Chatprotokoll
Frage von B. P., Wil: Seit November nehme ich das Medikament Tritticon – wie lange kann ich das unbedenklich nehmen?
21:14:39 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Wenn Sie das Medikament gut vertragen, können Sie es grundsätzlich längere Zeit einnehmen. Wenn Sie es wegen depressiver Symptome einnehmen, ist die Empfehlung meist, es so lange einzunehmen, bis sie sich wieder wohl fühlen, und dann noch einige Monate länger zur Sicherheit, meist 6 Monate. Am besten besprechen Sie Einzelheiten mit dem Arzt/der Ärztin, der/die das Trittico Ihnen verschrieben hat.
Frage von K. T., Zürich: Kann man auch durch chronische Schmerzen und dauernde Therapien in einen Burnout fallen? Ohne den Arbeitsstress (arbeite nämlich nicht)
21:19:55 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Dies ist eine Definitionssache. Manche Experten meinen, dass «Burnout» nur vorliegt, wenn die Erschöpfung durch Arbeitstätigkeit hervorgerufen wird. Andere Experten meinen, dass «Burnout» vorliegt, wenn die Erschöpfung durch eine Häufung verschiedener Belastungen hervorgerufen wird. Wie auch immer man den Zustand nennt, Burnout oder chronische Erschöpfung: chronische Schmerzen und die damit verbundenen Belastungen können zu einem Erschöpfungszustand und zu depressiven Symptomen führen, die ernst zu nehmen sind und behandelt werden können. Am besten sprechen Sie einmal mit Ihrem Hausarzt, einem Psychiater oder Psychologen darüber.
Frage von A. B., Schwellbrunn: Ab wann benötigt man professionelle Hilfe?
21:22:41 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Professionelle Hilfe ist wichtig, wenn man mit einem Problem alleine nicht mehr zurechtkommt. Am besten wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, der Ihnen sicher jemanden für eine Beratung vermitteln kann.
Frage von M. S., Winterthur: Hallo. Kann es sein, dass Reizdarm eine (Vor-)Warnung vor dem Burnout ist? (es wurden keine organische Befunde festgestellt). Zur Zeit nehme ich Saroten 50mg und es hilft mir eigentlich nicht schlecht und besuche daneben noch eine Psychotherapie.
21:25:42 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Ja, ein Erschöpfungszustand zeigt sich oft auch körperlich. Es ist durchaus möglich, dass bei Stress und Belastungen der Körper z. B. mit einem Reizdarmsyndrom reagiert. Wenn Saroten Ihnen gut hilft und Sie es gut vertragen, und wenn Sie zusätzlich eine Psychotherapie machen, ist das eine gute und erfolgversprechende Behandlung.
Frage von S. B., Erlinsbach: Guten Abend. Ich muss mich hier mal äussern als langjähriger Burnout-Patient (Diagnostiziert durch anerkannten Psychiater). Laut ICD-10 ist das Burnout-Syndrom als Krankheit aufgenommen. Warum wird im Beitrag behauptet, es sei keine Krankheit?
21:31:38 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Burnout steht im ICD-10 im Kapitel «Z». Darin werden Faktoren benannt, die den Gesundheitszustand beeinflussen können, sie gelten aber nicht als Krankheit im engeren Sinn und sind auch nicht genau definiert. Die anerkannten psychiatrischen Krankheiten stehen im Kapitel «F». Insofern bezeichnet der Begriff «Burnout-Syndrom» keine «definierte Krankheit». Ein Burnout-Zustand äussert sich aber oft als Depression, was wiederum eine anerkannte Krankheit ist.
Frage von R. P., solothurn: durch burnout arbeitslos geworden. jetzt angst einen neue stelle zu finden. ich habe auch starke schlafstörungen trotz stilnox. und werde nicht ernst genommen. was raten sie mir
21:36:57 Antwort von Dr. Tabea Apfel:Am besten wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, der Ihnen z. B. einen Psychiater für eine weitere Abklärung empfehlen kann. Es ist wichtig, ein wirksames Medikament gegen die Schlafstörungen zu finden und die Angst vor der Stellensuche anzugehen. Möglicherweise liegen auch andere Beschwerden vor, die behandelt werden können. Vielleicht ist auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wichtig ist, dass Sie eine gute Behandlung finden, die für Sie passt.
Frage von R. S., Muttenz:2006 mit 60 Jahren als Aussendienstmitarbeiter aussortiert und zu 100% IV. Nun mehr oder weniger «geheilt».
21:37:37 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Danke für Ihre Mitteilung! Freundliche Grüsse von Dr. Apfel
Frage von S. P., Burgdorf: Guten Tag. Ich wollte hier einen kleinen Rat wissen: Ist es normal, manchmal zu zweifeln, was man wird? Z.B da ich in die Schule gehe, frage ich mich manchmal echt, was aus mir wird und dann zweifle ich und werde manchmal echt depressiv und grimm. Ist das normal?
21:43:19 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Ja, es ist durchaus normal, sich zu hinterfragen und manchmal nicht zu wissen, wie das Leben weitergeht. Wenn Sie dadurch aber echt depressiv und grimm werden, ist Ihre Verzweiflung vielleicht zu gross und Sie sollten mit jemandem über Ihre Zweifel sprechen. Dann wird es oft leichter. Sie können sich z. B. an Ihren Hausarzt wenden und ihn bitten, dass er Ihnen einen Psychiater oder Psychologen vermittelt. Es ist wichtig, dass Sie dann regelmässig mit dieser Person sprechen. So eine Begleitung ist sehr hilfreich dafür, den eigenen Lebensweg zu finden und zu gestalten.
Frage von J. P., Meilen:Ich nehme Trittico seit über 3 Monaten. Ich habe seitdem nur eine Verschlechterung erfahren. Ich bin noch mehr erschöpft und habe nicht mehr und nicht weniger Depressionen (hatte vorher auch keine). Trittico wurde mir verschrieben nachdem ich nach Epstein Barr und Zytomegalie mich nicht genügend erholt habe, zu leistungsmotiviert. Danach hat sich ein Erschöpfungssyndrom chronisch entwickelt und es geht mir nach 2 Jahren immer noch nicht besser, eher schlechter.
