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Die Rue du Maréchal Joffre, die einzige Fussgängerzone in Vierzon, ist eigentlich ein schöner Ort. Doch die Atmosphäre ist trist: Viele Ladenlokale stehen leer, viele Wohnhäuser sind in schlechtem Zustand.
Bild: SRF. Veronika Meier.
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«Vierzon ist eine tote Stadt»

Leere Ladenlokale, verarmte Innenstädte. Viele mittelgrosse Städte in Frankreich stecken in ernsthaften Schwierigkeiten. Einst traditionsreiche, dynamische Innenstädte sind zu blutleeren Zentren geworden. Mit spürbaren Folgen. Was tun? Augenschein in Vierzon, südlich von Paris.

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Zu vermieten, zu verkaufen. Die Schilder in der Innenstadt von Vierzon sind unübersehbar. Viele Ladenlokale stehen leer, viele Bistros haben dichtgemacht. Die einst blühende Industriestadt Vierzon hat in den letzten 40 Jahren fast 9000 Einwohner verloren und gleicht heute einer Stadt, die den Atem angehalten hat. Die junge Generation will nur noch weg, viele Alteingesessene trauern den alten Zeiten nach. Und immer wieder hört man Sätze wie: «Diese Stadt ist tot.» «Diese Stadt leidet».

Vierzon ist in Frankreich keine Ausnahme. Viele der mittelgrossen Städte in Frankreich kämpfen mit Abwanderung, sozialer Armut und der Verödung ihrer Stadtzentren. Fachleute sprechen von einer ernsthaften Krise, einer Krise, die erst vor wenigen Jahren wirklich wahrgenommen wurde. Zu spät?

Die Zentralregierung in Paris versucht nun, Gegensteuer zu geben. Im Rahmen des Programms «Action Coeur de ville» sollen 222 mittelgrosse Städte, darunter auch Vierzon, mit insgesamt fünf Milliarden Euro unterstützt werden. Doch wie effizient ist das?

In Vierzon jedenfalls versuchen die Stadtverantwortlichen alles, den Optimismus nicht zu verlieren, obwohl die Probleme gross und die Finanzen knapp sind.