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Unnötige Operationen «Myom in der Gebärmutter, muss ich operieren?»

Noémi Deslex-Zaiontz, Urs Kappeler und Jürg Weber haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Dr. Noémi Deslex-Zaiontz
Gynäkologin
amm Café Med – Die Akademie Menschenmedizin

Dr. Urs Kappeler
Orthopäde
amm Café Med – Die Akademie Menschenmedizin

Dr. Jürg Weber
Innere Medizin und Hausarzt
amm Café Med – Die Akademie Menschenmedizin

Chat-Protokoll

Guten Abend. Ich habe im Beitrag gesehen, dass unnötig viele Gebärmutter OPs gemacht werden. Ich bin 49 Jahre alt und habe einen 11.5 cm grossen Myom an der Gebärmutter. Leider kann dieser gem. Untersuchung im Bethesta Spital nicht mit Radiofrequenz behandelt werden. Dieser sei zu gross für die Sonata Behandlung. Stimmt das? Vor einem Jahr war er nur ca. 7 cm gross, leider hat meine Frauenärztin mir nichts von dieser Methode erzählt. Ich habe mich für eine OP entschieden. Am 13.10. habe ich eine Vorbesprechung. Was meinen Sie, soll ich die Gebärmutter ebenfalls entfernen lassen? Was sind die Risiken? Danke für Ihre Mühe.

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Tag! Grundsätzlich muss man Myome (auch grosse) nur entfernen, wenn sie Beschwerden auslösen. Da Sie wahrscheinlich in den nächsten Jahren in die Menopause kommen, werden dann die Myome spontan kleiner. Ich sehe da keine Eile (ausser wenn Sie leiden) für eine Operation. Es gibt neben der Operation auch die Möglichkeit, die Durchblutung der Gebärmutter zu blockieren. Ist sehr schmerzhaft und wird von Radiologen durchgeführt. Die Risiken der Operation sind in geübten Händen nicht gross. Eine hormonelle Behandlung könnte man erwägen, sollten die Werte im Blut eine beginnende Menopause zeigen. Hoffentlich hilft Ihnen diese Antwort weiter.

Wann operiert man Halux ? Ich habe schon über Jahre starke Schmerzen im Fussknochen neben dem grossen Zehen, beidseitig. Freundliche Grüsse

Urs Kappeler: Die Operation ist angezeigt, wenn der Hallux stört. Vor allem in jüngeren Jahren ist eine Stellungskorrektur auch prophylaktisch angezeigt. Wählen Sie einen erfahrenen Fusschirurgen, da es zahlreiche Operationstechniken gibt.

Ich bin bald 87. Hatte vor kurzer Zeit eine leichte vaginale Blutung,seither nicht mehr. Meine Frauenärztin rät zu einer Auskratzung. Untersuchung mit Ultraschall hat nichts Auffälliges gezeigt. Von der Gebärmutter würde etwas eingeschickt, war aber krebfrei. Ich nehme aber schon Jahre Tibolon. Ist diese Op nötig? Vielen Dank und freundliche Grüsse

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Sind die Untersuchung mittels Ultraschalles und die Gewebeuntersuchung genügend aussagekräftig könnte man auf die Operation verzichten und weiter kontrollieren. Ihre Aerztin will 100% sicher sein was auch zu schätzen ist. Sie müssen entscheiden, ob Sie eine gewisse Unsicherheit ohne Eingriff akzeptieren. Hoffentlich hilft Ihnen meine Antwort

In drn letzten 2 Jahren hatte ich 7 Ooerationen und kleine Eingriffe.Aufgrund von Arthrose. Mein rechtes Knie ist laut MRI so ziemlich kaputt.mir wurde eine Vollprothese empfohlen. Momentan hab ich physio etc.doch ist bis jetzt nicht wirklich sehr hilfreich.läuft es im Endeffekt auf eine OP heraus?

Urs Kappeler: Nach Ihrer Beschreibung denke ich auch, dass eine Knietotalprothese sinnvoll ist.

Ich bin 67 Jahre alt, 1.70 m gross und 63 Kilo schwer. Gehe gern wandern, Ski fahren und mache Yoga/ Pilates. Nun wurde bei mir in der linken Hüfte Arthrose diagnostiziert. Ich habe Leistenschmerzen, welche sich über das ganze Bein ausbreiten, vorallem nachts. Ich möchte mit einer Prothese noch zuwarten. Kann ich mit entzündungs hemmenden Medikamenten den Schmerz lindern ? Oder was schlagen Sie mir vor ?

Urs Kappeler: Sie dürfen ohne weiteres zuwarten. Hauptgrund für den Eingriff ist der Schmerz. Ein Versuch mit Medikamenten ist sinnvoll, ev. Physiotherapie.

Der Orthopäde diagnostizierte in meinem linken Knie Arthrose in mittlerem Stadium. «Operieren (noch) nicht, therapieren». Meine Frage: Ich habe oft Schmerzen beim Gehen, wie therapieren? Soll eine Zweitmeinung eingeholt werden? Wäre es nicht vernünftiger, mich (m, 68 Jahre alt, 63 kg) jetzt zu operieren zu lassen?

Urs Kappeler: Hauptgrund für die Operation ist der Schmerz, d.h.. Sie entscheiden über den Zeitpunkt. Persönlich würde ich zuwarten und die konservativen Massnahmen ausschöpfen (Schmerzmittel, Physiotherapie). Mit 68 Jahren dürfen Sie ohne weiteres noch zuwarten.

Guten Tag Gerne möchte ich folgende zwei Eingriffe von Ihnen beurteilt haben, deren Notwendigkeit mir aufgrund eigener Recherchen nicht klar ist und von denen ich bei einer selbst betroffen bin und eine Bekannte von der anderen: 1. Kniearthroskopie 2. Operation beim Schulterengpass-Syndrom Herzlichen Dank! Ich bin gespannt auf Ihre Einschätzung.

Urs Kappeler: Die Beantwortung Ihrer Fragen ist sehr komplex und sprengt den Rahmen dieses Chats. Ich empfehle Ihnen einen Besuch im Café Med. Die Daten und Orte finden Sie im Internet unter «Akademie Menschenmedizin».