21:48:17 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Sprechen Sie doch mit Ihrer Ärztin oder mit Ihrem Arzt darüber, ob es eine Alternative zu Trittico gibt, die Ihnen hilft. Wichtig ist auch eine psychotherapeutische Behandlung, um die Belastungsfaktoren für die Erschöpfung zu bestimmen und zu bearbeiten. Zudem ist belastungsangepasste, aber regelmässige körperliche Betätigung wichtig.
Frage von R. D., Wauwil: Guten Abend Seit längerer Zeit arbeite ich bis zu 70 Stunden die Woche. Ich mache dies freiwillig und vor allem gerne. Finanzielle Aspekte stehen im Hintergrund. Bin ich trotzdem gefährdet an Burnout zu erkranken?
21:54:19 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Wenn Sie gerne und freiwillig arbeiten, sind Sie nicht burnoutgefährdet, aber Sie sollten sorgsam auf Erschöpfungszeichen achten.
Frage von L. M., Altnau: Kopfschmerzen, Ohren zu, Ohrensausen, fast nichts hören, müde, tiefer schlaf, empfindlich, vorwurfsvoll gegenüber anderen, schnell eingeschnappt, so zeigt sich die Person um die es geht seit fast 2 Jahren.. Kann dies zu einem Burnout führen oder sind es Anzeichen... Ärztliche Untersuchen haben nichts Ergeben... Combutertomogrann
21:54:47 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Die Beschwerden, die Sie beschreiben, können Zeichen eines Erschöpfungssyndroms sein. Insbesondere, wenn keine Erklärung bei den Untersuchungen gefunden wurden, ist es notwendig, eine psychologische Abklärung zu machen, um Genaueres über die Ursachen zu erfahren. Am besten wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, damit er Ihnen einen Psychiater oder Psychologen empfiehlt.
Frage von S. S., Zürich: Ich hatte vor 2 Jahren mit 23 Jahren ein Burnout und konnte mich davon gut erholen und bin in der Berufswelt wieder ohne grössere Einschränkungen aktiv. Ich habe gelernt auf mich und meinen Körper zu hören. Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich teilweise noch immer Konzentrationsstörungen habe und auch vieles (auch wichtiges) wieder vergesse. Muss ich mir Sorgen machen, dass ich langfristige Schäden davon getragen habe?
21:57:03 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Langfristige Schäden gibt es als Folge von Burnout nicht. Vermutlich sollten Sie nochmals überprüfen, ob Sie Ihr Leben noch anders gestalten können, zum Beispiel mehr Erholung und Freude einfügen.
Frage von R. F., Meisterschwanden : Guten Abend. Von wem wird ein Klinikbesuch bezahlt?
21:57:38 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Von der Krankenkasse
Frage von P. T., Bern:Guten Tag, ist es möglich Symptome von einem Burn-Out zu beheben ohne sich von der Arbeitswelt zurück ziehen zu müssen?
21:59:37 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Ja, es kommt darauf an, wie ausgeprägt die Symptome sind. Wichtig ist, dass Sie eine gute Therapie/Begleitung haben, z. B. einen Psychiater oder Psychologen. Es geht darum, die Belastungsfaktoren zu entdecken und zu lernen, anders mit ihnen umzugehen. Am besten fragen Sie Ihren Hausarzt, wen er Ihnen empfehlen kann. Mit dieser Person können Sie dann besprechen, ob die Therapie ambulant durchgeführt werden kann und ob Sie dabei weiter voll arbeiten können.
Frage von V. G., Zürich: In anderen Ländern wird Burnout als Krankheit anerkannt. Wieso wird Burnout in der Schweiz nicht als Krankheit (z. B. IV) anerkannt.
21:59:43 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Wenn jemand wegen Burnout eine Behandlung oder die IV braucht liegt jeweils eine Krankheit z.B. eine Depression als Folge von Burnout vor. Diese Folgekrankheiten werden von der IV oder der Krankenkasse anerkannt.
Frage von S. B., Erlinsbach:Im ICD-10 ist unter Ziffer Z73.0 das Burnout-Syndrom also «ausgebranntsein bzw. «Zustand der totalen Erschöpfung» eingetragen. Im Beitrag wurde behauptet, Burnout sei keine «Krankheit»... Was ist nun wahr? Ich bin selber betroffen und bin in Therapie.
22:01:32 Antwort von Dr. Toni Brühlmann:Z73 im ICD-10 sind keine Diagnosen, sondern Faktoren, welche die Gesundheit beeinträchtigen und zu Krankheiten führen können.
Frage von K. T., Zürich: Ja, kann man mit Schmerzen die zu einer Erschöpfung geführt haben auch stationär kommen in die Klinik, wenn man stationär nicht weiter kommt? Kann die Erschöpfung die Schmerzen nicht verstärken?
22:02:31 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ja, da kann man auch stationär kommen. Erschöpfung kann die Schmerzen verstärken.
Frage von G. C., Chur: Was soll man machen wenn man sich schlecht fühlt (Konzentrationsschwierigkeiten, ständige Müdigkeit, Unlust...), schon beim Psychiater war und dass jedoch nichts geholfen hat.
22:03:02 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: eine stationäre Behandlung prüfen.
Frage von J. P., Meilen: Wie lange kann ein Burnout dauern? Ist nach zwei Jahren keine Besserung noch etwas zu machen?
22:04:28 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ein Burnout kann lange dauern, auch nach zwei Jahren kann eine intensivierte Behandlung weiter helfen.
Frage von M. H., Zweisimmen: Seit mein Mann ein Burnout hatte, kann er keine Körperliche Zärtlichkeiten mehr zeigen. Ist das Normal.
