Kann Long Covid auch bei Geimpften auftreten oder ausschliesslich bei Ungeimpften? Wenn ja: wie sieht der prozentuale Anteil aus? Besten Dank für Ihre Antwort.
Katrin Bopp: Long COVID kann sowohl bei geimpften, als auch bei ungeimpften Personen auftreten, wobei das Risiko bei den Geimpften geringer ist.
Wird auch Untersucht ob diese LongCovid Krankheit vom den dem Impfstoff herkommt. Ich weiss das das unpopulär und eine A Schuldigung ist. Aber diese Frage wurde ja vom angeblichen Facharzt gestellt. Das er wissen möchte woher diese kommt. Bin gespannt ob eine Antwort kommt und wenn wie diese Beantwortet wird.
Manuela Bieri: In sehr seltenen Fällen kann eine Impfung Long Covid ähnliche Symptome auslösen. Viel mehr jedoch wird Long Covid durch die Infektion selbst ausgelöst. Ebenfalls haben sich viele Betroffene in der 1. und 2. Welle angesteckt (ich auch) und da gab es noch keinen Impfstoff.
Kommt es auf den Schweregrad bei einer Covid-19 Infektion an ob man an Longcovid leidet?
Kristina Heinzer: Nein, es gibt Long-Covid Betroffene, die keine oder nur wenige Symptome während des akuten Infektes hatten. Aber auch Betroffene, die sehr starke Symptomentwicklung hatten.
Sind Personen bekannt, die lange (1 oder 2 Jahre) Long Covid hatten und dann wieder vollständig genesen sind, also wieder so gesund, munter, fit wie vor der Erkrankung sind?
Manuela Bieri: Beim Verein Long Covid Schweiz sind uns leider keine solchen Fälle bekannt. Wenn, dann gab es eine «Heilung» in den ersten 6 Monaten, danach kann es zu Verbesserungen kommen, aber der Zustand vor der Erkrankung konnte nicht erreicht werden. Leider gibt es auch viele Betroffene, die eine Verschlechterung ihrer Symptome erleiden.
Guten Abend Warum wird in der Schweiz nicht mehr off label verschrieben? Wie könnte man erreichen, dass schneller geholfen wird? Vielen Dank!
Manuela Bieri: Dies ist eine schwierige Frage und nicht leicht zu beantworten. Bei einer off label Verschreibung muss der verschreibenden Arzt die Verantwortung alleine tragen. Damit ein Medikament nicht als off label angesehen wird, müsste dies von swissmedic bewilligt werden. Solche Bewilligungen sind jedoch für die Firmen sehr teuer. Ebenso wäre ein politisches Einwirken auf diese Frage von Vorteil. Sie sehen, es ist ein vielschichtiges und schwieriges Problem
Wieviele Long Covidfälle gibt es bei Kinder im Vorschulalter? Was sind die Risiken für Neugeborene, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Corona hatte?
Manuela Bieri: Leider gibt es dazu noch keine abschliessende Antwort. Es gibt auf alle Fälle Kinder mit Long Covid auch im Vorschulalter, aber die sind auch bei uns eher selten. Ev. auch, weil die Kinder ihre Symptome weniger gut ausdrücken und beschreiben können als Jugendliche oder Erwachsene. Zu ihrer 2. Frage: Es gibt diverse Studien, die nahelegen, dass vor allem im 3. Trimester der Schwangerschaft, die Neugeborenen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit diverse Symptome oder Beeinträchtigungen davonzutragen. Leider habe ich all diese Studien nicht präsent. Viele sind auch noch nicht peer-reviewed, dass heisst, noch nicht von der Fachwelt begutachtet. Ich rate allen Schwangeren sich vor allem im 3 Trimester mit einer FFP 2 Maske und der Impfung zu schützen.
Ist es möglich, dass Long-Covid Symptome von der Impfung ausgelöst werden? Und können Entzündungen im Körper sein, welche laborchemisch nicht fassbar sind?
Katrin Bopp: Ja, in seltenen Fällen können ähnliche Symptome auch nach einer COVID- Impfung auftreten. Auch hier müssen andere Ursachen für die Beschwerden stets gesucht werden. Ansprechpartner hierfür können neben den Hausärzten die spezialisierten Post- COVID Sprechstunden sein.
Guten Abend, Wie lange nach einer eventuellen Infektion kann man Antikörper nachweisen? Gibt es eine Anlaufstelle für Menschen, die ähnliche Symptome nach Impfung entwickelt haben? Danke für Ihre Auskunft und einen schönen Abend.
Katrin Bopp: Patienten mit sogenanntem Post Vac Syndrom können zumeist auch in den Post- COVID Ambulanzen mitbetreut werden. Auch hier ist die erste Anlaufstelle jedoch meist der Hausarzt/Hausärztin, welcher Sie dann ggf überweisen kann
Wie kann man herausfinden, ob man LongCovid hat?
Manuela Bieri: Long Covid ist eine Ausschlussdiagnose, dass heisst, dass andere Krankheiten die ähnliche Symptome aufweisen ausgeschlossen werden. Es gibt keinen Laborwert oder eine Untersuchung, die Long Covid diagnostizieren kann.
Hallo Zusammen Können auch Kinder und Jugendlichen unter Long Covid leiden? Freundliche Grüsse
Manuela Bieri: Ja. Long Covid kann auch Kinder und Jugendliche treffen. Prozentual sind sie weniger betroffen als Erwachsene. Long Covid Schweiz hat für die Kinder und Jugendliche eine eigene Website und auch einen eigenen Austausch auf Facebook eingerichtet. Auf die Bedürfnisse von Eltern und ihren betroffenen Kinder können so besser eingegangen werden. Hier die Website: https://longcovidkids.ch
Was kann man gegen den Geruchus und Geschmacks Verlust unternehmen? Kommt dieser zurück? Oder gibt es bereits möglich Behandlungs Möglichkeiten?
Manuela Bieri: Insgesamt ist die Prognose der Riechstörung nach COVID-19 positiv. Bei den allermeisten Patienten erholt sich der Schmeck- und Riechverlust (Anosmie) in den ersten Monaten. Bei nicht wenigen Patienten kommt es zwischenzeitlichen zu einem «Fehlriechen», zu Phantomgerüchen, Parosmie genannt. Die Patienten riechen oder schmecken zwar etwas, die Gerüche und Geschmäcker sind oftmals aber sehr verändert und unangenehm. «Aus medizinischer Sicht ist dies jedoch ein positives Zeichen der Regeneration der Riechschleimhaut.» (Zitat: Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde) Durch Riechtraining kann versucht werden, die Regeneration zu beschleunigen. https://www.altea-network.com/long-covid/ratgeber/geschmack-und-geruch
Wie kann man sich am besten ernähren mit der Long Covid? Sind Zusatzstoffen empfehlenswert?
Katrin Bopp: Aktuell gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel Post-COVID -Beschwerden heilen können. Empfehlenswert ist eine ausgewogene Ernährung gemäss den Empfehlungen der schweizerischen Gesellschaft für Ernährung.
Hallo Ich hatte Covid ab den 28.9. und war zwei Wochen heftig krank, konnte nicht arbeiten. Husten, Atemnot, Kopfweh, Schwindel. Bin immer noch müde, Konzentration ist schwer, Weiss teilweise die Vornamen von Kolleginnen nicht mit denen ich seit Jahren arbeite!!. (das heisst finde sie nicht im Kopf, kann sie nicht aussprechen ) Ich kann nicht mehr richtig einschlafen, durchschlafenes ein Fremdwort. Habe die Sendung von Eckhard von Hirschhausen gesehen. Microclots , neurologische Bostenstoffe kommen nicht an. Kann man das in der Schweiz auch kontrollieren, wenn ja wo, und eine Blutreinigung machen. Ich habe dies einer Bekannten erzählt, deren Mann seit 1 1/2 Long Covid hat. Er ist nach Frankreich dafür gegangen. Laut ihm ist es in der Schweiz mühsam und die Ärzte sind skeptisch. Seit der ersten Behandlung gehts in so viel besser. Seine Frau sagt er nimmt am Leben wieder teil und sieht auch wieder besser. Die nächste Behandlung ist im Dezember. Wieso hört man davon nichts in der Schweiz. Ist das weil die Krankenkasse es nicht zahlt und runterspielt. Danke für ihre Infos
Manuela Bieri: In der Schweiz wird dieser Bluttest, in dem die Mikrothromben festgestellt werden könnten leider nirgends durchgeführt. Wir hoffen fest, dass die Studienresultate von Dr. Preterious, die diesen Test iniziert hat, positive Resutlate liefert und so überall zugänglich gemacht werden kann. Zur Help Apherese, die auch im Beitrag erwähnt wurde: Diese kann man in der Schweiz als Long Covid Patient nur in einer privaten Dialyseklinik auf eingene Kosten durchführen lassen. Es gibt leider noch keine Studien zu Long Covid und der HELP Apherese, was dazu führt, dass die Krankenkasse nicht bezahlen.
