Chat-Protokoll
Guten Abend Danke für Ihre Zeit. Die Einstein Sendung ist sehr interessant. Wie können wir die Kinder unterstützen um mehr selber aktiv und mutig zu sein und weniger passiv? Zudem fällt mir auf, dass Kinder in der Schule bereits sehr früh vermehrt abgelöscht sind und respektloses Verhalten gegenüber anderen zeigen. Wie kommt das und wie können wir darin unterstützen und besser begleiten? Freundliche Grüsse
Rüdiger Maas: zu Ihrer letzten Frage, es hat weniger Konsequenzen und Eltern nehmen oft sehr subjektiv ihre Kinder in Schutz, dass eben ein Appell gar nicht ankommt. Aktiv und mutig wird man von innen heraus nicht von aussen. Schaffen Sie Räume wo Kind das auch lernen kann, zB in Sportvereinen
Guten Abend Meine Kinder sind 6 und 2.5 Jahre. Sie dürfen etwa 1x pro Woche 30 Minuten TV schauen auf Englisch (Muttersprache DE). Wie oft sollten Kinder in dem Alter TV schauen? Sie möchten am liebsten immer. Ab welchem Alter sollten Kinder ein Handy haben?
Catherine Lieger: Guten Abend Dieses Thema beschäftigt viele Eltern. Der Bund hat hierfür eine Webseite aufgeschaltet mit Empfehlungen für Eltern (www.jugendundmedien.ch/empfehlungen). Wir haben dazu auch ein Experteninterview geführt, welches Sie hier finden.
Unser 4 Jähriger Sohn darf seit ca. einem Jahr kein Tv mehr schauen. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Heute fragt er nicht mal nach, ob er schauen darf oder nicht. Er ist sehr verspielt, und kann sowohl alleine wie auch mit anderen Kindern gut spielen. Leider ist seine «Verlustangst» etwas stärker geworden. Er hängt sehr an der Mamma, Sie darf nie ohne ihn aus dem Haus. Auch alleine in der Kita ist nicht mehr möglich. Ich als Vater kann ihn fast nicht beruhigen wenn die Mamma nicht zu Hause ist. Diese «Phase» dauert nun schon 1 Jahr. Auch Haare oder Nägel schneiden lässt er nicht zu. Für uns ist seine Meinung auch wichtig, so akzeptieren wir auch oft sein Wille, z.B. Wir akzeptieren es, dass er noch nicht «gross» aufs Wc machen will, sobald er parat dafür ist, darf er zu uns kommen. Wir akzeptieren jedoch nicht, dass er nicht die Zähne putzen will. Wir sind sehr verunsichert ob wir etwas falsch machen, uns ist es sehr wichtig das unsere Kinder immer das Gefühl haben dass sie geliebt werden. Auch wenn wir mit ihnen schimpfen, sagen wir das wir sie lieben, aber das so nicht geht. Wir haben klare Grenzen, lassen ihnen jedoch sehr viel Freiheiten. Wir haben beide keine Angst um Ihre Sicherheit. Wie können wir damit umgehen? Freundliche Grüsse
Rüdiger Maas: das ist in dem Alter normal. Allerdings bilden Kindern sich erst eine Meinung, deswegen brauchen Sie bei manchen Dingen die Meinung auch nicht erfragen, da Kindern in diesem Alter oft noch keine Vorstellung zB über Abstrakte Dinge haben, wie zB Wo möchtest du in den Urlaub fahren.. Zudem kann es für Kinder in diesem Alter auch sehr anstrengend sein ständig «mitzuentscheiden». Sie können schon auch Vorgaben machen – natürlich altersentsprechend – und auch mal beharrlich dran bleiben so wie beim TV... versuchen Sie auch gemeinsam mit Ihrem Sohn Dinge zu machen die er sehr gerne mag, dann aber eben nur Vater & Sohn. evtl kann dass eine Möglichkeit sein, diese Ablösephase zur Mutter zu «beschleunigen»
Guten Tag, Unser Sohn ist 4 Jahre alt und kommt im Sommer in den Kindergarten. Er ist sehr wiff, kann schon im 20er Raum rechnen (auch minus und multiplizieren), kann sich vieles merken, an Deatils erinnern, die sehr lange her sind ect. Ich mache mir aber oft Gedanken (Sorgen?) weil er «nicht spielt». Am liebsten macht er nach, was wir alltäglich machen, meist will er Alltagsarbeiten alleine und selbständig machen. Er kann schon alleine das WC putzen, Wäsche zusammenlegen, Rasenmähen, Hühner ausmisten ect. Er spielt aber kaum mit seinen Spielsachen, auch mit/bei anderen Kindern findet er es «langweilig». In der Kita sitzt er daneben und wartet bis Abend wird, Betreuerinnen sagen oft «er findet nicht ins Spiel». Auch nicht unstrukturiertes (Sand, Malen, Steckerli, Knete). Ich mache mir Sorgen, wie er im Kindergarten zurecht kommt, muss man das abklären lassen? Muss/kann ich «spielen» fördern? Danke und liebe Grüsse
Catherine Lieger: Guten Abend Nach Ihren Beschreibungen spielt Ihr Sohn ausgiebig im Funktions- und evtl. Rollenspiel. Das Funktionsspiel zeichnet sich dadurch aus, dass Kinder Materialien/Abläufe mit allen Sinnen erfahren – Alltagsabläufe wie Sie beschreiben, gehören auch in diese Kategorie. Erfahrungen mit unstrukturiertem Material könnten auf dieser Grundlage angeregt werden. Spielen Sie mit Ihrem Sohn mit z.B. im Sand. Konkrete Anregungen finden Sie hier: www.spielenplus.ch/eltern
Guten Tag Unser 4-jähriger Sohn möchte nicht mit fremden Kindern in Kontakt kommen (z.B. auf dem Spielplatz). Mit Kindern, die er kennt, spielt er jedoch sehr gerne. Ist das in diesem Alter „normal“?