22:05:14 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Körperlicher und psychischer Rückzug können bei einem Erschöpfungszustand durchaus auftreten. Wenn dies Sie stört, ist es wichtig, dass Sie es zuerst mit Ihrem Ehemann besprechen, dass er keine körperlichen Zärtlichkeiten mehr zeigt. Sie können dies auch beide zusammen mit Ihrem Hausarzt besprechen und ihn ggf. wegen einer therapeutischen Unterstützung anfragen.
Frage von T. K., Bösingen: Sehr geehrter Herr Brühlmann, meine Frau leidet seit geraumer Zeit unter den Symptomen die Sie beschrieben haben. Nur leider gibt sie es nicht zu. Es nützt alles zureden nichts. Wie kann ich Sie dazu bringen, sich helfen zu lassen.
22:06:54 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Das ist eine schwierige Situation. Ich rate Ihnen, ihre Frau zu motivieren zum Hausarzt zu gehen. Vielleicht ist dieser Schritt für sie einfacher.
Frage von C. K., Zürich: Ich leide seit längerer Zeit (über 2 Jahre) täglich an Rücken- und Nackenschmerzen. Ich habe auch mehrmals pro Woche Kopfschmerzen. Arbeite 50%, mache seit Sept. 2011 ein berufsbegleitendes Masterstudium und leide sehr unter dem Druck bei der Arbeit und im Studium. Werde von meinem Arbeitgeber, der gleichzeitig auch mein Mentor ist im Studium, «schickaniert». Schlafe zwar gut ein, kann aber keine Nacht ruhig schlafen, habe furchtbare Albträume jede Nacht. Fühle mich jeden Tag sehr erschöpft.
22:08:53 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Besprechen Sie dies am besten mit Ihrem Hausarzt und fragen Sie ihn, ob er Ihnen einen Psychologen oder Psychiater empfehlen kann. Mit diesem können Sie dann besprechen, ob Sie sich bei Arbeit und Studium überfordern, wie Sie mit den Schikanen umgehen können bzw. sie zurückweisen, und was Sie gegen die Schmerzen und die Schlafstörungen tun können.
Frage von R. C., Kriegstetten: Ich bin oft sehr traurig, weiss aber nicht warum kann es nicht begründen. Konzentrieren und mir etwas merken fällt mir sehr schwer, ich schäme mich dies anderen Person so zusagen!
22:08:55 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ich rate Ihnen eine Fachperson, zum Beispiel einen Hausarzt oder Psychotherapeuten aufzusuchen.
Frage von S. B., Baden: Ich bin seit bald 5 Jahren an meinem Job ich komme immer wieder an den Punkt das ich nicht mehr mag .Ich habe viele Jahre sehr viel gearbeitet. Ich möchte einen ganz anderen Beruf ausüben jedoch fehlen mir die finanziellen Mittel. Ich fühle mich ausgelaugt. Hat das auch mit Burnout zu tun?
22:09:59 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ja, was Sie beschreiben entspricht einem Burnoutprozess
Frage von G. C., Chur: Wie kann man selbst einen weg aus dem «Loch» finden ?
22:11:25 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Alleine ist es schwierig; es ist auch unklar, was genau Sie mit dem «Loch» meinen. Am besten ist es, eine Unterstützung zu haben. Wenden Sie sich dafür doch an Ihren Hausarzt und bitten Sie ihn, Ihnen einen Psychiater oder Psychologen zu empfehlen, mit dem zusammen Sie dann Ihren Weg finden.
Frage von B. M., Zürich: guten abend. mein partner steuert derzeit direkt auf ein burnout zu. wie kann ich meinen partner bei der therapie unterstützen. werden partner in eine therapie mit einbezogen?
22:11:28 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Meistens werden Partner in eine psychotherapeutische Behandlung miteinbezogen.
Frage von M. S., Winterthur: Ja, danke. Ich habe erst gemerkt, dass mein Reizdarm psychischer Natur ist, als alle anderen Medikamente (Imodium etc.) nicht wirklich geholfen haben. Die Beschwerden haben sogar noch zugenommen. Ich habe mich auf eigenen Wunsch zu einer Psychotherapie angemeldet. Als dann das Saroten eine Linderung der Symptome bewirkte, begriff ich, dass das Ganze mit meiner Psyche zusammen hängt.
22:12:09 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Prima. Danke für die Rückmeldung
Frage von L. P., 9470 Buchs: Guten Abend ,meine Meinung zum Burn-Out, das neue Modewort ist fast schon chic, ich habe mich für die Firma aufgeopfert, habe ich hingegen eine Depression, so habe ich versagt.....
22:12:54 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Danke für Ihre Mitteilung! Freundliche Grüsse von Dr. Apfel
Frage von R. C., Au ZH: Guten Abend, ich wollte mal fragen ob eventuell mein Vater schon Anzeichen auf ein Burnout hat. Er klagt immer wieder über schlafprobleme, also er kann nicht mehr durchschlafen, hat einen Hautausschlag über denn ganzen Körper und wird Gemobbt in seinem Geschäft. Kann diese Kombination ein anzeichen sein?? Wenn ja, was kann ich als Tochter machen?? Und wie kann ich ihm helfen?? Danke für eine Antwort. Liebe Grüess
22:12:57 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Es können Anzeichen dafür sein, man sollte dies aber noch genauer untersuchen. Motivieren Sie Ihren Vater zu seinem Hausarzt zu gehen.
Frage von a. s., niedergösgen: bin seit einem halben jahr zuhause mit Depressionen musste cybralex und da ich nicht schlafen konnte tritticon nehmen jetzt ist es gerade das Gegenteil der fall kann nur noch schlafen haben die Medikamenten abgesetzt und es ist nicht besser kann es sein das es sein das ein bournout ist ?????
22:15:09 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Schwierig zu sagen, besprechen Sie es mit Ihrem Arzt. Ich denke eher, dass es kein typisches Burnout ist.