Guten Abend Ich bin ein Männlich, 30ig und musste 3x mein Sprunggelenk operieren... LEIDER !! Habe mein Fuss in der Halle beim Fussball spielen verdreht und seither immer schmerzen. Mann hat mir eine 4 OP vorgeschlagen, jedoch habe ich abgelehnt und kann seither kein Fussball mehr spielen... :( :( :( das war meine Leidenschaft :( :(:( 1x OP Crossklinik 2 x weitere Schmerzklinik (laut Arzt war die 1 OP ein schlechter Eingriff...!!!) Ich habe immer wieder plötzliche schmerzen, ohne dass ich Sport treibe.... Was meinen Sie dazu? Besten Dank

Urs Kappeler: Ohne nähere Angaben kann ich Ihre Frage unmöglich beantworten. Ich empfehle Ihnen eine Zweitmeinung bei einem versierten Fussspezialisten oder einen Besuch im Café Med. Angaben über Ort und Datum finden Sie im Internet unter «Akademie Menschenmedizin».

Guten Tag! Ich habe eine Hüft Dysplasie und nun ist eventuell der nächste Schritt die Gelenkslippe befestigen. Kann die Arthrose damit verzörgert werden? Kann Arthrose auch mit Muselaufbau verzörgert werden? Was meinen Sie dazu? Vielen Dank.

Urs Kappeler: In Ihrem Fall würde ich unbedingt eine Zweitmeinung bei einem versierten Hüftchirurgen empfehlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Fixation der Gelenkslippe bei der Dysplasie viel bringt. In der Regel sind hier komplexere Eingriffe nötig (Osteotomien). Entscheidend ist auch Ihr Alter.

bei mir wurde im linken Knie ein Lappenriss am Meniskus diagnostiziert. Nun ist eine Arthroskopie geplant. Gibt es auch eine Alternative?

Urs Kappeler: Wenn Sie Beschwerden haben, was ich annehme, ist tatsächlich der arthroskopische Eingriff alternativlos.

Guten Abend Ich habe auf dem Kopf 3 Talkpickel mit einem Durchmesser von 0.5 cm. Nun rät mir mein Hausarzt zur Operation. Ich möchte gern noch ihre Meinung. Habe gehört das diese Pickel an einer anderen Stelle wieder wachsen. Besten Dank für Ihre Antwort Freundliche Grüsse

Jürg Weber: Bei den von Ihnen erwähnten Talkpickeln dürfte es sich um Atherome (Talgzysten) handeln. Die Talgzysten müssen komplett mit der Zystenwand operativ entfernt werden, wenn Sie kosmetisch oder beim Kämmen stören. Ob sich an anderer Stelle erneut Atherome bilden, kann nicht vorausgesagt werden.

An Frau Desler Ich bin 70 jährig. Hatte vor vielen Jahren schon einmal Zysten, welche dann wieder verschwanden. Bei meinem letzten Arztbesuch, im Februar, stellte die Gynäkologin im Ultraschall eine etwa orangengrosse Zyste fest. Nach 4 Wochen wurde dann nochmals einen Ultraschall gemacht und keine Veränderungen festgestellt. Die Aerztin riet mir zu einen Operation, obwohl ich keine Beschwerden habe und seit anfangs Jahr, meine Hosengrösse gleich blieb. Die Blutuntersuchung war ebenfalls i.O. Nun muss ich mich bei der nächsten Kontrolle, in 2 Wochen entscheiden. Ich bin im Zweifel und frage mich: Ist eine Operation notwendig, oder kann ich zuwarten? Es macht mir stutzig, denn die Aerztin operiert nebst der Privatpraxis im Spital. Soll ich eine Zweitmeinung einholen? Ich bin gespannt auf Ihre Antwort. Besten Dank

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Grundsätzlich denke ich folgendes: wenn man schon 4 Wochen abgewartet hat , heisst es , dass man die Zyste als nicht gefährlich eingestuft hat. Dann könnte man weiter Kontrollen in immer grösseren Abstände durchführen , vorausgesetzt , es verändert sich weiterhin nichts. Ist es möglich, dass diese Zyste schon länger besteht? Hat man regelmässig Ultraschall gemacht? Wieso wurde der Ultraschall durchgeführt? Dass die Kollegin im Spital operiert ist ganz normal: es gibt keine andere Möglichkeit als frei beruflich tätige AerztIn sonst zu operieren. Dies sollte Sie nicht beunruhigen. Eine zweite Meinung ist nie falsch: nur wenn Sie ganz sicher über die Notwendigkeit der Operation können Sie zustimmen. hoffentlich hilft es Ihnen weiter.

Mein Hausarzt schickt mich zum Orthopäde um die Hüfte zu operieren Er hat ein Röngtenbild gemacht anhand dieses Bildes ist die Hüfte schwer geschädigt an der Aussenseite reibt der Knochen aneinander.Mit schmerzmitteln den Schmerz zu behandeln wäre ich zu jung .ich bin weiblich und 74 Jahre alt und bin gern in der Natur unterwegs und würde gerne mit Stöcken walken .Ausserdem mache ich Aqua walking was mir gut tut Frage : muss ich meine Hüfte ersetzen lassen und operieren ?????? Ich habe schon bald ein Jahr Beschwerden im Laufen und kann auch nicht auf der Seite schlafen : DANKE !!!

Urs Kappeler: Hauptindikation für das Einsetzen einer Hüftprothese ist der Schmerz, das heisst Sie entscheiden über den Zeitpunkt einer Operation. Sie sind 74 Jahre alt, noch sehr aktiv und doch durch Schmerzen gestört. Die Voraussetzungen für die Operation sind damit sicher gegeben. Aber nochmals, letztendlich entscheiden Sie. Weshalb Sie zu jung für Schmerzmittel sind, ist mir unklar, ein Versuch wäre sicher angezeigt.

