Chat-Protokoll:
Ich habe absolut kein Taktgefühl… möchte aber gerne tanzen. Wie kann man das lernen?
Astrid Künzler: Man braucht nicht für alle Tänze ein Taktgefühl. Z.B. im Aerobic Tanz, Poledance, Gaga Dance, freie Improviation oder anderen Formen und -stilen steht nicht das Taktgefühlt im Vordergrund. In diesem Sinne: einfach ausprobieren
Barbara Studer: Das Gehirn und der Körper könne Rhythmik lernen! (es gibt nur wenige Menschen, die «amusisch/arhythmisch» sind. Ich empfehle:
- Metronomübungen: Das Spielen oder Klatschen zu einem Metronom hilft Ihnen, einen konstanten Rhythmus zu entwickeln und das Timing zu verbessern.
- Rhythmische Klatsch- oder Stampfübungen: Klatschen oder Stampfen zu Musik hilft Ihnen, den Takt zu fühlen und zu halten.
- Singen von Liedern: Z.B. von Mani Matter mit klaren rhythmischer Struktur
- Es gibt tolle Apps und Spiele, die speziell dafür entwickelt wurden, das Taktgefühl und die rhythmische Wahrnehmung zu trainieren.
Üben Sie am besten mehrmals pro Woche und nehmen Sie Musik, die Ihnen besonders gefällt. Das ist zudem Hirntraining vom Besten und stärkt auch die Psyche Alles Gute!
Ich habe mich früher sehr gerne zu Musik bewegt. Sobald ich Musik hörte, musste ich tanzen. Heute mit 76 fühle ich mich nur schwer und unbeweglich, es zieht mich in den Boden! Ich bringe keinen Fuss neben den anderen, ein «Hüpfer» geht gar nicht mehr. Dabei würde ich gerne tanzen. Wie kann ich die Beweglichkeit zurück erobern? Ich bin im Übrigen gesund.
Andrea Schärli: Schalten Sie doch eine Musik ein, die Sie beflügelt wie früher und beginnen ganz ruhig etwas mit zu tanzen, etwas die Hüfte zu kreisen, kleine Schritte vor und rückwärts. Sie können versuchen, das täglich irgendwo in ihren Alltagsablauf einzubauen. Ich bin mir sicher, dass Sie sich schon bald beweglicher fühlen werden und durch die Stube tanzen. Und vielleicht mögen Sie sich dann auch für einen Tanzkurs einzuschreiben, um einmal wöchentlich mit gleichgesinnten zu bewegen. Viel Spass!
Guten Tag Ich tanze sehr gerne in der Wohnung, einfach frei nach der Musik, die gerade im Radio läuft (Pop, Rock). Man sagt, tanzen könne Demenz verhindern. Gehört dieser Tanzstil auch dazu?
Barbara Studer: Ja, jede Art des Tanzens wirkt präventiv gegen Demenz! Wenn Sie zusätzlich mal noch eine bestimmte Choreographie oder einen bestimmten Tanzstil einstudieren, profitiert Ihr Gedächtnis auch stark davon. Tanzen Sie fröhlich, ihr Gehirn freut sich riesig darüber!
Guten Abend die Damen Ich bin bereits 74 Jahre alt, fühle mich aber trotz überstandener schwerer Krankheit immer noch jung genug, dass ich an tanzen denke. Musik lässt mich nicht auf den Stuhl ruhig sitzen. Trotzdem fühle ich mich gehemmt und trau mich diesbezüglich nicht wirklich – weiss allerdings auch nicht wirklich wohin. Ich habe seit geschätz 40 Jahren nicht mehr getanzt, da mein Mann – trotz gemeinsamer Tanzkurse anschliessend nie wollte. Alleine wollte ich nicht und habe daher auch verzichtet. Nun stehe ich mir selber im Weg und weiss eigentlich nicht, wie das Thema wieder angehen – dann eben doch alleine. Haben Sie mir ev. Tipps, wie ich das am besten angehen könnte/soll ? Ich möchte aber gerne mit einem Partner tanzen und den wo finden ? Weiss jetzt nicht, ob mein Anliegen zu diesem Thema hier passt aber ev. könnten Sie mir doch einen «roten Faden» aufzeigen, wie ich meinen Wunsch am besten angehe. Über eine Antwort würde ich mich herzlich freuen und bedanke mich schon mal zum voraus.
Astrid Künzler: Das ist doch ein wunderbares Ansinnen, das Tanzen wieder aufzunehmen. Tanzen hängt ja wirklich nicht von einem Partner ab. Aber wenn Sie Paartänze interessieren, dass suchen die meisten Paartanzschulen gerade bei Einsteigerkurse entsprechende Partner. Dort kann man also einfach nachfragen. Tanzkurse finden Sie hier auf www.tanzvereinigung-schweiz.ch – auch je nach Wohnort.