Frage von f. s., muttenz: Guten Abend. Wie sollte man sich verhalten wenn man das Gefühl hat das eine Freundin nicht mehr zurecht kommt? Mein Verdacht ist ein Burnout. Dennoch möchte ich sie nicht vor den Kopf stossen und falsche Vermutungen äussern.
22:17:14 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ich würde keinen Burnoutverdacht äussern, sondern Ihre Beobachtungen ansprechen
Frage von V. G., Zürich: Muss Burnout zwingend psychisch sein? Oder kann es nicht auch ein komplett körperlicher Erschöpfungszustand sein?
22:18:45 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Bei manchen Personen zeigt sich ein Burnout tatsächlich in der ersten Zeit nur körperlich, bis dann im Verlauf psychische Symptome dazukommen können.
Frage von F. B., Glarus: Guten Abend. Meine Frage. Ich werde seit Monaten bedroht. Bekomme ganz miese Morddrohungen. Am Anfang nahm ich es auf die leichte Schulter. Aber in letzter Zeit gehts mir ganz gewaltig an die Nerven. Mag nicht mehr, ziehe mich zurück, kann nicht mehr schlafen, esse fast nichts mehr. Hab auch schon an Suizid gedacht. Kann man da von Burnout reden oder ist es was anderes?
22:18:54 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Da sollte man nicht von Burnout reden, ich rate Ihnen dies unbedingt mit einem Facharzt zu besprechen.
Frage von H. L., Mollis: Ich habe ein eigene Firma und bin auch in einem Verein noch stark beschaeftigt. Seit ein paar Monaten schlafe ich sehr schlecht, d.h. Habe oft das gefuehl, dass ich kaum geschlafen habe. Im Moment kann ich aber nicht zurueck schalten... klingt das verdaechtig??
22:19:48 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ja, das dürfte eine Burnoutprozess sein.
Frage von C. M., Madiswil: Ich habe nach einem schweren Unfall 2 Jahren alle Zeichen eines Burnouts. Ich war deswegen auch in einer Klinik. Der Aufenthalt hat mir aber nicht wirklich viel gebracht. Ich hatte das Gefühl als allgemein Versicherter nicht am richtigen Ort zu sein. Nach 4 Wochen habe ich den Aufenthalt abgebrochen. Ich habe das Gefühl, das mir Reha viel mehr bringt. Die Krankenkasse weigert sich jedoch Kosten für solche Behandlungen zu bezahlen. Ich war selbständig und hatte nicht wirklich viel Wahl...
22:21:20 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Es gibt z. B. die Clinica Holistica in Susch im Unterengadin, die auf Burnout spezialisiert ist und allgemein Versicherte aufnimmt. Vielleicht ist diese Klinik für Sie geeignet. Sprechen Sie doch mit Ihrem Arzt einmal darüber.
Frage von R. G., 5426 Lengnau: Guten Abend. Die beschriebenen Symptome wie Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit usw habe ich immer mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht. Es könnten also auch andere Gründe wie ein Burnout sein?
22:22:05 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Dies kann mit Wechseljahren zusammen hängen, könnte aber auch ein Burnout sein. Es hängt davon ab, ob Sie in einer Überforderungssituation sind.
Frage von M. S., St. Gallen: Guten Abend. Ich fühle mich seit längerem in einem Hamsterrad. In den Ferien finde ich keine Erholung, ich fühle mich morgens nicht ausgeschlafen, ich nehme meinen Körper nicht mehr wahr, ich bestehe nur noch aus Verstand und Willenskraft. Den Grund dafür führe ich darauf zurück, dass ich privat und beruflich in den letzten Jahren sehr viele Belastungssituationen hatte, die zusammen kamen. Es geht mir nicht gut. Ich funktioniere nur noch und lebe gar nicht mehr. Mein Arzt nimmt mich nicht ernst.
22:23:02 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ich rate Ihnen zu einem Psychiater zu gehen.
Frage von A. K., Davos Schade, Ihre Sendung fand ich sehr einseitig und klischeehaft. Warum stellten Sie eine Politikerin und Personal Chefin als Beispiel. Burnout existiert in jeder Berufsschicht, so auch z.B. bei Hausfrau oder Putzfrau oder alleinstehenden usw. Schade
22:23:40 Antwort von Chat-Moderatorin Helwi Braunmiller: Viele Menschen gehen mit einem solchen Thema nicht gerne an die Öffentlichkeit. Da war es ein grosses Glück, zwei Personen zu finden, die derartig offen über ihr Schicksal berichten. Welchen Beruf sie dabei ausüben, ist zunächst einmal Nebensache. Denn es stimmt natürlich: Der Burnout tritt quer durch die Bevölkerung und Geschlechter auf.
Frage von m. m., wängi: guten abend,ich schaue gerade die sendung gesundheit. ich habe seit zirka drei jahren die symthome wo geschildert werden. wenn ich zu hause bin und nicht arbeiten muss, schlafe ich viel, auch tag durch. wenn ich schlafe, erwache ich immer jede stunde und kann nicht mehr einschlafen. wenn ich schlafe dann höre ich meinen wecker nicht und verschlafe. ich war schon beim hausarzt, aber mit medikamenten ist mir nicht geholfen. ein problem kommt jetzt dazu, wenn ich alkohol trinke schlafe ich durch.
22:25:28 Antwort von Dr. Toni Brühlmann:Ich rate Ihnen Ihre Situation mit einem Psychiater genauer anzuschauen, Alkohol ist keine Lösung
Frage von M. C., Bischofszell: Was kann man als Partner tun, wenn man sieht, dass das Gegenüber ein Burnout hat, sich das aber nicht eingesteht und abblockt?
22:25:43 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Dies ist oft schwierig und braucht Geduld. Wichtig ist, dies immer wieder vorsichtig anzusprechen und vielleicht jemand anderen dabei zur Unterstützung zu haben, z. B. den Hausarzt. Wenn Sie mir eine Adresse nennen, schicke ich Ihnen gerne eine Burnout-Broschüre, die Sie selbst lesen und Ihrem Gegenüber geben können.
