Behäbig? Sperrig? Mitnichten. Wenn dieser junge Mann ins Horn bläst, sprudelt es. Dank seiner umwerfenden Technik brilliert Coleman Hawkins selbst in den höchsten Tempi und mit bisher ungehörten Tonfolgen. So inspiriert er Generationen von Musikern nach ihm. Und in Balladen entlockt Hawkins seinem Tenorsaxofon einen Sound, um den ihn Musikerinnen und Musiker bis heute beneiden. Voller Bewunderung ist zum Beispiel Robert Soltermann. Der 22jährige Saxofonist macht gerade seinen Bachelor am Jazzcampus in Basel. Und träumt von einem Masterstudium in London. Auch wenn Coleman Hawkins sein Urgrossvater sein könnte und ihre musikalischen Visionen weit auseinanderklaffen, fühlt sich Soltermann ihm dennoch nahe. Denn Hawkins verkörpere Qualitäten, die Jazz für ihn bis heute ausmachen, Offenheit, Neugierde und Anpassungsfähigkeit.
Zum 120. Geburtstag von Coleman Hawkins und zum 20. Jubiläum der «Jazz Collection» ist Robert Soltermann im Gespräch mit Annina Salis. Dieses Gespräch ist im Studio gefilmt worden, so dass Sie es sich für einmal auch ansehen können.
Die gespielten Titel:
Interpret:in: Titel (Album / Label)
Coleman Hawkins: Smoke Gets in Your Eyes (Coleman Hawkins: Good Old Broadway / Prestige)
Henderson's Club Alabama Orchestra: Old Black Joe's Blues (Fletcher Henderson and His Orchestra / Classic Records)
Spike Hughes and His (Negro) Orchestra: Donegal Cradle Song (Coleman Hawkins: In the Groove 1926-1939 / Indigo)
Coleman-Grappelli -Reinhardt: Stardust (Django Reinhardt: 1910-1953 / EMI)
Coleman Hawkins Trio: Singing in the Groove (Coleman Hawkins 1936-38 / Membran Music)
Coleman Hawkins and His Orchestra: How Deep Is the Ocean (Coleman Hawkins, Ben Webster, Julian Dash: Sax Vol.1 / EMP, Doctor Jazz)
Coleman Hawkins Encounters Ben Webster: La Rosita (Compact Jazz: Coleman Hawkins / Ben Webster / Verve)
Duke Ellington Meets Coleman Hawkins: The Ricitic (Duke Ellington Meets Coleman Hawkins / Impulse!)