Denn eins ist klar: spätestens seit der Digitalisierung und dem Aufkommen der sozialen Medien verliert der durchdachte, redigierte und verifizierte Text, wie man ihn aus Büchern und Artikeln kennt, an Bedeutung. Er weicht stattdessen schnell verfassten und online geteilten Meinungsäusserungen ohne literarischen Anspruch, die geteilt, gelikt oder dislikt werden, und so auch die Grenze zwischen Leser- und Autorenschaft aufheben. Auch das Lesen selbst verändert sich. Das konzentrierte sich Versenken in einen Text verschwindet und weicht einem schnellen Durchscannen eines Textes nach gerade gesuchten Informationen. Was bedeuten diese und andere Veränderungen? Was verlieren wir, wenn wir das Lesen verlieren? Verlieren wir es tatsächlich? Diesen und anderen Fragen geht Kontext nach.
Buch: Katharina Raabe, Frank Wagner (Herausgeber)
«Warum Lesen – Mindestens 24 Gründe»
Bibliothek Suhrkamp 2020
Buch: Katharina Raabe, Frank Wagner (Herausgeber)
«Warum Lesen – Mindestens 24 Gründe»
Bibliothek Suhrkamp 2020