Frage von S. S., Gottlieben: Guten Abend, erstaunlich die rasche Rückkehr von Frau Ricklin. Bin seit August 2009 auf dem Weg zurück von einem Burnout. Der Weg ist steinig und extrem schwer. Trotz eines Rückfalls kämpfe ich weiter. Sehr guter Beitrag – aber es geht meiner Ansicht relativ rasch. Gruss
22:26:47 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Der Weg zurück kann tatsächlich lange dauern. Ich rate Ihnen weiter durchzuhalten
Frage von K. T., Bösingen: Sehr geehrte Frau Apfel meine Frau leidet seit längerer Zeit an den Symptomen, die in der Sendung beschrieben wurden. leider gesteht sie sich selber nicht zu, dass sie Probleme hat. wie bringe ich Sie dazu, sich selber einzugestehen, und sich helfen zu lassen. Besten Dank
22:27:28 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Dies kann schwierig sein. Wichtig ist, sie immer wieder darauf anzusprechen und dabei Unterstützung zu haben, z. B. durch Ihren Hausarzt. Wenn Sie mir eine Adresse nennen, schicke ich Ihnen gerne eine Burnout-Broschüre, die Sie selbst lesen und Ihrer Ehefrau geben können.
Frage von m. m., meilingen: wie finde ich einen guten therapeuten, der einem durch eine solche zeit hilft?
22:28:07 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ich kann Ihnen keinen konkreten Namen in Ihrer Gegend nennen, ich rate Ihnen Ihren Hausarzt zu fragen
Frage von S. D., Winterthur: Kann ich auch mit 70 Jahren noch ein Burnout bekommen? Habe verschiedene Symptome, die genannt wurden. Danke
22:28:42 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Ja, Burnout ist nicht altersabhängig.
Frage von N. J., Wädenswil: Wie kann ich als Ehefrau reagieren, wenn ich sehe, dass mein Mann ins Burnout läuft oder schon drin ist. Soll ich den Hausarzt hinter dem Rücken meines Mannes informieren?
22:29:51 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Besser ist es nochmals ein offenes Gespräch mit Ihrem Mann zu führen und ihm darzulegen, wieso Sie sich Sorgen machen.
Frage von C. S., Rüdtligen: Mein Partner hat sich in den letzten Monaten sehr verändert. Vorher die Ruhe selbst und plötzlich immer wie mehr gereizt, unzufrieden, pflegmatisch...schläft oft schlecht, ist viel verspannt. Ich dachte immer dass er seinen Job gerne macht, aber immer wie mehr ist er unzufrieden und motzt über alles und jeden. Er merkt dass mit ihm etwas nicht stimmt, weiss aber nicht was...wie kann ich ihm helfen?
22:31:55 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ich würde Ihnen raten, Ihren Mann zu motivieren, seine Situation mit einem Arzt zu besprechen.
Frage von J. S., Davos Platz: Hallo, kann man auch als 4-fach Mami und Hausfrau ein Burnout bekommen?
22:32:13 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Ja. Burnout kann grundsätzlich bei jeder Tätigkeit auftreten.
Frage von A. B., Willisau: Guten Abend. Ich wurde während meiner Burnout Erkrankung entlassen und habe gemerkt, dass ich nicht mehr in meinen angestammten Job zurück will und kann. Da ich aber seit einem Jahr nicht mehr gearbeitet habe und mich nun auf Stellensuche begeben muss, bin ich sehr unsicher. Kann ich gleich wieder 100% arbeiten oder muss ich mir eine Teilzeitstelle suchen. Weder mein Arzt noch Therapeut können mir dabei Wege aufzeigen. Gibt es eine Anlaufstelle für meine Fragen bzw. Erfahrungen. Besten Dank.
22:33:53 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ja zum Beispiel die Burnoutberatungsstelle der Klinik Hohenegg in Zürich
Frage von D. S., Fischbach-Göslikon: Sehr geehrte Damen und Herren Ich habe ähnliche Symptome wie Heute in der Sendung beschrieben, jedoch fehlen die Schlafstörungen. Kann es sich hierbei ebenfalls um eine Depression handeln? Hätten Sie mir allenfalls eine gute Ansprechsperson (Psychologe) in der Umgebung Bremgarten/Baden? Besten Dank
22:33:55 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Grundsätzlich ja. Schlafstörungen sind nicht zwingend, weder für Burnout noch für Depression. In Baden gibt es das Institut für Arbeitsmedizin, dort gibt es gute Psychologen, die Burnout und Depressionen behandeln.
Frage von A. B., Reiden: Guten Abend mein Mann hatte im Sommer 2011 ein Burn out. Die Ambulante Therapie hat geholfen. Als Familie mit drei Kindern war das sehr schlimm. Ich als Ehefrau wurde überhaupt nicht miteinbezogen. Ist das normal?
22:34:48 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Oft wird der Ehepartner tatsächlich in die Behandlung miteinbezogen.
Frage von E. S., Oberentfelden: Wenn mir die Diagnose Burn Out gestellt wird, wie lange werde ich am Arbeitsplatz fehlen?
22:36:00 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Dies kann ich nicht generell sagen. Manchmal ist es möglich, z. B. in einem Frühstadium, weiterzuarbeiten oder nur kurze Zeit zu fehlen. Manchmal ist es auch notwendig, mehrere Wochen Auszeit zu nehmen. Am besten wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, Psychiater oder Psychologen, um dies zusammen einzuschätzen.