Rüdiger Maas: Ja, das ist normal, aber auch wenn es andersherum wäre, wäre es normal. In diesem Alter entwickeln sich Kinder auch versetzt
Guten Tag Unsere Kinder werden 2x pro Woche von ihren Grosseltern betreut, welche sich definitiv „überbehütend“ verhalten. Wie viel Einfluss hat dies auf unsere Kinder?
Rüdiger Maas: sprechen Sie doch direkt mit den Grosseltern und setzen Sie dort auch Grenzen. Es kommt schon etwas darauf an wie lange sie jeweils bei ihren Grosseltern sind
Meine kinder sind 12j, 10j, 8j, 7j, und 6j macht es sinn einen gemeinsamen digitalen detox zu starten? um die ewigen diskussionen bezüglich mehr gamezeit etc. zu bremsen.
Rüdiger Maas: einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert
Hallo, vielen Dank für diese Möglichkeit, eine Frage zu stellen. Unser Sohn ist 2 und spielt schon ziemlich lange sehr gut. Er macht seit Moanten Rollenspiele, hat sehr viel Phantasie und spielt Stundenlang seine Phantasiewelten durch. Dabei nutzt er irgendwelche Möbel und Gegenstände und funktiniert sie um und komnbiniert das mit imaginären Dingen... Fast genau so der Renner ist das Bauen mit Duplo. Kochen kann er leidenschaftlich in der Kinderküche bei den Grosseltern oder auch in einer «Luft-Küche» zu Hause, die er sich vorstellt. Wie man wahrscheinlich liest, bin ich also sehr stolz, soweit ist doch das alles super. :D Meine Frage: Er spielt zuhause und und bei den Grosseltern keine 5 Minuten alleine. Er braucht mindestens eine Bezugsperson, die er anleiten kann, was sie für eine Rolle im Spiel hat. Lieber integriert er direkt alle Bezugspersonen, die im Haus sind. Er ist 26 Mt. / geht 2 Tage die Woche in die KiTa und ist 1 Tag von den Grosseltern betreut. Ist das normal, dass er bei den Eltern und Grosseltern sehr ungern alleine spielt in seinem Alter? Es kommt schon vor aber eben nur wenige Minuten am Tag. Oder müssten wir da mehr helfen, motivieren, damit er länger als 5 Minuten am Stück und pro Tag alleine spielen mag? Ist das eine Form von «zu behütet»? Im Spiel das durch ihn angeleiet wird, mitmachen? Liebe Grüsse
Catherine Lieger: Guten Abend Schön zu hören, wie ihr Sohn die verschiedenen Spielformen bereits ausleben kann. Es ist anzunehmen, dass die Erfahrung aus der Kita im Spiel mit anderen Kindern für ihn sehr anregend ist. Auf dieser Erfahrungsgrundlage spielt er auch mit Ihnen als Erwachsene weiter. Da Spiel häufig in der Interaktion stattfindet, ist dies gut verständlich. Besteht die Möglichkeit, dass er auch mit anderen Kindern in Ihrer Umgebung spielen kann?
Guten Tag, ab welchem Alter sollen Kinder mit andern Kindern spielen? Unsere Tochter ist 1.5 Jahre und Einzelkind und spielt daher meistens mit uns oder alleine. Besten dank.
Rüdiger Maas: das ist völlig in Ordnung in dem Alter... ggf. treffen Sie sich mal mi anderen Eltern die ein Kind im gleichen Alter hat und schauen mal ob beide zusammen spielen können
Unsere Tochter 6 J.darf ab und zu Tv schauen-ca. 30 Min. ihr kleiner Bruder (8 Monate) ist natürlich auch dabei. Und meiner Meinung schon sehr interessiert an handy, tv etc. Wie gehe ich damit um? Wie kann man beiden Kinder gerecht werden? Ich denke, dies wird auch in Zukunft zu diskussionen führen.
Rüdiger Maas: also mit 8 Monaten muss der Junge noch nicht TV schauen oder aufs Handy schauen. das was für die Tochter gilt, gilt eben noch nicht für den Bruder. Das wird später noch öfters der Fall sein, beide sind eben 5,5 Jahre auseinander... sie werden beiden Kindern gerecht wenn sie jedes Kinde jeweils dem Alter entsprechend begegnen.
Guten Tag Unser Sohn (4 Jahre) hat wahnsinnige Mühe, Frustration auszuhalten, schon seitdem er ganz klein ist. Er reagiert oft mit heftigem Schreien und schmeisst mit Sachen. Wie können wir ihn unterstützen, sich diesbezüglich zu entwickeln?
Rüdiger Maas: nehmen Sie ihm beim nächsten mal in dem Arm, beruhigen ihn und versuchen dann gemeinsam die Situation zu lösen
Ich habe eine fast vierjährige Tochter, die sich stundenlang Geschichten anhören kann, zum Beispiel auf der Toni-Box oder dem CD-Player, und gerne mit dem Tiptoi-Stift spielt. Wir haben ihr die Zeit schon recht begrenzt (ca. 1 -2 Stunde am Tag). Ich habe bedenken, dass sie sonst zu wenig Zeit zum Spielen hat. Gehört Geschichten Hören auch zur «Medienzeit». Sollen wir ihr die Zeit noch mehr begrenzen?