Ich war im Februar 2022 positiv. Seit April habe ich Long Covid (Fatigue, Belastungsintoleranz, PEM). Ich bin in der Long Covid Sprechstunde und gut betreut. Mich würde aber interessieren, ob es Leute gibt, die sich davon erholt haben. Ich höre nämlich immer nur von denen, denen es schlecht geht. Ich bräuchte so sehr eine zuversichtlich-stimmende Nachricht. Wie viel Prozent der Long Covid Patienten erholen sich davon? Vielen Dank!
Katrin Bopp: Ja, hierzu gibt es aus der Züricher Corona Immunitas Studie bereits Daten, die zeigen, dass es durchaus auch Patienten gibt, die im Verlauf des ersten Jahres beschwerdefrei werden oder deutlich weniger ausgeprägte Beschwerden haben. Auch wir erleben in unserer Post COVID Sprechstunde Patienten, die sich vollständig erholen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und dass Sie auch zu diesen Patienten gehören. Sie haben vollkommen Recht, dass Sie da nachfragen, da eine zuversichtliche Haltung die Genesung positiv beeinflusst und wir ja wirklich wissen, dass eine Aussicht auf Besserung besteht.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen hormoneller Veränderung (Bsp. Minipille oder Wechseljahre) und Long Covid? Kann es sein, dass dadurch die Symptome verstärkt werden?
Manuela Bieri: Viele Betroffene beschreiben eine Zunahme ihrer Symptome zum Beispiel während ihrer Menstruation. Von daher ist es gut möglich, dass hormonelle Veränderungen einen Einfluss auf die Symptome von Long Covid haben können. Dies müsste jedoch, wie so vieles zu diesem Thema, noch genauer erforscht werden.
Guten Tag Mich interessiert : Wird erhoben, wie das Verhältnis ist von Geimpften versus Ungeimpfte mit Long Covid ? Besten Dank und freundliche Grüsse
Manuela Bieri: Dies wird meines Wissens nicht erhoben oder mir wäre eine solche Studie nicht bekannt. Was Tatsache ist, dass aus der 1. und 2. Welle, als es noche keine Impfung gab, viele Long Covid Betroffene hervorgegangen sind. Die Impfung schützt zu einem gewissen Grad vor einer Infektion und deshalb auch vor Long Covid. Leider können aber auch geimpfte Personen ein Long Covid bei einer erneuten Infektion entwickeln.
Guten Abend, gibt es Erfahrungen mit TCM Behandlungen bei longcovid? Freundliche Grüsse und danke dass es diese Fragemöglichkeiten gibt.
Manuela Bieri: Es gibt Patienten, die von einer TCM Behandlung profitieren können. Vor allem wird berichtet, dass der Sympatikotonus durch die Behandlung reduziert werden kann. Dies ist jedoch sehr unterschiedlich. Einigen hilft es, anderen leider nicht. Hier finden sie noch eine bessere Beschreibung dazu: https://www.long-covid-info.ch/behandlung/#Medikamente
Hallo liebes Puls Team Ich bin 42 Jahre alt (weiblich) und leide seit Jan 2022 an Long-Covid insbesondere mit Beeinträchtigung der Kognition und Herzrhythmusstörungen. Daher 2 Fragen: – Welche Massnahmen helfen insbesondere bei der Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten wie Konzentrationsstörungen, Überreizung des Gehirns, Müdigkeit und nicht mehr klar denken können und wo werden diese Massnahmen angeboten? – Gibt es eine Übersicht der Studien die derzeit in der Schweiz gemacht werden und wie kann man daran teilnehmen? Besten Dank und freundliche Grüsse
Manuela Bieri: In der Schweiz werden momentan 2 Studien durchgeführt. Jene Studie mit Telemimab, die in der Sendung vorgekommen ist und eine weitere Studie an der Universitätsklinik in Basel. Auf unserer Website haben wir diverse Massnahmen, welche Linderung bringen können, zusammengetragen. Ich hoffe dies hilft ihnen. https://www.long-covid-info.ch/behandlung/#Medikamente
Guten Abend An wenn empfehlen Sie die Grippeimpfung? Wie sind die Erfahrungen bei Longcovidbetroffenen? Ich leide schon seit mehr als 2 Jahren an Longcovid und bin immer noch sehr geschwächt. (W mitte 20). Besten Dank. Freundliche Grüsse
Kristina Heinzer: Bezüglich Grippe Impfung bei Long-Covid gibt es noch keine Erfahrungswerte, jedoch kann jeder neue Infekt zu einer Verschlechterung der Long-Covid Symptome führen.
Was halten Sie davon Masken zu tragen bei Kurzatmigkeit und chronischer Müdigkeit? Kann sich der Atemwiderstand nicht nachteilig auswirken?
Manuela Bieri: Es kann manchmal noch ermüdender sein eine Maske zu tragen, wenn man an Long Covid leidet. Vor allem die FFP 2 Masken können einem das Gefühl geben, nicht mehr genügend Luft zu bekommen. Mir geht dies manchmal auch so. Jedoch würde ich nie darauf verzichten, da mich dies vor einer weiteren Infektion schützt. Wenn man an Long Covid leidet und wieder erkrankt, ist die wahrscheinlichekeit, dass die Symptome sich verschlechtern bei 80%. Deshalb schützen sie sich so gut es irgendwie geht und passen sie auf sich auf.
Wie kann man long covid bestätigen? Ich leide seit monaten unter müdigkeit,erschöpfung,kopfschmerzen,null energy. Ich habe jahrelang sport gemacht. Nich mal das kann ich mehr .habe meinen job verlohren und kann nicht mehr arbeiten. Ich habe finanziell jeine unterstützung. Danke im vorraus.
Kristina Heinzer: Long-Covid ist eine Ausschlussdiagnose. Dies bedeutet, dass vor der Long-Covid Diagnose andere Möglichkeiten ausgeschlossen werden müssen. Aufgrund der beschriebenen Symptome ist es möglich, dass Sie an Long-Covid leiden, jedoch kann dies ohne ausführliche Anamnese nicht abschliessend gesagt werden. Lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt gründlich untersuchen und ggf. an eine spezialisierte Long-Covid Sprechstunde zuweisen.
Guten Abend Kann ich mich selbst anmelden für eine interdisziplinäre Long-Covid-Sprechstunde oder muss dies zwingend über den Hausarzt laufen?
Manuela Bieri: Das kommt ganz auf ihr Versicherungsmodell an. Wenn sie im Hausarztmodell versichert sind, muss ihr Hausarzt sie an die Long Covid Sprechstunde überweisen.
Covid vom 18.-23.Oktober, dann wieder gearbeitet. Tagsüber gehts gut, Abends todmüde und ich schlafe wie ein Stein (was eine positive Folge ist, für jemanden, der vorher unter Schlafstörungen litt.) Was mich aber beunruhigt: Seither fast immer eine laufende Nase, plötzliche starke Hustenanfälle und starke Gliederschmerzen (Nacken, Schultern, Hand-und Fussgelenke, Knie etc. Frage: Wo ist die Abgrenzung zwischen «etwas länger dauernde Nachwehen» und «Long Covid»? Wenn ich weiss, dass sowas «normal» sein kann und wieder vorbeigeht – ok. Arbeitsunfähig oder reizüberflutet habe ich mich nie gefühlt. Vielen Dank!
Katrin Bopp: Ich empfehle Ihnen, sich in einem ersten Schritt an Ihren Hausarzt/Hausärztin zu wenden. Diese/r kann sie untersuchen und dann mit Ihnen besprechen, ob und welche weiteren Abklärungen notwendig sind. Rein von der Definition her beginnt Long COVID 4 Wochen nach der akuten Infektion und Post COVID 12 Wochen nach der akuten Infektion. Bei starken anhaltenden Symptomen sollte aber unabhängig vom Zeitpunkt immer ein Arzt aufgesucht werden, um andere Erkrankungen auszuschliessen. ich wünsche Ihnen gute Besserung
Ist wissenschaftlich gesehen zu erwarten, dass mit immer wiederkehrenden Coronawellen immer mehr Menschen an Long Covid erkraknen? Oder ist eher davon auszugehen, dass langfristig Covid nicht häufiger Fatigue auslöst als andere Atemwegsinfektionen?