Frage von S. M., Luzern: guten Abend! Ich war vor einem Jahr bereits wegen einer Erschöpfungsdepression 4 Wochen in einer Klinik. Nach rund 6 Monaten Arbeitsunfähigkeit bin ich in meinen Beruf zurückgekehrt. Ich habe aber den Arbeitsort gewechselt. Nun bin ich fast wieder am gleichen Punkt wie letztes Jahr! Ich bin den ganzen Tag müde, kann nachts nicht richtig schlafen, wache stündlich auf und habe Albträume. Ich bin oft traurig und antriebslos, trotz bald 2jähriger Einnahme von Antidepressiva. Was kann ich tun?
22:36:54 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Psychiater, ob ein nochmaliger Klinikaufenthalt angemessen ist.
Frage von C. C., 8413 Neftenbach: Guten Abend Ich hätte gerne gewusst, wie man eine Depression von einem Burnout unterscheidet. Vielen dank für Ihre Antwort.
22:38:18 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Burnout ist heute nicht selten die Ursache einer Depression. Es hängt somit vom Ausmass der Erschöpfung ab, ob eine Burnoutdepression vorliegt.
Frage von M. V., Zürich: Guten Abend, ich bin Mami eines 2jährigen Sohnes und habe eine Erschöpfungsdepression und bin in Behandlung. Ich hatte vor Jahren schon Mal ein Burnout und hatte dies mehr oder weniger im Griff. Gibt es eine Selbsthilfegruppe für Mütter, oder allg. für Erschöpfungsdepression?
22:38:23 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Eine Selbsthilfegruppe für Mütter und für Burnout ist mir leider nicht bekannt. Bzgl. Depression könnten Sie einmal schauen, ob der Verein «Equilibrium» derzeit Selbsthilfegruppen anbietet.
Frage von B. G., Beckenried: Bin 69 und leide unter Schlafstörungen, Kopfschmerzen jeweils am Morgen, diverse Schmerzen in Nacken, Ellbogen, Hand/Fingergelenk etc. Hatte kürzlich einen kleinen Hirnschlag. Ich kann mich nicht erholen, bin unter Dauerstress durch die Betreuung meines demenzkranken Ehemanns. Was soll ich unternehmen?
22:39:58 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Sie sollten in der Betreuung Ihres Ehemannes Unterstützung erhalten, zum Beispiel durch Spitex.
Frage von C. F., Z:Mir wurde während einem Burnout gekündigt. Wie sieht ein idealer Wiedereinstieg bzw. stellensuche aus. Ich bin sehr ratlos. Wer kann mir da helfen?
22:41:05 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Am besten wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, ob er Ihnen eine Sozialberatung oder einen Psychiater oder Psychologen empfehlen kann, je nachdem, was Sie gerade brauchen. Mit dieser Person können Sie einen Plan entwickeln, wo und mit wieviel % Sie sich eine Stelle suchen und wie Sie den Bewerbungsprozess gestalten.
Frage von V. K., Orpund: Guten Abend. Ich bin Perfektionist, aber arbeite mit Leuten zusammen, die alles sehr locker sehen. Das war der Grund, dass ich oft am Abend nach der Arbeit noch Stunden am PC sass und die Sachen der anderen erledigte. Ich habe mit meinem Chef darüber gesprochen und er hat mir geraten am Abend einfach «abzuschalten»...Ich kann aber nicht schlafen solange ich weiss, das noch Problemen zu erledigen sind. Bis jetzt war das ok, aber nun ziehe ich mit meinem Freund zusammen und weiss nicht weiter...
22:41:28 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Sie haben bereits eine gute Einsicht. Ich rate Ihnen mit Hilfe einer Psychotherapie Ihre Einsichten umzusetzen.
Frage von c. w., ballwil: was ist der Unterschied zwischen Nervenzusammenbruch und Burnout?
22:42:17 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Beides ist nicht genau definiert. Mit Nervenzusammenbruch meint man eher ein akutes Ereignis, mit Burnout einen längeren Prozess.
Frage von A. M., Richterswil: Ich bin sehr oft müde, verschlafe am Morgen, habe aber keinen Eisenmangel. Nach einem Nervenzusammenbruch hat mich der Arzt krankgeschrieben. Er hat es nicht als Burnout betitelt. Was im Bericht erzählt wurde hat mich sehr an mich erinnert. Burnout nach 1.5 Jahren Arbeitstätigkeit? Momentan sogar nur zu 50%. Ist das möglich? Wie gelingt es, die eigenen Ansprüche herunter zu schrauben?
22:43:05 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Das kann ein Burnoutprozess sein. Die Ansprüche können am besten mit Hilfe einer Psychotherapie heruntergeschraubt werden.
Frage von G. C., Chur: Wie kann man sich selber helfen, wenn Psychiater das Problem nicht vollständig gelöst hat ? Danke für die Antwort
22:44:18 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Wichtig ist, mit dem Psychiater zu besprechen, womit Sie nicht zufrieden sind. Entweder Sie finden dann zusammen einen Weg oder Sie suchen sich nochmals eine andere Person, die für Sie hilfreich ist.
Frage von A. F., Luzern: Ich bin in der Lehre (Bank-KV). Bin nach der Arbeit meist total fertig und komme genervt und sehr reizbar nachhause. In der Schule kann ich mich nicht gut konzentrieren & habe Kopfschmerzen, sowie ab und zu Schlafstörungen. Ich bin leider gar nicht zufrieden mit mir selber und suche häufig Bestätigung und Anerkennung. Kann es sein, dass dies Burnout-Symptome sind? Bin ja erst 17!!
22:44:32 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ich würde dies eher als eine Krise in der Adoleszenz beurteilen
Frage von O. H., Münchwilen :zuerst vielen Dank das sie heute das Thema im Tv gezeigt haben . hatte im November genau den zusammenbruch. werde in nächster zeit in eine tagesklinik gehen. frage ist wie lange kann es gehen mit der therapie.
22:45:27 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Das ist sehr unterschiedlich, meistens mehrere Wochen bis wenige Monate
Frage von D. S., Aeschi: Gibt es Burnout Präventionskurse?