Catherine Lieger: Guten Abend Gibt es neben dem Geschichten hören auch andere Beschäftigungen? Das Geschichten hören fördert die sprachliche Kompetenz und die Kreativität. Es spricht also nichts dagegen, dass Ihre Tochter sich so vertieft. Zusätzlich wäre es förderlich, wenn sie auch im Bereich des Funktionsspiels (Experimentieren mit Materialien) und Rollenspiel altersentsprechende Erfahrungen machen könnte. Vielleicht sind dabei andere Kinder hilfreich, um miteinander und voneinander zu lernen. Hier finden Sie anregende Filmbeispiele für Eltern: www.spielenplus.ch/eltern
Unser 4 jähriger Sohn ist sehr aufgeweckt und interessiert sich für alles. Manchmal überflippt er förmlich vor Begeisterung. Hingegen gelingen die einfachsten Dinge nicht, weil er sie wohl «übersieht» und sich leicht von neuen Eindrücken ablenken lässt. Schuhe und Jacke in der Garderobe versorgen, unmöglich. Fürs Pyjama und Socken anziehen braucht es 4-5 Anläufe. Wir kann er sich «Disziplin» aneignen und dabei die enorme Lebensfreude bewahren? Vielen Dank für den Input.
Rüdiger Maas: so ein Verhalten ist mir 4 Jahren völlig «normal». Sie sollten ihn ermutigen immer wieder die Kleidungsstücke selbst anziehen zu lassen, ggf verstärken wenn es gut geklappt hat (zu Beginn) aber nicht unbedingt helfen bei Dingen die er eben schon selbst anziehen kann
Muss mein kind Trocken sein um in den kindergarten gehn zudürfen sie könnte warscheinelich auf die toilette will aber nicht. Bis wie öange gilt die alpha generazion. Meine kinder sind 2019 und 2023 geboren
Rüdiger Maas: Früher war das in Deutschland die Voraussetzung, heute nicht mehr, wie das im jeweiligen Kanton in der Schweiz ist weiss ich nicht, im Zweifel dort direkt anfragen. Generation Alpha sind Kinder geboren ab ca. 2010
Ich habe zwei Kinder, 3.5 und 1.5 Jahre alt. Es gibt Kinder in unserem Umfeld, die schon früh (ab 4 jährig) in Sportclubs wie zum Unihockey, Eishockey oder auch Tanzen inkl. mehrmals Training pro Woche gehen. Ich persönlich bin kritisch, die Kinder schon so früh auf eine Sportart in der Intensität einzuspuren und denke, dass so auch umso weniger freies Spielen möglich ist. Ich finde Kinder sollten statt zu viele Hobbies auch freie Zeit für sich haben. Wie sehen Sie das?
Catherine Lieger: Die Tendenz zur Zunahme von Förderaktivitäten und Vereinen bei jungen Kindern führ dazu, dass ihnen weniger Zeit fürs Freie Spiel zur Verfügung steht. Das Spiel ist aber der zentrale Lernmodus des Kindes. Deshalb ist es die beste Förderung den Kindern Zeit fürs Spiel zu schenken.
Ich bin Grosi hüte jeden Dienstag die beiden Enkelkinder. Der älter wird im Juni drei. Er schafft es nicht mal 5 Minuten ruhig zu sitzen oder auch mal sich verweilen mit spielen. Er ist sehr bestrebt Lärm zu machen herum zu rennen, auch seine Schwester ist im Januar Jährig geworden. Er reist ihr auch alles aus der Hand. Wie kan man den grossen dazu bewegen mal ein Spiel zu spielen.
Catherine Lieger: Guten Abend Mit drei Jahren ist das Funktionsspiel von zentraler Bedeutung. In dieser Spielform experimentieren die Kinder mit Materialien (Wasser, Sand, Holz, usw.). Diese Erfahrungen bilden die Basis für die weitere Spielentwicklung. Sie können Ihren Enkel dabei unterstützen in dem Sie z.B. beim Sandkasten ein Sieb oder einen Trichter zum Experimentieren zur Verfügung stellen. Spielen Sie in einer ersten Phase mit ihm mit. Viel Vergnügen bei den gemeinsamen Erfahrungen.
Kann es sein, dass es zu viele Experten unsere Kinder erziehen? Kann es sein, dass wir unsere natürliche instinktive Gefühle nicht mehr vertrauen und dass wir stattdessen nur die Meinung von eben solchen Experten hören wollen?
Rüdiger Maas: ja das sehe ich ähnlich kritisch wie Sie. Vor allem auch das permanente Googlen nach Unwegsamkeit führt am Ende zu einer grösseren Verunsicherung der Eltern und zu einer Reduktion jenes Bauchgefühls.. hin zu einer verkopften oft checklisten-artigen Erziehung
Meine Enkel haben nun bereits ein Natel für Whats up der ältere wird 10 im Aug.u.der jüngere 8 Jahre.Meine Tochter gab ihnen diese ....da andere Kinder der Schule diese auch bereits hätten. Ich finde da hätte man warten können... Ihr Erziehungsstiel ist eher selbstbestimmend der Kinder. Aengstlich ist sie weniger, die Knaben dürfen ins Fussball u. Trampolin. Doch der ältere schlaft sehr spät...darf aber auch am Handy tiktok schauen oder aud dem ipad sein.Da er etwas asperger ist/ sei...( sind in Abklärung,er habe ein leichtes) .Er muss nicht am Tisch bleiben beim essen...isst sehr wenig u. nur was er kennt. Sollte man nicht eine Regel geben, wielange er das Händy abends darf? Oder auch mal am Tisch bleiben, bis andere fertig gefessen haben. Mfg
Rüdiger Maas: das sehe ich wie Sie. Natürlich brauchen Kindern in diesem Alter Regeln und Strukturen! Ein Handy sollte in diesem Altern 2h vor dem Schlafen gehen überhaupt nicht benutzt werden...