Meine Frage, wo gibt es eine möglichkeit zu Tanzen? die Standarttänze kann ich immer noch ziemlich gut. Als junge Frau ging ich öfters tanzen. jetzt bin ich aber alleinstehend und etwas älter. Doch ich finde heute noch, dass es nichts schöneres gibt als Musik & Tanz Vielen Dank im Voraus für ihren Rat
Natina Schregenberger: Lassen Sie sich durch Ihr Alter nicht davon abhalten,sich für einenTanzkurs oder eine Tanzveranstaltung in Ihrer Nähe anzumelden und Ihre Freude zur Musik zu leben. Die Freude am Tanz ist zeitlos und Tanz hat Raum und Zeit für Menschen jeden Alters. Auch die meisten Paartanzkurse können heutzutage von Alleinstehenden besucht werden. Hier lohnt sich eine kurze Rücksprache mit dem/der Veranstalter*in. Im Internet werden Sie sicher fündig, haben Sie Mut und ich wünsche Ihnen viel Spass beim Tanzen
Guten Abend Ich habe immer gerne getanzt, meistens im Ausgang und mein erster Tanzkurs war Boogie Woogie. Diese Jahr hatte ich leider einen Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich, bin aber wieder auf dem Weg der Besserung. Gerne möchte ich nebst dem Krafttraining auch meine Haltung verbessern. Welche Tanz-Art empfehlen Sie (Raum Bern)? und Welche Tanzarten helfen bei Angst/Angstzuständen bei Kindern (13Jahre)? Vielen Dank für Ihre Antwort
Andrea Schärli: Guten Abend. Vielleicht wäre Ballett etwas für Sie? Das sind sehr kontrollierte Bewegungen, was wohl auch für die Rehabilitation Ihrer Verletzung gut wäre. Eine Tanzart zu emfpehlen für Angst/Angstzustände bei Kindern ist schwierig. Es sollte etwas sein, in dem sich das Kind wohl fühlt. Vielleicht Hip Hop? Da kann in der Gruppe zusammen getanzt werden zu tollen Beats oder aber ein zeitgenössisches (contemporary) Training, bei dem das Ausdrücken eigener Gefühle noch mehr zum Zuge kommen kann. Das müsste also individuell angeschaut werden. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall alles Gute und viel Spass beim Tanzen!
Hat Reiten einen ähnlichen Effekt wie Tanzen? (Man tanzt ja nicht mit Musik, aber quasi mit dem Pferd).
Barbara Studer: Tatsächlich kann Reiten – so zeigen Studien – durch die rhythmische Bewegung zur Verbesserung der motorischen Kontrolle und Koordination beitragen. Dies kann sich auch positiv auf die neurologische Gesundheit auswirken. Wie das Tanzen kann auch das Reiten Stress reduzieren und das emotionale Wohlbefinden verbessern. Ich würde zusammenfassend sagen, dass Reiten und Tanzen beide Vorteile für die Gehirngesundheit erbringen, aber auf unterschiedliche Weise. Reiten fördert vor allem die körperliche Koordination und emotionale Stabilität durch die Interaktion mit dem Pferd und die körperliche Aktivität. Tanzen hingegen bietet umfassende kognitive, emotionale und soziale Vorteile durch kreative Ausdrucksformen und rhythmische Bewegungen. Also ab aufs Pferd – und rein in die Tanzschuhe :-)
Guten Abend Ich habe ganz neu eine transiente epileptische Amnesie, die nun medikamentös behandelt wird. Welche Tanzform und/oder Tanztherapie wäre für mich hilfreich? Ich möchte gerne mein Gehirn aktivieren und den Körper fit halten. Ich bin 72-jährig, liebe die Musik und Bewegung. Vielen Dank für einen guten Rat.
Barbara Studer: Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Kraft und neue Hoffnung. Machen Sie wenn möglich jeden Tag Musik und bewegen Sie sich dazu, dies ist eine grosse Ressource und unterstützt Ihr Gehirn bei der Verarbeitung und Kompensation. Ergänzende Ansätze wie Tanztherapie sind ebenfalls sehr empfehlenswert, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu verbessern. Die Wahl der Tanztherapie hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab (z.B. geleitetes oder freies Tanzen). Von Studien wissen wir, dass Tanztherapie positive Effekte auf geistige Funktionen und die emotionale Gesundheit bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen hat. Jede Form des Tanzens unterstützt Ihre kognitiven Funktionen und hilft, besser mit der Krankheit umzugehen. Tanzen Sie alleine zuhause, speziell auch dann, wenn Sie sich (emotional) gestresst oder erschöpft fühlen. Dies hilft ihrem Gehirn, sich zu entspannen und schützt damit auch das Gedächtnis (unser Gedächtnis reagiert nämlich besonders sensibel auf Stress). Und wenn Sie mögen, tanzen Sie mit anderen in einem geschütztem Rahmen, wo Sie sich sicher fühlen.
Welche Möglichkeiten zu tanzen habe ich mit künstlichem Knie -und Hüftgelenk Und Arthrose in den anderen Gekenken? Was empfehlen sie mir? Ich bin ein Bewegungsmensch aber momentan sehr eingeschränkt. Danke für Ihre Antwort.
Natina Schregenberger: Ich würde Ihnen Tanzformen empfehlen, die kontrollierte, eher langsamere Bewegungsformen zulassen, ohne dabei Schmerzen zu generieren. Fällt Stehen und Gehen schwer, können sie zum Beispiel versuchen,auf einem Stuhl sitzend zuhause sich frei zu Musik, die Ihnen gefällt, mit dem Oberkörper und Händen zu bewegen. Da Wasser die Schwere von unseren Gelenken nimmt, wäre auch eine Wassergymnastik zu Musik eine Option. Geht es etwas besser, sind vielleicht Volkstänze mit einfachen Schrittfolgen in der Gruppe eine Option.
Guten Tag Zur Langzeitstudien, welche einen positiven Effekt gegen Demenz zeigen, habe ich eine Frage. Wurde der Effekt auch verglichen mit Musik hören ihne Bewegung und mit gesellschaftlichen Interaktionen im allgemeinen? Nimmt mich nur Wunder von der Forschungsseite her. Soweit ich weiss, hat ja sowohl Musik hören als auch zwischenmenschliche Beziehungen einen positiven Effekt auf verschiedene kognitive Funktionen und Lebensqualität. Die Kontrollgruppe (Fahrradfahren, Schwimmen) aus dem Beitrag unterscheiden sich ja auch in diesen Faktoren. Freundliche Grüsse
Andrea Schärli: Es handelte sich um eine prospektive Kohoren-Studie, d.h. Es wurden 469 Menschen, welche 75 Jahre und älter waren getestet auf Demenz bzw. kognitive Einschränkungen. Nach einer Periode von ca. 5 Jahren wurde dann geschaut, welche Teilnehmende eine Demenz entwickelten oder nicht und was die Freizeitaktivitäten derselben war. Tanzen, lesen, «board games» und das Spielen eines Musikinstruments wurden in Zusammenhang gebracht mit einem reduzierten Demenzrisiko. Dazu gehörte z.B. nicht Teamsport und die Teilnahme an Gruppenfitness, was ja auch eine soziale Komponente hat. Es ist also nicht nur die soziale Interaktion im Tanzen, die präventiv zu wirken scheint. Vielmehr ist es wohl das gesamte Paket des Tanzes vom kognitivem Anspruch, der sozialen Interaktion über die Koordination und Musik. Danke für Ihre gute Frage und alles Gute!
