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Verschwörungstheorien und ihre Gefahren

Eine Verschwörungstheorie kursiert in der Schweiz: Satanisten-Zirkel würden im Untergrund Kinder quälen, sexuell missbrauchen und schlachten. Für die Anschuldigungen fehlt jeglicher Beweis. Woher also kommen sie und wie gefährlich sind Verschwörungstheorien?

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Seit der Corona-Pandemie sind Verschwörungstheorien in der öffentlichen Diskussion so präsent wie wohl nie zuvor. Während damals pandemiebezogen von einer geheim organisierten Dezimierung der Weltbevölkerung die Rede war, dominiert inzwischen eine andere Verschwörungstheorie die Schlagzeilen: Jene des rituellen satanistischen Missbrauchs.

Recherchen vom SRF Reportage-Format rec. zeigen Haarsträubendes: In mindestens drei Schweizer Psychiatrischen Kliniken ist diese Verschwörungstheorie in die Behandlung von Patient:Innen eingeflossen. Demnach leben und lebten Patient:Innen mit der Vorstellung, von einem unbekannten, satanistischen Täterkreis missbraucht zu werden oder gar selbst Teil dieses Zirkels zu sein und bei rituellen Sessions Babys aufzuschlitzen oder deren Blut zu trinken. Doch in der Realität gibt es keinerlei Beweise für eine solche Täterschaft.

Unter dem Begriff «Satanic Panic» war der Glaube an satanistische Gewaltrituale bereits in den 80er und 90er Jahren in den USA verbreitet. Übersteigert wird diese Theorie von der im digitalen Raum geborenen QAnon-Bewegung, die 2016 entstand und inzwischen in über 70 Ländern verbreitet ist. Dass sich Attentäter genauso darauf beziehen wie Personen, die im Januar 2021 das Kapitol stürmten, zeigt die Gefahr solcher Verschwörungstheorien deutlich.

Welche Ursprünge und welche Folgen haben Verschwörungstheorien für Vertreter:innen und das Umfeld? Und was haben heutige Verschwörungstheorien mit solchen aus dem Mittelalter zu tun? Olivia Röllin im Gespräch mit der Religionswissenschaftlerin Dorothea Lüddeckens und dem forensischen Psychiater Frank Urbaniok.