Guten Abend Bei der Geburt von meinem 2. Kind vor 4 Jahren habe ich (37) eine Geburtsverletzung erlitten. Seither leide ich unter einer Blasensenkung III sowie Gebärmuttersenkung II, ebenfalls wurde ein Band der Beckenbodenmuskulatur beschädigt. Es ist schmerzhaft und schränkt mich im Alltag immer wieder ein. Physiotherapie, sowie stützende Pesare sind leider nur halb befriedigend. Bei einer Untersuchung im Inselspital wurde mir zu einer Laparoskopische Sakrokolpopexie mit einer Gebärmutterentfernung geraten. Gibt es Alternativen? Ich fühle mich zu Jung für eine Entfernung der Gebärmutter. Freundliche Grüsse

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Bis jetzt wird bei einer Kolpoplexie die Gebärmutter entfernt, da das Risiko einer Senkung der Gebärmutter nach dem Eingriff erhöht ist und eine zweite Operation benötigt. Besprechen Sie mit den Spezialisten, ob sie Ihnen eine Chance geben können , die Gebärmutter zu behalten. Das Risiko einer Re-Operation müssten Sie bedenken. Hoffentlich hilft Ihnen meine Antwort weiter.

Sehr geehrter Herr Dr. Kappeler Ich bin 64 Jahre alt und habe eine starke Kniearthrose am linken Bein und müsste gemäss meinem Orthopäden eine Knieprothese einsetzen lassen. Zudem habe ich auch O-Beine. Ich möchte jedoch das Knie noch nicht operieren lassen da ich nicht unter starken Schmerzen leide und auch keine Schmerzmittel einnehmen muss. Dies sei gemäss meinem Orthopäden eine grosse Ausnahme. Kann ich durch Dehnübungen, unter anderem mit einem Tennisball, und mit Physiotherapie eine Operation umgehen? – Besten Dank für Ihren Bescheid.

Urs Kappeler: Guten Abend. Hauptgrund für das Einsetzen einer Prothese bei Arthrose ist der Schmerz. Den Zeitpunkt für den Eingriff bestimmen deshalb Sie und nicht der Orthopäde. Physiotherapie ist sicher sinnvoll. Ob Sie damit eine Operation umgehen können, wird die Zukunft zeigen. Jedenfalls haben Sie mit 64 Jahren noch genügend Luft nach oben! Alles Gute.

Laut Arzt müsste ich seit 4 Jahren,ein neues Kniegelenk haben.Arthrose Knochen auf Knochen sofort Operieren,ich habe zweit und dritt Meinung eingeholt,bin 76 Mache jeden Tag 4 Übungen fürs Knie,plus Walwurz Gels ausser Joggen Rennvelo, Biken,Wandern keine Probleme.Soll ich noch Warten.

Urs Kappeler: Offenbar haben Sie doch eine erhebliche Kniearthrose und trotzdem ist der Hauptgrund für das Einsetzen einer Prothese der Schmerz. Entsprechend entscheiden Sie und nicht der Orthopäde. Warten Sie zu. Bei guter Gesundheit gibt es praktisch keine Alterslimite. Alles Gute.

Warum wird eine OP empfohlen beim Brustkrebs obwohl nach der Chemo der Krebs «verschwunden» ist und alle Scans keinen Befund aufweisen. Kann man die Operation an der Brust umgehen? Ist das Rückfallrisiko wirklich um ein vielfaches höher ohne OP?

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Wenn Sie die Chemotherapie vor der Operation hatten, bedeutet es meistens, dass die Krankheit aggressiv ist. Da ist man schon sehr erfreut, wenn der Tumor «verschwunden» ist, Das Rückfall Risiko ist sicher erheblich erhöht, obwohl, meines Wissens, niemand bis jetzt gewagt hat, nicht zu operieren. AerztInen entscheiden aufgrund der Daten, die sie zur Verfügung haben. Das Risiko, dass Zellen sich wieder entwickeln und schon Ableger senden vor man es merken kann will verständlicherweise niemand eingehen. Hoffentlich hilft Ihnen meine Antwort weiter.

Ich habe an verschiedene Arthrosen. Bei der Hüfte re habe ich teils starke Leistenschmezen. Das 1. Röntgenbild zeigte sichtbare Abnutzung. Beim Knie konnte ich eine Op. aufschieben Dank Physio. Bei beidem heisst es, wenn der Alltag noch funktioniere keine Op. Was heisst das? Wann ist die Schmerzgrenze erreicht? Gibt es Alternativen? Wenn ja op welches Spital wählen? Vielen Dank für die Antwort.

Urs Kappeler: Hauptgrund für das Einsetzen einer Hüft- oder Knieprothese ist der Schmerz. Nützen konservative Massnahmen wie Physio und Medikamente nicht mehr genügend und wenn Ihre Lebensqualität deutlich eingeschränkt ist, kommt eine Operation in Frage. Wann es soweit ist, entscheiden weitgehend Sie. Bezüglich Spitalwahl würde ich mich an den Hausarzt wenden.

Guten Abend Frau Dr. Deslex Ich bin 74-jährig und habe eine Gebärmuttersenkung. Mein Gynäkologe findet es nicht so schlimm. Trotzdem stört es mich. Was raten Sie mir? Besten Dank für Ihre Stellungnahme.

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Tatsächlich ist eine Senkung nicht gefährlich. Wenn aber Ihre Lebensqualität beeinträchtigt ist, sollte man es behandeln: entweder mit Pessare oder chirurgisch. Diese Entscheidung ist aufgrund Ihres Leidensdruck zu treffen. Hoffentlich hilft es Ihnen weiter.

Im November ist bei mir eine chirurgische Hüftluxation geplant bei Impingement-Syndrom. Ich leide seit 1.5 Jahren an starken Beschwerden. In meinem Umfeld raten viele Personen von diesem Eingriff ab. Der Erfolg sei nur von kurzer Dauer.. Wie ist Ihre Erfahrung?

Urs Kappeler: Ich empfehle Ihnen eine Zweitmeinung bei einem Hüftspezialisten in einem Zentralspital, der den Eingriff arthroskopisch durchführt. Ich bin eher skeptisch gegenüber dem doch grossen Eingriff einer chirurgischen Hüftluxation.