Wie verhalte ich mich als Grossmutter wenn die Kinder regelmässig einmal pro Woche kommen und keine anderen Kinder zum spielen haben
Rüdiger Maas: Ihre Enkelkinder können doch auch in dieser wöchentlich-einmaligen Zeit mit Ihnen spielen
Unser Sohn ist 4. Er hört sich sehr gerne Geschichten an. Gilt dies auch als «Medien kobsumieren» und sollte bewusst und nicht zu oft angeboten werden?
Rüdiger Maas: das ist doch etwas Wunderbares! Das würde ich überhaupt nicht negativ sehen.
Gutes Abend Liebes Experten Team Meine Frage ist sie schlimm sehen sie medienkonsum von 1h pro tag, wen sonstiger Tagesablauf draussen auf dem Bauernhof stattfindet? Unsere Kinder Sind 4 und 2.5 Freundliche Grüsse
Rüdiger Maas: es kommt wie immer auch darauf an was gesehen wird... 1h täglich ist jetzt nicht unbedingt ideal in diesem Alter
Sehr geehrter Herr Rüdiger Worauf sollten Eltern von jungen Kinder (3 und 6 Jahre) speziell acht geben?
Rüdiger Maas: diese Frage ist sehr allgemein gehalten, deshalb kann ich auch nur allgemein antworten. Ich würde den Kindern Möglichkeiten geben so viel wie möglich selbst zu entdecken ihnen auch die Möglichkeit geben alleine zu spielen ohne Eltern aber auch gemeinsam etwas zu machen wie Ausflüge etc. aber eben in einem angemessenen Masse. Ein Ausflug am Wochenende reicht es müssen keine 4 pro Tag sein wie mancher Orts Eltern agieren. Zudem würde ich bei diesen Ausflügen das Handy zu hause lassen. Geben Sie sich und Ihren Kinder die Chance gemeinsam die Welt « zu entdecken» ohne Smartphone-Fotos oder Smartphone-Hilfe oder eben abgelenkt zu sein dank Smartphone
Guten Abend, ich wollte Fragen welche Materialien und Spielabgebote Sie in eine Kitar anbieten würden. Was bietet sich gut a um den breiten Fächer von Kindern von 1 jährig bis 4 jährig abdecken zu können. Freundliche Grüsse und vielen Dank
Catherine Lieger: Für Kinder 4-8 haben wir eine Spielbox entwickelt mit 80 Spielprojekten und eine differenzierten Materialliste. Diese eignet sich auch für jüngere Kinder. www.hep-verlag.ch/80-spielprojekte Zusätzliche Anregungen erhalten Sie auch auf der folgenden Seite: www.kinder-4.ch
Guten Abend, wir haben den Eindruck, dass unser Sohn (7j, zwei Geschwister) in letzter Zeit ein etwas schwieriges Verhältnis zu einem bestimmten Freund in der Schule entwickelt. Unser Sohn ist aufgeschlossen&fröhlich und hat dadurch auch recht viele Freunde. Seit einiger Zeit «fixiert» er sich aber extrem auf einen speziellen Buben in der Klasse, mit dem er umbedingt eng befreundet sein will. Unser Eindruck ist, dass dieses Gefühl nicht gegenseitig ist und der Bub unseren Sohn eher schlecht behandelt und sich eine leicht toxische Beziehung entwickelt. Wie können wir unseren Sohn ermutigen, sich nicht so stark auf diesen Buben zu konzentrieren, ohne die Sache zu dramatisieren? Sollen wir hier überhaupt intervenieren? Unsere Sorge ist, dass sich die Sache in eine Mobbing-Situation entwickeln könnte, unter der unser Sohn über gebühren leiden könnte.
Rüdiger Maas: solche Konstellationen sind in diesem Alter völlig normal. Das kann sich auch schnell wieder legen oder in eine andere Richtung gehen. Ich würde da erstmal nicht zu viel reininterpretieren...
Guten Abend Ich habe 2 Fragen 1.) Wie kann ich Gen Alpha vom Handy fernhalten 2.) wie kann man sie allgemein mehr motivieren, sie sind unfassbar desinteressiert und passiv. Vielen Dank
Rüdiger Maas: Kinder brauchen in diesem Alter noch gar kein Handy! 2.) anscheinend klappt es ja auch... Kinder müssen auch mal lernen selbst mit Langeweile umzugehen, da können sie auch mal selbst durch... Ihre Eltern haben ja bestimmt auch nicht permanent sie bespielt als Ihnen langweilig war...
Ich merke wie meine Kinder wegen den digitalen Spielen langsam verlernen sich selbst zu beschäftigen. bis anhin hatten wir fixe Gamezeiten. Leider kam es danach oder bereits schon vorher zu grösseren Diskussionen, wie lange? warum nur so kurz? und mir ist sooo langweilig, obwohl ja gerade langeweile soo wichtig ist Macht es Sinn mit den Kinder gemeinsam einen digitalen detox inkl. Tv durchzuführen?
