Berge, die abgetragen werden. Vögel, die verstummen. Bewohnerinnen und Bewohner, die unter dem Lärm der Windräder leiden. Für die Bevölkerung der Ägäischen Inseln gibt es immer mehr Gründe, sich gegen die Energiepolitik der griechischen Regierung zu wehren. Das gilt selbst für jene, die ihr eigentlich offen gegenüberstehen: etwa für Michalis Koveos, der auf der Insel Amorgos lebt und früher Direktor des griechischen Stromversorgungsnetzwerks war. «Obwohl ich ein Technikfreund bin und einem solchen Projekt eigentlich zustimmen sollte, sind die Ausmasse dieses Vorhabens so riesig, so extrem, so gigantisch, dass ich absolut dagegen bin», sagt der pensionierte Ingenieur. Zwei Windräder würden reichen, um den gesamten Energiebedarf der Insel zu decken. Doch gebaut werden 73.
Diese Politik stösst auch bei Elena Beis auf Unverständnis. Sie ist Mitglied einer Bürgerbewegung und berichtet von Inseln, die komplett zerstört wurden, die heute aus ihrer Sicht einem Industriepark oder einer Müllhalde gleichen. Diese Entwicklung bedrohe auch die lokale Wirtschaft, insbesondere den alternativen, nachhaltigen Tourismus: Denn gebaut wird auf kleineren Inseln, die von Wanderern und Naturfreundinnen besucht werden, und nicht auf den bekannteren Inseln wie Santorini oder Mykonos mit ihren Luxushotels. Elena Beis befürchtet: Wenn die Regierung ihre Pläne umsetze, werde es die Ägäis, diese über Jahrtausende entstandene Insellandschaft, bald nicht mehr geben.
Griechenland: Der hohe Preis der grünen Energie
Nachhaltige Energie dank Sonne und Windkraft: Grundsätzlich klinge das gut, finden viele Bewohnerinnen und Bewohner der Inseln in der griechischen Ägäis. Doch es zeigt sich immer mehr, welche schwerwiegenden Folgen die Strategie der Regierung für die Menschen und die Natur hat.
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