Guten Abend Vor 3 1/2 Monaten wurde bei mir (74-Jährig) eine 1/2 Knieprothese operiert. Nun habe ich leider immer noch schmerzen. Kann ein Tragen eines Knieschutzstrumpfes event. helfen die Schmerzen zu lindern. Empfehlen Sie nochmals eine Röntgenaufnahme zu machen? Ist Wandern über Stock und Stein im Wald (Jagdtreiber) zu empfehlen oder zu unterlassen. Danke

Urs Kappeler: 3 1/2 Monate nach der Operation ist sicher noch zu früh für eine definitive Beurteilung. Das definitive Resultat liegt erst nach einem halben bis einem Jahr vor. Das Tragen eines Knieschutzstrumpfes ist zu empfehlen. Für Wandern über Stock und Stein ist es noch etwas früh. Selbstverständlich sind Kontrollen nötig. Ich habe Röntgenbilder und eine klinische Kontrolle nach jeweilen vier Monaten und einem Jahr nach Operation durchgeführt. Gute Besserung.

Uterus vergrössert ca.13,2x8,9x8,6cm, Normiert 10x6x5cm Myome 7,3x7x6,3cm grosses a.e.Myom in der Uteruswand, breitflächig submukös gelegen mit Ausdehnung bis zur Serosa/Perimetrium(FIGO-Typ 2-5) rausfordernder Effekt auf die Harnblase. Zusätzliche weitere kleinere Myome in der Uteruswand(0,8cm, FIGO4)in der Uterusseitenwand rechts(0,8cm, FIGO 5) sowie in der Uterusseitenwand links (0,5cm, FIGO5) Gefässe: Regelrechte der erfassten billiacalen Gefässe. Kleines Becken: Ovarienregelrecht mit einzelnen Follikerzysten links(max.9mm) und Verdacht auf Corpus luteum Zyste rechts. Regelrechte Harnblasenwand ohne Wandirregularitäten. Keine pathologisch vergrösserten Lymphknoten. Keine freie Flüssigkeit. Alter der Patientin 46 Jahre, wie werden diese Myome entfernt. Lieben Dank für Ihre Bemühungen. Freundlicher Gruss

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Danke für den detaillierten Befund. Wichtig ist auch die Frage der Beschwerden. Da habe ich keine Information. Mit 46 Jahren könnte man auch warten, bis die Menopause eintritt. Zur Frage der Entfernung: Man kann heutzutage die Durchblutung der Gebärmutter blockieren (wird von Radiologen durchgeführt): ist sehr schmerzhaft, bedeutet eine Hospitalisation aber keinen chirurgischen Eingriff. Man kann auch die Gebärmutter entfernen. Hormonell kann man auch behandeln, besonders wenn die Menopause sich schon im Labor zeigt. Hoffentlich hilft es Ihnen weiter.

Ich soll 1 Muttermal entfernen lassen, eines davon am Hals. Dieses existiert erst seit ca. 2 Jahren und vergrösserte sich stetig. Ein Teil scheint aber nur oberflächlich zu sein. Nun soll dieses innerhalb von 2 Monaten (kommende Woche) raus, da es gemäss Dermatolog als ungewöhnlich gilt. Ich möchte das Muttermal nur entfernen, falls wirklich notwendig. Ist es üblich, dass man diese präventiv entfernt und danach erst auf allfällige Gewebsveränderungen untersucht?

Jürg Weber: Bei einem Muttermal, das sich vergrössert und unterschiedliche Anteile zeigt, besteht der Verdacht auf einen bösartigen Hauttumor (malignes Melanom). Das Muttermal sollte als Ganzes entfernt und untersucht werden. Falls es sich um eine gutartige Veränderung handelt ist das Problem gelöst. Sollte es sich um ein Melanom handeln sind weitere Kontrollen angezeigt.

Ich (64) habe eine Zyste von ca 5,5cm Durchmesser auf dem rechten Eierstock. Ich habe keine Beschwerden und eine gründliche Untersuchung hat keinen Hinweis auf Bösartigkeit ergeben. Trotzdem rät meine Gynäkologin, die Zyste zu entfernen, da sie sich drehen könnte. Was meinen Sie?

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Die Drehung des Eierstocks ist eher selten aber muss notfallmässig operiert werden. In Ihrem Alter wäre nicht mit Einbüssen der Funktion wie bei jungen Frauen begleitet. Wenn Sie nicht in Länder reisen, wo Sie nicht operiert werden könnten, können Sie auf die Operation verzichten. Kontrollen sind aber weiterhin empfohlen, wenn die Diagnose kürzlich gestellt wurde. Hoffentlich hilft es Ihnen weiter

Bei mir wurde eine Eierstockzyste von 5,5 cm gefunden.Es gibt keine Tumormarker und habe keine BEschwerden.Es wurde mir zur OP geraten.Ich selber ,64 Jahre alt möchte abwarten. Mit freundlichen Grüssen

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Zysten in den Eierstöcken sind in Ihrem Alter suspekt. und deswegen wird eine Entfernung empfohlen. Warten möchte man bei einem unklaren Befund nicht. Tumormarker helfen in dieser Situation nicht, da sie erst erhöht sind, wenn man schon ein Tumor sehen könnte.  Die Frage ist, ob es eventuell schon länger da ist: hat man vorher eine Untersuchung im kleinen Becken (auch aus anderen Gründen) durchgeführt, wo der Eierstock abgebildet wurde? Wieso wurde es jetzt entdeckt? Sollten Sie unsicher bleiben, da kann eine zweite Meinung mit den Unterlagen hilfreich sein. Hoffentlich hilft Ihnen diese Antwort weiter.

Guten Abend. Kürzlich wurde mir einen mittelgrossen Morton Neuromam linken Fusses diagnostiziert. Mein Hausarzt empfiehlt die Entfernung und der Orthopäde die Behandlung mit Schuheinlagen. Im Internet werden hingegen Medikamenten oder Spritzen empfohlenen. Die Schmerzen sind täglich unterschiedlich stark, ich darf aufgrund Nierenprobleme keine entzündungshemmende Medikamente einnehmen. Was nun? Vielen Dank für die Rückmeldung.