Manuela Bieri: Leider ist nach dem heutigen Kenntnisstand davon auszugehen, dass jede weitere Welle, weitere Long Covid Betroffene hervorbringt. Reinfektionen erhöhen laut diversen Studien die Gefahr von Long Covid auch erheblich. Deshalb: schützen sie sich und passen sie gut auf sich auf.
Guten Abend Ist es möglich, dass meine Augenentzündung rund ums Auge eine Long Covid Folge sein kann. War im Januar 22 Positiv ( omikron) mit mildem Verlauf. Diese Entzündung kommt und geht, nach Cortison Salben etc. Eine langwierige Behandlung mit div. Ärzten ist hinter mir. Oder ist es eine Art Gürtelrose? Ich weiss auch bald nicht mehr weiter. Danke für Ihren Rat Grüsse
Manuela Bieri: Corona hat eine allgemeine Immunschwäche über einige Monate hinweg zur Folge. Dies kann diverse andere im Körper schlummernde Erreger verhelfen auszubrechen. Gürtelrose scheint eine Erkrankung zu sein, die momentan durch die vielen Coronainfektionen vermehrt auftritt. Aber eben: es können auch diverse andere Bakterien oder Viren dafür in Frage kommen.
hatte dez 2020 covid, stark grippal ohne spital. seither immer stärker geräuschempfindlich, angstanfälle, panik, nicht mehr belastbar. welche therapien sehen sie? danke
Manuela Bieri: Als 1. wäre es wichtig wenn sie sich in ärztliche Abklärung begeben würden, wenn dies nicht schon geschehen ist. Ev. auch in eine spezialisierte Long Covid Sprechstunde. Dort können sie ihnen die Ergotherapie verschreiben in der sie lernen mit dem Pacing umzugehen, was enorm wichtig ist. So können sie ihre Symptome besser in den Griff bekommen.
Meine Lebenspartnerin (69 J.) und ich (62 J.) sind geimpft und 1x geboostert. Im Frühjahr 22' warenwir beide Corona-positiv mit Symptomen. Müssen wir bei einer erneuten Erkrankung jederzeit mit Long-Covid rechnen?
Katrin Bopp: Nach aktuellem Stand kann wissenschaftlich noch nicht klar beantwortet werden, ob man auch erst nach der zweiten Erkrankung entwickeln kann, wenn man die erste ohne Post COVID überstanden hat. Aus meiner Erfahrung in der Post COVID-Sprechstunde ist das im Moment aber nicht so.
Guten Abend Ich bin professionelle Sportlerin und leide seit ich im März eine Covid-Infektion durchgemacht habe insbesondere an chronischer Fatigue. Ich habe gelesen, dass IHHT (Intervall-Hypoxie-Hyperoxie Therapie) helfen kann, wieder zu mehr Energie zu finden. Eine solche Therapie ist jedoch ziemlich teuer. Da ich als Athletin ein Höhenzelt fürs Höhentraining besitze meine Frage: Kann ich mit dem Höhenzelt möglicherweise einen ähnlichen Effekt erzielen, indem ich im sauerstoffreduzierten Zelt schlafe? Und gibt es Hinweise, dass die Wim Hof Atemtechnik, bei in Intervallen intensiv eingeatmet und danach so lange wie möglich der Atem angehalten wird, ebenso einen ähnlichen Effekt haben könnte? Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüssen
Manuela Bieri: Die IHHT ist eigentlich fast dasselbe wie ein Höhentraining. Wir haben einige Betroffene in unserer Gruppe, die daraus einen Benefit gezogen haben, andere nicht. Die Wim Hof Methode mit dem Kältebad etc. wurde auch schon mit Erfolg von einigen Betroffenen angewendet. Aber auch hier gilt: es hilft nicht allen. Das wichtigst ist immer noch das Pacing. Als professionelle Sportlerin muss dies extrem schwer sein und ich hoffe fest, dass sie da Menschen um sich haben, die sie da begleiten. Eine alternative wäre noch die HBO (die hyperbare Oxigenationstherapie). Die HBO-Therapie ist eine medizinische Behandlungsmethode, bei der dem Patienten in einer Überdruckkammer 100% reiner Sauerstoff zugeführt wird, um somit unterversorgte Zellen wieder mit Sauerstoff anzureichern. Dazu gibt es sogar schon eine Studie: Wir wissen, dass in Kiel eine Studie zur Wirkung bei Long Covid-Patienten durchgeführt wird. Forschende der Universität von Tel Aviv zeigten in einer randomisierten klinischen Studie, dass HBO-Therapie die Symptome von Long Covid-Patient:innen signifikant verbessern konnte.
Kann Long Covid Angstgefühle auslösen ? Besten Dank für eure Antwort
Manuela Bieri: Ja. Long Covid kann auch Angstgefühle auslösen. Hier müsste jedoch genau geschaut werden, ob diese Angst noch einen anderen Auslöser haben könnte oder ob noch andere Long Covid Symptome vorhanden sind. Auf jeden Fall wäre es gut, wenn sich die betroffene Person in eine ärztliche Abklärung begeben würde.
Ich arbeitete im März 2019 in einem med. Labor und erkrankte an Grippe mit über einige Tage 40 Grad Fieber, Husten mit eitrig-blutigem Auswurf, Gerufsverlust (essen stank nach Hülle). Sauerstoffsättigung lag bei 93%. I'm Spital fragte man mich, ob ich in Ausland in den Ferien war, was ich verneinte. Seitdem ist mein Leben anders. Ich leide an Herzproblemen (bestätigt mit Herzkatheter) , Niereninsuffizienz, Angstatacken, habe das Gefühl, bin dumm. Ich unterzog mich im Juli 2019 einem amb. Burnoutprogramm, man entliess mich als gesund. Immer wieder bin ich erschöpft, habe mich vom sozialen Leben zurückgezogen, weil mir das Drumherum zuviel wird. Häufiger nockt es mich aus und schlafe einfach. Eine Frage, welche mich beschäftigt: leide ich an Long Covid?
Katrin Bopp: Auch andere infektiöse Erkrankungen können ähnliche Beschwerden wie bei Long COVID auslösen. Diese sind vor Beginn der COVID 19- Pandemie jedoch sehr viel seltener aufgetreten. Offenbar war dies bei Ihnen der Fall. Für die Behandlung spielt es aktuell keine Rolle, ob Ihre Beschwerden nach einer Grippe oder nach COVID aufgetreten sind, da beides symptomorientiert behandelt wird. Ich wünsche Ihnen gute Besserung.
Liebes Puls Team Ich bin 1991 geboren. Ich leide nun seit rund 8 Monaten an Long Covid. Bin nun seit rund 4 Monaten zu 100% arbeitsunfähig. Meine Hausärztin kann mir nicht weiterhelfen. Ich suche in der ganzen Verzweiflung/ Ohnmacht nach Hilfe. Im Waidspital wurde ich am 06.10.22 ambulant durchgecheckt und in die LC Sprechstunde angemeldet- die Wartezeit betrifft jedoch 2-3 Monate. Nun meine Frage: Wo finde ich Hilfe? Können Sie mir eine Adresse nennen wo ich mich melden kann? Mich einer Studie unterziehen kann/ darf? Fragen über Fragen. Ich wäre Ihnen allen unendlich dankbar, wenn Sie mir weiterhelfen können. Herzliche Grüssen & gute Gesundheit,
Kristina Heinzer: Leider sind meines Wissens alle Long-Covid Sprechstunden überlaufen und es muss überall mit einer 2-3 monatigen Wartefrist gerechnet werden. In der Zwischenzeit können Sie sich auf der Seite www.altea-network.ch informieren z.B bezüglich Pacing. Ebenso können Sie sich von Ihrem Hausarzt bereits eine Verordnung ausstellen lassen für eine spezialisierte Long-Covid Physiotherapie und Ergotherapie zum Erlenen des Pacings und Energiemanagements. Wenn Sie an einer Studie teilnehmen möchten, lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt (z.B. Hausarzt) zuweisen.