Wo finde ich in meiner Umgebung einen Jive-Tanzkurs?
Astrid Künzler: Schauen Sie doch einmal bei tanzvereinigung-schweiz.ch rein. Vielleicht finden Sie hier etwas geeignetes.
Ich bin 61, sehr sportlich, musikalisch, grundsätzlich nicht auf den Kopf gefallen. – Meine Tanz-Erfahrung ist allerdings die, dass Tanzpartnerinnen immer irgendwie sagten: «So nicht», «falscher Schritt», «weniger führen», «stärker führen» .. irgendwas war immer. Das Tanzfest im Emmental in der Sendung hat mich angesprochen. Gibt es solche Veranstaltungen auch in andern Gegenden, z.B. in der Ostschweiz. Ich stelle mir vor, dass da eher das «spielerische» Tanzen als das «richtige» im Vordergrund steht.
Astrid Künzler: Ja, das kann tatsächlich frustrierend sein und solche Korrekturen werden wohl meist im Paartanz erlebt. In Zürich gibt es die Gruppe manntanzt von Tina Mantel. Dort wird sehr spielerisch mit Tanz umgegangen und jeweils eine Choreografie erarbeitet bei der alle Tanzenden involviert werden. In St. Gallen gibt es auch Improvisationsgruppen. Vielleicht schauen Sie mal hier rein und finden etwas. Viel Erfolg!
Hallo Hat spielen eines Blasinstrument ähnliche Effekte wie Tanzen? Wenn ja, welche Studien gibt es dazu? Beste Grüsse
Barbara Studer: Das Spielen von Instrumenten, u.a. auch von Blasinstrumenten, hat viele positive neurologische Wirkungen. Genau so auch das Tanzen- D.h. beide können die Neuroplastizität fördern, also die Fähigkeit des Gehirns, sich durch Erfahrung und Lernen zu verändern. Dies verbessert auch die geistige Flexibilität und Denkleistung. Es gibt weitere Parallelen von Tanzen und dem Spielen eines Blasinstruments, z.B Körperliche Anstrengung (beim Tanzen und beim Blasinstrumente spielen werden Atemtechniken, Muskelkontrolle und Haltung trainiert), Stressabbau (langes Ausatmen wirkt beruhigend, tanzen auch), Koordination und Rhythmus (beim Blasinstrument sind gute Koordination zwischen Atem, Lippenbewegungen und Fingertechnik erfordert; ähnlich benötigt das Tanzen eine gute Koordination und Rhythmusgefühl, um die Bewegungen harmonisch und präzise auszuführen). Auch fördert sowohl das Instrumentspielen als auch das Tanzen die emotionale Ausdruckskraft (nonverbalen Kommunikation) und beides sind kraftvolle kognitive Herausforderungen: von der das Gehirn, speziell Gedächtnis und die kognitive Verarbeitung, profitiert. Weiterhin frohes Blasen, Musizieren und Tanzen!
Guten Tag Gibt es in oder um Bern ein Tanzkursangebot für Parkinsonerkrankte?
Andrea Schärli: Ja, in der Stadt Bern gibt es ParkiDance. Den Kurs kann ich wärmstens empfehlen. Er basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird von einer erfahrenen Leiterin unterrichtet.
Ich habe starke Schmerzen in Hüfte und Oberschenkel. Bald werde ich ein neues Hüftgelenk erhalten. Welcher Tanz ist nach der Reha für mich geeignet?
Natina Schregenberger: In den ersten Monaten nach der Hüftoperation, sollten Sie sich strikte an die Anweisungen des/der zuständigen Operateur*in halten. Mit grösster Wahrscheinlichkeit,werden Sie auch eine Physiotherapie besuchen. In der ersten Zeit nach so einer Operation sind forcierte Hüftbeugung und eine starke Aussenrotation des operierten Gelenkes zu vermeiden, bis die innere und äussere Wundheilung ganz abgeschlossen ist. Hernach eignen sich vor allem kontrollierte, langsamere Tanzformen, bei denen keine Sprünge oder schnelle Rotationen auf dem operierten Bein benötigt werden und man sich bei Bedarf allenfalls festhalten kann. Eventuell müssen Sie am Anfang gewisse Bewegungen noch auslassen. Langsame Standarttänze oder Ballett an der Stange wären zum Beispiel eine Einstiegsmöglichkeit.
Ich habe MS und bin daher langsam. Gibt es normale Tanzkurse für Betroffene, z.B. Linedance oder andere Gesellschaftstänze, die den Rythmus entsprechend anpassen? . Das Projekt 'connect' ist nicht so mein Stil.
Andrea Schärli: Da gibt es sicherlich Angebote, auch wenn das leider momentan wohl eher wenige sind. Sie müssten dann wohl etwas recherchieren und z.B bei der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft anfragen. Dort habe ich z.B. dies gefunden: Zumba für Menschen mit MS
Meine Enkelin 33 hat psychische Probleme (Depressionen). Sie ist relativ klein und ziemlich füllig. Ich bin der Meinung, tanzen, dh körperliche Bewegung mit Musik wäre für sie eine optimale Therapie. Sie hat aber bestimmt Hemmungen, sich irgendwo anzumelden. Wie könnte sie vorgehen? Welcher Zugang wäre für sie niederschwellig?
