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«Aus dem Leben gestrichen»: Wenn Menschen den Kontakt abbrechen
Wir leben in einer vernetzten Zeit, sind ständig virtuell mit anderen verbunden. Und doch gibt es immer mehr Menschen, die plötzlich den Kontakt zu nahen Menschen rigoros abbrechen. Und damit Verzweiflung, Wut und Trauer auslösen. Vor allem die Frage nach dem Warum sorgt dafür, dass Verlassene mit dieser Geschichte nie abschliessen können.
Doris W. erhielt die Nachricht per SMS: Die Tochter teilte ihr mit, dass sie nicht länger mit der Mutter im Kontakt bleiben möchte. Karin F. erfuhr die Botschaft am Telefon: Ihr langjähriger Freund sagte ihr ganz beiläufig, «ich habe Dich übrigens aus meiner Agenda gestrichen.»
Beide Frauen haben trotz mehrmaliger Nachfrage nie erfahren, warum sie plötzlich zur «persona non grata» geworden sind. Und diese Ungewissheit trieb sie fast in den Wahnsinn. «Ich fühle mich in die Rolle einer Schuldigen gedrängt, ohne das Delikt zu kennen», sagt Karin F.
Die deutsche Journalistin und Buchautorin Tina Soliman hat Erfahrungen von Hunderten von Verlassenen und von Abbrechern gesammelt und zwei Bücher zum Thema geschrieben.
Im Gespräch mit Luzia Stettler erzählt sie von ihren Erkenntnissen. Und analysiert die Erfahrungen von Doris W. und Karin F. Heute weiss sie: «Jeder Bruch ist die Folge eines langen Prozesses, der aus vielen kleinen zerstörerischen Momenten besteht.» Und oft war die Funkstille für die Abbrechenden der einzige Weg, um im eigenen Leben weiterzugehen.
Literaturhinweis:
Tina Soliman: Funkstille wenn Menschen den Kontakt abbrechen. Klett-Cotta
Tina Soliman: Der Sturm vor der Stille Warum Menschen den Kontakt abbrechen. Klett-Cotta
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