verschrieben werden?
Marco Bueter: Ja, die gibt es mittlerweile. Wenn Sie sich an ein Adipositaszentrum in Ihrer Nähe wenden, wird man Sie sicher gerne diesbezüglich beraten. Aktuelle Medikamente heissen Victoza (Liraglutide oder Saxenda) oder Semaglutide (Ozempic).
Meine Schwester ist 75, ich 68. Selber habe ich einen Magenbypass und wiege 78 Kilo bei 178 cm Grösse und fühle mich wohl. Sie ist etwa 120 Kilo und sieht nicht aus, will keine OP machen aber sie stöhnt. Wie soll ich mich verhalten? Negieren oder ansprechen? Sie tut mir leid, sie sich selbst wohl auch. - Kaum auszuhalten für mich.
Marco Bueter: Danke für diesen Kommentar. Als Chirurg habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Entscheidung bzw. der Schritt zur OP von jedem Patienten selbst ausgehen muss. Es handelt sich dabei um eine "grosse" Entscheidung, zu der man niemanden drängen sollte. Auch, wenn man selbst noch so stark von dem Konzept überzeugt ist, weil man die Lösung für das Problem zu kennen glaubt. Das heisst, dass man einfach geduldig argumentieren und die Vorteile objektiv aufzeigt.
Ich D. A bin 65 kg und 1.64 gross wie ist mein index kann es nicht ausrechnen. Können Sie mir helfen?
Mirjam Koch-Ritter: Ihr BMI ist 24,2 das ist im Normbereich. Den BMI können sie ausrechnen, indem sie ihr Körpergewicht (in Kg) geteilt durch ihre Grösse (in m) zum Quadrat rechnen. Einfacher ist es wenn sie bei Google "BMI Rechner" eingeben, dann finden sie einige, da können sie ihr Gewicht und Grösse eingeben und es wird automatisch ausgerechnet.
Hallo wenn man einen BMI Ü35 hat ist man Adipös und man spricht von einerKrankheit. Das der Stoffwechsel nicht funktioniert und das Fett eingelagert wird. Wenn ein Magenbypass OP gemacht wird und dann abnimmt ist dann dieser Stoffwechsel wieder aktiv Und funktionert wie er muss oder ist er für immer sozusagen kaputt? Danke für die Antwort
Marco Bueter: Danke für diese Frage. Im Rahmen wird der Stoffwechsel nicht zerstört, keine Sorge. Vielmehr wird er korrigiert. AM besten lässt sich das mit einem Thermostat bei einer Heizung vergleichen, mit dem die Raumtemperatur eingestellt wird. Nur das durch die OP natürlich nicht die Temperatur, sondern das Körpergewicht neu eingestellt wird. Dadurch können viele Patienten gut und zuverlässig abnehmen, so dass man gesundheitlich davon profitiert.
War schon als Kind rundlich in einer sehr schlanken Familie. Hatte immer übergewicht. Es gibt Tage, da stehe ich ständig vor dem Kühlschrank. Mein Gewicht seit einigen Jahren rund 90 kg/164cm, Jetzt während Corona habe ich 4kg abgenommen. Hatte in dieser Zeit keine Fressattacken mehr. Einfach so, obwohl es mir psychisch nicht gut geht. Ausgerechnet heute wieder einmal, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass das mehr im Kopf war und dass ich es wieder sein lassen kann. Hoffe ich halte durch.
Ich bin Adipös. Hab im 2013 den Magenbypass gemacht. Hab abgenommen von 112kg auf etwa 75kg (160cm). Dann 3 Kinder innerhalb 4 Jahren. War wieder bei über 100kg. Mit einer Ernährungsumstellung, Konzept von Patric Heizmann, bin ich innerhalb eines Jahres 14kg leichter und es geht noch weiter. Diese Umstellung ist lebbar und fürs Leben. Mein AZ glaubt nicht das es hält.Meine Frage, gibt es irgendwann wieder die Chance bei der Krankenkasse als “nicht krank” angesehen zu werden? Zusatzversicherungen
Marco Bueter: Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg! Aktuell erkennen die Krankenkassen die "morbide Adipositas" nicht als Krankheit an. Von daher sollten sie bei korrigiertem Körpergewicht auch nicht als "nicht mehr krank" eingestuft werden.