Urs Kappeler: Ich nehme an, Sie sprechen von einem Mortonneurom bzw. einer Mortonneuralgie. Es handelt sich um eine Nervenverdickung, meist zwischen den 3. und 4. Mittelfussknochen. Ich habe in diesen Fällen jeweilen eine Injektion mit einem Lokalbetäubungsmittel und etwas Cortison durchgeführt. Das Lokalanästhetikum sichert die Diagnose, das Cortison sollte über Wochen wirken. Die Spritze kann bei gutem Ansprechen wiederholt werden. Auch Einlagen sind häufig wirksam. Die Entfernung des Neuroms bleibt als letzte Lösung.

Grüezi, Ich habe seit Ende Juni schon eine Entzündung an der Seite meines grossen Zehs. Es wurde schon ein Stück Nagel wegoperiert, jedoch ist es nicht besser geworden. Es wurde auch schon mit Antibiotika versucht, doch es brachte keine vollständige Besserung. Jetzt hat mir meine Ärztin empfohlen, noch viel mehr Nagel wegzuoperieren. Würden sie mir dies ebenso empfehlen ?

Urs Kappeler: Ich nehme an, dass es sich um einen sog. Unguis incarnatus (eingewachsener Zehennagel) handelt. In chronischen Fällen ist hier tatsächlich die Operation angezeigt. Man entfernt ca. einen Viertel des befallenen Nagelrandes, wobei es sehr wichtig ist, dass der betreffende Abschnitt des Nagelbettes radikal mit entfernt wird. Sie werden kaum um eine erneute Operation herumkommen. Antibiotika sind lediglich lokal sinnvoll, nicht aber in Tablettenform. Nicht so selten haben versierte Podologinnen ein gutes Händchen für solche Nagelprobleme.

Muss ich op machen gegen Epilepsie? Wenn keine Tabletten mehr helfen. Oder gibts andere Lösung ?

Jürg Weber: Falls die Empfehlung von einer in der Schweiz anerkannten Epilepsieklinik stammt, gibt es wohl keine andere Lösung. Eventuell würde ich hier versuchen eine Zweitmeinung zu diesem Problem einzuholen.

Macht es sinn die Gebärmutter bei Endometriose entfernen zu lassen (27 kein Kinderwunsch) oder lieber die Endometriose vorzu wieder entfernen? Trotz OP kommen die schmerzen immer wieder extrem zurück, sobald ich die Pille absetze und ich möchte weg von Hormonen, geht aber so nicht.

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Die Entfernung der Gebärmutter würde nur Blutungen verhindern, leider nicht sicher die Schmerzen. Tatsächlich ist in Ihrem Alter die Behandlung der Endometriose hormonell. Nur die Entfernung der Eierstöcke (künstliche Menopause) würde die Endometriose behandeln: Sie müssten aber bis 50 jährig doch Hormone nehmen (natürliche) und könnten nur Kinder bekommen wenn man vorher die Eizellen entnimmt und einfriert. Ich erachte diese Lösung als sehr problematisch. Hoffentlich hat es Ihnen weitergeholfen

Sehr geehrte Damen und Herren Ich habe einen Sehnrnanriss in der Schulter.Muss deser operiert werden? Freundliche Grüsse

Jürg Weber: Sehnenanrisse in der Schulter können oft sehr gut mit Physiotherapie behandelt werden. Es gilt dabei die schmerzhaften Bewegungen zu meiden und gezielt die nicht vom Sehnenanriss betroffenen Muskeln zu stärken und allfällige Muskelverhärtungen zu lösen. Dies braucht Zeit und Geduld. Eine Operation ist dann meist nicht nötig.

Guten Abend Frau Deslex-Zaiontz Im Oktober 2019 wurden bei mir zwei Zysten links entdeckt – 45 und 32 mm gross. Im März 2022 weitere Kontrolle wegen Zyste – nun 75 mm, nur noch eine. Am 6. Oktober 2022 weitere Kontrolle Zyste – leider grösser geworden auf 82 mm. Ärztin empfiehlt eine OP, um sie zu entfernen. Habe keine Beschwerden und bin mir nicht sicher, ob OP nötig. Herzlichen Dank

Guten Abend! Grundsätzlich erwartet man, dass Zysten sich spontan zurückbilden. Je grösser die Zyste wird (ab 6 cm Durchmesser etwa) desto unwahrscheinlich ist das spontane Verschwinden. Dass es grösser wird spricht für eine Entfernung. Die Entscheidung einer Entfernung ist auch altersabhängig: Bei Frauen im gebärfähigen Alter wartet man eher geduldiger. Grosse Zysten können auch die Fertilität beeinträchtigen. Diese Information haben Sie nicht mitgeteilt. Ich hoffe, es hilft Ihnen weiter.

Habe seit einem Jahr starke Schmerzen im Ellbogen, trotz Physio, nach einer Computerthomografie haben sie gesehen, dass die Sehne gerissen ist. Muss man das zwingend operieren

Urs Kappeler: Welche Sehne ist gerissen? Starke Schmerzen sind so lange nach einem Sehnenriss atypisch. Ich empfehle Ihnen, einen versierten Spezialisten für die obere Extremität aufzusuchen. Solche finden Sie an Zentrumsspitälern wie Balgrist, Schulthess-Klinik.

Ich habe einen Diskushermie LWK4/5 mit Beeinträchtigung mit Neurokompression? Wann ist eine OP angezeigt?

Jürg Weber: Mit einer Operation sollte bei eindeutigen muskulären Schwächen aufgrund einer Neurokompression nicht lange gewartet werden. Die muskulären Schwächen könnten bleiben, wenn die Nerveneinengung zu lange bestehen bleibt.

Guten Abend Ich würde gerne Ihre Meinung haben zu folgender Frage: Entfernung von Gebärmutter/Eierstöcke. Bin 60ig jährig. Meine Grossmutter hatte Brustkrebs und meine Mutter Eierstockkrebs! Vielen Dank fuer Ihre Stellungnahme. Herzliche Gruesse

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Grundsätzlich entfernt man die Eierstöcke nur bei Frauen, die eine nachgewiesene erbliche Tendenz dazu haben. Diese Information kann man nur aufgrund von einer genetischen Untersuchung bekommen. Die genetische Untersuchung wird erst durchgeführt, wenn ein/e spezialisierte AerztIn (macht eine genetische Beratung) es für sinnvoll erachtet. Die Zuweisung zur SpezialistIn sollten Sie mit Ihrem/r GynäkologIn besprechen. Hoffentlich habe ich Ihnen weitergeholfen

Ich habe eine Gebärmuttersenkung welche nicht gross stört aber doch unangenehm ist. Sollte man eine Gebärmuttersenkung operieren? Ich bin 66 Jahre alt. Danke für ihre Antwort.