Barbara Studer: So wunderbar und toll, dass Sie sie zum Tanzen ermutigen möchten! Blieben Sie dran, das lohnt sich. Tanzen ist eine der besten «Therapien» bei Depression (am besten in Kombination mit anderen Hilfestellungen). Ermutigen Sie sie, in kleinen Schritten anzufangen, zum Beispiel: – Jeden Tag 5 Minuten aktiv Musikhören und dazu wiegen / wippen – Dann jeden Tag 5 Minuten zur Lieblingsmusik leicht bewegen – Dann jeden Tag 5 min zur Lieblingsmusik frei tanzen (wo es niemand sieht) – Dann mit einer vertrauten Person zusammen im Wohnzimmer 2x in der Woche tanzen zur Lieblingsmusik – Dann eine Choreo einzuüben (zB mit einem Youtube Instruktionsvideo) – Dann mit jemandem zusammen diese Choreo tanzen – Dann sich für einen Tanzkurs einschreiben, der einem anspricht, motiviert und Freude macht... Dies ein paar Möglichkeiten. Das Gehirn braucht Zeit, so dass es langsam die Freude am Tanzen aufbauen kann – und profitiert stark von deren Wirkung. Alles Gute für Sie und Ihre Enkelin!
in früheren Zeiten habe ich gern getanzt. Heute bin ich 71 Jahre alt und habe verschiedene «Bräste». Ab und zu falle ich wieder mal in eine Depression. Die heutige Sendung hat mich bestärkt, mich wieder mit dem Tanzen zu befassen. Ich weiss aber nicht welche Art Tanzen zu mir passt. Ich habe zwei operierte Knie und ich muss Betablocker nehmen. Können Sie mir Tipps geben in welche Richtung ich suchen soll. Für Ihre Unterstützung danke ich Ihnen bestens.
Astrid Künzler: Vielleicht wäre der Tanztest etwas für Sie, den die TanzVereinigung Schweiz extra konzipiert hat.
Guten Tag was würden Sie einer Frau mit Asperger, Autismus, ADHS und PTBS empfehlen? vielen Dank für Ihre Information
Barbara Studer: Grundsätzlich können Sie Ihr Gehirn und mentale Fitness & Gesundheit mit jeder Form des Tanzens unterstützen. Wählen Sie einen Tanzstil, der Ihnen Spass macht und mit dem Sie sich sicher und unterstützt fühlen. Welcher Tanz hilft Ihnen, zu verarbeiten, zu fokussieren, sich verbunden zu fühlen? Aus der Forschung können folgende Empfehlung gegeben werden: – Nutzen Sie Tanztherapie (Dance/Movement Therapy, DMT), die Tanz und Bewegung mit psychologischen Techniken verbinden. Dies gibt auch Raum für emotionale Ausdrucksmöglichkeiten in einem sicheren, therapeutischen Rahmen. – Vielleicht mögen Sie mal Ballett ausprobieren mit seiner strukturierten und vorhersehbaren Umgebung – dies kann bei Autismus oder ADHS hilfreich sein (fördert Konzentration, Körperwahrnehmung, Routine). – Paartänze bieten die Möglichkeit, soziale Interaktionen zu üben. – Freier Tanz oder Improvisationstanz sind Möglichkeit, sich kreativ auszudrücken und Spannungen abzubauen. Da haben Sie keinen Druck, bestimmten Schritten oder Choreographien folgen zu müssen, sondern können sich ausdrücken und wahrnehmen. – Yoga-Tanz kombiniert Bewegungen mit Achtsamkeit und können bei PTBS beruhigend wirken. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute!
Guten Tag die Damen Wie ich in ihrer Sendung übers Tanzen sehen kann ist das Paartanzen sehr gesund und ist gut gegen Alzheimer. Wie ist es mit dem Tanzen zu Technomusik, Schlager oder 80Jahre Musik. Wenn ich nur alleine tanze. Senkt das auch Alzheimer bis zu 76% oder ist das nur beim Paartanz so? Ich bin viel an der Aare und höre Musik. Traue mich aber nie zu tanzen vor den Menschen. Habt ihr einen Tip wie ich den Mut zusammen kriege? Dieser Mann in der Sendung hat grossen Mut durch die Stadt zu tanzen. Respekt!
Andrea Schärli: Tanzen im Allgemeinen tut gut und am besten ist es, wenn einem die Musik dazu so richtig motiviert. Es ist also auch prima zu Technomusik, Schlager und 80Jahre Musik zu tanzen. Sie müssen ja gar nicht unbedingt vor Menschen tanzen, wenn Sie das nicht wollen. Vielleicht täte es Ihnen aber gut, mit anderen Menschen zusammen zu tanzen in einem Kurs. Da könnten Sie auf der Website der Tanzvereinigung Schweiz schauen, ob es Tanzschulen/kurse in ihrer Region gibt, die Sie ansprechen.
Ich habe MS seit 27 Jahren. Das Tanzprogramm sieht sehr interessant aus. Ich wohne in Baar bei Zug. Gibt es einen Kurs in der Nähe?
Astrid Künzler: Schauen Sie doch mal hier bei tanzvereinigung-schweiz.ch nach. Dort finden Sie verschiedene Kurse und die Schulen dazu – auch in Baar.
Wo in Zürich finde ich ähnliche Klassen wie die von Tanz-Influencer Justin Neto? ohne Perfektionismus, dafür sehr viel ansteckend gute Vibes!