Guten Abend Ich habe einen BMI von 50 und habe Colitis Ulcerosa, kommt für mich eine OP mit CU überhaupt in Frage? Besten Dank für die Antwort
Marco Bueter: Vielen Dank für diese wichtige Frage. Es gibt verschiedene OP Verfahren und ja, man kann auch trotz einer Colitis ulzerosa einen bariatrischen Eingriff vornehmen.
Ich habe mich kürzlich nach über einem Jahr vor meiner Partnerin getrennt. Sie hatte ihre Adipositas verschwiegen, obwohl ich bemerkte, dass sie seit unserem Kennenlernen massiv zunahm. Später erfuhr ich, dass sie während 1.5 Jahren bevor wir uns kennengelernt haben von 111-66 kg erfolgreich Gewicht verloren hatte. Wie kommt es, dass genau dann, als sie mich kennenlernte, sich wieder gehen liess (auch in anderen körperlichen Belangen)? Liebe macht schön, heisst es. Hier war es gegentelig.
Erika Toman: Es ist sehr schwer, 45 kg in 1.5 Jahren abzunehmen. Das sind jeden Monat ca. 2-3 kg weniger. Um das zu schaffen muss man sehr viel Hungergefühle aushalten und sich in der Regel auch viel bewegen. Und um das neu erreichte Gewicht zu stabilisieren sollte man sich weitere 6-12 Monate stark kontrollieren. Irgendwann ist man erschöpft. Das ist wohl auch bei Ihrere Partnerin geschähen. Man teilt sich leider die Kräfte oft nicht richtig ein. Man schafft es noch knapp mit den Kräften bis zum Abnehmen des letzten KG, und dann lässt man los, ohne vorweg zu nehmen, dass man noch fast ein weiteres Jahr durchhalten muss, bis sich das neue Gewicht stabilisiert hat. Diesen Mechanismus beschreibe ich ausführlich in meinem Buch "Mehr ich, weniger Waage". Ihrer Partnerin wird es auch so gegangen sein. Sie hat aus Erschöpfung oder Unbedacht los gelassen, zeitgleich damit, als Sie sich kennen gelernt haben. Oder Sie war emotional so berührt durch ihre Begegnung, dass sie sich nicht mehr nur auf die Selbstkontrolle konzentriert hat. Sie hat sich sicher nicht einfach so gehen lassen. Und ich wurde auf jeden Fall nicht denken, dass sie zugenommen hat, weil Sie ihr nicht wichtig waren und sie sich einfach gehen ließ.
Ich bin 36 jährig BMI ist 34 ich bin seit mehr als 2 jahren in der Ernährungsberatung. Doch leider nehme ich nicht mehr ab habe 6 kg abgenomen. Muss noch Ritalin nehmen fürs ADHS. Meiner Psyche tut mein Körper nicht gut. Könnte ich Operativ schon etwas machen?
Marco Bueter: Dank für diese Frage. Mit einem BMI von 34 qualifizieren Sie aktuell nicht für einen Eingriff. Damit die Krankenkassen die Kosten für einen Eingriff übernehmen, muss zur Zeit der BMI über 35 liegen - es sei denn, es liegt ein Diabetes mellitus Typ 2 vor. Dann ist eine Ausnahme theoretisch möglich, muss aber aktuell noch individuell bei der Krankenkasse beantragt werden.
Das viszerale Fett sei das gefährlichste. Wie viel gilt als gefährlich? Wie kann ich es gezielt abbauen?
Marco Bueter: Um das beurteilen zu können, ist die sogenannte Hip-Waist-Ratio hilfreich (anstelle des BMI). Im deutschsprachigen Raum spricht man vom sog. Taille-Hüft-Quotienten, der das Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang angibt. Dieser lässt sich folgendermaßen berechnen: Umfang der Taille / Umfang der Hüfte; wobei die Taille in der Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen und die Hüfte an der dicksten Stelle gemessen wird. Dieses Verhältnis soll bei Männern kleiner als 0,9 und bei Frauen kleiner als 0,8 sein. Liegt es darüber spricht man je nach Ausmass entweder vom Übergewicht bzw. Adipositas. Gezielt abbauen lässt sich durch spezifische Massnahmen nicht, so dass die Ansätze sich nicht von den anderen, üblichen Therapien zur Gewichtsabnahme unterscheiden: 1. Ernährungsberatung/ Lifestyle, 2. Medikamente, 3. Operation.