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Bei einer Gebärmuttersenkung, die an sich nicht gefährlich aber unangenehm ist, entscheiden nur Sie, ob und wann eine Operation erwünscht ist. Soweit keine Probleme mit der Blase z.B. auftreten. Ihre Lebensqualität, Ihr Leidensdruck sind entscheidend. Man kann auch mit Pessare das Leiden behandeln. Ich hoffe, es hilft Ihnen weiter.

Bei welcher Grösse macht das entfernen eines Myoms Sinn? Ich haben noch keinen akuten Kinderwunsch. Aber will sicher irgendwann Kinder.

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Anscheinend bereitet Ihnen das Myom keine Probleme. Die Grösse und die Tendenz zu wachsen sind nur ein Kriterium, um zu entscheiden , ob eine Entfernung notwendig ist. Grundsätzlich ist der Eingriff komplizierter und risikoreicher bei grosse Myomen (etwa ab 6 cm Durchmesser )aber es gibt keine klare Grenze. Die Lage des Myoms relativ zum inneren Raum und relativ zur umliegender Wand der Gebärmutter sind weitere Kriterien, wann eine Operation gemacht werden sollte. Es gibt aber auch die Möglichkeit vor der Schwangerschaft mit Medikamenten auf das Myom einzuwirken. Hoffentlich hilft es Ihnen weiter.

Guten Tag, gerne stelle ich gleich zwei Fragen: a) Inwiefern sind Meniskusoperationen nach Meniskusanriss bzw. kleinem Riss sinnvoll, wenn mit oder ohne OP die Wahrscheinlichkeit einer entstehenden Arthrose nach ca. 10-15 Jahren mit sowie ohne OP gross ist? b) Ab welcher Wahrscheinlichkeit einer verbessernden Prognose ist eine OP sinnvoll? Als Beispiel diskutieren sie bitte ein Knochenmarködem auf dem Tibiaplateau im Kniegelenk. Die OP-Methode wäre (unfachmännisch ausgedrückt) das Anbohren des entzündeten Knochens an der Stelle zur Anregung des Heilungsprozesses. Die Erfolgsquote liegt etwa bei 50:50. Besten Dank und freundliche Grüsse

Urs Kappeler: Die Menisken sind wichtige knorpelige Strukturen im Kniegelenk, welche sowohl für die Ernährung des Gelenkknorpels wie auch für die Stabilität wichtig sind. Bei frischen, kapselnahen Verletzungen (häufig kombiniert mit Ruptur des vorderen Kreuzbandes) ist deshalb die Refixation die beste Methode. Weit häufigere Verletzungen, meist im Bereiche des Hinterhornes oder sog. Korbhenkel, müssen operiert werden, wenn sie Probleme verursachen, insbesondere Blockaden und rezidivierende Ergüsse. Im Rahmen einer Arthrose sind auch die Menisken mitbeteiligt. Eine Operation in diesen Fällen ist nicht angezeigt. Auch das Anbohren eines Knochenmarködems ist unnötig. Meistens handelt es sich hier um MRI-Diagnosen und werden entsprechend überbewertet. Von einem Wahleingriff mit einer Erfolgsquote von 50 % würde ich abraten.

Ich habe in meinem rechten Fuss im sprunggelenk einen kleinen Splitterknochen der dazuführte das sich bindegewebe darum bildete und nun zwei wichtige bewegliche knochen miteinander verbindet, was seit langem viel schmerzen auslöst. Wäre es da nicht sinvoll alles bindegewebe, sowie den splitter mittels einer Operation zu entfernen, um das problem zu lösen? Physiotherapie und cortison helfen nur sehr bedingt bis anhin... Was sagen sie dazu?

Urs Kappeler: Sie haben recht. In diesem Fall würde ich auch den Splitter und das Bindegewebe entfernen. Natürlich muss man abklären, ob es sich nicht um eine Coalitio, meistens im unteren Sprunggelenk handelt. Dies sind knöcherne, angeborene Verbindungen zweier Fussknochen, bei denen tatsächlich eine Versteifung angezeigt ist. Jedenfalls muss dies ein Fussorthopäde entscheiden.

Ich habe ein Gangliom auf meinem rechten Handrücken. Es schmerzt und die Beweglichkeit ist etwas eingeschränkt. Op. ja oder nein?

Jürg Weber: Ein Handgelenksganglion auf dem Handrücken, das Schmerzen verursacht und die Beweglichkeit einschränkt muss oft operiert werden, wenn die Beschwerden verschwinden sollen. Selten verschwindet das Ganglion von alleine. Ich würde den eventuellen Eingriff mit einem erfahrenen Handchirurgen/einer erfahrenen Handchirurgin besprechen.

Guten Tag, ich war heute beim Gynokologen,wegen Kinderwunschbehandlung. Dabei hat sie mir gesagt das die jährliche Kontrolle (abstrich, krebsdiagnose, brustuntersuchung) neu nur noch alle 3 Jahre durchgeführt wird. Ich möchte jwdoch wie bis anhin jährlich die Kontrolle machen. Gerade auch weil meine mutter mit 64 an Ovarien & gebärmutterhals Krebs verstorben ist. Unabhängig von diesem Erreignis möchte ich weiterhin jährlich eine Kontrolle. Was soll och machen? Vielen dank

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Tatsächlich sind weltweit die Empfehlungen zur Vorsorge verändert worden. Es sind keine Sparmassnahmen: der Gebärmutterhalskrebs ist nicht familiär häufiger entwickelt sich nur aufgrund von den HPV Viren (es gibt eine sehr wirksame Impfung schon länger). Leichte Veränderungen, die selber verschwinden möchte man nicht immer erfassen, da sie Ängste und unnötige Behandlungen mit sich ziehen. Die Brustuntersuchung ist weiterhin empfohlen, in jungen Jahren und ohne familiäres Risiko nicht zwingend. Ängste könnten Sie mit Ihrer AerztIn besprechen und einen Weg finden, ohne zusätzliche Untersuchungen. Sonst müssen Sie die Kosten der Untersuchungen selber tragen. Hoffentlich hilft Ihnen meine Antwort.

