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Ich poste, also bin ich – Leben in der Influencer-Gesellschaft

Ältere Menschen haben noch nie von ihnen gehört, für jüngere sind sie Stars und Vorbilder: Influencer. Sie teilen ihr intimstes Leben und sammeln Follower, verdienen mit Produkthinweisen oft ein Vermögen. Woher kommt dieser narzisstische Exhibitionismus? Und was macht das mit der Gesellschaft?

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Auf den Social-Media-Plattformen Instagram, TikTok oder YouTube wird man von Milliarden von Bildern überflutet. Die Influencerinnen decken die Follower ein mit Schminktipps, Traumdestinationen und Tanzeinlagen. Und damit ihre Erwartungen an Likes und Followern regelmässig übertroffen werden, müssen die Nutzerinnen immer bessere Inhalte abliefern: Selbstinszenierungen werden immer professioneller, Selfies waghalsiger. Inzwischen sollen jährlich weltweit wesentlich mehr Menschen bei dem Versuch, ein Foto von sich zu schiessen, sterben, als bei Hai-Angriffen. 2021 lag das weltweite Volumen des Influencer-Marketings bei knapp 14 Milliarden Dollar.

Und da sind auch noch die Sinnfluencerinnen: Sie nutzen die Kanäle für ideale Werte, nachhaltige Produkte oder Glaubensfragen. Sie sind als Christfluencer unterwegs, werben für Inklusion oder Body Positivity.

Welche Auswirkungen hat dieses «Leben für die Anderen»? Und was macht es mit einem, wenn man sich ständig mit der Selbstinszenierung anderer berieselt? Gibt es ein gutes Leben in den Sozialen Medien? Und: Bin ich nicht mehr, wenn ich nicht mehr poste?

Yves Bossart diskutiert mit Anna Miller, Journalistin, Autorin und Aktivistin, und mit Wolfgang M. Schmitt, YouTuber, Podcaster und Co-Autor des Buches «Influencer – Die Ideologie der Werbekörper».

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