Catherine Lieger: Langeweile steht häufig am Anfang von kreativen Prozessen. Dies bei Kindern auszuhalten, benötigt von den Eltern primär Standhaftigkeit, Eltern können danach mit den richtig Fragen, dass Kind dazu anregen eine neue Spielidee zu entwickeln. Falls Ideen fehlen, finden Sie Anregungen für Spielprojekte unter folgenden Links: www.spielenplus.ch und www.hep-verlag.ch/80-spielprojekte
Mein Sohn ist 3.5 Jahre alt, Einzelkind. Wenn ich alleine mit ihm zu Hause bin fühle ich mich vielfach als Alleinunterhalterin. Ich denke manchmal, wenn ein Geschwister vorhanden wäre, wäre es diesbezüglich einfacher Wie kann ich selbstständiges, kreatives, ideenreiches spielen fördern?
Rüdiger Maas: Sie sind nicht die/der Entertainer/in Ihres Sohnes, sondern Vater bzw. Mutter... Kreativität kann Ihr Kind auch selbst entwickeln wenn Sie Ihm den Raum dazugeben, sprich Ihr Kind auch mal die Chance geben es komplett ohne Sie zu machen. Hierzu habe ich auch ein Buch geschrieben welches ich: «Glücklich durch Frust» genannt habe
Grüezi, in unserem Dorf gibt es wenige Familien, die ihre Kinder frei spielen lassen. Die meisten Familien bevorzugen Zweiergruppen. Kommt beispielsweise ein Kind hinzu, das auch mitspielen möchte, wird dies in der Regel abgelehnt. Die frei spielenden Kinder können kaum ausgehalten werden (Innenhöfe etc.). Wie sehen sie diese Entwicklung?
Rüdiger Maas: Wenn diese Entwicklung nun auch schon auf dem Dorf/Land so ist, sehe ich diese Entwicklung bedenklich...
Liebes Experten Team Ich habe ein 2.5 jährigen Sohn. Er zeigt beim Spielen und teils auch beim Essen wenig Geduld, etwas selber zu machen. Lego Duplo zusammenbauen z.B. macht er noch nicht, weil es meist noch nicht auf Anhieb klappt die Steine aufeinander zu stapeln. Er wird dann wütend und sagt, Mami mach du. Auch beim Essen mit Löffel und Gabel lässt er sich noch immer gern füttern. Wie kann ich ihn fördern bzw. ihn dazu bringen, mehr Geduld beim Versuchen zu haben.
Rüdiger Maas: da Sie sehr wahrscheinlich auch immer sofort reagieren, oder auch irgendwann, funktioniert es ja auch der Sicht Ihres Sohnes erstmal ganz gut.... Beim Steine aufeinander stapeln zB müssen Sie gar nicht dabei sein...
Guten Tag Ich arbeite in der Unterstufe und all diese Verhaltensweisen, die Sie in ihrem Bericht zeigen, kenn ich leider sehr genau. In ihrem Bericht wird auch toll aufgezeigt, wie man im KG diese Dinge fördern kann. Leider fehlt in der Unterstufe (1./2. Klasse) die Zeit, all diese «Defizite» aufzuholen da der Lehrplan so voll ist, dass kein Spielraum bleibt, um so viel Zeit darin zu investiere, obwohl es dringendnötig wäre. Zusätzlich kommen auch noch mangelnde Deutschkenntnisse dazu, welche auch noch aufgearbeitet werden müssten. Wie soll das alles funktionieren? Wie soll man das schaffen?
Rüdiger Maas: Das muss tatsächlich auch auf politscher Ebene verstanden werden und zwar wirklich verstanden. Oft vermisse ich in der Schweiz wie in Deutschland Pädagogen oder Psychologen in der Politik, die ein grösseres Grundverständnis für diese Problematik mitbringen...
Guten Abend, ich habe diese Sendung schon im Voraus online angeschaut und möchte mich einfach gerne dafür bedanken. Sie fasst auf den Punkt zusammen, was mir als Kindergartenlehrperson immer mehr Mühe und deswegen auch Frustration bereitet. Und ja, dies ist leider ein Grund dem Beruf immer mehr den Rücken zu kehren. Wirklich schade eigentlich. Denn sehr gerne würde ich die Kinder so wie im Beispiel in Zug begleiten. Das wäre genau meine Einstellung. Nur dafür stimmt leider meistens das Setting nicht. Wir haben zu wenig Ressourcen und zu grosse Klassen. Das müsste jetzt nur noch die Politik verstehen. Aber eigentlich müsste ja das Interesse auch bei dieser Seite steigen, weil man ja keine „unfähige“ Generation alpha im Arbeitsmarkt möchte… Besten Dank nochmals und freundliche Grüsse
Rüdiger Maas: Ich stimme Ihnen zu. Vielen Dank für Ihre offenen Worte.