Hallo zusammen Ich bin 73 Jahre alt Ich habe einen Bauchwandbruch rechts schon länger, nun stört es mich sehr, weil er sich wohl zurück drücken lässt aber nicht für lange, könnte man mit einem Bruchband eine OP vermeiden .An dieser Stelle hatte ich vor Jahren eine Gallenblase OP schwaches Bindegewebe hab ich auch. Vielen Dank für Ihre Antwort

Jürg Weber: Leider ist ein Bruchband, dass man früher häufig verwendete, aus meiner Sicht keine gute Lösung. Bei einer Operation wird heute meist das Gewebe von innen zusätzlich mit einem Netz verstärkt. Eine Operation sollte in Erwägung gezogen werden.

Mein Urologe möchte meine Prostata herausnehmen! Wann ist die OP gerechtfertigt? Wann stellt sich die Frage: OP oder Bestrahlung?

Jürg Weber: Eine schwierige Frage, weil Sie keinen Grund angeben, weshalb der Urologe Ihre Prostata herausnehmen möchte. Ich nehme an, dass er denkt, dass ein Karzinom vorliegen könnte. Da sollten Sie mit dem Urologen das Gespräch suchen und klären was genau der Grund ist für seine Empfehlung und ob es alternative Handlungsmöglichkeiten gibt. Stellen Sie ihm alle Fragen, die Sie in diesem Zusammenhang beschäftigen. Fragen Sie nach Vor- und Nachteilen der empfohlenen Massnahmen.

Meine Mutter 77jährig hat ein 8cm grosses Miom im Unterleib!Jetzt muss sie die Gebärmutter,Eileiter Eierstöcke durch Bauchschnitt entfernen.Sie hatte Blutungen die mittlerweile nicht mehr sind!Muss Sie trotzdem operieren?Wächst dieses Miom in diesem Alter noch(nach den Wechseljahren)?

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Myome der Gebärmutter sind nicht gefährliche Gewächse und müssen nicht zwingend operiert werden. Dagegen sind Blutungen im Alter Ihrer Mutter aussergewöhnlich und müssen immer abgeklärt werden. Falls die Abklärungen abgeschlossen sind und die Diagnose Myom lautet, dann wäre das Gespräch zur Klärung der Operationsindikation (wieso eine so ausgedehnte Operation?) sinnvoll oder sogar eine zweite Meinung (Meinung einer/s AerztIn ) zu überlegen .Ich hoffe, es hilft Ihnen weiter .

Ich bin 80 Jahre alt und habe einen Leistenbruch rechts. Bisher ohne Komplikationen. Soll ich diesen bei Gelegenheit operieren lassen?

Jürg Weber: Ein Leistenbruch kann sich ein Leben lang ruhig verhalten oder irgendwann einklemmen. Dies wäre eine Situation, die sehr unangenehm wäre und eine notfallmässige Operation erfordern würde. Der Entscheid zu Operation liegt sicher bei Ihnen. Sie könnten jedoch Vor- und Nachteile und Operationsmethoden über Ihren Hausarzt in Erfahrung bringen.

Mann, 74 Jahre, 90 Kilo. Diagnose des Hausarztes und des Orthopäden nach Röntgenaufnahme und Anamnese sind: Arthrose im rechten Knie. Physiotherapeutische Behandlung und selbständige Weiterführung von Gymnastik zur Stärkung des Knies während zwei Monaten haben die Schmerzen deutlich verringert, die Beweglichkeit verbessert. Der Orthopäde sagte, „nach einer Operation hätten sie keine Schmerzen mehr“. Ich zögere zu operieren. Ich will weiterhin versuchen, mit Gymnastik den Schmerz eliminieren zu können und die Beweglichkeit wieder zu erlangen. Ist das Wunschdenken? Ich danke für Ihre Stellungnahme. Freundliche Grüsse.

Urs Kappeler: Warten Sie zu. Ihr Gefühl täuscht Sie nicht. Hauptgrund für das Einsetzen einer Knieprothese ist der Leidensdruck. so dass Sie den Zeitpunkt eines eventuellen Eingriffs festlegen. Das Einsetzen einer Prothese ist ein sehr dankbarer Eingriff, der Erfolg ist aber nicht garantiert und ca. 10 % haben Restbeschwerden. Alles Gute.

Guten Tag Meine Augenärztin teilte mir mit, dass ich den grauen Star habe und sie es mir überlässt wann ich ihn operieren möchte. Ich habe keine Ahnung wie ich merke wann es nötig ist. Vielen dank für ihre Antwort

Jürg Weber: Guten Abend. Beim grauen Star handelt es sich um eine Trübung der Augenlinse. Die Sehkraft vermindert sich allmählich. Bei Gegenlicht, wie zum Beispiel beim Autofahren in der Nacht und Gegenverkehr gibt es allmählich stärker werdende Blendgefühle. Irgendwann möchte man diese langsam zunehmenden unangenehmen Symptome nicht mehr erdulden. Dann entscheidet man sich für die Operation. Mit der Augenärztin würde ich in 6-12 Monaten einen Kontrolltermin vereinbaren, um einen Sehtest zu machen. Eine Verschlechterung der Sehkraft ist so einfach messbar und kann beim Entscheid, ob man noch zuwarten möchte mit einer Operation, helfen

Hallo zusammen Ich habe eine Frage zum Kreuzband. Ich habe dies seit längeren gerissen und bin sehr sportlich unterwegs, Bisher merke ich hierzu wenig bis nichts. Ich habe etwas Bedenken wenn ich mit dem intensiven Sport aufhöre, dass sich dies stark bemerkbar macht. Was denkt ihr hierzu? Lieber operieren? Liebe Grüsse

Urs Kappeler: Eine Kreuzbandruptur muss nicht unbedingt operiert werden. Die Tatsache, dass Sie unter intensiver sportlicher Tätigkeit beschwerdefrei sind (keine Blockaden, kein Instabilitsgefühl, kein Erguss), spricht dafür, dass Sie auch nach Reduktion beschwerdefrei bleiben. Sollten Sie wider Erwarten Probleme bekommen, kann auch später noch eine Ersatzplastik durchgeführt werden.