22:46:14 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ja, es gibt Präventionskurse, am besten schauen Sie im Internet
Frage von S. E., Zürich: Als Med. Stud. ist man sich Stress und Druck «gewohnt». Doch mittlerweile bringen mich die kleinsten Hürden des Alltages zum weinen; nichts mehr freut mich oder kann mich begeistern; ich bin dauernd schlecht gelaunt, kann mich nicht konzentrieren und bin traurig, wütend und zornig; sehr oft sehe ich auch gar keinen Sinn mehr in diesem Dasein. Ich erkenne mich kaum wieder; Eine «Auszeit» kann ich mir zur Zeit aber nicht vorstellen. Wäre eine medikamentöse Therapie kurzfristig hilfreich?
22:46:20 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Bei den Symptomen, die Sie beschreiben, kann ggf. ein Antidepressivum hilfreich sein. Dies sollten Sie aber mit einem Spezialisten (Hausarzt oder Psychiater) besprechen und auswählen. Wichtig ist aber auch eine psychotherapeutische Behandlung, um Ihren Umgang mit Stress und Druck zu modifizieren.
Frage von P. L., Uttigen: Bin ich richtig in der Annahme, dass nicht viel arbeiten, sondern viele Aufgaben, die eher nicht freiwillig ausgeführt werden müssen, zu gefährlichen Stress oder eben Burn-Out Anzeichen kommt?
22:47:01 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ja, das stimmt.
Frage von m. k., murten: kann burnout auch ohne psychopharmaka erfolgreich behandelt werden?
22:47:15 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ja, das ist so
Frage von N. H., Schaffhausen: Ich war krankgeschrieben mit Erschöpfungssyndrom und kenne die Gefahren in meinem Leben eigentlich genau wie es dazu gekommen ist. Dennoch rutsche ich da immer wieder rein, komme immer wieder (und mittlerweile auch immer schneller) an mein Limit, die Regeneration geht viel länger, ich werde oft krank. Wäre in einem solchen Fall eine Psychotherapie angebracht oder kann man auch sagen «kommt Zeit kommt Rat»?
22:47:57 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Wenn Sie motiviert sind, rate ich Ihnen zu einer Psychotherapie
Frage von M. P., Gurmels: Guten Abend, mein Mann hat seit 2Jahren ein Burnout. Es geht ihm besser, er arbeitet wieder ca.90%. Aber er kommt nicht mehr auf seine frühere Kraft(sowohl psychisch als auch physisch).Er nimmt das Medikament Citalopram. Therapien hat er sonst keine mehr.
22:49:25 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Man sollte prüfen, ob eine Psychotherapie nicht doch noch weiter durchgeführt werden könnte.
Frage von M. K., Bern: Ich bin Primarlehrerin und wurde schon während meiner Ausbildung immer wieder auf das erhöhte Burn-out-Risiko hingewiesen. In meinem Umfeld habe ich immer wieder mit betroffenen KollegInnen zu tun. Ich dachte, dass ich genügend informiert sei, um mich davor zu schützen. Nun stelle ich aber fest, dass ich seit längerem viele Anzeichen eines Burn-outs zeige. Bekannte Strategien kann ich nur begrenzt umsetzten. Ist eine Therapie notwendig oder ist es möglich diese Krise selber zu bewältigen?
22:50:27 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ich rate Ihnen eine Therapie zu machen
Frage von M. F., Zürich: Guten Abend, ich lange in Behandlung wegen Schlafstörungen und Depression. Dann war ich schwanger, es ging mir besser und ich gebar eine Tochter. Nach der Geburt kam wieder eine grosse Erschöpfung und ich schlief natürlich auch viel zu wenig. Nun, da ich zurück in der Arbeitswelt bin, treten wieder die Symptome auf, die ich vorher schon hatte: Lustlosigkeit, Erschöpfung, Wut... Auch muss ich oft total schnell weinen (alle möglichen Gründe) und kann kaum mehr aufhören...
22:52:05 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Vielleicht nehmen Sie wieder Kontakt mit Ihrem früheren Behandler auf uns besprechen mit ihm, ob eine erneute Behandlung angezeigt ist und wie diese gestaltet werden kann.
Frage von J. L., Effretikon: Ich habe ein Kollege der verschiedene Symptome für ein Burn-out aufweist. Er selbst kann es jedoch nicht erkennen und winkt ab wenn man darauf anspricht. Auch nach dem ihm sein Hausarzt geraten hat auf sich aufzupassen, arbeitet er weiterhin täglich 10 – 13 Stunden. Wie kann ich ihm klarmachen dass er unter einem Burn-out leidet?
22:53:09 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Oft braucht es lange Zeit bis man zur Einsicht kommt. Viel können Sie nicht machen, ausser ihn wiederholt auf die Burnoutgefahr hinzuweisen.
Frage von J. L., Effretikon: Ich habe ein Kollege der verschiedene Symptome für ein Burn-out aufweist. Er selbst kann es jedoch nicht erkennen und winkt ab wenn man darauf anspricht. Auch nach dem ihm sein Hausarzt geraten hat auf sich aufzupassen, arbeitet er weiterhin täglich 10 – 13 Stunden. Wie kann ich ihm klarmachen dass er unter einem Burn-out leidet?
22:53:10 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Oft braucht es lange Zeit bis man zur Einsicht kommt. Viel können Sie nicht machen, ausser ihn wiederholt auf die Burnoutgefahr hinzuweisen.
Frage von m. l., olten: Ich bin sehr oft müde, habe viel Kopfschmerzen. Ich kann sehr schlecht nein sagen und habe immer den Druck die beste zu sein bei der Arbeit. War bereits letztes Jahr im August 50% Krank geschrieben worden, damit ich meine Batterie aufladen konnte. Bin ich Burnout gefährdet?
22:53:52 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Möglicherweise ja. Am besten sprechen Sie einmal mit Ihrem Hausarzt darüber und bitten ihn ggf. um die Vermittlung eines Psychiaters oder Psychologen für eine spezialisierte Behandlung.