Guten Tag! Unser Sohn, 7-Jahre, wünscht sich eine Smartwatch, also eine Uhr, die alles mögliche kann, Schritte zählen, Puls misst, GPS... Die sind in letzten Jahren aufgekommen. Es gibt ja sogar solche mit denen die Kinder ihre Eltern anrufen können, Notruf etc. Wir haben das Gefühl, dass eine Uhr mit GPS Tracker dem Kind vermittelt, dass es jederzeit von den Eltern überwacht wird bzw. werden könnte, dass es sozusagen nie ohne elterlichen Schutz ist. Das kann ihm vielleicht die Erfahrung nehmen, auch ohne Hilfe / alleine etwas zu schaffen, also nicht Vertrauen in eigene Fähigkeiten stärkt. Wie stehen Sie zu solchen Uhren? Wir sind keine ängstlichen Eltern, würden das nicht nutzen, andererseits kann eine Lokalisierung in gewissen Situationen durchaus hilfreich sein. Danke und lg
Rüdiger Maas: in vielen Fällen, führt der ursprüngliche Gedanken des «Notfalls» zu einer Stück für Stück auch Überwachung des Kindes. Es kann in vielen Fällen praktisch sein, aber es kann auch Ängste fördern: Die Smartwatch ist aus... wo ist mein Kind? Wie kann er ohne Smartwatch nach hause kommen etc... Am Ende ist es der «Vorläufer» zum Handy... Wenn eine Selbstständigkeit antrainiert wurde, ist das mit der Watch auch weniger schlimm wie andersherum... das sollte man immer Berücksichtigen
Guten Abend Spannendes Thema! Das „Problem“ kennen wir auch an unserer Schule und in Kindergärten. Wie können wir Eltern (80% aus anderem Kulturkreis und Fremdsprache) für das „Spiel“ begeistern? Viele empfinden Förderung als wichtiger und andere haben überhaupt keine Zeit oder auch Ahnung sich auf das Kind einzulassen. Lg
Catherine Lieger: Dazu haben wir verschiedene Erklärvideos und didaktische Hinweise entwickelt. Webseiten für Lehrpersonen: www.spielenplus.ch/ | www.8-schritt-modell.ch Webseite für Elternmitwirkung: https://www.spielenplus.ch/eltern
Ab welchem Alter gilt man nicht mehr ab Generation alpha?
Rüdiger Maas: ab 2010 in etwa ist die Generation Alpha geboren
Wie bringe ich meine Kinder weg vom Bildschirm bringen, bzw. wie kann die Zeit vorm Bildschirm reduziert werden?
Rüdiger Maas: in dem man zB nur eine Folge anschaut und dann ausmacht... Idealerweise sollten dies dann die Kinder selbst machen – zB wenn man das vorher gemeinsam vereinbart
Unser Kind kommt dieses Jahr in den Kindergarten. Es heisst es soll der Kindergartenweg selber bewältigen. Aber es muss am See entlang und mitten durch die Stadt in Zug über vier stark befahrene Strassen. Wie können wir das Kind darauf vorbereiten?
Catherine Lieger: Für vierjährige Kinder ist das richtige Verhalten im Strassenverkehr eine grosse Herausforderung. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Eltern Ihr Kind begleiten und gut darauf vorbereiten. Schliessen Sie sich mit anderen Eltern zusammen, damit die Kindergruppe von einer erwachsenen Person begleitet wird. Weiterführendes Informationsmaterial zur Verkehrsbildung junger Kinder finden Sie unter folgendem Link: phzh.ch/weiterbildung/weiterbildung-fuer-die-volksschule/elementarbildung/verkehrsbildung/
Guten Abend Ich habe zwei Mädchen (jg.2017/2019) Wie ist das mit der TV-Zeit? Wielange in diesem Alter? Nach 30Minuten wenn ich den TV ausschalte geht das Theater erst richtig los.... Aus diesem Grund verbieten wir die TV-Zeit und die Kinder müssen ca. 1 Woche ohne Fernsehen aushalten...
Rüdiger Maas: keine einfache Aufgabe... Verbieten Sie es so strikt, kann natürlich das TV so besonders werden, dass erst recht interessant wird, weil Sie dadurch dem Kind immer wieder auch einen Possibilität suggerieren. idealerweise würde ich eine Sendung (zB Einstein) anschauen. Wichtig dabei das eine Sendung zB von 30 Min von Anfang bis Ende gesehen wird und dann wird konsequent ausgemacht. Das kann man im Vorfeld so besprechen und sollte es dann durchziehen.
Hallo und guten Abend... Unser Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt. Oft habe ich das Gefühl, das er mühe hat, sich selber zu beschäftigen. Er möchte oft, das Mama oder Papa mit ihm spielen. Wie kann ich das fördern? Oder anders gefragt, muss er in dem Alter schon selber spielen können? Wenn ja, wie lange? Lg
Catherine Lieger: Guten Tag Ihr Sohn befindet sich wahrscheinlich gerade in der Phase, in der das Funktionsspiel bedeutsam ist. Lassen Sie ihn mit unstrukturierten Materialien experimentieren (Wasser, Sand, Holz, Tücher, Küchenutensilien, usw.). Regen Sie dieses Spiel zuerst zu zweit an und ziehen Sie sich langsam aus dem Spielgeschehen zurück.
Guten Abend, Im gleichen Dorf wurden Kinder in einer anderen Kita sexuel belästigt. Darauf hin habe ich ein Buch gekauft „mein Körper gehört mir“ und thematisiere das mit meinen Kindern 3 und 5 Jahren. Überfordre ich sie damit? Sollte ich nicht darüber sprechen, kann ich sie verstöre? Vielen Dank für ihre Antwort Grüsse
Rüdiger Maas: das Buch sollte im Idealfall eine Altersangabe haben. Wichtig ist es keine «neuen» Bilder zu setzen. Sie könnten Ihren Kindern zB Grenzen aufzeigen und erklären wie wichtig bestimmte Grenzen sind, ohne zu sehr in diese Art von Details gehen zu müssen.
Guten Abend Unsere Tochter (6J Einzelkind) findet zusammen mit anderen Kindern problemlos ins Spiel, egal ob drinnen oder draussen. Alleine tut sie sich aber extrem schwer. Wie können wir sie mehr unterstützen auch alleine ins Spiel finden zu können? Sie hat viele Ideen, aber braucht immer jemanden um diese umsetzten zu können, alleine spielt sie kaum. Generell bezeichne ich uns als nicht ängstliche Eltern, resp. wir geben uns ganz bewusst Mühe, dass sie Fehler machen und entsprechend lernen kann. Bildschirmzeit hat sie 20Min pro Tag. Herzlichen Dank.