Guten Abend Ich, mit aktuellem BMI von 39, frage mich ab wann eine OP nötig ist. Ich habe viele Diäten kombiniert mit Sport gemacht, bis fast zur Magersucht, bei der ersten richtigen Diät. Mit Hypnose und medikamentöser Therapie hat es auch nicht geklappt.Die Jojofalle ist immer wieder zurück gekommen, was frustrierend ist und mein Gewicht heute höher ist als jemals zuvor. Was raten Sie?
Mirjam Koch-Ritter: Eine OP kann ab einem BMI über 35 gemacht werden. Ich würde ihnen raten einen Termin in einem Adipositaszentrum zu machen. Dort kann man sie am besten Beraten und auf die individuellen Bedürfnisse und Anliegen eingehen. Sie entscheiden schlussendlich immer selber, ob sie eine Op machen lassen möchten oder nicht.
Ich war sehr beeindruckt von der Psychiaterin im Puls. Endlich einmal eine Ärztin, die Respekt und Verständnis hat. Zu viele andere sind mir schon begegnet!! Darum meine Frage: Gibt es auch im Raum Bern ein Adipositas-Zentrum, oder Ärzte/Therapeuten, die die gleiche Einstellung haben wie die Expertin in der Sendung?
Marco Bueter: Da geht es Ihnen wir mir. Ich fand die Kommentare (wie übrigens den gesamten Beitrag) sehr gelungen! Zur Ihrer Frage: Ich bin mir sicher, dass Ihnen eines der mehreren Adipositaszentren im Raum Bern gerne behilflich ist, einen Kontakt zu einer Psychiaterin herzustellen.
Ich habe anfangs März ein Rudergerät gekauft und bin damit 800km gerudert. Ich habe max. 1 kg abgenommen. Zum Frühstück und Nachtessen nahm ich mehrheitlich Haferflocken ein. Mittagessen und Alkoholkonsum habe ich kaum verändert. Mein BMI 29. Vorher hatte ich viel Fett. Heute stärkere Muskeln. T-shirts bauchen nicht mehr. Habe sichtlich breitere Schultern. Die BMI Angabe ist für mich daher nicht sehr glaubwürdig. Gruss Walter Eschenmoser, 68 Jahre, 180cm, 94 kg
Marco Bueter: Da haben Sie sicher recht. Der BMI gibt nur einen groben Hinweis, ob Adipositas vorliegt oder nicht. Aussagekräftiger ist der Taillen-Hüft-Quotient, der das gesundheitliche Risiko des Übergewichtes zuverlässiger abbildet als der BMI.
Ich habe seit Kindheit eine vorliebe für Schockolade. Heute bezeichne ich mich als Schoggisüchtig. Ich weiss durch Coachings usw. dass in mir etwas ist, was mich sozusagen dazu bringt Schockolade zu essen. Mein ganzer Körper weigert sich abzunehmen, auch wenn ich auf die Ernährung schaue. Habe ich das Gefühl. Ich bin völlig blockiert. Da hier nach mir mehr die Psyche im Vordergrund steht, frage ich mich, wo ich mir Hilfe holen könnte. Gibt es Hilfe für Schoggisüchtige. Ich habe einen BMI von 29.
Erika Toman: Die Menschen bezeichnen sich manchmal als Schoggisüchtig wenn wie merken, dass sie Schokolade mehr als nur wegen dem Geschmack und dem Nährwert brauchen. Ich denke, darauf sprechen Sie an, auch wenn Sie den Zusammenhang mit der Psyche ansprechen. Schokolade enthält nebst Zucker, Fett und ein wenig Eiweiss verschiedene Botenstoffe, die auf die Psyche wirken und eine zumindest kurzfristige Stimmungsaufhellung bewirken können. So das Tryptophan, einen Baustein von Serotonin. Somit kann übermässiger Schokoladenkonsum einen Selbstbehandlungsversuch einer Depression darstellen. Ich würde Ihnen empfehlen, eine Fachperson aufzusuchen. Frau Dr. Issenschmidt z.B. arbeitet nicht all zuweit von Ihnen entfernt.
