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«Wie gross sind die Gefahren, wenn ich eine Niere spende?»

PD Dr. Guido Laube und PD Dr. Franz Immer erklären, wie eine Organspende abläuft – für Spender und Empfänger.

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Lebendspende: Eine Niere genügt zum Leben
aus Ratgeber vom 11.11.2013. Bild: Symbolbild/colourbox.com
abspielen. Laufzeit 18 Minuten 17 Sekunden.

In der Schweiz warteten 2012 rund 1200 Menschen auf ein Organ, allein auf eine Niere waren es über 900 Patienten. 155 von ihnen erhielten das ersehnte Organ von einem verstorbenen Spender, 96 von ihnen von einem Lebendspender. Das ist eine Besonderheit – und eine Chance. Denn auch eine gesunde Niere allein ist in der Lage, die erforderliche Entgiftungsarbeit zu leisten. Die zweite Niere ist dadurch entbehrlich und kann als Organspende ein erkranktes Familienmitglied retten, aber auch anonym einen beliebigen anderen Patienten auf der Warteliste.

Dr. Franz Immer von Swisstransplant und Dr. Guido Laube, Nierenspezialist vom Kinderspital Zürich, erklären, für wen eine Organspende in Frage kommt und was es dabei für Spender und Empfänger zu beachten gibt. Weitere Fragen und Antworten finden Sie im Chat-Protokoll rechts.

  • Welche Komponenten müssen übereinstimmen, damit eine Lebendspende in Frage kommt?

    PD Dr. Guido Laube: Primär die Blutgruppe, dann muss ein möglicher Spender gesund sein. Heutzutage ist zunehmend auch eine Nierentransplantation über die Blutgruppenschranke hinweg möglich.

  • Ich möchte wissen, wieso ich meine Niere zu Lebzeiten an eine spezifische Person spenden darf, aber nach meinem Tod meine Niere nicht an eine ausgewählte Person, z.B. ein nierenkrankes Familienmitglied, spenden kann.

    PD Dr. Franz Immer: Wenn Sie ein Familienmitglied auf der Organwarteliste haben und Sie sich zu Lebzeiten entschieden haben, dieses im Falle eines Hirntods zu berücksichtigen, ist dies durchaus möglich. Es ist allerdings nur ganz selten der Fall, dass ein verstorbener Leichenspender jemanden auf der Warteliste kennt und dann auch noch kompatibel ist mit dem möglichen Empfänger.

  • Experten am Telefon

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    Legende: SRF

    Am «Puls»-Expertentelefon gaben Auskunft: Danick Gut, Isabelle Keel und Susanna Wälchli-Bhend.

    Die Nieren meiner Partnerin (68-jährig) arbeiten je 15 Prozent, was gemäss Ihrer Aussage 30 Prozent bedeutet. Im Moment ist die Situation stabil. Ich bin 72-jährig und habe ihr eine Spende zugesagt, sofern die Niere passt und – das wäre meine Hauptfrage – ich dafür nicht zu alt bin. Bis zu welchem Alter des Spenders macht eine Spende noch Sinn?

    PD Dr. Guido Laube: Das Spendealter ist in der Regel nach oben offen und ist vom jeweiligen körperlichen Zustand des möglichen Spenders abhängig. Somit ist das sicherlich möglich.

  • Kann man auch mit 15 Jahren einen Spenderausweis ausfüllen?

    PD Dr. Franz Immer: Sie können eine Spenderkarte ausfüllen – wichtig ist aber vor allem, dass Sie Ihre nächsten Angehörigen, also Ihre Eltern, über Ihren Wunsch informieren.

  • Wenn ich eine Niere spende (bin 42 Jahre jung) und eines Tages plötzlich selber nierenkrank werde, was passiert dann? Steht man dann auch an oberster Stelle, um eine neue Niere zu bekommen? Wie gross ist das Risiko, selbst nicht überleben zu können?

    PD Dr. Guido Laube: Nierenspender sind in der Regel sehr gesund und mit nur einer Niere kann man auch hundert Jahre alt werden. Somit ist das Risiko für den Spender äusserst klein, aber – wie jede Operation – natürlich mit einem minimalsten Risiko behaftet.

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