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Im Seniorenalter können Smart Speaker hilfreich sein.
IMAGO / Funke Foto Services
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Ein Smart-Speaker als Lebensretter

Im Alter möglichst lange selbständig zu Hause leben – das ist der Wunsch vieler Menschen. Heute gibt es zahlreiche technische Hilfsmittel, die dies ermöglichen. Wie das funktioniert, zeigt Andreas Dreier in einer Musterwohnung in Zürich.

«Wir Menschen möchten gerne so lange wie möglich zu Hause leben und wenn das geht, auch zu Hause sterben», sagt Andreas Dreier, Bereichsleiter Spitex und Sozialdienste bei der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW). Dank technischer Hilfsmittel sei das heute möglich, ist der gelernte Pfleger überzeugt.

Der Anfang vom Ende

Im Zentrum steht der Sturz. Den wolle man nach Möglichkeit vermeiden, da das oft der Anfang vom Ende bedeute. Fällt jemand trotzdem um, so soll die Person möglichst schnell Hilfe holen können, denn je schneller, desto geringer die Folgen.

Um Interessierten zu zeigen, welche technischen Hilfsmittel auf dem freien Markt bereits erhältlich, hat die SAW einen Show Room im Norden von Zürich eingerichtet: Eine Zweizimmer Alterswohnung, vom Schlafzimmer aus sieht man ins Grüne. Bei näherem Hinsehen fällt eine Fernbedienung neben dem Bett auf und im Büchergestell steht der Smart Speaker «Alexa».

Smart-Speaker ersetzt Notfallknopf

Dieser intelligente Lautsprecher steht sinnbildlich für die SAW-Strategie. Viele Seniorinnen wollen nicht mit dem typischen Notfallknopf um den Hals herumlaufen, da sie sich so als «alt» stigmatisiert fühlen. Ein Smart Speaker hingegen benutzt vielleicht auch die Enkelin. Mit dem Gerät kann man sich im Notfall auch Hilfe holen – und noch viel mehr: Per Sprachbefehl das Radio einschalten oder das Licht. Andreas Dreier empfiehlt Senioren, sich möglichst früh mit dieser Komfort-Technologie vertraut zu machen, schon in einer Phase, in der man noch aktiv ist, regelmässig wandert oder auf Reisen geht.

Sich früh mit der modernen Technik vertraut machen


Die meisten Menschen realisieren erst, was ein Sturz bedeutet, wenn es zu spät ist, sagt Andreas Dreier. Zwar sei auch dann noch nicht zu spät, sich technische Unterstützung zu holen, er empfiehlt jedoch, sich bereits früh, also in einer Phase, in der man noch sehr selbständig ist, mit technischen Hilfsmitteln vertraut zu machen.

Bewegungssensoren für Licht und bei Sturz


Bei der Sturzprävention spielt die Beleuchtung eine wichtige Rolle. Nachts Licht zu machen, bevor man aufsteht, kann man mit einer Fernbedienung neben dem Bett. Noch einfacher geht es mit Sensoren im Schlafzimmer, die erkennen, wenn jemand aufsteht – und dann nicht nur das Licht einschalten, sondern auch eine Lichterkette vor dem Badezimmer, die zur Tür führt.


Im Badezimmer erklärt Andreas Dreier eine raffinierte Technologie: An der Decke ist ein Sensor montiert, der Bewegungen erkennen und interpretieren kann. Stürzt jemand, so wird ein Alarm ausgelöst.
Ein Bewegungssensor im Bad oder im Schlafzimmer, ein Lautsprecher, der auf Befehl hört – das sind nur einige der Hilfsmittel, die man in dieser Musterwohnung ansehen kann.

Privatsphäre und Datenschutz

Bei diesem Grad der Überwachung sei der Schutz der Privatsphäre natürlich zentrales Thema, das viele Menschen beschäftige, so Andreas Dreier. Ihm ist es wichtig, dass die Betroffenen selber entscheiden, welche Hilfsmittel sie einsetzen wollen - und das mit einem Ziel: So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen und sich trotzdem sicher fühlen.

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