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Bild: SRF / Sébastien Thibault
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Lieder jenseits der Menschen: Paul Celan in der Musik

Paul Celan (1920-1970) schrieb Gedichte «nach Auschwitz» und zerbrach an der Überlebensschuld. Der Lyriker und Mystiker zählt zu den meistvertonten Dichtern deutschsprachiger Weltliteratur. Eine Spurensuche durch 50 Jahre Musikgeschichte.

Am 23. November 1920 kam Paul Celan als Paul Antschel in Czernowitz im damaligen Grossrumänien zur Welt. Seine Eltern wurden Opfer der Shoah, er selbst entkam der Deportation durch Zwangsarbeit. Die Überlebensschuld prägte Leben und Schreiben, seine Lyrik fand 1955 erstmals in die neue Musik. Was fasziniert Komponisten an Celan und wie gelingt es, das enigmatische Pathos der Gedichte zu transformieren?

Das berühmteste Gedicht (Todesfuge) ist ein Denkmal für Celans Mutter und sorgte in der Lesung vor der Gruppe 47 für einen Skandal. Erstmals griff Walter Keller auf Todesfuge zurück (1955), später etwa Tilo Medek (1966), Violeta Dinescu (1993) und die deutsche Punkband Slime (1994). Corinne Holtz streift mit dem Musikwissenschafter Roman Brotbeck unterschiedliche Positionen. Darunter den sprachlosen Psalm von Heinz Holliger sowie Tenebrae von Aribert Reimann, Harrison Birtwistle und Jacques Wildberger.