Astrid Künzler: Ob es so ganz ohne Perfektionismus ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber Tanzkurse in Zürich lassen sich hier auf jeden Fall finden.
Was empfehlen Sie für eine 40jährige mit Osteoporose, wo es trotzdem herausfordernd bleibt? Bal Folk hat mich angesprochen, aber das Gehopse hat mich abgeschreckt.
Natina Schregenberger: Bewegung und Tanz jeglicher Form ist in Ihrem Falle sinnvoll! Klar ist es so, Knochengesundheit,wird durch repetitive axiale Belastungsformen auf den Körper positiv beeinflusst. Schlussendlich ist es jedoch ausschlaggebender, dass Sie sich mit Freude einer Tanzform zuwenden, um diese längerfristig auszuüben. Wählen Sie daher einen Tanzstil aus, der Ihrem Leistungsniveau und Geschmack persönlich entspricht und den sie über Jahre gerne verfolgen. Dies spricht in jedem Falle für die nachhaltigste Bewegungsmotivation zurVerbesserung der Knochendichte!
zwei fragen -ich habe nach einem herzinfarkt häufiger kreislaufprobleme und bin nicht mehr so fit. ferner habe ich seit ca einem jahr asthma und habe bei belastung wenig luft und arthrose macht das ganze nicht einfacher. trotzdem würde ich gerne wieder tanzen, mich zu musik bewegen. früher tanzte ich salsa und ging ins zumba. nun weiss ich nicht wo ich einen für mich geeigneten tanzkurs finden könnte. – mein partner würde sich auch gerne nach/mit musik bewegen. er hat ein grosses handycap nämlich copd. gibt es auch für ihn irgendeine form sich mit musik zu bewegen?
Natina Schregenberger: Es ist toll, dass Sie und Ihr Partner trotz genannter Einschränkungen die Freude am Tanz und an der Bewegung nicht verloren haben! Bei den von Ihnen erwähnten Erkrankungen ist aus medizinischer Sicht primär die Intensität der körperlichen Anstrengung ausschlaggebend und weniger die Tanzform an und für sich. Melden Sie sich doch bei einer Tanzschule in Ihrer Nähe, die einen Tanzstil lehrt, der Ihnen und Ihrem Partner gefallen würde und fragen dort nach, ob es auch Lektionen für körperlich weniger leistungsstarke Menschen gibt. Vielleicht ist es auch möglich,dort eine Probelektion zu besuchen.
Was kann ich gegen Tanzhemmungen ganz konkret und in der Situation tun? Als Teenie habe ich einfach drauf los getanzt, das ging damals vor allem mit Alkohol auch ganz leicht, aber es war eigentlich schon nie mein Ding. Jetzt möchte ich mich jeweils am liebsten verkriechen und fühle mich nicht wohl und unbeholfen, wenn es an einem Fest darum geht zu tanzen.
Barbara Studer: Toll, dass Sie das angehen und die Hemmung verlieren möchten! Ich empfehle Ihnen eine langsame «Annäherung», d.h. überfordern Sie sich nicht mit der Erwartung, in einer grossen Menschenmenge ungehemmt tanzen zu könne wie früher. Damit stressen Sie das Gehirn. Fangen sie lieber in kleinen Schritten an, Hemmung abzubauen. Das können Sie sich wie ein Training vorstellen. Hier ein paar Ideen, die Ihrem Gehirn helfen können, Hemmung/Angst beim Tanzen abzubauen: – Tanzen Sie zuhause zu Ihrer Lieblingsmusik (bewerten Sie sich selber nicht, sondern freuen Sie sich einfach am Tanzen) – Tanzen Sie mit einer nahestehenden Person (Partner/in, Freund, Familienmitglied) zuhause zu Ihrer Lieblingsmusik – Tanzen Sie zuhause mit einem/r Kollegen/in zu Ihrer Lieblingsmusik – Tanzen Sie in einer kleinen Menschenmenge, zuerst nur mit kleinen Bewegungen, dann können die Bewegungen langsamer grösser werden. – Nutzen Sie Visualisierungstechniken, d.h. stellen Sie sich zum Beispiel vor, wie sie ohne Hemmungen tanzen und wie gut Sie sich dabei fühlen werden! Ich hoffe, dass Sie so die mentalen und emotionalen Barrieren abbauen können – es lohnt sich! Have fun! :-)
Bin 71, u.a. ehemalige Sportlehrerin, Hobby-Musikerin, eigentlich gesundheitlich gut, leide aber unter Beinschmerzen ( Arthrose etc). Welche Tanzarten empfehlen Sie mir?
Andrea Schärli: Sie könnten vielleicht ein kreatives Tanzen ausprobieren wie z.B. die Seniorstars in Bern. Da können Sie die Bewegungen so anpassen, dass es keine Schmerzen bereitet. Da steht auch die Musik recht zentral von der jeweiligen Choreografie der Tanzkompanie. Das könnte vielleicht gut zu ihnen passen.
Guten Abend miteinander herzliche Gratulation – eine super Sendung zum Tanzen als die «beste Medizin». Ich habe immer wieder depressive stressige Phasen. Wo finde ich in Luzern oder Umgebung eine Möglichkeit für Tanzkurse, Tanzveranstaltungen und welcher Tanzstil könnte zu Depressionen passen? Ich bin 75 jährig. Vielen Dank für Ihre Antwort und ich wünsche Ihnen eine gute Woche.
Astrid Künzler: Tanzkurse in Luzern oder der Umgebung finden Sie hier. Welcher Tanzstil zu Depression, bzw. zu Ihrer Form von Depression passt, ist schwierig zu sagen. Meistens passt aber jener Tanzkurs oder jene Tanzart, die intuitiv anspricht.
guten Abend wie finde ich einen Tanzpartner und die geeignete Tanzschule? ich tanze sehr gerne j d die Sendung motiviert mich wieder damit anzufangen
Astrid Künzler: Schauen Sie doch mal hier rein. Die meisten Schulen organisieren entsprechende Tanzpartner:innen, da sich grade bei Einsteigerkursen ja auch viele Einzelpersonen melden.
