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«Ich wünsche mir, dass die Russen kommen», sagt eine Teilnehmerin des Umzugs zum Sieg der Roten Armee über die Nazis in der moldawischen Hauptstadt Chisinau.
Bild: SRF Roman Fillinger
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Moldawien – ein Land zwischen den Fronten

Seit Russland die Ukraine angegriffen hat, haben viele Moldawierinnen und Moldawier Angst, ihr Land könnte das nächste Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin werden. Doch anders als die Ukraine hätte die ehemalige Sowjetrepublik im Osten einem russischen Angriff wenig entgegenzusetzen.

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Putin träumt von Russlands alter Stärke und das kann auch dem kleinen Moldawien nicht egal sein. Wie die Ukraine hat auch Moldawien eine grosse russischsprachige Minderheit. Wie in der Ukraine gibt es auch in Moldawien eine vom Kreml kontrollierte Separatistenrepublik.

Moldawien selbst bemüht sich offiziell um so viel Neutralität wie möglich. Die Regierung hat Putins Krieg zwar verurteilt; aber Sanktionen gegen Russland gibt es keine. Auch, um die russisch-sprachigen Kreml-Sympathisanten im eigenen Land nicht vor den Kopf zu stossen. Denn diese sehen im Krieg gegen die Ukraine einen Befreiungsschlag für die dortige russische Minderheit. Und hoffen auf eine Fortsetzung davon in Moldawien.

Ein realistisches Szenario, finden Sicherheitsexperten. Denn von Transnistrien aus, der vom Kreml kontrollierten Separatistenrepublik im Osten Moldawiens, wäre es ein Leichtes, auch den Rest des Landes einzunehmen. Noch immer sind in Transnistrien 1500 russische Soldaten stationiert, und noch immer lagern dort Tausende Tonnen Waffen aus sowjetischer Produktion.

Was also, wenn Moldawien die nächste Ukraine wird?