Sollen wir bleiben oder wollen wir gehen? Das fragen sich viele in Mariupol. Das Leben in der Stadt am Asowschen Meer ist hart. Ein Fünftel der Bevölkerung sind Flüchtlinge aus dem nahen Kriegsgebiet im Osten der Ukraine. Der Warenhandel über den Hafen von Mariupol leidet unter den Kriegsfolgen und viele kommen mit ihrem Einkommen nur schlecht über die Runden.
Auch die ökologischen Auswirkungen der Schwerindustrie machen der Stadt zu schaffen. Die zwei Stahlwerke Mariupols gehören zu den grössten solchen Industrieanlagen weltweit. Sie sind in Besitz eines der reichsten Oligarchen des Landes, Rinat Achmetow. Seine Kritiker werfen ihm vor, dass er weit weg in millionenschweren Luxuspalästen wohnt, aber kaum etwas investiert, um die Luft in Mariupol erträglich zu machen. Vor allem in der Nacht hüllen die Stahlwerke Achmetows die Stadt in eine giftige Wolke.
Trotz all der widrigen Umstände oder gerade ihretwegen gibt es in Mariupol eine lebendige Szene von jungen Aktivisten, die sich dafür einsetzen, dass das Leben in der Stadt besser wird. Die Reportage aus Mariupol zeigt die Probleme aber auch das Potential der Stadt und was ihre Bevölkerung daraus macht.
Die Stadt Mariupol – ein Aschenputtel im Südosten der Ukraine
Mariupol liegt wunderschön. Mit ihren Stränden und historischen Bauten könnte die Stadt Badeort und Touristenmagnet sein. Doch sie ist nicht weit entfernt von der Frontlinie zu den russischen Aufständischen im Osten der Ukraine und zwei riesige Stahlwerke hüllen die Stadt oft in eine Giftwolke.
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