Man sieht sie fast überall in Thailand, vor Wohnblöcken, vor Einkaufszentren, vor Bürogebäuden: Kleine Häuschen mit winzigen Figuren, davor Getränke, Essen, Räucherstäbchen und Blumen. Es sind die Wohnhäuser der Geister. Die übernatürlichen Wesen spielen in Thailand eine wichtige Rolle. Manchmal helfen sie dort, wo Probleme im Alltag nicht gelöst werden können; manchmal sind sie gütig, manchmal werden sie wütend. Mehr als zwei Drittel der Thailänderinnen und Thailänder glauben nicht nur an den Buddhismus, sondern auch an Geister – und Naturgötter.
Auch die Mächtigen im Land halten sich nicht nur mit irdischen Dingen auf. Sie stützen sich auf Götter, dank derer sie ihre Macht legitimieren können, suchen Rat bei Wahrsagern und leisten – genauso wie die breite Bevölkerung – eine Art modernen Ablasshandel.
Thailand: Von Geistern und Göttern
Thailand ist eigentlich ein buddhistisches Land. Doch der Glaube geht weit über den Buddhismus hinaus. Geister gehören genauso zum Alltag wie Götter. Und alle profitieren: Der Elite des Landes dienen sie zur Legitimation ihrer Macht. Der breiten Bevölkerung helfen sie, den Alltag zu bewältigen.
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