Guten Abend ich bin 68 Jahre alt und müsste, so wird es gesagt, die 2. Boosterimpfung machen lassen. Ich bin extrem verunsichert, weil es ja vorkommt, dass auch eine Impfung long covid auslösen könnte. Sehe ich das richtig? Und was soll ich tun? Impfen oder nicht? Danke für Ihre Rückmeldung
Katrin Bopp: Sie sprechen hier das sogenannte Post-Vac Syndrom an, das in seltenen Fällen nach einer Impfung auftreten kann. Sehr viel höher ist die Wahrscheinlichkeit aber, nach einer COVID Infektion an Post-COVID- Beschwerden zu leiden, so dass -soweit aus den vorliegenden Angaben ableitbar – nichts dagegen spricht, die zweite Boosterimpfung durchzuführen.
Kann es sein das man nach Long-CoVid Gliederschmerzen hat? Kann es sein dass das Imun System gegen dich arbeitet?
Manuela Bieri: Eine Erklärung für die Symptome von Long Covid ist, dass sogenannte Autoantikörper durch die Infektion gebildet werden, die sich gegen eigene Körperzellen richten. Das wären dann eine sogenannte Autoimmunerkrankung. Dies ist mometan aber nur eine Hypothese. Long Covid Betroffene äussern häufig Glieder- oder auch Muskelschmerzen
Guten Abend Eine Bekannte von mir (55 Jahre alt) hat ADHS und leidet seit bald einem Jahr an Long Covid. Kann es sein, dass Long Covid das ADHS bzw. die mit dem ADHS verbundenen Symptome verschlimmern kann? Ihr Umfeld kann eine Zunahme der Symptome von ADHS erkennen, weiss aber nicht, ob eine Verbindung zum Long Covid besteht. Danke für Ihre Antwort.
Katrin Bopp: Ja, dies haben wir in unserer Post- COVID Sprechstunde auch schon einige Male so erlebt. Ich empfehle Ihrer Bekannten, sich sowohl mit dem Arzt, bei dem sie wegen dem ADHS behandelt wird, als auch ggf mit einer spezialisierten Post COVID Sprechstunde in Verbindung zu setzen. Zumeist war die Symptomzunahme bei den bei uns betreuten Patienten im Verlauf abnehmend. Ich wünsche ihrer Bekannten alles Gute.
Welche Rolle spielt der «Nocebo-Effekt» beim Thema LongCovid? Oder anders formuliert: «Einbildung krank zu sein?» Das Thema Hypochondrie das hier evtl. auf nährhaften Boden stossen kann? Kann in einer «LongCovid-Therapie» bestimmt werden ob jemand wirklich aufgrund einer Covid-Infektion noch Symptome hat oder andere Ursachen dafür verantwortlich sind?
Katrin Bopp: Aktuell gibt es keinen Test, der eine Post COVID-Erkrankung beweisen oder ausschliessen kann. Andere Ursachen, die die jeweiligen Symptome auch erklären könnten, müssen immer gesucht werden. Sie sprechen mit Ihrer Frage möglicherweise die Resultate eine französische Studie an. Diese konnte zeigen, dass sowohl Menschen, die an COVID erkrankt waren, als auch solche, die nachgewiesenermassen nicht an COVID erkrankt waren (aber davon ausgingen, dass sie an COVID erkrankt waren), anschliessend in nahezu gleichem Ausmass an Symptomen wie Abgeschlagenheit, Schlafproblemen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden etc litten. Die Annahme, an COVID erkrankt gewesen zu sein, schien also offenbar auch eine Rolle zu spielen.
Wann kann man mit einer (individuellen) Therapie rechnen?
Manuela Bieri: Leider ist diese Frage extrem schwierig zu beantworten. Wir hoffen fest, dass diverse Studienmedikamente einen guten Erfolg haben werden. Aber momentan sind die Studien erst anglaufen und bis die abgeschlossen sind und alle Kriterien erfüllt sind dauert es meistens lange.
Ich hatte Ende August eine heftige Corona-Erkrankung. Die Symptome sind nach 10 Tagen verschwunden. Doch bin ich seither müde und erschöpft. Es ist jeder Tag anders. Ich habe einfach keine Energie mehr. Von einem Naturheilpraktiker habe ich diverse homöopathische Mittel empfohlen bekommen. Das einzige was bisher etwas geholfen ist Arsenicum C 30. Was kann ich sonst noch tun?
Kristina Heinzer: Müdigkeit und Erschöpfung können vor allem durch Pacing und Energiemanagement verbessert werden. Diese beiden Punkte sind essentiell in der Behandlung. Das bedeutet, mit der vorhandenen Energie haushalten zu lernen und mit regelmässigen Pausen einzulegen die Batterien nicht mehr vollständig zu leeren. So kann häufig über längere Zeit die Belastung wieder etwas gesteigert werden.
Ich bin seit meiner Infektion im April 21 im konditionellen Bereich eingeschränkt, habe immer wieder Rückfälle, wenn ich an die Belastungsgrenze gehe. Das zeigt sich mit einem Druckgefühl auf der Brust und Kurzatmigkeit. Ist das auch typisch für Long Covid?
Kristina Heinzer: Die Verschlechterung nach Übertretung der Belastungsgrenze nennt sich Post Exertional Malaise. Das kann ein Indiz für eine Long-Covid Erkrankung sein. Auch das Druckgefühl auf der Brust zusammen mit Kurzatmigkeit wird häufig beschrieben. Long-Covid ist aber eine Ausschlussdiagnose. Es wäre daher sinnvoll, sich zunächst gründlich Untersuchen zu lassen und sich ggf. an eine spezialisierte Sprechstunde zuweisen zu lassen.
Meine Tochter (17) hat Covid am November 2020 gehabt. Seitdem ist sie mehrmals krank geworden (Halsentzündung, Darm Probleme, etc.) und ist oft müde. Beim Arztbesuch war Long Covid nie ein Thema. Ist es möglich überhaupt zu diagnostizieren? Vielen Dank!
Kristina Heinzer: Anhand der beschriebenen Symptome kann dies nicht gesagt werden. Ist der Verdacht aber vorhanden, wäre es am besten sich zu einer spezialisierten Sprechstunde zuweisen zu lassen.
Mit was wurde das Blut gewaschen, bei der Blutwäsche die in der Sendung gezeigt wurde. Für was alles kann man das anwenden. Danke für Ihre Antwort und freundliche Grüsse
Manuela Bieri: Das Blut wird mit einem speziellen Filter gewaschen. Das heisst gewisse Teile werden aus dem Blut entfernt. Dieses Verfahren wurde vor allem entwickelt um Patienten mit einem viel zu hohen Cholesterinwert zu helfen. Das war bis vor Corona der häufigste Grund für die Anwendung.
Ich hatte schon drei mal Covid und leide unter long Covid. Herzeythmusstörung, ständige Hals- und Kopfschmerzen, Müdigkeit und Kraftlosigkeit plagen mich. Abgeklärt wurde es von mehreren Ärzten. Gearbeitet habe ich immer, nur Sport kann ich seit März 2022 nicht betreiben. Vor März spielte ich 2. Liga Fussball und am Wochenende noch Beachvolleyball. Im Moment nehme ich Vitamin C Tabletten und Blutdrucksenker. Ich bin nicht geimpft. Würde eine Impfung helfen können? Gibt es gute Medikamente oder Tipps, die Sie mir mit auf den Weg geben könnten?
Manuela Bieri: Wenn sie noch nicht in einer Long Covid Sprechstunde waren, würde ich ihnen empfehlen, sich dort mal Hilfe zu holen. Die Impfung hat einigen Betroffenen geholfen, andere Betroffene berichten von einer Verschlechterung ihrer Symptome. Ich würde vor allem auch eine Reinfektion vermeiden, da die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Symptome sich verschlechtern bei 80% liegt. Von daher würde ich mich an ihrer Stelle von einem Arzt noch die nötigen Infos einholen und diese dann durchführen. Weiter würde ich ihnen das Pacing empfehlen. Hier finden sie die Erklärungen dazu und weitere Infos: https://long-covid-info.ch/behandlung - https://www.altea-network.com/long-covid/ubersicht-symptome
Guten Abend Ich bin selbst betroffen von Long-Covid und (leider) muss ich häufig Ärzt*ine in Long Covid Sprechstunden darüber aufklären welche Medikation schon angewendet wird (in Deutschland). Obwohl es einige Medikamente gibt, welche Symptome verringern werden diese mir nicht verschrieben! Weshalb darf ich nicht selbst entscheiden welche Medikamemte ich austesten möchte? wenn mir die Ärzte sowieso schon nicht helfen und mich auf die Psycheschiene schieben!! Mein Körper – Meine Entscheidung!! und doch bin ich auf ahnungsloses und planloses Medizinpersonal angewiesen, welche noch 10 Jahre auf Studien warten möchten. Schande, uns einfach warten zu lassen und uns Hilfe zu verwehren.