Frage von K. S., Sempach: Ich leide seit 7 Jahren an Erschöpfung und bin mittlerweile nur noch 50% arbeitsfähig. Sämtliche Therapien (ambulant, stationär) aus div. Richtungen (alternativ, schulmedizinisch), Psychotherapie, Medikamente und div. sonstige Präparate, angepasste Lebensführung (Ernährung, Schlaf Sport..) haben nicht geholfen. Gibt es noch Hoffnung? Besten Dank.
22:54:51 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Die Hoffnung würde ich auf jeden Fall nicht aufgeben.
Frage von M. H., 3122 Kehrsatz: Guten Abend. Wie bringe ich mein Mann dazu, dass er mit seinem Burnout zum Arzt geht oder sich eine Behandlung zulässt? Es wurde ihm sogar im Büro eine Kündigung ausgesprochen; dies beim Bund. Danke für Ihre geschätzte Antwort.
22:55:47 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Versuchen Sie Ihrem Mann nochmals Ihre Sorgen verständlich zu machen.
Frage von E. S., Oberdorf: Können extreme Pulsschwankungen <60 dann wieder >200 auf ein Burnout hinweisen? Meine Freundin ist in Untersuchung deswegen. Auf ein Burnout wurde noch nicht eingegangen, aber nach den Symptomen ist es meine Vermutung, soll sie den Hausarzt auf ein Burnout ansprechen?
22:57:16 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Pulsschwankungen allein sind noch kein Burnout. Sicher ist es gut die Gesamtsituation anzuschauen und auch die Frage eines Burnout zu prüfen.
Frage von A. H., Jona: Ganz einfach möchte ich allen danken für diese Informationen.
22:57:23 Antwort von Chat-Moderatorin Helwi Braunmiller: Wir freuen uns, wenn wir helfen konnten!
Frage von t. l., orpund: nach der kündigung ist mein burnout ausgebrochen. bin in behandlung bei einem neuraltherapeuten was mir gut tut. wie kann herausfinden ob ich wieder arbeitsfähig bin ohne festanstellung? angst zu vesagen ist ein täglicher begleiter.
22:57:55 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Sprechen Sie doch mit Ihrem Hausarzt darüber, ob er Ihnen einen Psychologen oder Psychiater empfehlen kann zur Bearbeitung der Versagensangst, damit diese zurückgeht. Zur Belastungserprobung gibt es z. B. die Möglichkeit von Freiwilligenarbeit oder die Suche einer Tätigkeit in Teilzeitpensum.
Frage von C. M., Düdingen: Was kann man noch unternehmen, wenn die Diagnose Burnout seit langem steht, Zuweisungsanfragen für eine Klinik seitens dem Arzt und weitere Personen vorgenommen wurden, jedoch die Krankenkasse nein sagt, weil man nicht selbstmord gefährdet sei und die ambulatorischen Sachen noch nicht ganz ausgeschöpft seien. Bin bei jensten Aerzten, Schmerztherapien, Psychologin und die Zeit vergeht und alles wird nur noch schlimmer. Was kann man tun, damit die Krankenkasse ja sagt?
22:59:01 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Man sollte der Krankenkasse klar machen, dass das Burnout in eine Krankheit geführt hat, die krankenkassenpflichtig ist.
Frage von C. S., Hellikon: Bei mir wurde letzten Herbst ein Burnout/Depression diagnostiziert. Die Sache reifte über 3 Jahre, einige Male beim Hausarzt wegen Schlafproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten etc. Schlussendlich Zusammenbruch und seit dem bei einem spezialisierten Psychiater in Behandlung. Bei mir kommt erschwerend hinzu, dass ich von Beruf Polizist bin und bei uns leider das Image des Starken ohne Tränen vorherrscht. Habe wahnsinnig Angst vom Wiedereinstieg. Gibt es Plattformen mit anderen darüber zu sprechen
22:59:29 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Eine Selbsthilfegruppe zu Burnout kenne ich leider nicht. Aber sprechen Sie doch einmal mit dem Sozialdienst der Polizei, ob es dort ein entsprechendes Angebot gibt.
Frage von S. C., Rümlang: Habe die Diagnose mittlere Depression vor drei Wochen erhalten, der Auslöser war auch ein Burn Out und ein Arbeitsklima, das mich krank gemacht hat. Wie schätzen sie meine Situation ein, falls ich nächste Woche wieder zur Arbeit gehe?
22:59:46 Antwort von Dr. Toni Brühlmann: Ich würde den Wiedereinsstieg nur vorsichtig und nicht zu rasch machen.
Frage von S. F., Muttenz: Was macht man als Hausfrau und Mutter mit zwei kleinen Kindern, wenn man ein Burnout hat? Man kann ja nicht einfach von der «Arbeit» krank geschrieben werden. Könnte meine Kinder auch nicht alleine lassen.
23:00:35 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Sprechen Sie doch einmal mit Ihrem Hausarzt, ob es generell ein Entlastungsangebot für Sie zu Hause gibt.
Frage von S. Z., Kütttigen: Guten Abend Frage: was kann jemand tun, der keine Möglichkeit sieht, seine persönliche Situation zu verändern, weil sein Umfeld dies nicht zulässt. Konkret heisst dies: ich (weiblich 44) bin zu 70% berufstätig in einer einer leitenden Aufgabe ohne Unterstützung des Vorgesetzen. Zudem bin ich Alleinerziehende von 3 stark pubertierender Jungs. Mithilfe ist nicht wirklich vorhanden. Unterstützung durch die Familie ist nicht möglich
23:02:13 Antwort von Dr. Tabea Apfel: Sprechen Sie doch einmal mit Ihrem Hausarzt, ob er Ihnen einen Psychologen oder Psychiater empfehlen kann, der Ihnen bei der Bewältigung Ihrer Situation hilfreich sein kann, und ob es sonst Entlastungsangebote für Sie gibt.