Rüdiger Maas: Eigentlich ist es etwas tolles wenn Ihre Tochter gerne mit anderen Kindern spielt. Ggf. könnten man dies noch fördern zB wenn Ihre Tochter in einen Sportverein (oder etwas anders) wo sie regelmässig andere Kinder im gleichen Alter trifft auch mal ausserhalb des Klassenverbandes.. Langeweilt sich Ihre Tochter zu hause allein, halten Sie diese Situation mal eine Weile aus und Sie werden sehen, dass sie selbst lernt sich zu beschäftigen.. aber dazu muss man ihre eben auch die Chance geben in dem sie gemeinsam diese vermeintliche Langeweile «aushalten»
Mein Sohn ist 2 Jahre alt. Wie kann ich das selbstständige Spielen in diesem Alter fördern? Mein Sohn liebt den Sandkasten und sein Lauftad.
Catherine Lieger: Auf der Webseite Spielen Plus finden Sie anregende Beispiele zur Förderung Ihres Sohnes. Diese sind auch in 12 Sprachen übersetzt worden: www.spielenplus.ch/eltern
Überbehüte ich meine 4jährge tochter. Wir sind manchmal auf dem spielplatz spiel auch mit puppen und abunzu am tag mit dem handy. Wie weiss ich das ich mein kind überbehüte.
Rüdiger Maas: Wenn Sie Ihrer Tochter Dinge abnehmen, die sie selbst könnte. in einigen Bereichen ist es wichtig, dass wir Eltern unsere Kinder schützen und stützen. Aber Dinge die Ihr Kind selbst könnte, ruhig mal machen lassen...
Guten Tag Ich habe 3 Fragen: 1) ist es ok, wenn meine Tochter mit 5 jahren jeden Tag 10min online yoga machen darf oder ist das schon eher viel, wenn es täglich ist? 2) gelten hörspiele auch als passives spielen? Würden Sie diese auch limitieren? 3) meine tochter (ein einzelkind) möchte oft, dass ich mitspiele. Wie stark soll man als eltern mitspielen? Danke und freundliche Grüsse
Catherine Lieger: Guten Tag gerne beantworten wir Ihnen die 3 Fragen. 1. Wenn Ihre Tochter Freude am Yoga hat und sie das motiviert sich zu bewegen, ist das eine sinnvolle Tätigkeit. Damit werden Kompetenzen im Bereich Körper, Bewegung und Gesundheit gefördert. 2. Hörspiele sind keine klassischen Spiele und können keiner Spielform zugeordnet werden, dennoch sind sie für die sprachliche Förderung von zentraler Bedeutung. 3. Bei der Spielbegleitung durch Erwachsene gibt es verschiedene Formen. Sie können dabei das Spiel Ihre Tochter beobachten, die Regie übernehmen (Material oder Ideen eingeben) oder mitspielen. Wichtig ist, dass das Ihr Kind auch unbeaufsichtigt und mit anderen Kindern spielen kann.
Guten Abend Meine Tochter (2 3/4 jährig) findet meist nichts selbst ins Spiel. Sie will immer, dass ich mitspiele, vorlese, dabei bin. Wenn ich beschäftigt bin, hängt sie mir am Rockzipfel und lässt sich nicht überreden/ animieren, selbst etwas zu spielen. Wenn ich ein Spiel (zb Knete) anstifte, und dann nach Starthilfe weggehe oder meine Aufmerksamkeit etwas anderem widme, lässt sie es auch bald sein und kommt zu mir. Wie kann ich ihr helfen, sie motivieren selbst in ein Spiel zu finden, und dabei zu bleiben, auch ohne dass ich ununterbrochen daneben sitze?
Rüdiger Maas: Das kann sich in den nächsten Jahren legen. Probieren Sie einem die Kinder alleine spielen zu lassen bzw. die Situation länger aushalten...ggf. auch mal gar nichts vorgeben und ja auch die Kinder mal Quengeln lassen. Oft legt sich das nach 5 Minuten und die Kinder entdecken selbständig ein «eigenes» Spiel..
Guten Abend, ich persönlich gehöre zur Generation Z und finde es schade, dass ausschliesslich negative (oder überwiegend negative) Sachen über diese Generation erzählt wird (sowohl von Expert:innen als auch von den Medien). Wenn Verhaltensweisen verallgemeinert werden, dann gerne positiv und negativ, denn der Wille meiner Generation etwas an sich zu ändern wird nicht grösser, wenn man 24/7 negative Kommentare hört und als unfähig betrachtet wird, obwohl man teilweise nichts dafür kann (Erziehung) und viel Zeit investiert z.B. in Freiwilligenarbeit. Deshalb die Frage: Was kann man Positives über die Generation Alpha bereits jetzt sagen? Und gibt es es Unterschiede bezüglich «normales» Spielverhalten nach Wohnort Stadt / Land? Herzlichen Dank für die Antwort :)
Rüdiger Maas: Bezogen auf die GenZ gebe ich Ihnen recht. das hat vor allem mit zwei Dingen zu tun: 1. negative Berichterstattung wird von Medien und vom Medien-Konsumenten mehr gelesen somit wird mehr Reichweite generiert. 2. Wird diese Generation oft völlig missverstanden. Hierzu habe ich gerade ein neues Buch veröffentlich mit dem bewusst provokanten Titel «Generation arbeitsunfähig» um auf die allgegenwärtigen Steoreotypisierung über die GenZ hinzuweisen. Bezogen auf Positives der GenAlpha: sie wird wesentlich liberaler, vernetzter und digital-intuitiver sein als die Vorgängergenerationen...
