«Sonic Matter» ist nicht nur ein viertägiges Konzertwochenende im winterlichen Zürich, sondern auch eine virtuelle Plattform für neue und experimentelle Musik. Das Kuratorinnen-Kollektiv - Katharina Rosenberger, Julie Beauvais und Lisa Nolte - hat ausserdem ein globales Feldforschungslabor eingerichtet, das von Künstler:innen, Forscher:innen und Aktivist:innen aus verschiedenen Regionen der Welt gespeist wird.
Inspiriert vom Pauline Oliveros' Achtsamkeits-Konzept des «Deep listening» bilden diese Gruppen etwa den Klang der sie umgebenden Natur ab oder machen auf Regionen aufmerksam, die von den Auswirkungen des Klimawandels oder durch wirtschaftliche Ausbeutung bedroht sind. Dieses partizipative und umfangreiche Openlab macht Sonic Matter zu einem einzigartigen Musikfestival.
Am Festivalwochenende selbst war neue und experimentelle Musik in ihrer ganzen Bandbreite zu erleben: Von einem Konzert in der Tonhalle Zürich mit grossorchestralen Werken bis hin zur 1 zu 1 Performance «ear action», von den ekstatischen Eruptionen des Madness Ensemble bis hin zu einer unterirdischen Klanginstallation.
Das Festival hat sich insgesamt ästhetisch weiter geöffnet, zeigt jetzt auch mehr interdisziplinäre Arbeiten, und die Programme sind ausserdem beispielhaft in ihrer Diversität.
«Sonic Matter» - ein aussergewöhnliches Musikfestival in Zürich
Drei Jahre nach dem jähen Ende der «Tage für neue Musik» ging letztes Wochenende deren Neuauflage zum ersten Mal über die analoge und digitale Bühne. Fazit: Die künstlerischen Leiterinnen haben das Festival auf eine völlig neue Ebene hochkatapultiert.
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