Guten Tag Ich leide seit über einem Jahr an einem Tarsaltunnelsyndrom. Ich habe Physiotherapie gemacht, Einlagen versucht und eine Injektion mit Kortison erhalten. Die Injektion hat mir für vier Wochen eine Entlastung gebracht, nun leide ich wieder unter einem starken Taubheitsgefühl und Schmerzen in den Zehen. Wäre in meinem Fall eine Operation angezeigt? Oder gibt es noch weitere Alternativen zur Behandlung?

Urs Kappeler: Guten Abend. Nach Ihren Angaben scheint die Diagnose eines Tarsaltunnelsyndroms zu stimmen. Dafür spricht auch das gute Ansprechen auf die Lokalinfiltration. Ich nehme an, dass die Diagnose auch vom Neurologen gesichert wurde. In diesem Fall ist die Operation durchaus angezeigt, technische einfach mit gutem Ergebnis. Das Pendant an der Hand ist das Karpaltunnelsyndrom, welches aber weitaus häufiger auftritt.

Ich möchte nur Frau Deslex herzlich grüssen. Sie war eine kleine Ewigkeit meine Frauenärztin. Sie hat das super gemacht. Vielen Dank für Ihren Einsatz und alles Gute!!

Noémi Deslex-Zaiontz: Liebe Grüsse auch von mir. Bin berührt, und sehr erfreut über Ihre Meldung.

Frage an Urs Kappeler Warum werden schwere, komplexe Knochenbrüche durch Unfall nicht automatisch an erfahrene Ärzte/Ärztinnen in darauf spezialisierten Kliniken weitergeleitet? Es handelt sich um einen Trümmerbruch im Fersenbein. Es war der 3. schwere Unfall am gleichen Unterschenkel. Gemäss Arzt war klar zu operieren, er erwähnte keine Alternative. Er war Unfallchirurg ohne Schwerpunkt, das Spital ein kleines in der Peripherie. Leider habe ich dem Arzt vertraut. Durch die OP und Fehleinschätzungen seitens der Ärzteschaft begann ein nicht enden wollender Leidensweg. Von der IV als teilinvalid eingestuft, seit der OP, über 7 Jahre her, Schmerzpatientin mit und ohne massive Schmerzmedikamente. Nach Jahren mit verschiedenen Ärzten, jeweils empfohlen, kontaktierte ich in meiner Verzweiflung einen pensionierten Orthopäden. Nach seiner Untersuchung (konsiliarisch) bekam ich einen orthopädischen Schuh. Es wurde innerhalb eines Jahres 2x, der bei der OP verletzte Nerv, vereist. Wie sich der Trümmerbruch ohne OP entwickelt hätte und/oder mit Spezialisten/Spezialistinnen, weiss ich nicht. Doch durch die Folgen der OP werde ich bis ans Lebensende behindert sein. Darum meine eingangs erwähnte Frage.

Urs Kappeler: Bei den meisten Calcaneusfrakturen handelt es sich um komplexe Verletzungen. In der Regel ist das untere Sprunggelenk betroffen und muss bei der Operation rekonstruiert werden. Diese Brüche gehören in die Hand eines erfahrenen Fusstraumatologen. In der Regel finden sich diese in grösseren orthopädisch-traumatologischen Zentren. Warum das in Ihrem Fall nicht geschah, weiss ich auch nicht. Es handelt sich auch um Brüche, die man nicht sofort operieren muss und so die Zeit für eine Verlegung zur Verfügung steht. Eine konservative Behandlung ist jedenfalls besser als eine schlechte Operation. Ich empfehle Ihnen, sich in einem Zentrum vorzustellen mit der Frage einer Versteifung des unteren Sprunggelenkes. Ich wünsche Ihnen, dass Sie einen gangbaren Weg finden werden.

Hallo zusammen Mit den Durchschnittlichen Kosten eines Kaiserschnitts und einer Annahme von 5% der anzahl Geburten welche als «Wunschkaiserschnitt» durchgeführt werden, komme ich auf etwas mehr als 20MCHF die von den Krankenkassen bezahlt werden. Stimmt diese Bilanz? Eines von vielen Sparpotentialen. Zahlen ab www.admin.ch

Noémi Deslex-Zaiontz: Guten Abend! Die Frage nach den Kosten ist sicher wichtig, aber sie nimmt schon in meinen Augen zu viel Platz in den Überlegungen im Gesundheitssystem ein. Ich gehe von der Patientin aus und bin der Meinung, dass ihre Werten, Aengste usw. in der Entscheidung pro- oder contra Kaiserschnitt einbezogen werden müssen. Medizinisch gesehen ist ein Kaiserschnitt heute nicht gefährlicher als eine spontane Geburt für die Mutter, für das Kind ist es sicherer. Ob die spontane Geburt höher bewertet werden sollte (auch für AerztInnen und Hebammen) ist eine weiter Debatte.

Guten Abend Bei mir wurden vor ein paar Jahren Gallensteine diagnostiziert. In der Folge hat man mir zur Entfernung der Galle geraten, was ich bis heute nicht habe machen lassen. Ich habe 3-4 mal pro Jahr eine Gallenkolik, wobei ich mit Schmerzmitteln nach 1-2 Tagen wieder fit bin. Ist die Entfernung der Galle notwendig, oder gibt es Alternativen? Mit freundlichen Grüssen

Jürg Weber: Guten Abend. Mit 3-4 mal Gallenkolik pro Jahr und nachgewiesenen Gallensteinen in der Gallenblase wäre aus meiner Sicht eine Entfernung der Gallenblase eine sinnvolle Massnahme. Die nicht operativen Massnahmen machen Sie bereits (Schmerzmedikamente bei Kolik).

 

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Unnötige Operationen vermeiden
Aus Puls vom 10.10.2022.
Bild: SRF abspielen. Laufzeit 33 Minuten 19 Sekunden.

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