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Künstler und Verleger: Philipp Keel von Diogenes.
Bild: Keystone
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Philipp Keel – zwei Seiten eines Lebens

Philipp Keel, 47, ist Verleger des renommierten Schweizer Diogenes-Verlages. Er ist Künstler, Autor und Filmemacher. Im Gespräch erklärt er, wie er seine Rollen unter einen Hut bringt, warum Diogenes heuer nicht an die Frankfurter Buchmesse reist und was das Verlagsgeschäft heute schwierig macht.

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In seinem Elternhaus in Zürich gingen Schriftsteller und Filmemacher ein und aus: Bereits als Kind machte Philipp Keel Bekanntschaft mit Persönlichkeiten wie Friedrich Dürrenmatt, Patricia Highsmith, Federico Fellini und Patrick Süskind. Sein Vater Daniel Keel war der Gründer des Diogenes-Verlages; seine Mutter Anna Keel war Malerin.

Philipp Keel wuchs zusammen mit seinem Bruder Jakob auf, und als die beiden in den Kindergarten und in die Schule kamen, merkten sie, dass sie bereits ziemlich selbständig waren. Schon früh erledigten sie Besorgungen und wussten sich zu beschäftigen. Die Eltern waren nicht omnipräsent, sondern investierten viel Zeit und Energie in die Verlagsarbeit und in die Kunst.

In den USA etablierte sich Philipp Keel als Filmemacher, Autor und Künstler. 1993 drehte er den Dokumentarfilm «Greetings from Pine Ridge» über den Stamm der Lakota-Sioux in ihrem Reservat.

Grossen Erfolg hatte Keel mit seiner Fragebuchserie «All About Me». Der erste Band erschien 1998 bei Random House in New York. Die fünfbändige Reihe wurde zu einem internationalen Bestseller mit drei Millionen verkauften Exemplaren.

Über sein fotografisches Werk und seine Wahlheimat Los Angeles sagte Keel einmal in einem Interview: «Es klingt vielleicht komisch, aber Los Angeles ist tatsächlich eine wichtige Inspiration. Die Ironie, die Traurigkeit, diese absurde Schönheit und kindliche Naivität finden sich in vielen meiner Arbeiten wieder.»

2010 kehrte Keel nach Zürich zurück. Im April 2012 trat er die Nachfolge seines im September 2011 verstorbenen Vaters Daniel Keel als Verleger des Diogenes-Verlags an. Auf die Frage, ob er seine Arbeit als Künstler nun aufgeben werde, antwortete Keel der Kulturzeitschrift «Du»: «Nein. Es gab in meinem Leben immer zwei Seiten, die mich stark geprägt haben, die als Künstler und Autor und die der Familie mit Diogenes. Und so unorthodox es nach aussen scheinen mag, vertragen sich die beiden Seiten nicht nur gut, sie wirken sogar anregend aufeinander.»

Künstler und Verleger: Wir fragen Philipp Keel, wie sich die beiden Aufgaben ergänzen und was es heisst, den berühmten Diogenes-Verlag zu führen.