Vor 10 Jahren Bypas-Gastrique 35 kg verloren, bei 82 kg stabilisiert und seit 2 Monaten sehr viel Arbeit, positiver Stress und habe 5 kg zugenommen hat sich mein Magen schon ausgedehnt? Danke
Marco Bueter: Das ist eine von vielen Möglichkeiten, die man mit entsprechenden Untersuchungen ausschliessen kann. Ich rate Ihnen, sich mit Ihrem Adipositaszentrum in Verbindung zu setzen, in dem der Eingriff damals durchgeführt wurde, um sich beraten zu lassen. Sollte das keine Option für Sie sein, hilft Ihnen der Schweizer Adipositas Stiftung (SAPS) gerne weiter, eine geeignete Anlaufstelle zu finden: https://saps.ch/de/
Ich bin seit meiner Kindheit übergewichtig. Seit der Einnahme von Blutdrucksenkenden Tablettenhabe ich langsam aber stetig zugenommen, bis ich bei einer Körpergrösse von 172cm 111kg wog. Bei einem Arztbesuch, fragen und Beratung glaubte die MPA nicht, dass die Waage stimmt und meinte dann, ich habe einen schweren Knochenbau. Frage 1: Sind di Medikamente mitschuldig an der Gewichtszunahme? Frage 2: Gibt es den sogenannten schweren Knochenbau?
Marco Bueter: Es gibt viele verschiedene Gründe für einen Gewichtsanstieg - das lässt sich in der Regel nicht auf einen einzelnen Faktor oder eine einzelnes Medikament reduzieren. "Schwere Knochen" sind sicher keine in Fachkreisen anerkannte Erklärung.
Guten Abend, ich bin 1,70 m und hab 112 kg. Eine Zufallsdiagnose ergab das ich das Morgagni-Stewart-Morel syndrome habe. Diese Stoffwechselerkrankung ist nicht behandelbar meinte mein Arzt. Dennoch muss es doch möglich sein abzunehmen. Trulcity wurde mir verschrieben zum abnehmen aber ohne erfolg. Gibts für solche Patienten nur noch die OP welche die Kasse ja nicht Bezahlt. Danke für Ihre Antwort. LG
Marco Bueter: Aktuell beträgt Ihr BMI 38.8. Damit qualifizieren Sie formell auch für einen bariatrischen Eingriff, so dass nach den entsprechenden Untersuchungen und bei erfüllten Voraussetzungen die Kosten für einen Eingriff auch von den Krankenkassen übernommen werden. Ob das eine Option für Sie ist oder nicht, lässt sich natürlich nicht so einfach beantworten und erfordert eine entsprechende ausführlich Abklärung.
Bien 70, 156 cm und 74 kg. Seit 18 Monate faste ich 2 mal pro Woche. Das heißt 2 x tgl. eine Suppe, Milchkaffes, 2 x Flohsamen mit ein Löffel Jogurt und Wasser und Tee. Dadurch habe ich 10 kg abgenommen aber jetzt bleibt es immer gleich. Was kann ich machen um mehr abzunehmen?
Erika Toman: Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich zur Gewichtsreduktion. Sie haben fast 15% des Ausgangsgewichts verloren, von BMI 35 auf BMI 30. Das ist eine grosse Leistung! Wichtig ist nun, dass Sie das Gewicht jetzt halten. Auch das braucht noch Energie. Wenn es dann einige Zeit stabil ist, mind. 6 Monate, und Sie noch Lust und Energie haben weiter abzunehmen, dann los. Ansonsten geniessen Sie das jetzt schon erreicht Gewicht. Sie können auch in meinem Buch "Mehr Ich, weniger Waage" mehr dazu erfahren, warum dies sehr sinnvoll und für die Gesundheit zentral sein kann.
Hallo Ich bin 165cm gross und 105kg ich ich mache 3mal pro Woche Sport ,habe aber noch kein Erfolg mit dem abnehmen ist ein auf und ab habe alles schon ausprobiert und nichts hielft was kann ich noch tun
Mirjam Koch-Ritter: Das ist schwierig einfach so zu beantworten, da man genauere Details wissen müsste. Aus meiner Erfahrung ist es am besten wenn sie sich an ein Adipositaszentrum wenden, um ihre Situation ganzheitlich zu beurteilen. Wenn sie kein Adipositaszentrum finden, können sie sich an die Schweizerische Adipositas Stiftung (SAPS) wenden, sie helfen ihnen gerne weiter https://saps.ch/de/
Guten Abend Ich bin bald 77 Jahre alt, 1.68 gross und wiege 83 kg. Ich bin Poliopatientin. Ich hatte sieben sehr gute Schwangerschaften. Ich gehe seit 62 Jahren an Krücken. Heute bin ich mehrheitlich im Rollstuhl und mache den Haushalt auf dem Bürostuhl. Zur Entlastung meiner Handgelenke möchte ich gern einige Kilos abnehmen. Seit 3 Wochen mache ich die Intervalldiät 16:8, habe aber bis jetzt gar nichts abgenommen. Was mache ich wohl falsch? Danke für Ihre Unterstützung.
