Wolfgang Amadeus Mozart erlaubt sich einen musikalischen Spass in seinem Divertimento KV 522. Wenn Patricia Kopatchinskaja dieses Werk in die Hand nimmt, wird es noch spassiger, denn die Musikerin erlaubt sich Freiheiten.
Man dürfe das, meint sie, denn schon musikalische Skizzen seien
eigentlich Arrangements von Inspirationen, wie der Komponist Ferruccio Busoni erklärt habe. So wie Busoni sich frei gefühlt habe, Stücke anders zu arrangieren, fühlt sich auch Kopatchinskaja frei, Werke auf neue Weise zu beleuchten. Denn durch das Neuartige werden Stücke neu erlebbar.
Kopatchinskajas Eingriff in György Ligetis Arien aus der Oper «Le Grand Macabre» sind so substantiell, dass sie erst die entsprechenden Rechte einholen musste. Der Aufwand hat sich gelohnt: Zu erleben ist hier der Ausbruch eines musiktheatralischen Vulkans mit Geige und Stimme.
In diesem dreisprachig moderierten «Pavillon Suisse» haben zudem der Komponist Francisco Coll und die Geigerin Patricia Kopatchinskaja im Sendewagen Platz genommen und über ihren persönlichen Humor gesprochen.
Alfred Schnittke: Moz-Art à la Haydn
György Ligeti: Mysteries of the Macabre. Drei Arien aus der Oper «Le Grand Macabre» eingerichtet für Violine und Stimme
Francisco Coll: 4 Iberian Miniatures
Louis Andriessen: The nine symphonies of Beethoven for orchestra and ice cream bell
Gerald Barry: Feldman's Sixpenny Editions
Camerata Bern
Patricia Kopatchinskaja, Leitung, Violine & Stimme
Konzert vom 3. Februar 2019, Theater im National, Bern