Wurden in der Studie von Christenson et al. auch Geschlechterunterschiede bezüglich der Persönlichkeit im Tanz gefunden? Oder gibt es da sonstige Erkenntnisse? Könnte es sein, dass diese ev auch mit der Tanzrolle (Leader oder Follower) zu tun haben?
Barbara Studer: Meinen Sie die Studien von Julie Christensen? Sie untersucht Effekte von Tanzen auf das Wohlergehen, Introzeption, Motorik etc. und der Einfluss z.B. der Expertise. Ich finde keine Studie von ihr, in der sie Geschlecht und Persönlichkeit untersucht. Sicher spielt die Rolle, die eine Person im Tanz einnimmt (Leader oder Follower) eine Rolle für die psychologische Wahrnehmung und das soziale Verhalten. Aber die Ergebnisse dazu sind weder klar noch ausreichend vorhanden.
Ich tanze für mein Leben gerne seit mehreren Jahren 2-3 x pro Woche Salsa, Son, Bachata und ein bisschen Kizomba. Beim Tanzen fühle ich mich im Hier und Jetzt, vergesse alle Sorgen und danach geht es mir immer besser. Ich hatte schon 2x ein Burnout und im letzten halben Jahr Darmprobleme. Ich habe viele nette Menschen kennen gelernt und lerne Kontakte aufbauen, Männer selbstbewusst anzusprechen ohne Furcht wegen einem «Korb». Ich liebe diese Lebensfreude an den Parties. Flamencotanz und Gesang gehe ich manchmal in Andalusien bestaunen. :-) Mich interessiert es nun, für was speziell Salsa und Bachata aus ihrer Sicht besonders gesund ist? Ich warte gespannt auf Ihre Nachricht. Noch ein Nachtrag: Seit zweieinhalb Jahren habe ich die Asperger Diagnose erhalten.... Vamos a bailar.... ;-) Freundliche Grüsse
Natina Schregenberger: Die von Ihnen genannten Paartanzformen wie Salsa und Bachata sind sinnliche als auch körperbetonte Bewegungsformen, welche positive Gefühle generieren. Nebst Rhythmusgefühl wird auch die nonverbale Kommunikation mit dem/der Tanzpartner*in gefördert, was gerade für Menschen mit Asperger Diagnose,eine ungezwungene Interaktionsplattform bietet, um allfällige Probleme in der sozialen Interaktion und Interpretation des Gegenübers spielerisch zu beüben. Tanzen Sie weiter und geniessen Sie jeden Moment.
Ich leite eine Tanzgruppe für junge Teenagerinnen. Choreografieren habe ich mir mehr oder weniger selbst beigebracht, ich besuchte schon von klein auf Tanzkurse verschiedener Stile. Jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass meine Choreografien besonders gut aussehen. Gibt es Tricks um gute Choreografien zu machen?
Astrid Künzler: Auf jeden Fall. Es gibt mittlerweile auch gute Literatur zum Thema Choreografie, wie z.B. ein Kartentool aus dem Transcript Verlag. Je nach Tanzstil lassen sich auch im Internet ganz passable Ideen finden. Das Handwerk Choreografie kann z.B. an der Zürcher Hochschule der Künste erlernt werden. Wichtig sind Überlegungen zu Raum, Zeit/Rhythmus, Körper, Beziehungen unter den Tanzenden oder zu Gegenständen im Bühnensetting, Aktionen (welche Bewegungen und wie werden sie verfremdet, abgeändert).
Guten Abend Ich habe soeben die Sendung Puls übers Tanzen gesehen. Was tut gut für MS- Patienten ? Und welcher Tanz? Und für das Gleichgewicht? Herzlichen Dank für Ihre Informationen.
Barbara Studer: Grundsätzlich sind alle Tanzarten unterstützend bei MS. Es gibt Studien, die zeigen, dass Tango und Walzer besonders vorteilhaft für MS-Patienten sind. Tango erfordert eine gute Körperhaltung und Bewegungskontrolle, was das Gleichgewicht und die Koordination fördern kann. Und das Tanzen als Paar erfordert eine gute Zusammenarbeit und Konzentration, was auch die geistigen Fähigkeiten unterstützt. Für das Training des Gleichgewicht kann ich auch Tai Chi empfehlen, und für den Kraftaufbau Pilates. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute!
Warum ist der MAS Dance Science am Institut für Sportwissenschaften angesiedelt und nicht bei den Theaterwissenschaften? Sportler sind keine Tänzer. Sportwissenschaften mögen viel Know-how haben, aber das musische, das Kernstück des Tanzes, geht dabei verloren. Was läuft da falsch?
Andrea Schärli: Dance Science ist eine Teildisziplin der Sportwissenschaft und somit ein interdisziplinäres Feld. Es geht darum das Training und die Gesundheit von Tänzer:innen zu untersuchen und verbessern und Effekte von Tanz auf versch. Bevölkerungsgruppen zu beleuchten. Da kommen auch kreative und künstlerische Aspekte zum Zuge. Das Kernstück geht in keiner Weise verloren. Die Dance Science macht es möglich, dass die Kunst weiterentwickelt werden kann. Tänzer gesünder sind und längere Karrieren haben. Es wird nie angezweifelt, dass Tänzer:innen, Künstler:innen sind. Sie sind aber eben auch Athlet:innen und es gibt noch viel Potential, das Training und die Gesundheit der Tänzer:innen zu verbessern bzw. die vielen positiven Effekte von Tanz auf die Gesundheit zu untersuchen. Alles Themen, die bei der Sportwissenschaft und nicht bei der Theaterwissenschaft angesiedelt sind.
