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8/10: «Der Spieler» von Fjodor Dostojewski

Die Katastrophe ist eingetreten: die Babuschka hat ihr gesamtes Vermögen verspielt. Es bleiben ihr Immobilien und Handgeld, aber die erhoffte Erbschaft, die den General wieder in ordentlichen Zustand erheben sollte, ist verloren.

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Die Tante reist ab – zurück bleibt eine Familie, die auseinanderbricht. Vor allem um den General steht es schlecht – denn Mademoiselle Blanche, in die er ernstlich verliebt war, trifft alle Vorbereitungen für ihre baldige Abreise.

In «Der Spieler» zeichnet Dostojewski detailliert den Spielbetrieb am Roulettetisch der damaligen Zeit, bevölkert von scharf wie humorvoll gezeichneten Charakteren. Man durchlebt mit Aleksej Iwanowitsch eine Sucht, die Dostojewski am eigenen Leib erfuhr. Wir durchlaufen alle Stadien des Spielers: von der anfänglichen Faszination des Glücksspiels und dem naiven Hoffen auf den schnellen, lebensverändernden Gewinn hin zum tagesfüllenden Zocken mitsamt dem Verlust aller materiellen Güter und ehrenwerten Charaktereigenschaften.

Aus dem Russischen von Gregor Jarcho
Es liest: Rainer zur Linde
Produktion: SRF 1980

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