Katrin Bopp: Leider gibt es bis dato noch keine für Post COVID zugelassene Therapie. Daher muss jeder Arzt/Ärztin für jeden Patienten im Einzelfall entscheiden, ob ein sogenannter «Off-label use», also eine Verordnung ausserhalb der Zulassung medizinisch vertretbar sein könnte. Da jedes Medikament auch Nebenwirkungen haben kann, ist hier eine sorgfältige Prüfung unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Situation unabdingbar und es muss eine Beratung dahingehend stattfinden, dass es sich um einen «off-label-use» handelt. Es tut mir leid, zu hören, dass Sie sich von den Ärzten alleingelassen fühlen. Ich empfehle Ihnen, das direkte Gespräch mit Ihren Behandlern nochmals zu suchen um zu verstehen, weshalb sie Ihrem Wunsch nach konkreten Therapien ausserhalb der Zulassung bislang nicht zustimmen konnten. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man die entsprechende Studie manchmal erst noch lesen muss und erst dann Stellung zu einem möglichen Therapieversuch nehmen kann. Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Guten Abend Seit mehr als 2 Monaten leide ich nach einer Virusinfektion an Postviraler Fatigue. Bin extrem erschöpft und habe einen Hirnnebel. Bin arbeitsunfähig und an das Haus gebunden. Was hilft gegen diesen Hirnnebel, diesen Schwammkopf und gegen die Erschöpfung? Danke für ihre Rückmeldung Mit freundlichen Grüssen
Manuela Bieri: Die einzige Strategie um diese Symptome zu verbessern ist das Pacing. Pacing bedeutet, dass alle körperlichen sowie geistigen Aktivitäten den neuen, verringerten Energiereserven angepasst werden müssen, um eine Überbelastung und damit eine weitere Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu verhindern. Es ist dabei wichtig zu wissen, dass verschiedene Faktoren die Leistung des Körpers beanspruchen können. Belastungen können sehr individuell sein. So kann «Verdauen» zum Kraftakt werden, genauso wie das Stehen beim Duschen. Auch können unterschiedliche Lärmquellen, schnelle Bewegungen oder Sonnenlicht eine neurologische Überforderung bedeuten. Nicht immer ist die Überbelastung direkt erkennbar. Es kann sinnvoll sein, ein Tagebuch mit den eigenen Aktivitäten zu führen, um das Muster dahinter zu erkennen. Ebenfalls würde ich ihnen empfehlen eine spezialisierte Long Covid Sprechstunde aufzusuchen, wenn sie dies nicht schon getan haben. Wir haben auf unserer Website noch weitere Tipps und Tricks zu diversen Symptomen zusammengetragen: https://long-covid-info.ch/behandlung
Mann 71 Jahre hatte leichte Coviderkrankung Dez,2020 seither Verlust Geruchsinn. Zudem immer wieder heftiges Herzrasen, EKG hat nichts Auffälliges festgestellt. Kann Herzrasen mit LongCovid in Zusammenhang gebracht werden?
Kristina Heinzer: Viele Long-Covid Betroffene beobachten häufig erhöhte Pulswerte. Es wird meist zusätzlich ein Belastungs- oder 24-EKG gemacht um sich ein genaueres Bild machen zu können.
Guten Tag, warum wird man vom Gesundheitssystem bisher so im Stich gelassen wird? Bisher habe ich nur auf eigene Initiative und eigene Kosten Hilfe in Form von Heilversuchen und Therapieversuchen mit z. B. Blutverdünnern bekommen. Endothelschäden, Blutgerinnsel und Autoantikörper Nachweise waren nur auf Selbstzahlerbasis möglich. Ohne diese Parameter wäre ich wahrscheinlich in der Psychiatrie, da mir die «normalen» Ärzte einfach nicht glauben wollten. Menschen ohne finanzielle Möglichkeiten sind daher total benachteiligt. Warum lässt man uns Erkrankte so im Stich? Wann wird sich da denn endlich mal etwas ändern? Etliche Betroffene (meist junge Frauen) fehlen doch auf dem Arbeitsmarkt und kosten der Krankenkasse viel Geld. Werden wir denn nicht gebraucht? Warum wird uns nicht geholfen in Form von bezahlten Heilversuchen? In Ermangelung von Alternativen. Wo bleibt BC 007? Viele von uns pfeifen aus dem letzten Loch.
Manuela Bieri: Ich kann sie sehr gut verstehen. Wir von Long Covid Schweiz versuchen dies Tagtäglich zu ändern. Es gibt auch in der Schweiz immer mehr Ärzte, die sich dem Thema annehmen. Aber ja, leider scheint der Weg noch lang und steinig zu sein. Trotzdem geht etwas vorwärts mit diversen Studien, die jetzt angelaufen sind. Es braucht, enorm Geduld mit der Gesellschaft, der Politik, dem Gesundheitssytem und mit sich selbst. https://long-covid-info.ch/behandlung
Guten Abend,bin 2mal geimpft und hatte 2 mal Covid,seitdem tun mir die Knochen weh,ist dies auch bekannt als Nebenwirkung? Was kann ich dagegen tun? Und auch die grosse Müdigkeit,begleitet mich! Danke für Rückmeldung lg
Manuela Bieri: Ich empfehle ihnen ihre Symptome von einem Arzt abklären zu lassen und sich gegebenenfalls an eine Long Covid Sprechstunde überweisen zu lassen. Das einzige was mometan wirklich hilft ist das Pacing. Pacing bedeutet, dass alle körperlichen sowie geistigen Aktivitäten den neuen, verringerten Energiereserven angepasst werden müssen, um eine Überbelastung und damit eine weitere Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu verhindern. Es ist dabei wichtig zu wissen, dass verschiedene Faktoren die Leistung des Körpers beanspruchen können. Belastungen können sehr individuell sein. So kann „Verdauen“ zum Kraftakt werden, genauso wie das Stehen beim Duschen. Auch können unterschiedliche Lärmquellen, schnelle Bewegungen oder Sonnenlicht eine neurologische Überforderung bedeuten. Nicht immer ist die Überbelastung direkt erkennbar. Es kann sinnvoll sein, ein Tagebuch mit den eigenen Aktivitäten zu führen, um das Muster dahinter zu erkennen. Hier finden sie mehr Infos: https://long-covid-info.ch/behandlung
Ich leide seit März 2022 an Long Covid. Ich erlebe bei diversen Ärzten und im Umfeld immer wieder aufgrund von Hilsflosigkeit, fehlende Erklärung die psychologisierung meines Leidens. Du warst doch immer so intensiv bei der Arbeit eingespannt und vielleicht war das jetzt zu viel. Hypothese Depression/Burnout. . Ich bin 30 und war mit Leidenschaft engagiert. seitens LC sprechstunde ist die diagnose LC. Wie kann ich da gut erklären, das es primär keine psychische Erkrankung ist? vielen dank – auch für den beitrag heute abend
Kristina Heinzer: Leider fehlt in der Gesellschaft noch das Verständnis für Long-Covid. Einerseits hilft es teilweise, den Menschen die Seite www.altea-network.com zu empfehlen. Andererseits kann auch gesagt werden, dass es keine psychische Erkrankung ist, aber es sehr wohl psychisch belastend sein kann.
Guten Abend, Ich M(28) habe mich vor 1 Monat boostern lassen und bin seit diesem Termin Krankgeschrieben wegen sehr starker Müdigkeit. Haben sie schon erfahrungen gemacht mit solchen Symptomen nach der Impfung? Kann eine Impunfg auch LongCovid auslösen?
Manuela Bieri: Ja in seltenen Fällen können Long Covid Symptome auch durch die Impfung ausgelöst werden. Ich empfehle ihnen sich an eine Long Covid Sprechstunde überweisen zu lassen, damit eine entsprechende Diagnose gestellt werden kann. Bitte tragen sie Sorge zu sich und gönnen sie sich viel Ruhe. Das ist das wichtigste. Gute Besserung
Guten Abend Wie kann ich an einer Studie teilnehmen?