Wie kann ich einen Tanzkurs/eine Tanzschule finden, bei welcher man ohne Partner teilnehmen kann. Ich würde sehr gerne tanzen, doch habe niemanden der mitkommt und darum die Befürchtung gar nicht Gelegenheit zu bekommen tanzen zu können.
Astrid Künzler: Es gibt sehr viele Tanzformen, bei denen kein Partner nötig ist. Schauen Sie doch mal hier. Die meisten Schulen im Paartanzbereich organisieren zudem Partner. Dies sollte jedoch angefragt werden :-)
Wo finde ich einen Kurs in der Nähe von Uster?Bin 74 Jahre und würde mich freuen mich zu Musik zu bewegen. Wäre sehr froh von Ihnen ein passender Ort zu finden. Herzlichen Dank für ihre Mühe!
Astrid Künzler: Hier können Sie einfach «Uster» eingeben und dann finden Sie verschiedene Tanzschulen.
Guten Abend Ich bin 56 jährig und habe früher Aerobic gemacht. Musik begleitet mich täglich und ich probiere immer etwas zuhause zu tanzen und das macht mich glücklich. Gerne möchte ich in einen Aerobic Kurs für 50+ in Bern oder Umgebung.( Habe Knieprobleme) Gibt es einen solchen Kurs?
Astrid Künzler: Auch hier kann ich nur die Website der TanzVereinigung Schweiz empfehlen: Dort sind rund 600 Tanzschulen vereint aus der ganzen Schweiz und es lässt sich nach der Region suchen wie auch nach dem gewünschten Tanz-, bzw. Bewegungsstil. Viel Erfolg!
Ich arbeite als Physiotherapeutin v.a. mit neurologischen Erkrankungen, Schwindel und Krebs. Kennen Sie eine Weiterbildung welche ich zum Thema Tanz in der Therapie machen könnte? Oder ist es möglich einfach intuitiv mit der Musik zu arbeiten? Als Fachfrau ist es für mich wichtig hier eine gute Qualität zu erreichen.
Andrea Schärli: Vielleicht wäre ein CAS-Programm unseres MAS in Dance Science an der Universität Bern interessant für Sie? Es wäre der CAS in Dance Science: Psychology & Education, der wohl am besten passen würde. Bei dem Programm haben wir ein Modul zum Thema «Learning & Teaching in Dance» bei Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen. Clare Guss-West, welche in der Sendung im Rahmen des Connect-Projekts interviewt wurde, unterrichtet da z.B. auch einen Block.
Ich habe eine Angsttörung, ausgelöst durch ein Trauma in der Kibder-/ Jugendzeit. Gibt es eine bestimmte Tanzart die mir helfen könnte beim «bewältigen» dieser Angststörung?
Andrea Schärli: Da gibt es sicherlich versch. Tanzarten, die passen könnten. Ich habe schon erlebt, dass eine Studentin mit einer Angststörung im Tanzen so richtig aufgeblüht ist und sogar auf der Bühne aufgetreten ist. Am besten folgen sie da ihrem Bauchgefühl, was sie am ehsten anspricht. Ein kreatives, eher freies Tanzen? Oder vielleicht etwas angeleitetes, wo Choroegrafien einstudiert werden?
Wo kann ich einen idealen Tanzpartner finden? Mit dem es körperlich passt, nur Tanzpartner ohne Beziehungsansprüche und man reden kann? Auf Plattformen find ich nur die doofen, und nach 5x hats mir abgelöscht.
Andrea Schärli: Normalerweise kann man sich auch alleine in einem Kurs einschreiben und dann im Kurs selbst vor Ort einen Partner/Partnerin finden, mit dem/der das Tanzen Spass macht.
Guten Abend Wie kann unsere Tanzschule dazu beitragen, dass Tanzen, insbesondere für ältere Menschen, stärker von den Krankenkassen anerkannt wird? Obwohl wir bereits in verschiedenen Berufsverbänden vertreten sind, bleibt es eine Herausforderung, im Gesundheitswesen die nötige Anerkennung zu bekommen. Meiner Meinung nach wäre dies eine Win-Win-Situation für alle, da es mehr Menschen zum Tanzen motivieren würde und gleichzeitig ihre Gesundheit fördern könnte. Welche Schritte können wir zusätzlich unternehmen, um diese Anerkennung zu verbessern?
Andrea Schärli: Ja, das ist leider immer noch schwierig in der Schweiz. Wir versuchen die Politiker:innen mit Studien zu überzeugen, dass Tanz eine wirkungsvolle Aktivität ist für die Gesundheit. Wir sind also dran. Falls Sie Mitglied der Tanz Vereinigung Schweiz sind, klären sie doch nochmals ab, da werden Tanzkurse eigentlich aus von der Zusatzversicherung übernommen.
Eine Tanzlehrerin bietet Tanzkurse für Parkinsonbetroffene an. Dazu meine Frage, ob das besonders empfehlenswert ist. Habe vor ca. drei Jahren die Diagnose Parkinson bekommen. Fühle mich mit Madopartabletten gut und noch recht beweglich...
