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Mauern des Schweigens – Kinderraub in Spanien

Mehr als 100'000 politische Gegner liess das Franco-Regime nach dem spanischen Bürgerkrieg umbringen. Das haben Historiker mittlerweile ausführlich dokumentiert. Eine andere Art von Verbrechen blieb jedoch bis vor Kurzem weitgehend unbekannt: organisierter Kindesraub von der Kirche unterstützt.

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In den ersten Jahren der Diktatur wurde der ideologisch motivierte Kinderraub zu einem lukrativen Geschäft. Ärzte, Anwälte und vor allem die römisch-katholische Kirche waren darin verwickelt. Es wird geschätzt, dass in spanischen Geburtskliniken bis in die 1980er Jahre an die 300.000 Babys verschwanden und mit gefälschten Papieren an kinderlose Paare verkauft wurden.

Inzwischen suchen Mütter ihre Kinder und Kinder ihre leiblichen Eltern – doch das gestaltet sich extrem schwierig: Kein Wunder angesichts fehlender Dokumente, mangelndem politischen Willen und vor allem der Mauer des Schweigens, mit der sich auch die Kirche umgibt.

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