Psychisch erkrankt und arbeitslos zu sein ist in einer glanzvollen Stadt wie Zürich ein Stigma. Das inklusive Theaterprojekt Schalktheater trägt seit nun 10 Jahren dazu bei, diesen Stempel zu enttabuisieren. Zum Jubiläum betrachtet es Shakespeares Verwirrungskomödie «Sommernachtstraum» aus der Gegenwart: die Sommernacht spielt nicht im Wald, sondern an einem Pool, an dem sich verlorene Menschen treffen und über Verwirrung, Wahnsinn und Identitätslosigkeit nachdenken.
Auch der neue Roman «Königskinder» von Alex Capus spielt in einer einzigen Nacht: Das Paar Max und Tina muss sie in einem eingeschneiten Auto auf dem Jaunpass verbringen. Zum Zeitvertreibt erzählt Max eine märchenhafte Geschichte: Von dem Hirtenjungen Jacob Buschong, der sich Ende des 18. Jahrhunderts in eine reiche Bauerntochter verliebt und am Ende in Versailles landet.
Auch Hans Werner Henzes Oper «Bassarids» spielt in nur einer Nacht. Da lädt Dionysos zum rauschenden Fest: Es wird gesungen, getanzt und gefeiert, bis ein Mord passiert. Die Produktion ist die Abschlussaufführung des Operncamps der Salzburger Festspiele – ein altehrwürdiges Festival, das sich unter dem neuen Leiter Markus Hinterhäuser langsam modernisiert.
Künste im Gespräch: Drei Nächte und ein Todesfall
In «Königskinder» lässt Alex Capus ein Paar eine Nacht lang in einem verschneiten Auto ein Märchen erzählen. Das Zürcher Schalktheater verlagert Shakespears Sommernachtstraum an einen Pool. Und an den Salzburger Festspielen in Hans Werner Henzes Oper «The Bassarids» heisst es eine Nacht lang: Party!
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