Marco Bueter: Ich glaube nicht, dass Sie etwas "falsch" machen und ich glaube auch nicht, dass der Fehler bei Ihnen liegt. "Adipositas" ist eine chronische Erkrankung mit vielen verschiedenen Ursachen. Das Sie auf eine Diät nicht ansprechen, liegt meines Erachtens also nicht an Ihnen, sondern eher an der Diät, die bei Ihnen nicht anspricht. In anderen Worten heisst das, dass es in Ihrem Fall andere Therapieansätze braucht, z.B. einen medikamentösen Ansatz. Hier kann Ihnen ein Adipositaszentrum sicher helfen und Sie beraten - ansonsten hilft Ihnen sicher auch gerne die Schweizer Adipositasstiftung weiter: https://saps.ch/de/
Ich bin 171 cm gross, wiege 95 kg. Als Kind war ich mager, ass normal, die Leute sagten, ich müsse mehr essen. In der Pubertät nahm ich automatisch zu, 65 kg. Ich habe 4 Kinder, War immersportlich. 10 Jahre gestillt, probleme mit Füssen, immer Fuss verstaucht, konnte nicht mehr gut Sport machen. Verschiedentlich etwas abgenommen, mit Diäten. Jetzt habe ich eine Knieprotese, da Gelenk Arthrose, sehr beschädigt. Ueberleg mir, ob ich Operation gegen Gewicht machen soll. Was für Folgen hat dies? Wo Beratung?
Marco Bueter: Aktuell erfüllen Sie die Voraussetzungen für einen bariatrischen Eingriff nicht, da Ihr BMI bei 32,5 liegt. Deshalb sollten Sie zunächst andere Therapiemöglichkeiten verfolgen, wie z.B. einen medikamentösen Ansatz oder eine professionelle Ernährungsberatung. Beraten lassen können Sie sich bei jedem Adipositaszentrum. Sollten Sie keines kennen oder finden, hilft Ihnen der Schweizer Adipositasstiftung sicher gerne weiter: https://saps.ch/de/
Ich bin 57 Jahre alt, 150cm klein und wiege 58kg. Es belastet mich sehr. Ich esse aus langeweile und Traurigkeit. Jeden Tag nehme ich mir vor, nicht so viel zu essen. Aber ich schaffe es nicht. Meine Psychologin meint, wenn ich meine Umstände ändere, dann würde ich nicht mehr so viel essen. Ist das wirklich so? Schafft man das auch in meinem Alter noch 5 bis 6 kg abzunehmen? Ich akzeptiere mich nicht. Wo kann ich mir Hilfe holen? Ich mache gerne Sport aber ich setze mich unter Druck...
Erika Toman: Allgemein gesagt ist es auf jeden Fall möglich auch mit 57 Jahren noch 5-6 kg abzunehmen. Die Frage ist, was Sie tun müssten, damit es möglich würde. So lange Sie unter grosser Langweile und Traurigkeit leiden, die Sie nur mit Essen aushalten, wird es schwierig sein. Hilft ihnen Ihre Psychologin bei diesen Themen? Und Druck macht Stress, Stress wiederum traurig, dann trösten Sie sich mit dem Essen, und so geht es weiter. Sie Fragen nach Hilfe. Eine gute Psychotherapie sollte da helfen. Wenn Sie sich in Ihrer aktuellen Behandlung nicht wohl fühlen, dann suchen Sie eine andere. Ansonsten machen Sie Trauer und Langweile zum Thema, und überlegen, ob Sie anders mit diesen Gefühlen umgehen könnten als mit dem Essen. Hilfreiche Adressen finden Sie auf der Homepage der Schweizerischen Gesellschaft für Essstörungen, früherer Name war ENES (Experten-Netzwerk-Essstörungen Schweiz).
