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Jagoda Marinic – Autorin, Kolumnistin

Ein Gespräch sei ein Wagnis, sagt Jagoda Marinic. Ein Wagnis, das sie für ihren preisgekrönten Podcast «Freiheit Deluxe» immer wieder aufs Neue eingeht. Eine Begegnung in Heidelberg, am Tag nach dem Internationalen Literaturfestival, das Marinic dieses Jahr zum ersten Mal geleitet hat.

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Jagoda Marinic war 21 Jahre alt, als sie vom Suhrkamp Verlag entdeckt wurde – ohne ein Manuskript eingereicht, ohne überhaupt daran gedacht zu haben, ein Buch zu veröffentlichen. «Das war ein Traum, der mir nicht zur Verfügung stand.»

Und selbst als das Angebot auf dem Tisch lag, war sie kurz davor, es abzulehnen: «Ich dachte: Niemand braucht das. Ich muss mich nicht zeigen und meine Geschichten auch nicht.» Doch Suhrkamp blieb hartnäckig. Zwei Jahre später eröffnete Marinic das Hauptprogramm des Verlags, gemeinsam mit dem Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa.

Gut 20 Jahre sind seither vergangen und Jagoda Marinic ist zu einer Stimme geworden, die weit über den deutschsprachigen Raum hinaus gehört wird. Sie hat mehrere Bücher und Theaterstücke veröffentlicht, schreibt Kolumnen und schafft mit ihrem Podcast «Freiheit Deluxe» einen Raum für Gespräche, die sich durch ihre Klarheit und ihre Tiefe auszeichnen.

Auf Twitter erntet sie dafür Applaus: «Ihr Podcast ist Weltklasse!», tat etwa kürzlich der frühere österreichische Bundeskanzler Christian Kern seine Begeisterung kund. Und auch aus der Branche gibt es Anerkennung: Das Magazin «Medium» kürte Marinic 2022 zur Kulturjournalistin des Jahres und begründete dies unter anderem mit ihrer leichtfüssigen, humorvollen und empathischen Gesprächsführung.

Seit diesem Frühling ist Jagoda Marinic zudem künstlerische Leiterin der Heidelberger Literaturtage – oder: der «feeLit», des «Internationalen Literaturfestivals Heidelberg», wie es unter ihrer Leitung neu heisst. Dieses solle nicht nur die Debatten der Talkshows und Feuilletons wiederholen, schrieb sie im Grusswort des Programmhefts, sondern «vor allem die Möglichkeit bieten, sich auf die Fiktion einzulassen. Schriftstellerinnen und Schriftsteller kommentieren nicht nur das Zeitgeschehen mit poetischen Worten, sie fügen etwas hinzu.»

In «Musik für einen Gast» erzählt Jagoda Marinic, was sie unter diesem Hinzufügen versteht, welche Euphorie die Literatur als Kind in ihr auslöste und warum die Begegnung mit einem Lied sie manchmal mehr berührt als jene mit einem Menschen.

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