Kristina Heinzer: Lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt zur gewünschten Studie zuweisen.
Guten Abend, mein Partner, seit 8 Mt. Long Covid Patient, wurde nicht zur aktuellen Studie für das Medikament Temelimap zugelassen aufgrund des fehlenden Proteins, ist dies als eine gute oder schlechte Nachricht zu nehmen? Liebe Grüsse+danke.
Kristina Heinzer: Dies kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschliessend gesagt werden. Es ist noch nicht vollständig geklärt, warum bei gewissen Betroffenen das Protein vorhanden ist und warum nicht. Da Temelimab speziell nur auf dieses eine Protein wirkt, ist ein Einsatz bei Fehlen des Proteins nicht wirksam.
Was haben sie für Erfahrungen bei starker Reizüberflutung? Habe seit Januar 2022 Long covid und bin in Behandlung in der Schmerzklinik Basel, arbeite mit Pacing was mir sehr hilft Mit freundlichen Grüssen
Manuela Bieri: Viele Betroffene gehen mit Oropax oder geräuschunterdrückenden Kopfhörer aus dem Haus. So wird der Lärm etwas gemindert. Ebenfalls empfiehlt es sich eine Sonnenbrille auch nur bei wenig Sonneneinstrahlung zu tragen. Dies kann schon viel helfen. Weitere Tipps und Tricks finden sie auf unserer Webite: https://long-covid-info.ch/behandlung PS: Finde es super, dass ihnen das Pacing gut hilft.
3-fach geimpft habe ich (w, Mitte 30) diesen Juli Omicron erwischt und bin seitdem mit Long Covid unterwegs. Es schränkt (körperlich) deutlich ein, ich kann aber arbeiten etc. Nun stellt sich die Frage nach dem Booster. Könnte dieser das Immunsystem wieder «ins Lot» bringen, oder riskiert man eine Verschlechterung der Symptome? Der Schutz vor einem schweren Verlauf ist wohl auch ohne gegeben. Was ist der aktuelle Wissensstand, bzw. was würden sie empfehlen? Vielen Dank.
Katrin Bopp: Diese Frage kann nach aktuellem wissenschaftlichen Stand nicht eindeutig beantwortet werden. Es gibt Hinweise darauf, dass zumindest ein Teil der Patienten von einer Boosterimpfung profitiert. Lassen Sie sich hierzu am Besten von dem Arzt/Ärztin, der Sie bei Post COVID betreut und ihre Krankengeschichte kennt, individuell beraten.
Sehr geehrte Damen und Herren Mein Mann machte am 28. Nov. 2021, also vor fast einem Jahr eine Corona-Erkrankung durch (wahrscheinlich Delta-Variante). Seit dann leidet er unter starkem Geschmacksverlust und seltsamen Geschmacksveränderung. Zuerst dachten wir, dass sich das nach ein paar Montan wieder erholt. Leider ist es nach einem Jahr noch gleich schlimm. Es ist zum Verzweifeln. Können Sie uns raten, was er tun soll? Vielen Dank für Ihren Bescheid! Freundliche Grüsse
Katrin Bopp: Es gibt auf Riech- und Schmeckstörungen spezialisierte Sprechstunden (zB am Universitätsspital Basel oder am Inselspital in Bern), in denen man Ihren Mann abklären und beraten kann. Ich wünsche ihrem Mann gute Besserung
Ich leide an Long Covid (nach der Impfung). Meine Ärztin würde mich gerne in eine Kur schicken, da jegliche Behandlungsmethoden bisher erfolgslos. Symptome: Magendarm-Beschweren, Schwindel, Schwäche. Welche Art von Kuren empfehlen Sie und wo?
Kristina Heinzer: Es wird unbedingt empfohlen sich zu einer Long-Covid spezialisierten Rehaklinik zuweisen zu lassen. Es gibt schweizweit bereits mehrere Rehakliniken die sich spezialisiert haben.
Guten Abend In meinem Umfeld (Heim) befinden sich viele ArbeitgeberInnen, mit ArbeitnehmerInnen welche chronisch Krank sind und einfach nicht mehr die selbe Leistungsfähigkeit erreichen können, wie vor Covid19. Darunter sind auch mehrere ArbeitnehmerInnen welche sich über anhaltende Nebenwirkungen der Impfung beklagen. Wann spricht man von Longcovid und was raten sie ArbeitgeberInnen im Umgang mit Betroffenen, egal ob LongCovid oder Nebenwirkungen der Impfung. Besten Dank für Ihre geschätzte Rückmeldung.
Manuela Bieri: Das wichtigste ist, dass die Betroffenen ihre Symptome abklären lassen. Die Symptome, egal ob durch den Infekt oder durch die Impfung hervorgerufen, sind in der Regel ähnlich. Das wichtigste ist genügend Ruhezeiten einplanen und beobachten ob nach einer Anstrengung eine Verschlechterung der Symptome festgestellt werden kann. Wenn ja sollte das Pacing erlernt werden. Hier finden sie mehr dazu: https://long-covid-info.ch/behandlung/ und https://www.altea-network.com/long-covid/ubersicht-symptome/
Zwei Fragen: 1. In welchen Spitälern können H.E.L.P. Apheresen gemacht werden? 2. Warum werden Genesene oder Geimpfte nicht befragt um das gesamte Krankheitsbild besser zu verstehen? Dies sollte doch ein einfaches sein bei der heutigen Technologie....
Manuela Bieri: In der Schweiz werden Long Covid Patienten nur in einem privaten Dialysezentrum in Zürich mit der Help-Apherese behandelt. Dies ist aufgrund der fehlenden Studien eine off label Behandlung, die von den Krankenkassen nicht finanziert wird. Leider wird momentan auch keine Studie diesbezüglich durchgeführt, was wir vom Verein Long Covid Schweiz sehr begrüssen würden.
Lohnt es sich eine differenzierte Abklärung zu machen, wenn der Alltag zwar wieder recht gut gelingt, aber seit einem Jahr kein Sport mehr möglich ist? Zuerst war ich zu leer (Muskulatur) und seit einem halben Jahr macht die Lunge nicht mehr mit. Sofort Engefühl und darauffolgend Husten. Einen Tag später dann starke Müdigkeit. Vorher war ich sportlich unterwegs.
Manuela Bieri: Ich denke, dass es sich lohnt, dies abzuklären. Es kann auch sein, dass neben dem Long Covid noch andere Erkrankungen durch den Infekt ausgelöst wurden und die sollten ausgeschlossen werden. Bei ihnen wäre es auch wichtig sich mit dem Pacing auseinander zu setzen. Wenn es ihnen am nächsten Tag schlechter geht, könnte es sich um die sogenannte PEM (post-exertional malaise) eine sogenannte Belastungsintoleranz handeln. Da ist das Pacing das wichtigste. Hier einige Infos dazu: https://long-covid-info.ch/behandlung/ und https://www.altea-network.com/long-covid/ubersicht-symptome/
Guten Tag. Meine Frage stellt sich zur Diagnose von Long Covid, resp. wie wird Long Covid diagnostiziert. Ich bin 72 Jahre alt, treibe regelmässig Ausdauersport, esse seit den 1970er Jahre ausser Fisch kein Fleisch. Meine Blutwerte sind seit Jahren gleichbleibend gut. Seit Mai 2022 nun habe ich das Problem von sehr hohem Blutdruck der sich dann wieder auf normale Werte (135 / 80) sich einpendelt. Dies nach zwei Covid Impfungen und einem Covid Befall. Aufgetreten ist es erstmalig Mai 2022 nach dem Booster im April 2022. Da mir das Risiko zu hoch war, nach erneutem Auftreten nehme ich seit zwei Tagen Blutdrucksenker. Ist da Long Covid der Ursprung? Beste Grüsse
Katrin Bopp: Neudiagnosen von Bluthochdruck sind nach COVID Erkrankung beschrieben. Ob hier ein ursächlicher Zusammenhang besteht ist wissenschaftlich noch nicht abschliessend geklärt. Wichtig ist eine gute Einstellung der Blutdruckwerte, wie bei Ihnen bereits begonnen. Gute Besserung.