Ich hatte Divertikel die durchgebrochen waren... 50 cm Dickdarm weg.... trotzdem schaffe ich es nicht abzunehmen. Versuche 3x pro Tag zu essen... normal... aber liebe süsses.. was kann ich machen? 1.68... 94 kg
Marco Bueter: Keine Sorge, es gibt sicher Hilfe und Möglichkeiten. Ich rate Ihnen, sich mit einem Adipositaszentrum in Ihrer Nähe in Verbindung zu setzen. Ihr Hausarzt hilft Ihnen sicher gerne dabei. Auch die Schweizer Adipositasstiftung (SAPS) hilft immer gerne bei der Suche nach einer geeigneten Behandlungsadresse in Ihrer Nähe: https://saps.ch/de/
Ich bin 75jährig 113kg.1.75m.wie viel ist mein bmx? Habe mit nur noch zwei haupmahlzeiten ca.10kg.abgenommen am abend nur noch etwas salat oder ein zuckerloses joghurt.
Erika Toman: Ihr BMI ist 37. 10 kg abnehmen ist super. Wenn es nicht zu anstrengend ist, dann können Sie auch weiter machen. Sie sollten aber nicht mehr als 2 kg im Monat abnehmen. In ihrem Alter sind schnelle Gewichtsveränderungen nicht gesund. Ansonsten einfach halten.
Ich bin 36 Jahre alt. Bin 158cm gross und 78 kg schwer. Für mich ist es wahnsinnig schwer zum abnehmen, da ich kein Gemüse, kein Salat und keine Früchte esse. Ich habe diese nicht gern und habe eine richtige abneigung dagegen. Wahrscheinlich hat dies mit meiner Kindheit zu tun.... Könnte es möglich sein diese Essstörung mit Psychotherapie zu therapieren? Kennen sie einen guten Therapeuten in der Ostschweiz?
Erika Toman: Grosse Abneigungen oder Aversionen zu einzelnen Nahrungsmitteln, die aus der Kindheit stammen und nicht durch Allergien oder Lebensmittel-Unverträglichkeiten begründet sind anzuschauen macht sicher Sinn. Oft sind damit unangenehme Beziehungserfahrungen verbunden, die auch andere Lebensbereiche betreffen oder beeinträchtigen können, nicht nur die Nahrungsaufnahme. Gute Adressen von Therapeuten finden sie unter www.sges-ssta-ssda.ch/Adressen
Ich bin 36, 1.66m und 124 kg. Der Endokrinologe und die Ernährungsberatung (selbe Praxis) sagen ohne eine OP würde ich niemals, mein Gewicht reduzieren können. Ich leide seit meiner Kindheit an chronischen Spannungskopfschmerzen und Migräne und esse in diesen Phasen immer mehr+ süsses. Habe zwei kleine Kinder und nie Zeit für Sport. OP ist keine Option. Wo kann ich Hilfe bekommen? Wie soll ich mit den Tagelangen oder Monatelangen Kopfschmerzphasen umgehen, ohne dabei immer zu essen?Danke
Mirjam Koch-Ritter: Mit ihrem BMI ist es leider schwierig ohne Op abzunehmen. Am besten finden sie Hilfe in einem Adipositaszentrum. Wenn sie keines finden hilft ihnen die Schweizerische Adipositasstiftung (SAPS) sicher gerne weiter https://saps.ch/de/
Guten Tag, welche Ratschläge erteilen Sie übergewichtigen Personen unter 18 Jahren? An welche Stellen können sie sich im Kanton Bern wenden? Bis zu welchem Alter besteht eine einigermassen gute Prognose, dass Übergewicht natürlich abgebaut werden kann?
Erika Toman: Übergewicht in diesem Alter kann noch sehr veränderlich sein. Wichtig ist, dass Betroffene selbst etwas ändern wollen, und nicht nur ihre Eltern oder Ärzte. Bei zu viel Druck aus der Umwelt kann es zu Chronifizierung des Übergewichts kommen und zum heimlichen Essen. Die Jugendlichen brauchen vor allem Unterstützung dabei, sich selbst zu finden, selbstsicher zu werden und ihren Platz in der Welt zu finden. Dabei ist offene, nicht anklagende, interessierte Kommunikation nötig. Gute Adressen von Fachleuten finden sie unter www.sges-ssta-ssda.ch/Adressen.