Barbara Studer: Guten Abend. Ich kann Ihnen wärmstens empfehlen, zusätzlich zu hilfreicher Medikation einen Tanzkurs zu besuchen. Tanzkurse können eine wertvolle Ergänzung zur traditionellen Therapie sein, indem sie sowohl körperliche als auch geistige und emotionale Aspekte der Krankheit ansprechen. Es gibt verschiedene eindrückliche Forschungsstudien, die zeigen, dass Tanzen für Parkinson-Betroffene förderlich ist. Die rhythmischen Bewegungen und Musik haben positive Auswirkungen auf motorische Symptome und die Lebensqualität von Menschen mit Parkinson. Hier ein paar spezifische positive Effekte, die Sie durch Tanzen erreichen können: – Tanzen hilft, die Beweglichkeit zu verbessern und das Gleichgewicht zu stabilisieren. Auch die Ganggeschwindigkeit kann durch Tanzen erhöht werden. – Musik und Rhythmus stimuliert das Gehirn und fördern die Neuroplastizität, d.h. die Anpassungsfähigkeit des Gehirns. Es können neue neuronale Verbindungen gebildet werden, die Ihrem Gehirn helfen, sich länger gegen die Krankheit zu «wehren». – Tanzkurse bieten Ihnen eine soziale Umgebung, die das stärken. Einsamkeit ist nämlich etwas vom Schlimmsten, was wir unserem Gehirn antun können. – Auch kann Tanzen Verstimmung, Depressionen und Angstzustände reduzieren. (Was bei Parkinson auch vorkommen kann) – Durch das Lernen und Merken von Tanzschritten werden geistige Fähigkeiten trainiert, was ebenfalls den Fortschritt der Krankheit verlangsamen kann. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute!
Wie finde ich heraus, welcher Tanz mir gut tut?
Astrid Künzler: Auf der Website der TanzVereinigung Schweiz gibt es einen Tanztest. Vielleicht hilft das?
Gibt es eine Alternative fürs Tanzen für Personen, welche bereits auf eine Gehhilfe angewiesen sind? Oder könnte man allenfalls einen Rollator als Tanzpartner nutzen?
Astrid Künzler: Ein Rollator kann ein wunderbarer Tanzpartner sein! Es gibt aber auch Gruppen für Menschen mit Bewegungseinschränkungen, wie z.B: BewegGrund oder Divertimento – je nach Wohnort.
Aus vielen Gründen – vor allem gesundheitlichen, war ich gut 40 Jahre nicht mehr auf der Tanzfläche. Seit 4 Jahren tanze ich nun mehrmals die Woche mit oder auch unter der Anleitung von Tanzlehrern Standard/ Latein und Linedance. Seither habe ich viel weniger Schmerzen und brauche praktisch keine anderen Therapien mehr. Leider beteiligt sich die KK bzw Zusatzversicherung von der Sanitas weder an den Gruppen noch an den Privatstunden. Für ältere und chronischkranke Menschen ist die finanzielle Belastung durch die Kurse oft der Grund nicht zu tanzen. Kann Swiss Dance da vielleicht mal etwas ins Rollen bringen?
Astrid Künzler: Für Swiss Dance kann ich nicht reden, aber wenn die Tanzschulen bei der TanzVereinigung Schweiz Mitglied sind, dann zahlen die KK in der Regel aus der Zusatzversicherung Leistungen ans Tanzen.
Ich bin 27(f). Gerne würde ich mehr tanzen, habe aber Knorpelbeschwerden in beiden Knien. Welche Art des Tanzes ist am knieschonendsten und wie kann ich meine Knorpel zusätzlich (durch Übungen usw.) schonen?
Natina Schregenberger: Bei Knorpelbeschwerden der Knie sind Tanzformen mit fliessenden Bewegungen sinnvoller als Tanzformen mit Sprüngen. Auch Knien auf dem Boden als auch Kauern können bei strukturellen Kniebeschwerden die Symptome verschlimmern. Zusätzlich zu Tanz sind Fahrradfahren und Schwimmen als auch ein moderates Krafttraining zu empfehlen.
Als angehende Tanz- und Bewegungstherapeutin kann ich das Tanzen empfehlen, das in einer Gruppe stattfindet, aber absolut individuell ist. Keine Choreographie, nur den eigenen Impulsen folgen. Unglaublich schön und heilsam weit weg von richtig oder falsch, schön oder hässlich.
Andrea Schärli: Ja, das ist sicherlich wahr. Das Schöne am Tanzen ist, dass es oft kein Wettbewerb ist. Es ist für einem selbst, um seine eigenen Grenzen auszuloten, zu experimentieren und sich gut zu fühlen.
Gibt es einen relevanten Unterschied in der Wirkung auf mein Gehirn zwischen Standard-Tanzen (oder Linedance), bei welchem ich Schritte und Choreos erlerne im Vergleich zu freiem Tanzen, bei welchem ich meine Kreativität ausgelassen ausschöpfen kann?
Andrea Schärli: Das kann so nicht klar gesagt werden, da es keine Studien gibt, die freies Tanzen mit choreographierten Tanzen vergleichen bezüglich Kognitionsleistung. Beides ist aber sicherlich förderlich für die kognitiven Fähigkeiten. Studien konnten zeigen, dass sowohl kreativer Tanz als auch angeleiteter Tanz die Hirnleistung verbessern kann.
Frage an Barbara Studer Wie oft sollte man tanzen um vor allem unsere Hirngesundheit zu fördern? Damit ist nicht in einer Tanzschule gemeint sondern individuell und frei zuhause oder draussen z.B.
Barbara Studer: In den Studien, die mir bekannt sind, bei denen man einen positiven Zusammenhang zw regelmässigem Tanzen und Gehirngesundheit feststellen konnten, tanzen die Leute mind. 1x / Woche. Bei Interventionen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit oder kognitiven Fähigkeiten sind es ca. 3 x / Woche. D.h. um die Gesundheit des Gehirns durch Tanzen zu fördern, ist schon 1x/Woche förderlich. Doch ähnlich wie bei anderen kognitiven Training empfiehlt sich eine grössere Intensität, am besten 2-3 x / Woche, wobei jede Tanzsession mindestens 30 Minuten dauern darf. Und toll, wenn Sie individuell und frei zuhause tanzen, auch draussen! Es muss nicht immer ein Tanzkurs sein :) Herzliche Grüsse