Entgegen zu z.B. Deutschland gibt es in der Schweiz kein spezialisiertes Zentrum, welche die LongCovid und PostVac Patienten betreut. Diese werden alleine gelassen. Wann ist damit zu rechnen, dass den Menschen die stark leiden auch in der Schweiz geholfen wird? Wann sind wo spezialisiertes POST-COVID Zentren geplant?
Manuela Bieri: Es gibt in allen Universitätskliniken und in diversen kleineren Spitälern diverse Long Covid Sprechstunden. Dort wird die Diagnose gestellt und geeignete Therapieformen angeboten.
Corona im Januar 22. Danach Monate mit fast immer Tagen, an denen ich nach einer 10/11-stündigen Nacht zweimal (!) am Tag (Vor- und Nachmittag) schlafen MUSSTE, ansonsten ich nicht funktioniert hätte – jegliche Aktivität war ohne Schlaf davor unmöglich. Auf der Arbeit konnte ich normal leisten und hatte keine Konzentrationsschwäche. Von einem Tag auf den anderen dann die Erlösung: die «Beneblung» war plötzlich weg, ich war wieder ganz klar im Kopf und ich fühlte mich wieder wie MICH. Seitdem brauche ich deutlich weniger schlaf, brauche keinen Mittagsschlaf mehr, mache alles wie vorher. Kann das Long-Covid gewesen sein? Ich habe nichts an meinem Lebensstyl geändert. Danke für Ihre Antwort.
Kristina Heinzer: Die beschriebenen Symptome können für eine Long-Covid Erkrankung sprechen, jedoch kann dies nicht abschliessend gesagt werden. Erfreulicherweise wird immer wieder von einer Spontanheilung berichtet. Die Mechanismen dahinter sind weiterhin nicht vollständig erklärbar.
Hallo, ein sehr guter Freund ist an Long Covid erkrankt. Welcher Hausarzt ist spezialisiert auf diese Erkrankung, haben Sie Adressen von Ärzten/Therapeuten usw die sich mit dieser neuen Erkrankung auskennen und Therapiemöglichkeiten anbieten? Vielen Dank für Informationen.
Katrin Bopp: Die meisten Hausärzte haben mittlerweile Erfahrung mit Post COVID und können Sie entsprechend untersuchen und beraten. Der Hausarzt/Hausärztin kann Sie bei Bedarf an eine spezialisierte Long- COVID Sprechstunde in Ihrer Nähe überweisen.
Guten Tag Ich komme am Morgen jeweils vor 10 Uhr nicht aus dem Bett, da ich Schmerzen in den Armen und Beinen habe und mir schwindlig ist. Wieso können die Reha Kliniken darauf nicht Rücksicht nehmen und erst am Nachmittag mit den Therapien beginnen? Herzlichen Dank für die Rückmeldung. Liebe Grüsse
Manuela Bieri: Leider sind die meisten Rehabilitationen nicht auf Menschen mit einer Belastungsintoleranz ausgerichtet. Dies führt dazu, dass Betroffene ihr Pacing nicht einhalten können und es zu Verschlechterungen im Gesamtzustand kommen kann. Wenn sie die Therpie überfordert, sollten sie unbedingt das Gespräch suchen und auf ihre Sitution hinweisen. Die Ärzte sollten dann ihre Therpien anpassen, damit sie auch von der Rehabilitation profitieren können.
Grüezi – kann Long Covid im Blut festgestellt werden? – kann ein Zeckenbiss und Long Covid ein Zusammenhang haben? – Sonnenallergie nach Covid – was kann ich tun? – Nesselsucht nach Covid – was kann ich tun? Danke.
Katrin Bopp: Es gibt derzeit keinen Test, der Long COVID beweisen oder ausschliessen kann. Andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen sollten stets gesucht werden. Gegen Nesselsucht (im Allgemeinen und auch nach COVID) helfen Antihistaminika in aller Regel gut, lassen Sie sich hierzu von Ihrem Hausarzt/Hausärztin beraten. Ich wünsche Ihnen gute Besserung.
Was für effektiven Behandlungsmöglichkeiten gibt es gegen den starken, chronischen Schwindel nach einer Covid-Infektion (Vor 1 Jahr). (Während der Krankheit war der Drehschwindel das Hauptsympt.). Hatte vorher nie Probleme damit.
Katrin Bopp: Da es für Schwindel viele Ursachen gibt, sollte zunächst eine Untersuchung bei Ihrem Hausarzt/Hausärztin erfolgen, um die Ursache des Schwindels besser eingrenzen und allenfalls weitere Abklärungen einleiten zu können.
Grüezi Die erste Covid-Infektion hatte ich am Anfang der Pandemie, bevor es eine Impfung gab. Die zweite Covid-Ansteckung mit Omikron passierte im Januar 2022, einen Monat nach einem laborbestätigten Antikörper-Test, welcher genug Covid-Antikörper nachwies. Seit der zweiten Erkrankung fühle ich mich oft müde und bin sehr vergesslich geworden. Zudem bin ich anfälliger für alle möglichen Infektionen – dieses Jahr habe ich zum fünften Mal eine Grippe. Wie soll ich vorgehen, damit es mir besser geht? Danke im Voraus.
Manuela Bieri: Ich rate ihnen, bei einem Hausarzt oder einer Long Covid Sprechstunde vorstellig zu werden. Dort kann wenn nötig eine Diagnose gestellt werden und ihnen geeigntete Therapieoptionen verordnet werden. Das wichtigste ist jedoch das Pacing, resp. das Energiemanagement. Hier gibt es Infos dazu https://long-covid-info.ch/behandlung/
Guten Tag Ich habe einige Fragen: Kann Long Covid klinisch und mit der Schulmedizin diagnostiziert werden? Wie kann Long Covid am besten therapiert werden? Gibt bereits Studien zu diesem Thema? Gibt es Therapienformen in der Alternativmedizin, die gut ansprechen? Bin gespannt auf die Antworten. Besten Dank.
Kristina Heinzer: Long-Covid ist eine Ausschlussdiagnose und kann daher nur anhand einer ausführlichen Anamnese gestellt werden. Wichtig ist aber, dass zunächst andere Krankheiten ausgeschlossen werden können. Die Studienlage ist noch dünn bezüglich der Therapien, vieles wird aus Erfahrung gemacht.
Guten Tag Covid Infektion in der ersten Septemberhälfte. Aktuell noch immer starke Kopfschmerzen im vorderen Kopfbereich über den Augen. Durch dreiwöchige Akupunkturbehandlung ab ca 6 Wochen nach der Infektion ekne gewisse Besserung, dann von einem Tag auf den nächsten ein Rückfall und so stark wie nie. Akupunktur wird nun forgesetzt. Vrgelagerte Antiobiotikabehandlung hatte nicht angeschlagen. Ist diese Art der Kopfschmerzen in Zusammenhang mit Covid bekannt und was wären Ihrer Meinung nach mögliche Linderungsoptionen? Danke und Mit freundlichen Grüssen
Katrin Bopp: Bitte stellen Sie sich bei Ihrem Hausarzt/Hausärztin vor. Er/sie kann feststellen, ob weitere Abklärungen erforderlich sind oder ob eine abwartende Haltung mit guter Schmerztherapie eingenommen werden kann
Wie werde ich bei einer Reinfektion behandelt damit ich mit meinem LC möglichst keinen Rückfall erleide? Nach 23 Monaten mit LC ist mein grösster Respekt das ich das wenige an Symptomverbesserung/Lebensqualität wieder verlieren könnte.
Manuela Bieri: Leider ist der beste Schutz keine weitere Infektion zu erlangen. Dies ist aber momentan sehr schwierig. Einige Ärzte sehen Long Covid Patienten als Risikopatienten an und verschreiben ihnen bei einem erneuten Infekt Paxlovid. Dies wird aber eher restriktiv verschrieben. Das einzige was sonst noch bleibt ist viel Ruhe und konsequentes Pacing.
Was für erfolgsversprechende Behandlungsansätze gibt es, die durch die Krankenkassen gedeckt sind? Bisher wurde mir lediglich Physio- und Psychotherapie verordnet. Beide Behandlung brachten mich in de letzten 7 Monaten allerdings nicht weiter und alternative Behandlungsansätze zahle ich bisher selbst. Allerdings brachten nur diese Behandlungen Verbesserungen. Gesundheit sollte nicht „pay to win“ sein.
