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Flink, flugs, flott – zum 90. Geburtstag von Friedrich Cerha

Er schreibt den dritten Akt von Alban Bergs Lulu fertig (1978) und legt mit 88 Jahren die komische Oper Onkel Präsident vor. Friedrich Cerha ist der Expressive unter den Avantgardisten und verbindet in seinem Lebenswerk den abgründigen Humor des «Deserteurs» mit dem Engagement für die Moderne.

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Wein und Knoblauch empfiehlt sich für ein langes und kreatives Leben. So sagt es Friedrich Cerha, als man ihn kürzlich nach den Quellen seiner Schaffenskraft gefragt hat. Seine Opernfiguren Baal und Rattenfänger sind vitale Naturen und stehen ausserhalb der Gesellschaft. «Etwas davon war auch mein Leben.» Friedrich Cerha wird 1943, als 17-jähriger Gymnasiast, zur deutschen Wehrmacht eingezogen, desertiert, kontaktiert den Widerstand und lebt 1945 als Bergführer im Tirol.

1958 gründet der Geiger und Komponist zusammen mit Hans Schwertsik das Ensemble die reihe und macht Wien wieder zu einem Zentrum der musikalischen Moderne. Meilensteine sind sein Zyklus Spiegel I-VII (1960/61), Exercises (1962-67) sowie seine Erkundungen im Musiktheater, das einer «Welt als vernetztes System» entsprechen sollte und in Netzwerk (1962-1980) seinen Anfang nimmt. Störung und Ordnung sind bestimmende Parameter ebenso von sich entwickelnden Individuen wie von Cerhas musikalisch-szenischen Verfahren. Corinne Holtz zu Leben und Werk des ungebändigten Wiener Avantgardisten.

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