Unser bald 7-jährige Sohn weigert sich selbst seinen Po zu putzen. Jegliche Versuche ihm dies spielerisch beizubringen scheitern. Wir probierten auch den Druck komplett rauszunehmen, da er schnell in Abwehrhaltung geht. Doch leider zeigt sich seinerseits weiter kein Interesse es delbst zu erlernen. Was empfehlen Sie? Hängt diese «Unselbständigkeit» mit Verwöhnen zusammen?
Rüdiger Maas: das kann auch eine bewusste Trotzreaktion sein. ggf. mal eine zeitlang beharrlicher dran bleiben. Es gibt eben Dinge die «sein müssen» wie Körperhygiene, in die Schule gehen oder bei roter Ampel stehen bleiben. Ziel sollte in diesem Fall sein, dass sich den Po zu putzen eine direkt an den Stuhlgang konditionierte Handlung wird. das geht bei einigen Kindern sehr schnell bei anderen kann es eine Zeit dauern, aber der Erfolg sollte sich bei einem beharrlichen Erklären und Dranbleiben zeitnah zeigen...
Guten Tag Gibt es eine Empfehlung ab wann Kinder an den Umgang mit digitalen Medien (v.a.Mobile, Tablet) herangeführt werden sollten? Wieviel Zeit sollten Kinder maximal pro Tag mit digitalen Medien (inkl.TV) verbringen? (z.B. am Besten gar keine, 15 Minuten, etc.) gibt es Altersabstufungen? Was sollte speziell beachtet werden beim Einsatz von digitalen Medien? (altersgerecht, etc. ) Besten Dank und viele Grüsse
Catherine Lieger: Guten Tag Im Umgang mit digitalen Medien zeigen aktuelle Studien, dass vor allem sehr junge Kinder (0-3) möglichst wenig Kontakt mit digitalen Medien haben sollten. Ab drei Jahren können die Kinder durch Erwachsene begleitet den Umgang mit digitalen Medien in einem sinnvollen Rahmen erfahren. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.saferinternet.at/fileadmin/redakteure/Projekt-Seiten/Safer_Internet_Day/Safer_Internet_Day_2020/10_Tipps_Eltern.pdf
Die Generation Alpha ist wie alle anderen Generationen von ihren Eltern und Bezugspersonen geprägt. Weshalb halten Eltern es heute so schlecht aus, wenn ihre Kinder Frust und Traurigkeit verspüren? Kinder werden heute oft vor diesen Gefühlen geschützt und erlernen dadurch wenig Wirksamkeit in herausfordernden Momenten. Hürden überwinden bedeutet daran zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.
Rüdiger Maas: Eltern ziehen sich heute zu schnell den Schuh selber an, wenn die Kinder sagen «Mama/Papa mit ist langweilig...» sie denken sie sind schuld dass dem Kind langweilig ist. ABER: 1. ist Langeweile nichts schlimmes, ganz im Gegenteil, daraus kann Kreativität, intrinsische Motivation und Innovationskraft entspringen 2. Ist es tatsächlich erstmal die Langeweile des Kindes! und da muss es eben manchmal selbst durch... und das ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes
Ich bin Sekundarlehrperson und stelle fest, dass männliche Jugendliche schnell zur Überzeugnung gelangen, dass sie als Knaben benachteiligt werden, weil Mädchen schneller und netter während des Unterrichts geholfen werde. Wie bringe ich die Jungs dazu, mehr Selbstkritik zu betreiben statt so früh sich in eine Opferrolle zu verkriechen?
R M: Durch einen Perspektivwechsel...
Kann es auch sein, dass durch eine emotionale Verwahrlosung der Eltern, eine erlernte Hilflosigkeit entsteht? Das Kind, welches ich meine, spielt unbeaufsichtigt Videogames und ist sich selbst überlassen. In der Schule kann es kaum intrinsisch motiviert werden und die Einstellung allem gegenüber ist lustlos.
Rüdiger Maas: emotionale Verwahrlosung ist sehr schlimm für Kinder, hier sollten die Eltern direkt kontaktiert werden. Es kann (muss aber nicht) sehr Vieles zur Folge haben. Aber einen direkten Zusammenhang zur erlernten Hilfslosigkeit (zB nach Martin Seligman) sehe ich hierbei nicht.
Kann ein Kind auch zu viel/lange spielen und den Unterrichtsstoff verpassen? Ich bin Lehrperson an einer Sonderschule und habe seit kurzem ein Kind, bei welchem die Mutter behauptet, dass alle Lehrpersonen das Spiel bei ihm gelobt haben und er schaffe das dann sicherlich in der Schule. Dies ist aber überhaupt nicht so und das Kind weist viel Selbstzweifel und Schulstofflücken auf. Das Spiel ist aber sehr kreativ und sozial. Wo könnten wir ansetzen?
Catherine Lieger: Dass das Kind gerne und viel spielt ist bereits eine gute Basis. Damit das Kind optimal gefördert werden kann (Zone der nächsten Entwicklung), benötigt es evtl. Impulse von Erwachsenen oder Peers. Diese Spielbegleitung reichert das Spiel inhaltlich an, dadurch können dem Kind neue Inhalte spielerisch angeboten werden.