Manuela Bieri: Leider sind die meisten Therapieansätze sogenannte off label Therapien, die von den Krankenkassen nicht vergütet werden. Diese werden erst vergütet, wenn es dazu Studien gibt. Diese fehlen jedoch leider noch bei fast allen Therapieformen. Bei der Physiotherapie sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Belastungsgrenze nicht überschritten wird und das Pacing gelehrt wird. Eine Steigerung der Belastung sollte nur extrem langsam, wenn überhaupt in Betracht gezogen werden.
Unsere Tochter (11) hat seit April 22 (1 Mt. nach Infektion) jeden Tag Kopfschmerzen (zw. 2 und 6 auf der Schmerzskala). I.R. hat sie beim Aufstehen keine und im Verlauf des Tages beginnen die Kopfschmerzen. Umfassende med. Abklärungen, inkl. MRI und Untersuchungen bei der Neurologin haben keinen Befund ergeben. Magnesium, Osteopathie, Physio, Akkupunktur, nichts schein nachhaltig gegen die Kopfschmerzen zu wirken, am ehesten Akkupunktur. Was gibt es noch für Möglichkeiten und Alternativen?
Manuela Bieri: Haben sie sich schon an eine spezialisierte Long Covid Sprechstunde überweisen lassen? Zum Beispiel am Universitätsspital in Zürich Wenn nein, würde ich dies an ihrer Stelle mal versuchen. Werden die Kopfschmerzen nach Belastung zu? Wenn ja wäre es sinnvoll sich mit Pacing auseinander zu setzen. Hier einige Links dazu: https://longcovidkids.ch - https://long-covid-info.ch - https://www.altea-network.com/long-covid/ubersicht-symptome
Grüezi. Ich (w, 44) hatte März 2022 Covid. Nur leichte Symptome. Nach ca. 10 d aber: Husten, Atemnot, Erschöpfung, Brennen in der Brust, Schwindel, Beinschmerzen. Beschwerden bessern nur leicht. Im Alltag gehts mit Pacing und regelmässigen Pausen. Beim Spazieren (extrem langsam!, max. 30 min) werde ich immer noch sehr schnell kurzatmig, Beine schmerzen, Schwindelgefühl und Brennen in der Brust. Pneumologin sagte, ich hätte von Corona Asthma entwickelt und ich hyperventiliere. Symbicort hilft mir nicht wirklich. Was kann ich sonst noch tun? Atemtherapie? Vielen Dank für Ihre Antwort.
Manuela Bieri: Das wichtigste was sie tun können ist ein konsequentes Pacing zu betreiben. Ebenfalls würde ich ihnen empfehlen eine Long Covid Sprechstunde aufzusuchen, wenn dies nicht schon geschehen ist. Hier gibt es noch diverse Infos zu verschiedenen Therapieformen: https://long-covid-info.ch – https://www.altea-network.com/long-covid/ubersicht-symptome
In welchem Labor kann der level von Spike-Proteinen festgestellt werden? Wie teuer ist das und wird es von den Krankenkassen übernommen? Ich betreue einen schwer von long-Covid Betroffenen – die Spezialsprechstunde scheint überlastet zu sein. Danke und freundliche Grüsse
Katrin Bopp: Ich nehme an, dass Sie nach der Messung der Spike- Antikörper fragen? Diese ist nur in bestimmten Situationen (wie zum Beispiel zur Einordnung des Impferfolgs bei Immunsupprimierten) sinnvoll. Sofern medizinisch notwendig werden die Kosten hierfür übernommen.
Guten Tag Seit meiner ersten Covid-Erkrankung (September 2020) leide ich unter meinem veränderten Geschmacks- und Geruchssinn. Nach 4 Monaten konnte ich einzelne Düfte wieder leicht wahrnehmen, nach einem halben Jahr begann die Parosmie/Kakosmie. Bis heute gibt es verschiedene Lebensmittel, welche ich nicht essen kann, weil sie so eklig sind (Ei, Schokolade, Alkohol, Zwiebeln, Röstaromen...). Ich habe verschiedene Therapien versucht (HNO, Nasenspray, Kortison, Alternativmedizin...). Gibt es etwas, was sich noch lohnt zu versuchen? Besteht die Hoffnung, dass ich mal wieder so schmecken und riechen kann wie vor Covid? Danke für eine Antwort! Freundliche Grüsse
Katrin Bopp: Es gibt spezielle Sprechstunden für Riech- und Schmeckstörungen, die meist den Hals- Nasen- Ohrenkliniken angegliedert sind. Hier wird genau untersucht, wie stark der Geruchs- und Geschmackssinn eingeschränkt ist und man kann Sie hinsichtlich der Therapieoptionen gezielt beraten. Ich wünsche Ihnen gute Besserung.
guten Tag Wissen Sie bereits, an welchen Orten in der Schweiz die Studie mit BC007 durchgeführt wird? Besten Dank für die Antwort.
Katrin Bopp: Die Studienzentren für die geplante Phase II Studie mit BC 007 stehen gemäss Hersteller noch nicht fest.
Wie stellt man die Long Covid Diagnose ? Ich habe 2x Covid gehabt, bin zwischendurch 3x geimpft. Seit dem 1. COVID im 10.2021 bin erschöpft, meine Hände tun mir weh, habe Probleme mit Verdächtnis und Konzentrazion. Wo kann ich mich melden, um eine Abklärung zu machen? Bis jetzt alle Blutbefunde, die ich gemach habe, sind iO. Vielen Dank
Manuela Bieri: Long Covid ist immer noch eine Ausschlussdiagnose. Das heisst, dass es keinen Laborwert oder eine Untersuchung gibt, mit der die Diagnose eindeutig gestellt werden kann. In den Long Covid Sprechstunden können andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Meistens sind bei Long Covid alle «normal» verfügbaren Werte im Normbereich. Deswegen ist es wichtig sich an die spezialisierten Sprechstunden überweisen zu lassen.
Vor 2 Wochen hatte ich im KSSG eine Stellatum-Blockade mit der Hoffnung auf Verbesserung meiner Post-Covid-Symptome. Leider spüre ich keine wirkliche Verbesserung nach dieser Intervention. Gibt es gesamtschweizerisch schon mehr Erfahrungen bezüglich der Wirkungsweise einer Stellatum-Blockade bei LC/Post-Covid?
Manuela Bieri: Es gibt einige Spitäler in der Schweiz bei der die Stellatumblockade versuchsweise durchgeführt wird. Wie bei allen solchen Versuchen gibt es Betroffene, die von einer solchen Behandlung profitieren und andere leider nicht. Da es dazu bis jetzt nur Erfahrungsberichte gibt, kann noch keine differenzierte Aussage dazu getroffen werden.
Ich, w 44 j, habe muskuläre Probleme, müde Muskeln, manchmal krampfartige Schmerzen. Manchmal verstärken sich die Symptome nach Anstrengung, meistens kommen und gehen sie einfach so. Es verstärkt sich nicht im laufe des Tages. Es wandert im Körper, mal ist es stärker, dann auch wieder Phasen mit nur sehr leichten Beschwerden. 4 Wochen nach abklingen der Covidinfektion im März sind die Symptome erstmals aufgetreten. Ich bin neurologisch und Rheumatisch abgeklärt, ohne Befund. Nun ganz grosse Hypothese Long Covid. Kennt man irgendeine Behandlung, die Linderung verschaffen kann?
Manuela Bieri: Leider gibt es keine heilende Therapie für Long Covid. Ich würde ihnen empfehlen eine Long Covid Sprechstunde aufzusuchen und ihre Hypothese bestätigen zu lassen. Die wichtigste Therapieform die Linderung bringt ist das Pacing. Dies wird im folgenden Link gut erklärt. Ebenfalls finden sie dort andere Behandlungsmethoden, die Linderung verschaffen können. Hier finden sie weitere Infos was helfen könnte die Symptome zu lindern: https://long-covid-info.ch/behandlung - https://www.altea-network.com/long-covid/ubersicht-symptome
Bin scho 3 mal an COVID-19 erkrankt und habe immer sehr lange danach mühe mit konzentration Müdigkeit Muskeln brennen, schlecht was aus ihrer sicht sollte ich machen sind das Anzeichen an long COVID-19
Katrin Bopp: Das ist mit diesen Informationen schwierig beurteilbar. Wenn die Beschwerden nicht bessern, so sollten Sie sich an Ihren Hausarzt/Hausärztin wenden, welcher Sie diesbezüglich untersuchen und beraten kann. Ich wünsche Ihnen gute Besserung