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Erhard Bauer: "In Kabul können Frauen wieder für NGO arbeiten"

Die Taliban haben Frauen verboten, für Hilfsorganisationen zu arbeiten. Das Kinderhilfswerk Terre des hommes und andere Hilfswerke haben in Gesprächen erreicht, dass Frauen im Gesundheitsbereich wieder tätig sein dürfen. Erhard Bauer ist Delegationsleiter von Terre des hommes, Tdh in Kabul.

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Die Taliban haben die Macht in Afghanistan übernommen, noch bevor alle amerikanischen Truppen abgezogen waren. Im August 2021 traten sie moderat vor den Medien auf und verkündeten, sie würden die Rechte der Frauen achten. Unterdessen sind Frauen von Universitäten ausgeschlossen oder dürfen seit Ende Dezember nicht mehr für Hilfsorganisationen arbeiten. Das Kinderhilfswerk Terre des Hommes beschäftigt in Afghanistan 167 Frauen, einige davon seit mehr als zwanzig Jahren. Die Frauen spielen eine zentrale Rolle, Hebammen betreuen 48 000 Neugeborene im ganzen Land. Nur Frauen bekommen Zugang zu Frauen und Kindern. Und die Not ist gross, in Afghanistan sind von 40 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern 28 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Ganz besonders jetzt im Winter. Schritt für Schritt versuchen die Hilfswerke nun, das Verbot rückgängig zu machen. Es gibt bereits einige Erfolge. Erhard Bauer arbeitet mit Unterbrüchen 14 Jahren in Afghanistan, er ist der Delegationseiter von Terre des hommes. Wie kann humanitäre Hilfe unter diesen Voraussetzungen noch geleistet werden? Was bringen Sanktionen, wie beispielsweise Deutschland sie ergriffen hat, keine Hilfsgelder mehr an Afghanistan zu bezahlen? Karoline Arn hat Erhard Bauer in Kabul erreicht.

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