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Keystone/Michael Buholzer
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«Hagestolz»

Ein Hörer aus dem deutschen Rickenbach, nahe an der Grenze zum Kanton Aargau, möchte wissen, was «Hagestolz» ist. Seine Mutter habe das jeweils gesagt.

Schon im 9. Jahrhundert war das Wort in etwas abgeänderter Form als «Hagustalt» bekannt. Es bezeichnete einen Mann, der gegen Entlöhnung gearbeitet hat.

Wortwörtlich bedeutet es «Hagbesitzer». Im Mittelalter bekamen die zweit-, dritt- oder viertgeborenen Söhne oftmals nur ein kleines Stück Land mit einem Zaun darum. Weil dieses Land nicht reichte, um die eigenen Familie zu ernähren, mussten sie auch noch auf anderen Höfen arbeiten.

Aus «Hagustalt» wurde «Hagestolz», weil man den Wortteil «stalt» nicht mehr verstand. Der Begriff wandelte sich von einem Mann, der gegen Entlöhnung arbeitet, zu einem Unverheirateten. 

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